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Veröffentlicht am 31.07.2023

Eine überraschende Rückkehr in das sommerliche Paris

Sommertage im Quartier Latin
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Lola Mercier weiß mit ihren dreißig Jahren immer noch nicht so genau, was sie für ihr Leben möchte. So lebt sie seit einiger Zeit in Boudreaux, kellnert und wohnt in einer WG mit ihrem besten Freund, den ...

Lola Mercier weiß mit ihren dreißig Jahren immer noch nicht so genau, was sie für ihr Leben möchte. So lebt sie seit einiger Zeit in Boudreaux, kellnert und wohnt in einer WG mit ihrem besten Freund, den sie dort kennengelernt hat. Nach Paris möchte sie nie mehr zurückkehren, da ist sie sich sicher. Diese Sicherheit stellt sich aber schnell in Frage, als sie wegen ihrer verschwundenen Großmutter in ihre alte Heimat zurückkehrt. Das Quartier Latin empfängt sie mit vielen Erinnerungen an früher, aber auch einigen Neuerungen, die ihr aber allesamt zusagen und sie mit der Zeit bemerken lassen, wie gut ihr das Leben in Paris tut...

Lily Martin gelingt es schnell, das sommerliche Flair des Pariser Lebens auf ihre Leser zu übertragen. Lola ist eine eher unstete Persönlichkeit, die unverbindlich lebt und sich auf nichts einlassen will, das sie in irgendeiner Weise unter Druck setzen könnte. Trotzdem vollführt die Rückkehr in ihr altes Stadtviertel eine sichtbare Wandlung mit ihr und sie wirkt glücklicher und irgendwie auch angekommen. Diese Entwicklung von Lola ist schön anzusehen und macht die gesamte Person realistischer und nahbarer.

Der Roman hat es geschafft, mir Paris etwas näherzubringen und mich sogar dazuzubringen, ernsthafte Gedanken an eine Reise dorthin zu hegen. Die sommerliche Stimmung gefällt mir sehr und auch die vielen Charaktere in Nebenrollen machen die Handlung abwechslungsreicher, ebenso wie die hin und wieder vorkommenden Perspektivwechsel, sodass auch die Nebencharaktere zu Wort kommen.

Ein wunderschöner Sommerroman zum Wegträumen!

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Familiendrama oder Überfall?

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Die Halbinsel Eiderstedt wird von einem fürchterlichen Ereignis erschüttert... Denn das Ehepaar Lucy und Gustav Fehnsen werden erschossen in ihren Betten aufgefunden, zusätzlich wurde deren Sohn Henning ...

Die Halbinsel Eiderstedt wird von einem fürchterlichen Ereignis erschüttert... Denn das Ehepaar Lucy und Gustav Fehnsen werden erschossen in ihren Betten aufgefunden, zusätzlich wurde deren Sohn Henning angeschossen. Nur Hennings Frau Anna konnte flüchten und sich verstecken. Und das alles in der Hochzeitsnacht von Henning und Anna. Rechtsanwältin Fentje Jacobsen übernimmt Hennings Verteidigung. Doch schnell wird klar, dass sie sich nicht auf die Ermittlungen der Polizei verlassen kann, hat diese sich doch sehr schnell auf Anna eingeschossen und diese sogar in Untersuchungshaft genommen. So beginnt sie selbst, sich auf Spurensuche zu begeben. Dabei trifft sie immer wieder auf Journalist Niklas John, der wohl ebenfalls sehr interessiert an dem ganzen Fall ist - weiß sie doch nicht, dass Anna seine große Jugendliebe war.

Eva Almstädt gelingt es immer wieder, ihre Leser von Beginn des Krimis an zu fesseln. So auch in diesem zweiten Teil rund um die Rechtsanwältin Fentje und Journalist Niklas. Der Kriminalfall ist sehr facettenreich und es treten immer wieder neue Verdächtige auf, die aber allesamt nie ganz klar als Täter in Erscheinung treten, sodass die Neugier und Spannung mit jeder Seite weiter ansteigt.

Bereits auf den ersten Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Einzig die Arbeit hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, allerdings habe ich direkt nach Feierabend weitergelesen, so neugierig war ich auf den weiteren Verlauf. Die Ermittlungen rund um den Doppelmord und den versuchten Mord innerhalb der Familie Fehnsen sind durchweg spannend und ein Täter bis zu den letzten Seiten nicht zu erahnen, was ich perfekt gelungen finde. Somit überzeugte mich dieser Krimi rundum - auch weil er sehr realistisch wirkt.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Eine zauberhaft schöne Reise nach Schweden mit dem Bus Otto und seinen Mitreisenden!

OTTO fährt los – Ein Sommer in Schweden
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Für OTTO geht es endlich wieder los. Diesmal hat er eine vierköpfige Familie und deren Hund an Bord. OTTO bringt sie nach Schweden und besucht mit ihnen einen Bauernhof, den er sogar von einem vorherigen ...

Für OTTO geht es endlich wieder los. Diesmal hat er eine vierköpfige Familie und deren Hund an Bord. OTTO bringt sie nach Schweden und besucht mit ihnen einen Bauernhof, den er sogar von einem vorherigen Besuch mit einer anderen Familie bereits kennt, außerdem fährt er in die Schären, feiert Mittsommer und ist der Held der Familie, wenn er auf alle achtgibt...

Stefanie Reich und Madlen Ottenschläger ist mit diesem Kinderbuch ein wahrer Schatz gelungen! Denn die Geschichte und die dazugehörigen Illustrationen sind so bezaubernd schön, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene hin und weg davon sind. Der Erzählstil ist ein Besonderer, so erzählt doch der VW-Bus OTTO die Geschichte, immer wieder unterbrochen von kleiner gedruckten Einwürfen, in denen Fakten rund um Schweden erklärt werden.

Nicht nur meine Kinder, sondern auch ich sind total begeistert von diesem Bilderbuch und der zauberhaft schönen Reise nach Schweden. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie es mir gelingen könnte, eine der wunderschönen Illustrationen zu rahmen, ohne das Buch zu zerstören, denn sie sollten jederzeit und für jeden sichtbar einen Platz im Kinderzimmer erhalten. Schon jetzt weiß ich, dass dieses tolle Kinderbuch mindestens einmal als Weihnachtsgeschenk für einen meiner Neffen von mir unter dem Baum liegen wird.

Ein rundum perfekt gelungenes Kinderbuch!

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Ein Zesel auf Reisen im "blauen Wunder" - natürlich nicht ohne Grimm!

Grimm und Möhrchen machen Pause von zu Hause (Teil 3)
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Möhrchen, das Zeselchen, hat heute schlechte Laune und zuhause kann ihn einfach nichts aufheitern. Gut, dass Grimm schnell die rettender Idee einfällt - er schlägt vor, in den Urlaub zu fahren. Also steigen ...

Möhrchen, das Zeselchen, hat heute schlechte Laune und zuhause kann ihn einfach nichts aufheitern. Gut, dass Grimm schnell die rettender Idee einfällt - er schlägt vor, in den Urlaub zu fahren. Also steigen sie in ihr "blaues Wunder" und düsen los. Doch der Weg zum Meer ist weit und vorher erleben sie noch so manches Abenteuer. Aber am Ende der Reise stehen natürlich das wunderschöne Meer und ein toller Strand.

Stephanie Schneider geht in diesem dritten Teil der Reihe rund um Grimm und Möhrchen auf Reisen. So gelingt es ihr, wieder neue Abenteuer an anderen Schauplätzen zu erschaffen. Das Hörbuch wird gelesen von Boris Aljinovic, der es versteht, die Stimme so zu verändern, dass immer klar ist, wer gerade spricht und so für viel Spaß beim Zuhören sorgt. Außerdem lockern die beiden Lieder das Hörbuch noch zusätzlich auf und bleiben als Ohrwurm im Kopf.

Wir sind mittlerweile große Fans von Grimm und Möhrchen geworden, denn sie sind so lustig und liebenswürdig, dass man sie einfach mögen muss. Allerdings haben wir die ersten beiden Bände selbst vorgelesen und erst diesen dritten Teil als Hörbuch angehört - und wir hatten großen Spaß dabei! Die Zeit ist nur so verflogen und wir waren ganz überrascht, dass eine Stunde so schnell vergehen kann...

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Geschichte hautnah miterleben

Die Kinder der Luftbrücke
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Berlin, Westsektor, 1948: Nora lebt mit ihren beiden Kindern Jörg und Veronika, Mutter Else und ihrer Schwester Hanna in einer Wohnung, denn nachdem die Mutter ausgebombt wurde, zog sie mit ihrer Tochter ...

Berlin, Westsektor, 1948: Nora lebt mit ihren beiden Kindern Jörg und Veronika, Mutter Else und ihrer Schwester Hanna in einer Wohnung, denn nachdem die Mutter ausgebombt wurde, zog sie mit ihrer Tochter zur älteren Tochter Nora in die Wohnung. Nora ist froh um die Unterstützung, die sie durch ihre Mutter erfährt, denn während Hanna als Krankenschwester im Krankenhaus arbeitet, kann sie sich nun nach einer Arbeitsstelle umsehen und ebenfalls einen Teil zum Familieneinkommen beitragen, denn ob ihr verschollener Mann Joachim jemals aus dem Krieg zurückkehrt, ist fraglich. Nora findet, dank ihrer guten Ausbildung zur Dolmetscherin, eine Stelle bei der Air Force im Flughafen Tempelhof. Sie mag ihre Arbeit und auch ihre Arbeitskollegin Ella ist schnell eine gute Freundin, mit der die Arbeit und die Zankereien und Hinterlistigkeiten der anderen Kolleginnen besser auszuhalten sind. Bei ebendieser Arbeit lernt sie den amerikanischen Piloten Matthew kennen und schnell verliebt sie sich in ihn. Doch ihre Gefühle sind zwiegespalten, denn nach wie vor ist sie noch mit Joachim verheiratet und gerade Veronika trauert sehr um ihren Vater und wartet täglich auf seine Rückkehr.

Juliana Weinberg erzählt die Geschichte der Berliner Luftbrücke eingebettet in das Schicksal der dreißgjährigen Nora, die für ihre Familie kämpft und so manches Opfer in Kauf nimmt, wenn es ihren Lieben so besser geht. Die historischen Fakten wurden von der Autorin sehr gut und gründlich recherchiert und sogar die Rede von Ernst Reuter an die Berliner vom September 1948 wird in Teilen als Zitate in die Handlung eingebunden. Der Schreibstil der Autorin liest sich schnell und flüssig, ihre Charaktere sind allesamt sympathisch und könnten genauso auch in der Realität existiert haben.

Ich kenne Juliana Weinberg bereits durch andere Romane und bin begeistert von ihrer Art zu Erzählen. So sind die Seiten dieses Buches nur so dahingeflogen und ich habe mich komplett in der Geschichte Berlins und Noras verloren. Ich finde es bemerkenswert, wie es der Autorin gelingt, die geschichtlichen Fakten so perfekt in das Leben Noras zu integrieren und so ihre Leser alles miterleben zu lassen, als wären sie selbst Teil davon. Ein rundum perfekt gelungener Roman!

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