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Veröffentlicht am 15.03.2023

Eine weltbewegende Erfindung!

Vanilletage – Die Frauen der Backmanufaktur
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Bielefeld, 1892: Das junge Paar Carl und Josephine Meister betreiben erst seit kurzer Zeit eine Apotheke in der Stadt. Carl wollte schon seit seiner Kindheit Apotheker werden und hat sich bewusst gegen ...

Bielefeld, 1892: Das junge Paar Carl und Josephine Meister betreiben erst seit kurzer Zeit eine Apotheke in der Stadt. Carl wollte schon seit seiner Kindheit Apotheker werden und hat sich bewusst gegen eine Übernahme der Bäckerei seines Vaters entschieden. Doch das Backen lässt ihn trotzdem nicht los und er verfolgt den Traum, ein Mittel zu entwickeln, das es Hausfrauen ermöglicht, Kuchen wie vom Konditor selbst zuhause zu backen. Als er die richtige Mischung hat, reißen es ihm die Bielefelder nur so aus den Händen - auch Dank der guten Werbung Josephines, die durch kunstvolle Werbung auf ihre Innovation aufmerksam gemacht hat. Allerdings hat jeder Ruhm auch Schattenseiten und die Ehe Carls und Josephines wird auf eine harte Probe gestellt...

Eva-Maria Bast hat einen fesselnden Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Sie erzählt, eingebettet in eine spannende Handlung, die Entstehung eines bekannten deutschen Familienunternehmens und unterhält ihre Leser sehr gut, ohne auch nur einmal mit trockenen Fakten zu langweilen. Josephine ist eine faszinierende Protagonistin, die ihrer Zeit weit voraus ist, denn sie setzt sich, teilweise auch unbewusst, stets für die Rechte der Frauen ein. Carl dagegen hat so manche Probleme mit dem starken, durchsetzungsvermögenden und unbeugsamen Willen seiner Ehefrau.

Dieser Reihenauftakt hat mich von der ersten Seite an gepackt, denn ich liebe das Backen und fand es umso interessanter, wie das Back- und auch das Puddingpulver entstanden sind. Total begeistert hat mich die Mischung aus Familiensaga und Firmengeschichte, die der Autorin einfach perfekt gelungen ist. Nicht zu vergessen ist bei diesem Buch auch das wunderschöne Cover, das so viel mehr Details enthält, wie auf den ersten Blick zu erkennen ist. Ein rundum gelungener erster Teil der Backdynastie-Reihe!

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Auf der Burg da ist was los!

Ein Jahr auf der Burg
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Eine Burg hat viele Bewohner. Damit man sie auch alle kennt, werden sie einzeln vorgestellt. So ist Wenzel der Gärtner, Fass der beste Koch des Königreiches und Bruder Kornblume der Mönch mit großen Medizinkenntnissen. ...

Eine Burg hat viele Bewohner. Damit man sie auch alle kennt, werden sie einzeln vorgestellt. So ist Wenzel der Gärtner, Fass der beste Koch des Königreiches und Bruder Kornblume der Mönch mit großen Medizinkenntnissen. Erst danach wird das lebhafte Burgleben im Laufe der Monate dargestellt.

Nikola Kucharska hat schon allein bei den Namen der verschiedenen Personen viel Humor bewiesen, denn Fass ist so gut genährt, dass er einem Fass nicht unähnlich ist und die Zwillingsbrüder Grüßgott und Schnitter haben einfach die besten Namen für Wachen. Da jede der vorgestellten Personen auch auf jeder Wimmelseite zu finden ist, muss oft ganz schön gesucht werden und der Unterhaltungswert des Buches steigt. Da lediglich die Vorstellung der Personen mit Worten erfolgt und ansonsten nur die Bilder sprechen, bringt es Kinder dazu, sich selbst Geschichten auszudenken und fördert so die Sprachentwicklung. Der Aufbau der Burg lehnt sich an den von echten Brugen an, sodass Kinder unter anderem die Schatzkammer, den Kerker oder die Bibliothek kennenlernen.

Meine Kinder haben mittlerweile Stunden mit dem Buch zugebracht, denn gerade bei langen Autofahrten oder auch Regenwetter kann es die Zeit schnell vergehen lassen und entlockt ihnen immer wieder ein Lachen, denn die dargestellten Szenen sind oft richtig lustig. Ein sehr gelungenes Wimmelbuch für Groß und Klein.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Das Geheimnis von Invermoray House

Der Mondscheinsee
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1940: Constance feiert ihren einundzwanzigsten Geburtstag, hat es aber nach einem unschönen Vorfall nicht mehr dort ausgehalten und ist ans Ufer des nahen Sees geflüchtet. Dort genießt sie die Ruhe. Allerdings ...

1940: Constance feiert ihren einundzwanzigsten Geburtstag, hat es aber nach einem unschönen Vorfall nicht mehr dort ausgehalten und ist ans Ufer des nahen Sees geflüchtet. Dort genießt sie die Ruhe. Allerdings wird diese von einem, sich im Sinkflug befindlichen, Flugzeuges gestört, das wenig später in den See stürzt. Constance zögert nicht und springt ins Wasser, um den Piloten zu retten. So lernt sie Matthew kennen und hilft ihm, sich im Jagdhaus der Familie zu verstecken...

2020: Kate musste London Hals über Kopf verlassen, denn bei ihrer alten Arbeit wurde sie eines Vergehens beschuldigt, das ihren guten Ruf zunichte gemacht hat. Bis Gras über die Sache gewachsen ist geht sie nun nach Schottland, um dort den Besitzern des Invermoray Houses dabei zu helfen, das Herrenhaus erfolgreich als Bed and Breakfast zu etablieren. Während Liz sie freundlich empfängt und dankbar für ihre Hilfe ist, ist ihr Sohn James sehr ablehnend Kate gegenüber und würde sie am liebsten sofort wieder nach London zurückschicken. Schon an ihrem ersten Abend in dem herrschaftlichen Gebäude liest Kate in der Bibliothek den Familienstammbaum und wundert sich über den dick durchgestrichenen Namen Constance. Das sie dieser Name aber noch länger beschäftigen wird, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht...

Lorna Cook erzählt die Geschichte von Invermoray House in zwei Zeitebenen, die kapitelweise abwechselnd erzählt werden. So erfährt der Leser viel über die Vorfälle 1940 und ist Kate, die im Jahre 2020 auf den Spuren der Geschichte von Constance ist, immer einen Schritt voraus. Die Autorin schreibt sehr emotional und fesselnd, sodass ein Weglegen des Buches schier unmöglich ist.

Ich habe den Roman beinahe verschlungen und hatte ihn innerhalb kürzester Zeit beendet. Ich bin großer Fan von Büchern, die in der Vergangenheit und der Gegenwart parallel spielen, denn ich mag diese Verbindung der Zeitebenen sehr. Ein sehr gelungener und empfehlenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Erkennst du die Vogelstimmen um dich herum?

Mein großes Soundbuch Vögel
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In diesem Sachbuch für Kinder dreht sich alles um unsere heimischen Vögel. Aber um es interessanter zu machen werden nicht nur die einzelnen Vogelarten anhand von Fotografien vorgestellt, sondern auch ...

In diesem Sachbuch für Kinder dreht sich alles um unsere heimischen Vögel. Aber um es interessanter zu machen werden nicht nur die einzelnen Vogelarten anhand von Fotografien vorgestellt, sondern auch deren Stimmen als Ton.

Auf jeder Doppelseite werden fünf Vogelarten vorgestellt. Am rechten Rand dann die passenden Vogelstimmen, sodass eine Zuordnung in der Natur leichterfällt. Die kurzen Vorstellungstexte enthalten sämtliche Informationen kompakt und sind in einfacher Sprache formuliert. Die Soundelemte auf den einzelnen Seiten müssen immer am unteren Rand aktiviert werden, erst dann können die zur Seite passenden Töne abgespielt werden. Diese sind klar und deutlich hörbar, die Lautstärke ist angenehm.

Meine beiden Kinder (sechs und elf Jahre) mögen das Soundbuch sehr gerne, denn wir besitzen einen großen Garten und sind oft von Vogelgezwitscher umgeben, doch die Zuordnung zu den einzelnen Vogelarten fällt uns teilweise schwer. Aber dieses Problem hat sich nun mit diesem Soundbuch erledigt und wir können hoffentlich bald sämtliche Vogelsorten voneinander unterscheiden. Auch die Hintergrundinformationen zur Herkunft oder Entwicklung mancher Vogelarten sind interessant und werden von meinen Kindern aufgesaugt wie von einem Schwamm.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Zeit für Neuanfänge und Träume

Zeit für Wunder
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Berlin, 1952: Charlotte lebt immer noch bei Vera im Midnight und hat ihr tatkräftig beim Neuaufbau des Midnight zur Seite gestanden, denn der schreckliche Brand hat große Teile des Tanzlokals beschädigt ...

Berlin, 1952: Charlotte lebt immer noch bei Vera im Midnight und hat ihr tatkräftig beim Neuaufbau des Midnight zur Seite gestanden, denn der schreckliche Brand hat große Teile des Tanzlokals beschädigt und zerstört. Doch Charlotte liebt das Nähen und hat den großen Traum, irgendwann einmal selbst Kleidung für Fremde zu entwerfen und dann zu fertigen. Aber im Stoffgeschäft Strecker wird sie abgewiesen, denn ihre Entwürfe seien zu extravagant und passten nicht zu ihnen. Erst der französische Modeschöpfer Thierry Gérard kann ihr Mut machen und möchte sie nach einem überzeugenden Entwurf, eine Stelle bei sich in Paris geben. Allerdings muss sie vorher ihren Verlobten Alex von ihren Plänen überzeugen, denn dieser entwickelt plötzlich neue Ideen und möchte nach Moskau gehen...

Nina Konstantin erzählt die Geschichte vom Midnight und dessen Besitzerin Vera aus der Perspektive Charlottes weiter. Diese lebt für die Mode und verfolgt ihren Plan nach der Begegnung mit dem Modeschöpfer sehr ernsthaft. Allerdings halten einige unvorhergesehene Ereignisse sie auf und sie will erst ihren Freunden helfen, bevor sie an sich denkt. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig.

Ich war sehr gespannt auf den zweiten Teil der Berlin-Saga, muss aber sagen, dass ich den ersten Band etwas besser fand. Leider weist die Handlung hin und wieder leichte Längen auf, was meinem Lesefluss etwas hinderlich war. Trotzdem würde ich auch einen nächsten Teil unbedingt wieder lesen, falls es noch einen geben sollte. Denn die Träume von Charlotte, aber auch Vera, interessieren mich.

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