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Veröffentlicht am 27.06.2022

Die Freundschaft der drei Blütenfrauen

Der Sommer der Blütenfrauen
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Deutschland: Rose muss mal wieder zur Agentur für Arbeit, denn auch dieses Mal hat sie es nicht lange bei ihrer neuen Arbeitsstelle ausgehalten. Frau Biest weiß langsam nicht mehr weiter und auch Rose ...

Deutschland: Rose muss mal wieder zur Agentur für Arbeit, denn auch dieses Mal hat sie es nicht lange bei ihrer neuen Arbeitsstelle ausgehalten. Frau Biest weiß langsam nicht mehr weiter und auch Rose ist verzweifelt, aber sie hat regelmäßig das Gefühl, bei der Arbeit im Büro zu ersticken. Als sie auf der Fahrt zum Arbeitsamt das Schild eines Biohofes sieht, der Erntehelfer sucht, probiert sie dort ihr Glück und bekommt eine Chance - zwar nicht als Erntehelferin, aber als Ackergehilfin. Anfangs kann sie es sich nicht vorstellen, dort länger als nötig zu arbeiten, aber mit der Zeit fühlt sie sich immer wohler und bleibt länger als geplant...

Frankreich: Marguerite ist Geschäftsführerin eines noblen Restaurants, da ihr Mann immer seltener da ist, führt sie den Betrieb beinahe allein. Als dann herauskommt, dass er wieder einmal eine Affäre hat, da sieht sie rot. Denn er hat sie nicht nur im Stich gelassen, nein, er hat auch das Geschäftskonto leergeräumt und sie kann nun sehen, wie sie das Restaurant weiter am Laufen hält oder sie muss ihre Mitarbeiter entlassen, obwohl sie ihr doch so ans Herz gewachsen sind. Die Rettung sieht sie in Roses Blog, auf dem viele Rezepte mit Blüten vorgestellt werden...

Italien: Viola ist erfolgreiche Food-Journalistin. Sie lebt in Verona und wirkt nach außen hin zufrieden. Allerdings ist sie in letzter Zeit immer weniger zuhause, denn ihre Mutter möchte sie ständig verkuppeln und Viola ist genervt. Dabei liebt sie ihre Familie und vermisst ihre Nonna sehr. Als sie nun immer mehr Probleme mit dem Chefredakteur bekommt und kündigt, kehrt sie wieder auf das Weingut ihrer Eltern zurück und beginnt darüber nachzudenken, was sie eigentlich im Leben möchte...

Alle drei Frauen haben sich auf einer Food-Messe kennengelernt und sich dort, im Champagner-Rausch, versprochen, immer füreinander da zu sein, sollte jemals eine von ihnen Probleme haben. Dass dieser Moment schneller eintritt als gedacht, kommt für alle überraschend.

Lea Santana hat einen sehr gut zu lesenden Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Der Wechsel der Erzählperspektiven zwischen den drei Frauen macht die ganze Handlung interessanter und sorgt für mehr Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen. Auch die großen Unterschiede in den Charakteren sind spannend und interessant zu beobachten.

Ich mochte den Roman sehr gerne, zudem zwei meiner großen Leidenschaften, Garten und Kochen, Kernthemen sind.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Der Traum vom Landleben

Gekommen, um zu bleiben
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Viele Menschen träumen von einem Leben auf dem Land, der Ruhe, Beschaulichkeit und Entschleunigung. Als die Autorin Kerstin Rubel sich diesen Traum 2013 erfüllte, wusste sie nicht, dass sie in Zukunft ...

Viele Menschen träumen von einem Leben auf dem Land, der Ruhe, Beschaulichkeit und Entschleunigung. Als die Autorin Kerstin Rubel sich diesen Traum 2013 erfüllte, wusste sie nicht, dass sie in Zukunft einige außergwöhnliche Frauen kennenlernen würde, die sie faszinierten und überwältigten. So war die Idee zu diesem Buch geboren und Kerstin Rubel begann sich auf eine Reise durch Deutschland und hat zwanzig Unternehmerinnen an ihren Wohnorten besucht.

Sie fuhr in den Norden zu Anna-Lena Heitmann, die vom Einrichten gar nicht genug bekommen kann und erst eine Wassermühle renoviert und danach noch ein Holzhaus im Alten Land gebaut hat. Um ihre Leidenschaft auch mit anderen zu teilen, führt sie einen Einrichtungsladen. Ganz in den Süden ging es zu Architektin Anja Kluge, deren Schwarzwaldhof von 1591 originalgetreu renoviert wurde und auch die Landwirtschaft im Nebenerwerb von ihr weitergeführt wird. Im Osten besuchte sie Kata Oldziejeweska in Wittenberge, für die Co-Living und Co-Working selbstverständlich ist. Auch im Westen war sie und stattete Jessica Schönfeld auf ihrem Betrieb "Schönfeld - Die Teegärtner" einen Besuch ab. Diese hat sich ihren Traum vom nachhaltig produzierten und regionalen Kräutertee erfüllt.

Schon diese vier Frauen haben mich sehr beeindruckt und sie sind nur eine kleine Menge der insgesamt zwanzig Frauen. Mittlerweile habe ich viele Stunden mit diesem Buch verbracht und jedes Portrait durchgelesen. Ich war immer wieder von neuem fasziniert und voller Bewunderung für den Mut und die Kraft dieser Frauen. Natürlich wäre das Buch nur halb so schön ohne die Fotografien von Ulrike Schacht, die stimmungsvoll und voller Authentizität das alltägliche Leben der porträtierten Frauen eingefangen hat.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Eine junge Frau wagt den Schritt in die Eigenständigkeit fernab des Elternhauses

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Grenchen in der Schweiz, 1873: Die junge Frau Sarah hat ihr Elternhaus verlassen, weil sie es dort nicht mehr aushalten konnte. Ihre Mutter zeigte keinerlei Verständnis für die, auch nach einem Jahr, noch ...

Grenchen in der Schweiz, 1873: Die junge Frau Sarah hat ihr Elternhaus verlassen, weil sie es dort nicht mehr aushalten konnte. Ihre Mutter zeigte keinerlei Verständnis für die, auch nach einem Jahr, noch anhaltende Trauer um ihren verunfallten Verlobten. Auch sonst störte sie die Rückwärtsgewandtheit ihres Vaters, der immer Vergangenem hinterhertrauert. Nun ist sie in Grenchen, einem kleinen Ort, in dem die Uhrenindustrie beheimatet ist. Dort hat sie eine Stelle als Hauslehrerin bei der Familie Schneider, sie soll die beiden Kinder unterrichten und ihnen alles Wichtige für das Leben beibringen. Doch dann findet sie das tote Hausmädchen Emmi und schwört sich, diesen Todesfall aufzuklären, weil schon ihrem Verlobten nicht genug Zeit gewidmet wurde und alles als Unglücksfall abgetan wurde. Aber alles wird schwieriger als erwartet, doch aufhören kommt nicht mehr in Frage für Sarah...

Claudia Dahinden hat einen gut zu lesenden Schreibstil, der anfangs aber etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Die Kulisse des Romans ist interessant und eher außergewöhnlich, sodass das Interesse des Leser schnell geweckt ist. Auch die Kämpfe zwischen den Christkatholiken und den papsttreuen sind ein spannendes Thema. Die Protagonistin Sarah ist eine starke Frau, die schnell die Sympathien der Leser weckt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn ich zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte, denn ich wusste bisher nichts über die Schwierigkeiten der Katholiken untereinander und auch die Sprache war mir manchmal etwas zu ausholend und sperrig. Aber nach dem ersten Drittel fiel mir alles leichter und ich habe gut in die Handlung eingefunden. Nun bin ich gespannt, wie es im zweiten Band weitergeht, denn ich mochte Sarah sehr gerne und bin neugierig auf ihren weiteren Werdegang.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Freunde sind überall...

Wie schön, dass wir Freunde sind
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Freundschaft ist sehr wichtig, denn jeder braucht Freunde. Aber Freunde sind überall und man kann sie auf die unterschiedlichsten Wege kennenlernen. Manchmal weiß man sofort, dass man sich mag. Manchmal ...

Freundschaft ist sehr wichtig, denn jeder braucht Freunde. Aber Freunde sind überall und man kann sie auf die unterschiedlichsten Wege kennenlernen. Manchmal weiß man sofort, dass man sich mag. Manchmal reicht auch nur ein "Hallo" oder ein Fest, bei dem man sich begegnet. Und falls der Freund noch nicht da ist, so wartet er irgendwo da draußen und hält Ausschau nach dir...

In Mary Lyn Rays Kinderbuch dreht sich alles um Freundschaft, denn Freunde machen das Leben schöner. Ihre kurzen Texte sind voller Emotion und gehen direkt ins Herz. Sie trösten auch, denn es gibt schließlich auch Menschen, die keine Freunde haben, und machen Hoffnung.

Stephanie Graegin hat einen wunderbaren Zeichenstil, der ihre Illustrationen einmalig macht. Sämtliche Figuren sind realistisch gezeichnet und sprechen durch ihre wunderschön dargestellte Mimik und Gestik den Betrachter sofort an, ohne dass der Text gelesen werden muss.

Ich habe mich sofort in das Buch verliebt. Zum einen, weil das Thema Freundschaft so wichtig ist, zum anderen, weil die Illustrationen einmalig schön sind. Auch meine Tochter mag es sehr, denn die Kombination aus Tieren und Menschen ist besonders und sie liebt Tiere über alles.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Liebeschaos deluxe

Ein Herz voll Sommerträume
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Gemma lebt mit ihrer Tochter Julie zusammen in einer kleinen Wohnung. Eigentlich verstehen sie sich immer sehr gut, doch Julie wird langsam erwachsen und Gemma tut sich schwer, die junge Frau in ihr zu ...

Gemma lebt mit ihrer Tochter Julie zusammen in einer kleinen Wohnung. Eigentlich verstehen sie sich immer sehr gut, doch Julie wird langsam erwachsen und Gemma tut sich schwer, die junge Frau in ihr zu akzeptieren, sodass es immer wieder zu Reibereien kommt. Gemma fühlt sich aber auch für ihre Schwester Lara verantwortlich, denn diese ist nach dem Tod der Eltern komplett abgestürzt und hat nur mit Hilfe ihrer Schwester wieder die Kurve gekratzt, um jetzt erfolgreich als Zahnärztin zu arbeiten. Bisher hatten alle ihre Alltagsrituale und alles lief in geordneten Bahnen - bis Tobias, der beste Freund von Lara, wiederauftaucht, nachdem er vor vielen Jahren einfach verschwunden ist. Lara ist überglücklich über die wiedergewonnene Freundschaft, aber sie spürt, dass sich etwas verändert hat, will sich das aber nicht eingestehen...

Alexandra Fabisch hat einen tollen Schreibstil, der sich flüssig liest und dem Leser das Gefühl gibt, selbst Teil der Handlung zu sein. Das Liebeschaos der Schwestern, aber auch die tiefe Verbundenheit zwischen ihnen ist interessant und faszinierend und lässt sie realistisch und sympathisch wirken.

Ich hatte großen Spaß beim Lesen, denn es gab lustige Momente, aber auch ernste Situationen, in denen die beiden mein tiefstes Mitgefühl hatten. Was ich sehr mochte, waren die Wechsel zwischen den Erzählperspektiven, denn dadurch erhält man mehr Einblicke in die Gefühle der Erzählenden und die ganze Geschichte bekommt mehr Tiefe.

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