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Veröffentlicht am 15.04.2022

Wenn der Ostseewind spricht...

Dein Flüstern im Meereswind
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Caro lebt schon beinahe ein Jahr auf Hiddensee, und obwohl sie so glücklich und zufrieden mit ihrem Leben dort ist, fehlt ihr insgeheim doch ein Lebensgefährte, mit dem sie ihr Leben teilen kann. Immer ...

Caro lebt schon beinahe ein Jahr auf Hiddensee, und obwohl sie so glücklich und zufrieden mit ihrem Leben dort ist, fehlt ihr insgeheim doch ein Lebensgefährte, mit dem sie ihr Leben teilen kann. Immer wieder besucht sie deshalb die Speeddatings im "Kleinen Prinzen", aber es war noch nie der Richtige dabei. Als dann eines Tages ihre Mutter anruft, sagt sie ihr einfach, dass sie einen Verlobten hat, denn Caros Mutter ist anstrengend und ihre Ansprüche an ihre Tochter sind unerfüllbar. Caro ist schockiert, dass ihre Mutter sie nach dieser Mitteilung prompt auf der Ostseeinsel besuchen kommen will. Um eine Lösung für das Problem zu finden, entschließt sie sich, die Inselschamanin Irmgard einzuweihen, diese hat auch eine Lösung, denn laut ihr, muss man dem Ostseewind nur genau zuhören und hört die Lösung seiner Probleme...

Nele Blohm ist eine wunderbare Autorin, die eine gut zu lesende und flüssige Schreibweise hat. Die Insel Hiddensee wird von ihr so gut beschrieben, dass sich der Leser sofort wohl dort fühlt und eine große Sehnsucht nach der Ostsee und dem Meer entwickelt.

Schon der letzte Roman der Autorin hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich sofort auch das neue Buch von ihr lesen wollte. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich Caro, Marie und Ole wiederbegegnet bin und mich sofort wieder zuhause gefühlt habe. Insgesamt hatte die Handlung viele emotionale, aber auch tiefgründige Momente, die mich sehr berührt und mir sehr viele zauberhaft schöne Lesestunden beschert haben.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein plüschiges Abenteuer!

Die Stoffis - Auf plüschigen Sohlen (Band 1)
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Eines Abends werden zwei Kuscheltiere, ein schwarzer Stoffkater und ein Einhorn, in einem Karton an den Straßenrand gestellt. Auf einem Schild steht: "Zu Verschenken!". Doch es ist Nacht und alle Kinder ...

Eines Abends werden zwei Kuscheltiere, ein schwarzer Stoffkater und ein Einhorn, in einem Karton an den Straßenrand gestellt. Auf einem Schild steht: "Zu Verschenken!". Doch es ist Nacht und alle Kinder schlafen schon längst. Also harren sie im Karton aus und werden durch den Regen ganz nass. Erst am nächsten Morgen wagen sie einen Blick hinaus und erschrecken, denn in der Nähe sehen sie ein großes Müllauto, das immer näherkommt und sämtliche Dinge, die am Straßenrand stehen, verschluckt. Auf ihrer Flucht und der Suche nach einem neuen Zuhause begegnen ihnen noch mehr heimatlose Kuscheltiere, sodass sie am Ende zu sechst viele Abenteuer erleben...

Sabine Städing hat einen sehr schön zu lesenden Schreibstil. Ihre Wortwahl ist einfach und leicht verständlich, was auch das Vorlesen sehr erleichtert. Die Kapiteleinteilung ist gelungen, denn die einzelnen Abschnitte sind immer ähnlich lang und eignen sich einzeln oder zu zweit perfekt als Gute-Nacht-Geschichte. Die Stofftiere sind allesamt so alltäglich, dass jedes Kind sie kennt und sie vielleicht sogar alle zuhause hat, einzig die Schildkröte und der Seestern bilden eine Ausnahme.

Nadine Reitz hat mit ihren Illustrationen die Geschichte wunderschön ergänzt und so die Phantasie der Kinder weiter angeregt. Ihre Figuren sind allesamt wunderschön und spiegeln Emotionen sehr schön wider.

Ich habe das Buch meinen beiden Kindern vorgelesen. Ganz begeistert hat mich, dass auch mein zehnjähriger Sohn noch zuhören wollte, nicht nur meine fünfjährige Tochter. Wäre es nach ihnen gegangen, hätten wir das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen, das war mir aber zu viel, weshalb ich es in längere Gute-Nacht-Geschichten eingeteilt habe. Wir waren alle immer ganz gespannt, wie es mit den Stoffis weitergeht und wo sie denn nun endlich ihr neues Zuhause finden würden... Das einzige, was ich mir noch gewünscht hätte, wären noch mehr Bilder, da doch einige Doppelseiten mit nur ganz kleinen Illustrationen auskommen mussten. Wir freuen uns schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe und werden ihn auf jeden Fall sofort nach Erscheinen lesen!

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Der Holocaust und eine Familie mittendrin...

Esthers Verschwinden
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Lublin 1939: Die Familie Rosen betreibt seit drei Generationen eine große Baufirma und ist in der Stadt sehr angesehen. Der Vater und sein Sohn Eli führen den Betrieb gemeinsam, während der zweite Sohn ...

Lublin 1939: Die Familie Rosen betreibt seit drei Generationen eine große Baufirma und ist in der Stadt sehr angesehen. Der Vater und sein Sohn Eli führen den Betrieb gemeinsam, während der zweite Sohn Louis in der Jeschiwa Chachmei, der Schule der weißen Männer, arbeitet und in den alten jüdischen Schriften forscht. Elis Frau Esther fürchtet ab dem Kriegsbeginn um ihr Leben und das ihres Sohnes Isaak, denn sie kann die Aussagen Hitlers nicht als leeres Gerede abtun, wie es viele andere Juden zu dieser Zeit tun. Doch Eli wird noch lange brauchen, bis er es endlich so sehen kann wie sie, denn er vertraut auch auf das Geschick seines Angestellten Max, der gute Verbindungen zu den Deutschen hat und daher seinen Schutz verspricht...

DP-Lager Föhrenwald 1946: Eli und sein Sohn wurden vor einem Jahr aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit und warten nun in diesem überfüllten Lager auf ihr Visum für einen Neuanfang in Amerika. Nur leider sind die Wartelisten lang, sodass ein Ganove wie Max es nicht schwer hat, bald Visa an reiche Juden zu verkaufen, die so schneller in die USA einreisen dürfen. Eli ist entsetzt und schwört sich, diesem Gauner endlich das Handwerk zu legen...

Amerika 1966: Eli lebt nun in Amerika und sucht nach einem Zimmer in Chicago. Keiner weiß genau, wo er arbeitet und auch sonst ist er eher verschlossen. Doch in Mimi Gold, der Journalistin, sieht er endlich einen Weg, wie er seinem Ziel ein wenig näher kommen kann...

Ronald H. Balson hat einen sehr klaren und flüssig zu lesenden Schreibstil, der aber trotzdem nicht an Emotionen spart. Die gründliche zeitgeschichtliche Recherche bemerkt der Leser sehr schnell und lernt diese auch schnell zu schätzen. Die Erzählweise auf drei Zeitebenen gleichzeitig, die immer wieder wechseln, allerdings nicht nach jedem Kapitel, macht den Roman überaus interessant und fördert den Drang, immer weiterlesen zu wollen.

Mir hat der Roman sofort gefallen und ich habe voller Spannung immer weitergelesen. Lang war mir nicht eindeutig klar, was denn die Zeitebene 1966 mit den anderen beiden zu tun hat, doch gegen Ende klärt sich auch das und so hatte ich immer wieder etwas zu rätseln und habe versucht, die Zusammenhänge herzustellen. Da ich großer Liebhaber von historischen Romanen bin, fand ich es herausragend, wie nah sämtliche Namen und Geschehnisse an der Realität waren und lediglich die Protagonisten der Familie Rosen, die Familie Gold, Max Poliske und die Familie Zielinski frei erfunden waren.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Lina sucht funkelnde Dinge

Mein Lichter-Klangbuch: Lina, das kleine Einhorn
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Lina, das kleine Einhorn hat Geburtstag und wünscht sich leuchtende Kerzen auf ihrem Kuchen. Leider hat Linas Mama dieses Jahr keine Kerzen, deshalb begeben sie sich auf die Suche nach anderen Dingen, ...

Lina, das kleine Einhorn hat Geburtstag und wünscht sich leuchtende Kerzen auf ihrem Kuchen. Leider hat Linas Mama dieses Jahr keine Kerzen, deshalb begeben sie sich auf die Suche nach anderen Dingen, die funkeln. So bekommen sie eine leuchtende Feder von Phönix Philino, zwei leuchtende Blumen von Florina, der Fee, einen Goldapfel von Elf Glitzerbart und einen Stern von Drache Mondfeuer. Dank der Hilfe ihrer Freunde kann Lina nun den funkeligsten Geburtstag jemals feiern.

Sam Taplin hat die Geschichte rund um das Einhorn sehr kindgerecht und in einfacher Sprache formuliert, die sich auch sehr gut vorlesen lässt. Die Illustrarionen von Jordan Wray runden die Geschichte perfekt ab, denn alles ist zauberhaft und magisch gezeichnet. Durch die kleinen LED-Leuchten und die Soundchips auf den Seiten wird alles spannender und Kinder werden zum Mitmachen bewegt.

Mir gefällt dieses Buch sehr gut. Leider mögen es die beiden Kleinkinder in meinem Umfeld nicht so, da ihnen die Töne, aber auch die Figuren zu abstrakt sind und sie mit Fabelwesen, außer Einhörnern bisher keinen Kontakt hatten. Auch die Altersempfehlung mit sechs Monaten finde ich etwas zu früh, um die Geschichte verstehen zu können, müssen Kinder meiner Meinung nach etwa achtzehn Monate alt sein. Trotzdem wird dieses Lichter-Soundbuch nicht das letzte aus der Reihe sein, das in unserem Bücherregal steht.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Ein außergewöhnlicher Liebesroman

Jeder Tag für dich
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London 2018: Seit sieben Jahren steht Mary nun schon jeden Tag nach Feierabend am Bahnhof Earling Broadway und wartet mit einem Schild in der Hand auf ihren verschwundenen Lebensgefährten Jim. Dieser ist ...

London 2018: Seit sieben Jahren steht Mary nun schon jeden Tag nach Feierabend am Bahnhof Earling Broadway und wartet mit einem Schild in der Hand auf ihren verschwundenen Lebensgefährten Jim. Dieser ist plötzlich spurlos verschwunden. Doch Mary gibt nicht auf und wartet jeden Abend auf ihn, damit sie ihr Versprechen, immer für ihn da zu sein, nicht bricht. Nebenbei arbeitet sie auch noch zwei Nächte in der Woche bei der Telefonseelsorge NightLine, wo sie verzweifelten Menschen zuhört und versucht, ihnen aus ihrer ausweglosen Situation zu helfen. So sind ihre Tage ausgefüllt und sie hat kaum Zeit für andere Dinge...

Abbie Greaves hat einen gut zu lesenden Schreibstil. Die Grundidee des Romans ist besonders und außergewöhnlich.

Ich bin voller Erwartungen in den Roman gestartet, leider konnte mich die Handlung nicht fesseln. Anfangs habe ich nicht richtig in das Geschehen gefunden, erst nach dem ersten Drittel wurde es besser. Auch fand ich die Beziehung zwischen Jim und Mary immer sehr einseitig und konnte mich mit Mary nicht identifizieren. Das Ende war ganz anders, als ich es mir erhofft hatte und hat mich sehr ernüchtert zurückgelassen, anders als ich es mir nach dem Lesen des Klappentextes versprochen hatte. Insgesamt ein durchaus guter Roman, der aber etwas mit Emotionen spart und bei dem der Klappentext leider etwas anderes verspricht, als man dann im Roman liest.

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