Hinter dem langweiligen Cover steckt eine interessante Idee
Das Ministerium der ZeitEine britische Geheimdienstorganisation verfügt neuerdings über eine Art Zeitmaschine und nutzt diese, um im Dienst des Ministeriums und der Forschung todgeweihte Menschen aus verschiedenen Epochen der ...
Eine britische Geheimdienstorganisation verfügt neuerdings über eine Art Zeitmaschine und nutzt diese, um im Dienst des Ministeriums und der Forschung todgeweihte Menschen aus verschiedenen Epochen der Weltgeschichte in unsere Zeit zu holen.
Um den Neuankömmlingen die Eingewöhnung in der für sie fremden Gegenwart mit all ihren „neumodischen“ Tücken zu erleichtern, wird jedem eine so genannte Brücke als Betreuungsagent und Mitbewohner zugeteilt.
Die Ich-Erzählerin, deren Namen man nie erfährt, wird so mit einem Seefahrer/Marine-Soldaten aus dem 19. Jahrhundert kombiniert, dessen Polar-Expedition damals zu einem traurigen Ende kam. Trotz oder auch wegen all der Unterschiede entwickelt sich zwischen den beiden im Lauf der Zeit mehr als ein Arbeitsverhältnis. Doch der ebenso charmante wie frustrierende Zeitreisende und seine unfreiwilligen Gefährten geraten ins Visier dubioser Gestalten...
Die Grundidee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich fand die Reaktionen der Menschen aus der Vergangenheit auf die modernen Gegebenheiten interessant. Während sie z.B. teilweise eine Vorliebe für die Annehmlichkeiten unserer Zeit entwickeln (fließendes warmes Wasser, Musik-Streaming, Toleranz für früher verpönte sexuelle Vorlieben...), bleiben manche Dinge für sie weiterhin ein Rätsel.
In verschiedenen Situationen blitzt immer wieder angenehmer Humor auf, unter anderem auch in den Dialogen. Manche Charaktere sind Sympathieträger, so etwa eine der Zeitreisenden mit ihren altertümlichen Ausdrücken und lustigen Beschimpfungen.
Durch die Bedrohung kommen außerdem eine Portion Spannung und Dramatik in die Story, es gibt diverse Wendungen. Das Buch ist in sich abgeschlossen.
Das Ende war leider nicht, was ich mir erhofft hatte, aber der Weg dorthin hat mir durch den Schreibstil und die Ideen Lesefreude gemacht.