"Pretty Little Liars" meets "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"
Ich bin kein wirklicher Fan von künstlicher Intelligenz und stehe dem ganzen Thema recht kritisch gegenüber. Die Schattenseiten beleuchtet Colin Hadler in seinem neuen Jugendthriller "Seven Ways to Tell ...
Ich bin kein wirklicher Fan von künstlicher Intelligenz und stehe dem ganzen Thema recht kritisch gegenüber. Die Schattenseiten beleuchtet Colin Hadler in seinem neuen Jugendthriller "Seven Ways to Tell a Lie" auf sehr spannende Weise, als sich eine Gruppe von Jugendlichen mit Deepfakes konfrontiert sieht.
Schon das erste vermeintlich echte Video, das zeigt, wie Jonah und seine (ehemaligen) Freunde in einem Schulbus in eine Schlucht stürzen und sterben, hat mir direkt einen Schauer über den Rücken gejagt. Und im Laufe der Story tauchen noch weitere Deepfakes auf, die täuschend echt sind und Geheimnisse über jeden einzelnen aus Jonahs ehemaliger Clique enthüllen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Jonah, der ein sehr sympathischer Protagonist ist. Zudem gibt es hin und wieder Rückblenden, die die Ereignisse, die zu Enyas spurlosem Verschwinden vor einem Jahr führten, beleuchten. Besonders gefallen hat mir, wie sich die Charaktere durch die Deepfakes weiterentwickeln und die Clique sich langsam wieder annähert und zueinanderfindet.
Der flüssige und mitreißende Schreibstil, das hohe Erzähltempo, das hochaktuelle Thema und das atmosphärische Setting einer idyllischen und gleichzeitig trostlosen Kleinstadt haben dafür gesorgt, dass es durchgehend spannend war und ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte. Dank der vielen Twists hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, wer hinter den Deepfakes steckt und was mit Enya damals passiert ist. Und auch wenn ich die Auflösung nicht so ganz gefühlt habe, hat mich das Ende schockiert und auch zum Nachdenken angeregt.
Insgesamt ist "Seven Ways to Tell a Lie" ein super spannender Jugendthriller, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte und mir durchgehend Gänsehaut beschert hat.