Interessante Struktur, aber etwas fade
MeteoritenIch hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv ...
Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv der Vergänglichkeit ist gut ins ganze Buch eingearbeitet.
Rezi enthält Spoiler
Worum geht es?
Journalistin Marianne trifft auf den Landschaftsarchitekten Virgile und was als Faszination beginnt, wächst zu einer Liebe mit tragischem Ausgang. Später treffen wir auf Florence, deren Mutter auf traurige Weise verstarb. Auch Florence spürt eine Anziehung zu Virgile, die sie letztlich von ihrer Familie entfernt. Und doch sind beide Frauen Meteoriten, die sich manchmal annähern, aber selten treffen.
Meine Meinung
Das Buch interessant macht seine Struktur: Wir folgen der Beziehung zwischen Marianne und Virgile im Schnelldurchlauf, bevor die Handlung von vorn beginnt, aber langsamer voranschreitet. Und dabei zwischen Marianne und Florence wechselt. Ich glaube, ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es besser ausgeht.
Die Figuren selbst bleiben blass, sie wirken auf mich nicht prägnant, schwer greifbar, obwohl sie Potential haben, besonders Virgile. Stattdessen erzählt der Text viel über Beschreibungen der Umgebung und der Figuren. Wie in einem Wimmelbild pendelt er von einer Figur zur nächsten, sodass zu unseren Protagonist:innen noch weitere Figuren hinzukommen z.B. Mariannes Eltern. Diese leben alternativ und vegan, und zu beiden hat Marianne ein distanziertes Verhältnis. Der Text konzentriert sich vor allem auf Mariannes Vater, der eher schweigsam ist, und die Vergänglichkeit des Körpers und das Leben, das verwelkt, spürt. Und dadurch eine Nähe zu seiner Tochter fühlt.
Es ist ein Buch, das in sich ruht, um sein Thema kreist, aber für mich wenig hat, das mir im Gedächtnis bleibt.