400 Seiten Einleitung ...
Royal HeistIch habe das Buch über einen Adventskalender bekommen und fand das Krimi-Element faszinierend. Leider passiert auf 400 Seiten erstaunlich wenig. Und - Spoiler!: Das Buch endet auf dem Höhepunkt - es ist ...
Ich habe das Buch über einen Adventskalender bekommen und fand das Krimi-Element faszinierend. Leider passiert auf 400 Seiten erstaunlich wenig. Und - Spoiler!: Das Buch endet auf dem Höhepunkt - es ist also nicht abgeschlossen.
Ein Wort zum Cover
Das Titelbild ist typisch für das Genre, sieht aber leider so farblos aus wie der Inhalt das Buches aus. Die Cover für die Bände 2 und 3 verheißen mehr.
Worum geht es?
Darcy ist eine geniale Trickbetrügerin, die mit ihrer Crew, allem voran dem Bruder, die Reichen bestielt, die Armen beschenkt. Doch ein Coup ist besonders wichtig: Sie möchte die Royal Family bestehlen, weil diese nach einem Unfall die Mutter entlassen hat. Das führte dazu, dass die Mutter verschwand, der Vater an Kummer starb und die beiden Geschwister bei Pflegefamilien aufwuchsen. Die zentrale Frage ist, ob man ein Leid gegen ein anderes tauschen darf.
Wie hat mit das Buch gefallen?
Wie so häufig beginnt das Buch stark, in dem wir Darcy bei einem der Raubzüge sehen. Ich mochte diese Stellen, weil Darcy sehr durchdacht agiert und fand es spannend einen Einblick zu bekommen.
Danach plätschert das Buch dahin und ich habe manche Stellen einfach überflogen. Das Buch nervt nicht, die Beschreibungen sind vorhanden, aber nicht zuviel. Aber es gab lange nichts, was mich wirklich begeistert hat. Erst ab 60 % kommt die Handlung in Gang, Konflikte entwickeln sich und manche Wendung habe ich nicht kommen sehen.
Den Konflikt aus den Love-Interests und Prinzen Tristan und Spencer war mir zu vage geschildert und konnte mich nicht packen. Auch wenn ich mag, dass Tristan handwerklich arbeitet. Tristan ist der nette Typ, der mich nur an einer Stelle wirklich gefesselt hat - als er seine Emotionen unerwartet zeigt.
Besser waren die Geschwister Darcy und Linus, weil sie mit dem Verlust der Eltern unterschiedlich umgehen und auch den Raub unterschiedlich betrachten: Für Darcy reicht es, wenn sie ein Schmuckstück klauen. Linus will den Royals mehrere, emotional wichtige Stücke nehmen und agiert deutlich cleverer. Beide weichen von ihren Plänen ab, werden mitgerissen von ihren Emotionen. Ich hätte gern mehr von dieser Dynamik gesehen.
Die Autorin hat es gut geschafft, den beiden eine Familie gegenüberzustellen, die sehr vielseitig ist. Die steife Königin, die für sich Konflikte birgt, die beiden Prinzessinnen, die eher liberal eingestellt sind ... Dazu Darcys Crew, die ebenfalls interessante Charaktere vereint. Umso trauriger, dass diese Figuren zwar prägnant sind, aber nur wenige Momente haben, in denen sie glänzen können.
Die Dialoge sind fließend, aber bekannt und wenig überaschend. Es wirkt einfach sehr geplant. An manchen Stellen kommt jedoch Umgangssprache hinein und an diesen Stellen wirken die Gespräche natürlich. Diese Momente haben für mich geglänzt.
Es gibt eine explizite Szene, die jedoch nichts Neues bietet. Frauen mögen es, wenn Männer sie begehren - eigenes Begehren haben sie wenig.
Fazit
Ich hätte das Buch gern gemocht und fand die Geschwister gut. Es ist aber emotional nicht packend, ziemlich lang und aufgelöst wird am Ende nichts.