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Veröffentlicht am 21.09.2020

Eine wunderschöne Geschichte!

Wie die Luft zum Atmen
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MEINE MEINUNG
Nachdem die Autorin mich mit ihren neueren Büchern absolut begeistern konnte, wollte ich auch endlich ihre bekannte und beliebte Elements-Reihe beginnen, von denen viele ja seit Jahren schon ...

MEINE MEINUNG
Nachdem die Autorin mich mit ihren neueren Büchern absolut begeistern konnte, wollte ich auch endlich ihre bekannte und beliebte Elements-Reihe beginnen, von denen viele ja seit Jahren schon schwärmen. Das Cover finde ich ganz schön, auch wenn Menschen auf Covern nicht mein Favorit sind.

Bereits über ein Jahr ist vergangen, seitdem Elizabeth ihre Heimatstadt nach einem Schicksalsschlag verlassen hat und geflohen ist. Doch nun möchte sie sich ihrer Vergangenheit stellen und vor allem wieder richtig für ihre kleine Tochter da sein. Während ihrer Abwesenheit ist Tristan nebenan eingezogen, ein geheimnisvoller junger Mann, der von der Stadt verachtet und als Monster bezeichnet wird. Doch Lizzie kennt den Schmerz, der ihn umhüllt und fühlt sich zu ihm verbunden, Obwohl Tristan sie immer wieder von sich stößt, lässt sie nicht locker und will den Menschen unter der Maske kennen lernen.

Elizabeth hat vor ungefähr einem Jahr einen schrecklichen Schicksalsschlag erleben müssen, der ihr Leben von Grund auf geändert hat. Sie flieht aus ihrer Heimatstadt, lässt alles zurück und zieht wieder bei ihrer Mutter ein, die Lizzie mit ihren wechselnden Männer-Geschichten auf Trab hält. Sie verliert sich selbst ein wenig und der einzige Grund, warum sie nicht komplett aufgibt, ist ihre kleine Tochter Emma. Gleichzeitig lässt sie allerdings ihre Emotionen zu und spricht oft über ihre Gefühle, was mir sehr gut gefallen hat. Generell war sie mir sehr sympathisch, obwohl ich keine wahnsinnig tiefe Bindung zu ihr aufbauen konnte. Sie ist sehr stark, hat einiges durchmachen müssen und gibt trotzdem nicht auf, was sehr bewundernswert ist. Zudem sieht sie in allen Menschen stets das Gute, auch wenn sie ihr das Gegenteil beweisen.

Auch Tristans Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt und auch er flieht vor seiner Vergangenheit. Das Ziel seiner Flucht: das Nachbarhaus von Elizabeth. Er hat sich allerdings weitaus weniger unter Kontrolle als Lizzie und gibt sich seiner Trauer und Wut absolut hin. Er kümmert sich weder um sein Haus, noch um sein eigenes Aussehen, ist in der Stadt als Einzelgänger bekannt und wird von vielen Stadtbewohnern als schräg bezeichnet. Niemand scheint ihn allerdings besser zu kennen und stempelt ihn einfach nach seinem Aussehen ab. Der Leser erfährt gleich zu Beginn von seinem Schmerz, weswegen ich persönlich sein Verhalten ziemlich nachvollziehen konnte. Er verarbeitet seine Trauer und seinen Schmerz eben auf diese Weise, die nicht immer sonderlich gut ist. Er lässt niemanden an sich heran und kümmert sich auch nicht darum, was die anderen denken. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn sonderlich sympathisch fand, dafür hat er auf jeden Fall gesorgt. Aber er entwickelt sich im Laufe des Buches auf jeden Fall weiter und hat sich immer mehr in mein Herz schleichen können. Auf die Favoriten-Liste der Charaktere hat er es dennoch nicht geschafft.

Wir haben es hier auch noch mit einigen Nebencharakteren zutun, die ich insgesamt auch sehr schön fand. Einige standen hier mehr im Mittelpunkt als andere, aber besonders Lizzies beste Freundin mit ihrer lockeren und lustigen Art hat die Handlung immer wieder auflockern können.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form, abwechselnd aus Lizzies und Tristans Perspektive. Eigentlich verläuft die Geschichte in einer chronologischen Reihenfolge, bis auf wenige Kapitel (es waren glaube ich 5), die in der Vergangenheit spielen. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr leicht und schnell zu lesen, gleichzeitig aber auch sehr gefühlvoll und emotional. Die Autorin kann sich wahnsinnig gut ausdrücken und weiß genau, wie das Herz der Leser*innen schmelzen lassen kann.

Der Inhalt ist traurig, tragisch und emotional – so, wie man es von der Autorin einfach kennt.
Im Prolog erfahren wir schon, was Tristans Schicksal ist und in den ersten Kapitel wird auch schon von Lizzies Schicksalsschlag erzählt. Ich war zunächst sehr überrascht, gleich zu Beginn mit den tragischen Geschichten überfallen zu werden, war aber auch gleichzeitig froh, es schon so früh zu erfahren. Häufig werden solche Erlebnisse als großes Geheimnis benutzt und die Leser erfahren erst im Laufe der Geschichte, um was es denn eigentlich geht. Dass es hier nicht so war und wir von Anfang an Bescheid wussten, hat mir aber sehr gut gefallen.

Hier werden uns sozusagen die zwei unterschiedlichen Trauerbewältigungen von Lizzie und Tristan vorgestellt, die sich zwar unterscheiden, im Grund aber auch sehr ähnlich verlaufen. Ich fand beides sehr gut dargestellt, auch wenn ich hier nicht sagen kann, wie realistisch das eine oder das andere war, da ich glücklicherweise nie in vergleichbaren Situationen war. Es war interessant und emotional mit anzusehen und ich fand besonders die Entwicklungen der Charaktere in dieser Geschichte sehr bemerkenswert. Vor allem Tristan hat sich sehr ins positive geändert, was ich sehr schön fand. An einigen Stellen hatte ich schon das Gefühl, dass es hier und da etwas zu schnell ging, aber gleichzeitig gibt es einfach kein „richtiges“ Tempo, um Trauer zu bewältigen. Zudem ist ja schließlich auch bereits über ein Jahr seit dem Schicksalsschlag vergangen, was ich ehrlich gesagt beim Lesen immer wieder vergessen. Wenn man das beachtet, geht es vielleicht doch nicht zu schnell und es ist doch ein sehr angemessenes Tempo der Entwicklungen. Auf mehr kann ich hier allerdings nicht eingehen, um nicht zu viel zu verraten.

Und obwohl mich die gesamte Handlung absolut gefesselt, emotional berührt und begeistert hat, muss ich leider doch noch ein wenig Kritik loswerden.
Wir hätten hier einmal ein großes Geheimnis, das zum Ende gelüftet wird und für neue Spannung sorgt. Es war etwas, mit dem ich tatsächlich gerechnet habe, seitdem die Geschichten von Lizzie und Tristan zu Beginn „gelüftet“ wurden. Ich hatte die Vorahnung, weil man es einfach schon so oft gelesen hat, und als es dann letztendlich die Wahrheit war, war ich ein kleines bisschen enttäuscht. Auch was das Geheimnis ausgelöst hat, war mir schon irgendwie klar und leider war es wirklich nicht nötig.
Zudem war das Ende viel zu dramatisch und noch einmal absolut überzogen. Es gibt neben dem Geheimnis einen weiteren großen Twist, der eine Reihe an Ereignissen ausgelöst hat, die mir nicht wirklich gefallen haben. Es hat einfach nicht zur Stimmung der restlichen Handlung gepasst und war mir zu erzwungen und zu dramatisch. Ohne das Ende hätte ich dem Buch vermutlich die volle Punktzahl gegeben, da es tragisch, emotional und mitreißend war und ohne Drama gut ausgekommen ist. Der Stress und das Drama am Ende waren mir zu überzogen, weswegen ich das Buch dann doch enttäuscht zugeschlagen habe.

Fazit
Ein wunderschönes Buch, das vor allem Trauer und die Bewältigung dieser thematisiert. Es ist sehr tragisch und traurig, was ich bei Büchern aber immer sehr mag. Die Charaktere sind ganz schön, konnten mich aber nicht vollends von sich überzeugen. Und obwohl die Handlung wirklich schön war, hat sie mich mit dem überzogenen und zu dramatischen Ende ein wenig enttäuscht.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Konnte mich nach dem schwierigen Start sehr begeistern!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Meine Meinung
Ich glaube jeder hat schon von Sarah J. Maas und ihren Büchern gehört, auch ich bin immer wieder drauf gestoßen, bin aber nie dazu gekommen, sie zu lesen. Als dieses Buch allerdings in einer ...

Meine Meinung
Ich glaube jeder hat schon von Sarah J. Maas und ihren Büchern gehört, auch ich bin immer wieder drauf gestoßen, bin aber nie dazu gekommen, sie zu lesen. Als dieses Buch allerdings in einer Leserunde ausgewählt wurde, hatte ich endlich einen guten Grund, den ersten Teil ihrer „Das Reich der sieben Höfe“-Reihe zu beginnen. Meine Erwartungen waren auf jeden Fall sehr sehr hoch, eben wegen des großen Hypes.

Es geht um Feyre, eine junge Frau, die alles dafür tut, ihre Familie durch den tiefen Winter zu bringen. Obwohl sie die jüngste der drei Töchter ist, ist sie diejenige, die ständig in den dunklen Wald geht, um Essen zu jagen. Als sie eines Tages auf einen riesigen Wolf trifft, zögert sie nicht lange und erschießt ihn. Dass es sich dabei um einen Fae handelte, den die Menschen fürchten, hatte sie zwar geahnt, doch war sie das Risiko eingegangen. Nur wenige Tage später wird sie allerdings von einem weiteren Fae nach Prythian verschleppt, wo sie ihre Tat wieder gut machen soll…

Wie gesagt ist Feyre ist jüngste von drei Töchtern. Ihre Familie war einmal sehr wohlhabend, doch nachdem sie alles verloren haben und ihr altes Leben aufgeben mussten, leben sie nun in einer kleinen Hütte im ärmlichen Dorf-Viertel. Während ihre Schwestern dem alten Leben nachtrauern, sich ihre Finger nicht schmutzig machen wollen und am liebsten nichts mit Armut am Hut haben wollen, kämpft Feyre täglich darum, sie am Leben zu halten. Sie hat sich das Jagen selbst beigebracht und ist sehr gut darin geworden, auf dem Wege Essen für ihre Familie zu besorgen. Sie kämpft für sich und ihre Familie, für die sie alles tun würde. Feyre ist mutig, ein wenig vorlaut und vor allem weiß sie, wie sie sich verteidigen kann.
Ich bin sehr gut mit ihr zurecht gekommen, auch wenn ihre Sturheit mich manchmal auf die Palme treiben konnte. Sie vertraut nicht schnell, was zwar verständlich ist, aber mich immer wieder dazu gebracht hat, sie einfach nur schütteln zu wollen. In ihrer Sturheit ist sie zudem auch immer wieder etwas naiv und etwas zu sehr von sich selbst überzeugt. Dennoch mochte ich sie insgesamt ganz gerne und habe gerne ihre Geschichte verfolgt.

Ihr Gegenüber steht Tamlin, ein Fae, über den ich noch nicht zu viel verraten möchte. Er ist ebenfalls ein Kämpfer und tritt zwar selbstbewusst auf, ist aber ein sehr gebrochener Charakter. Er versteckt eine tiefe Traurigkeit, die ihn stets begleitet.
Ihn mochte ich überraschend schell. Lange konnte ich nicht wirklich einordnen, was ich von ihm halten solle, aber er ist mir doch sehr schnell ans Herz gewachsen.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form aus Feyres Perspektive, wobei ich hier sehr mochte, dass es nur ihre Perspektive war. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil ich das Buch so schnell und flüssig lesen konnte. Ich hatte stets ein gutes Bild vor Augen und wurde von ihren Worten wirklich gefesselt.

Aber kommen wir mal zur Handlung. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, besonders weil auch der Klappentext nicht so viel hergibt, aber ein wenig drüber reden möchte ich natürlich trotzdem.

Fangen wir mal am Anfang an, der mir zugegebenermaßen etwas schwer gefallen ist. Der Einstieg hat für mich ein wenig gedauert und ich musste erst mit der Situation warm werden. Es hat sich etwas gezogen und ich war mir unsicher, ob ich das Buch wirklich so mögen würde, wie alle anderen. Es ist irgendwie nicht soo viel passiert und teilweise habe ich mich ein wenig gelangweilt. Aber ich habe natürlich weiter gelesen, was eine sehr gute Entscheidung gewesen ist.

Schon wenige Kapitel später hat Sarah J. Maas mich absolut in ihre Welt gezogen, die mich gar nicht mehr los gelassen hat. Es nimmt stets an Spannung auf und die anfängliche Langeweile ist schließlich sehr schnell verflogen. Die Handlung klart immer mehr auf, es treten mehr Bösewichte auf und sämtliche Teile fügen sich immer mehr zusammen.

Besonders das letzte Drittel birgt die meiste Spannung und ist wahnsinnig fesselnd gewesen. Der Showdown, sowie das letztliche Ende haben mich so mitgerissen, dass ich einfach nicht aufhören konnte, zu lesen. Es gibt einige Aha-Momente und immer wieder neue Wendungen, die mich immer wieder daran haben zweifeln lassen, welche Charaktere Gut und welche Böse sind.

Ich bin zwar nicht restlos und zu 100% überzeugt, aber sehr nah dran und ich kann auch verstehen, warum die Autorin so im Hype steht. Ich freue mich auf jeden Fall auf den 2. Teil!

Ach, im Nachhinein habe ich übrigens gelesen, dass es sich hier um eine Adaption von „Die Schöne und das Biest“ handelt, was ich vorher nicht wusste. Wenn ich mir die Handlung noch einmal durch den Kopf gehen lasse und diese Tatsache vorher gewusst hätte, wären mir bestimmt einige Dinge eher aufgefallen. Besonders was das Ende angeht, hatte ich zwar schon eine Vermutung, hätte ich von der Adaption gewusst, wäre mir die Vermutung wahrscheinlich noch eher gekommen.

Fazit
Obwohl ich eigentlich nie wirklich Interesse an der Reihe hatte, mich ich nun sehr froh, sie doch begonnen zu haben. Die Idee ist sehr schön und die Umsetzung war fesselnd und spannend. Der Anfang fiel mir etwas schwer und hat sich etwas gezogen, aber schlussendlich war ich absolut gefesselt und fasziniert!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Super spannend und fesselnd!

Aus schwarzem Wasser
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MEINE MEINUNG
Als Jugendbuch-Autorin hat Anne Freytag es schon längst auf meine Favoriten-Liste geschafft, ihre Bücher wurden bisher mit voller Hingabe von mir verschlungen. Als ich entdeckt habe, dass ...

MEINE MEINUNG
Als Jugendbuch-Autorin hat Anne Freytag es schon längst auf meine Favoriten-Liste geschafft, ihre Bücher wurden bisher mit voller Hingabe von mir verschlungen. Als ich entdeckt habe, dass sie nun auch einen Thriller veröffentlicht hat, war ich ganz gespannt auf die Handlung, an die ich recht hohe Erwartungen hatte. Ich lese sonst nicht viele Thriller, eigentlich nie, obwohl ich Thriller-Filme immer liebe, aber ich dachte ein Versuch mit Anne Freytag ist es auf jeden Fall wert.

Maja Kohlbeck sitzt mit ihrer Mutter, der Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck, im Auto, als diese ungebremst in die Spree fährt. Nach einer letzten Warnung stirbt Frau Kolhlbeck und Maja wird ohnmächtig - bis sie wenige Stunden später in einem Leichensack wieder aufwacht. Mit den letzten Worten ihrer Mutter "Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin" im Hinterkopf flieht die junge Frau und gerät damit in eine Verstrickung politischer Lügen, Naturkatastrophen und Machtkämpfen.

Irgendwie weiß ich schon jetzt, dass diese Rezension anders wird, als meine anderen. Es fällt mir aus unbestimmten Gründen nämlich unglaublich schwer, das was ich sagen möchte, in die richtigen Worte zu fassen, wofür ich mich schon mal entschuldigen möchte.

Ausnahmsweise fange ich mal mit dem Schreibstil und der Aufmachung an. Schon von außen sieht man grobe Einteilungen der Kapitel, die durch schwarze Seiten besonders hervorgehoben werden. Insgesamt umfasst die Handlung eigentlich nur 5 Tage nach dem tödlichen Unfall, allerdings wird dieser Zeitstrahl häufig durch Rückblicke in die Vergangenheit, vor allem in das Jahr 2001, unterbrochen. Viele Kapitel, ich würde behaupten die meisten, sind in der Ich-Form aus Majas Perspektive geschrieben worden. Insgesamt kommen aber auch sehr viele andere Figuren zu Wort, indem Kapitel aus deren Perspektiven, aber jeweils in der Er- oder Sie-Form verfasst wurden. Ich fand den Wechsel sehr interessant, da so die Distanz und das Misstrauen anderer Charaktere gegenüber auch für den Leser immer größer wurde. Mit Maja habe ich mich durch die Ich-Form deutlich verbundener gefühlt, was vermutlich auch die Intention dabei war.
Dass ein weiterer Charakter die Ich-Form erhalten hat, ist mir tatsächlich erst in seinen letzten Kapiteln aufgefallen. Danach hat es mich allerdings ein wenig verwirrt.

Aber kommen wir mal zu den Charakteren, die hier eine Rolle spielen, es sind nämlich nicht wenige.

Angefangen mit Maja, die noch unsicher ist, was sie mit ihrem Leben machen soll und sich bisher mit immer wechselnden Jobs über Wasser hält. Irgendwie ist sie mit Daniel zusammen, aber wirklich lieben tut sie ihn auch nicht, dafür liebt sie aber ihre Stiefschwester über alles. Mit ihrer Mutter hingegen hat sie eine schwierige Beziehung, oft reden sie wochenlang nicht miteinander. Maja ist sehr distanziert und spricht eher weniger, was vermutlich an der kühlen Erziehung ihrer Mutter liegt. Sie versteckt stets ihre Gefühle und traut sich nie wirklich, sie zu zeigen und möchte niemals schwach oder verletzlich wirken.
Obwohl sie zwar nicht die Sympathie in Person und mein liebster Lieblingscharakter ist, habe ich mich beim Lesen sehr mit ihr verbunden gefühlt. Vermutlich weil ich sie auf ihren Fluchtsituationen begleite und mit ihr gemeinsam immer mehr über die Wahrheit erfahre. Obwohl sie vermutlich nie auf solche Situationen vorbereitet wurde, meistert sie das ganze ziemlich gut und gelassen.

Als nächstes hätten wir ihre Mutter, die zwar auf den ersten Seiten schon stirbt, uns aber durch die Rückblicke dennoch wieder begegnet. Sie ist ehrgeizig, lebt für ihre Arbeit und ist aufsteigende Wissenschaftlerin. Aber gleichzeitig macht sie am liebsten selbst sämtliche Arbeiten und sträubt sich stark Hilfe, es soll schließlich ihr Verdienst und ihr Ruhm sein. Gleichzeitig ist sie sehr schonungslos, "geht über Leichen", wenn es um ihre Arbeit geht und ist immer distanziert. Sie liebt ihre Tochter zwar, aber das wäre dann auch der einzige Mensch, dem sie Emotionen gegenüber fühlt.
Patricia war mir nie wirklich sympathisch, aber schrecklich fand ich sie irgendwie auch nicht. Sie handelt moralisch eigentlich dauerhaft falsch, was schon bei der Affäre mit ihrem verheirateten Vorgesetzten anfängt, aber irgendwie hat sie mich auch sehr fasziniert. Sie war auf jeden Fall schwer zu beurteilen und ich wusste auch am Ende nicht so ganz, was ich von ihr halten soll.

Ein weiterer Charakter wäre Dr. Stein, Patricias Vorgesetzter, dem Maja zu vertrauen scheint. Auch bei ihm wusste ich nie ganz, was ich von ihm halten soll. Einerseits hat er mir irgendwie leid getan, andererseits würde auch er über Leichen gehen und handelt moralisch absolut falsch. Dass Maja ihm so vertraut hat, hat mich ehrlich gesagt total überrascht, denn ich hätte es auf keinen Fall.

Natürlich gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere, die mal mehr und mal weniger große Rollen für die Handlung spielen, doch auf die möchte ich gar nicht so genau eingehen. Außer auf Daniel, Majas Freund-oder-nicht-Freund, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Er war glaube ich der einzige Charakter, dem ich mein Leben anvertraut hätte, ohne mit der Wimper zu zucken. Und deswegen musste ich ihn noch einmal kurz erwähnen.

Aber kommen wir endlich zur Handlung und meiner Meinung zu dieser.
Es ist ein Thriller, der aber auch zu gewissen Teilen in die Science-Fiction-Richtung geht und gleichzeitig eine Kritik an die Gesellschaft ist und somit auch politisch wird. Besonders die Kritik an die Umweltverschmutzung durch die Menschen wird hier sehr groß geschrieben.
Es wird also ziemlich viel aufgegriffen und am Anfang steht der Leser gemeinsam mit Maja absolut ahnungslos da. Ich konnte gar nicht einschätzen, was folgen würde und wurde dadurch immer wieder überrascht, wenn wir ein neues Stückchen des großen Geheimnisses gelüftet haben.
Maja verstrickt sich da nämlich in eine viel größere Sache, als sie es je hätte vermuten können, es wird ihr sozusagen eine ganz neue Welt offenbart.

Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, ohne zu viel zu verraten, obwohl ich gerne viel weiter ausholen würde.

Es ist auf jeden Fall super spannend, die Handlung hat mich gar nicht mehr loslassen können. Es gibt viele Wendungen, viel Spannung, viele Überraschungen und an keiner Stelle war ich mir wirklich sicher, wem man hier vertrauen könnte. Die Handlung hat sich an keiner Stelle gezogen und ich war jedes Mal traurig, wenn ich keine Zeit mehr hatte, um weiterzulesen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich in einem Rutsch gelesen.

Zudem muss ich aber auch noch mal sagen, dass es ganz klar kein Jugendthriller oder ähnliches ist, sondern definitiv für Erwachsene gedacht ist. Die Sprache ist deutlich anspruchsvoller, was vermutlich besonders dem wissenschaftlichen Teil zuzuschreiben ist, und zudem ist es sehr explizit. Tatsächlich spielt Sex in diesem Thriller eine große Rolle und wird immer wieder durch verschiedene Charaktere thematisiert. In anderen Rezensionen habe ich schon gelesen, dass es zu viel war und irgendwie seltsam, aber ich habe mich daran nicht wirklich gestört, es passte im Gesamtbild irgendwie.

Das Ende hat mich noch einmal aus der Bahn gerissen. Vor allem, weil ich die letzten Seiten voller Neugierde und Spannung umblätterte und bloß auf die Danksagung stoß, die ich voller Frust sogar auch noch gelesen habe, obwohl ich das sonst nie tue. Es passte zum Inhalt, zum Anfang und eigentlich war es gar nicht sooo überraschend, aber ich hätte gerne einfach noch mehr gelesen. Einen richtigen Abschluss gehabt.

Zudem waren mir einige Dinge noch zu offen, auch schon während des Lesens, weswegen ich mich an einigen Stellen über noch mehr Details, beziehungsweise andere Details erfreut hätte. An einigen Stellen waren es einfach zu viele Informationen auf einmal, wodurch ich eventuell nicht alles ganz aufschnappen konnte. Besonders in den Szenen, in denen zum Beispiel Akten gefunden wurden und die Figuren seitenlange Informationen lesen, ist glaube ich nicht alles bei mir hängen geblieben.
(view spoiler)

FAZIT
Ein super spannender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Die Thematik der Umweltverschmutzung ist super interessant und leider zu real und obwohl es hier ein wenig ins Übernatürliche driftet. Es ist definitiv nicht für Jugendliche, sondern an vielen Stellen sogar sehr explizit, was mir aber gut gefallen hat. Der Schreibstil ist wie gewohnt schön zu lesen, obwohl er sich ganz klar von den Jugendromanen unterscheidet, viel härter und ungeschönter ist. Die Charaktere waren allesamt sehr spannend, auch wenn zu vielen eine größere Distanz bestand.
An einigen Stellen hätte ich gerne noch mehr Infos gehabt und besonders das Ende lässt noch einiges offen, weswegen ich nicht vollends begeistert bin. Insgesamt aber sehr sehr gut und ich kann es nur jedem empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Viel besser als Teil 1!

Twisted Love
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Meine Meinung
Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich den ersten Teil der Sinners of Saint gelesen und war ein wenig enttäuscht. Ich fand die Handlung relativ langweilig und rückblickend kann ich mich ehrlich ...

Meine Meinung
Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich den ersten Teil der Sinners of Saint gelesen und war ein wenig enttäuscht. Ich fand die Handlung relativ langweilig und rückblickend kann ich mich ehrlich gesagt auch an nichts mehr erinnern. Vor ein paar Monaten ist allerdings eine Spin-Off-Reihe erschienen, die uns zurück nach Todos Santos holt, weswegen meine Aufmerksamkeit auch wieder auf die Haupt-Reihe gelenkt wurde. Nachdem mir die ersten 2 Teile der All Saints High-Reihe so gut gefallen haben, musste ich doch wieder mit Sinners of Saint anfangen.
Durch „All Saints High: Der Rebell“ habe ich mich zwar absolut und komplett, von vorne bis hinten für dieses Buch gespoilert, aber gerade dieses Ende hat mich nur neugieriger auf den Anfang der Geschichte von Dean und Rosie gemacht.

Es geht wie gesagt um Dean und Rosie, die sich auf ihrer High School kennen lernen und eigentlich ineinander verlieben, würde Dean nicht mit Rosies Schwester Emilia ausgehen. Rosie beginnt, sich von Dean fernzuhalten und ihn schließlich zu hassen, da sie ihre Familie niemals so hintergehen würde. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, die Beziehung zwischen Emilia und Dean längst Geschichte, aber dennoch kann Rosie nicht mit dem Hass aufhören, der sich in Deans Gegenwart allerdings zu schnell in Verlangen und Leidenschaft verwandelt. Doch kann Rosie ihre Schwester wirklich so hintergehen?

Rosie ist eine junge Frau, die selbständig, stark und selbstbestimmt ist. Nur leider auch ziemlich krank, sodass sie ständige Rückschläge erleidet, immer wieder auf andere Menschen angewiesen ist und vor allem ihr Mitleid ertragen muss, obwohl sie das gar nicht möchte. Sie versucht alles, um alleine leben zu können und ist ein herzensguter Mensch. Neben ihrem Job im Café hilft sie in einem Krankenhaus ehrenamtlich aus, da ihr ohne die Jobs etwas fehlen würde. Ihre Eltern behandeln sie immer so, als könnte sie nicht auf eigenen Beinen stehen und versucht immer wieder, sie zurück nach Hause zu holen, ehe etwas passiert. Sie vertrauen Rosie nicht, dass alles klappt und setzen sie immer wieder unter Druck, der Rosie zu erdrücken scheint.
Ich habe Rosie ja bereits in dem Spin Off kennen gelernt und mich schon da in sie verliebt. Sie ist ein so wunderschöner Charakter, den ich gleich ins Herz geschlossen habe. Ihre Krankheit schränkt sie zwar immer wieder ein, doch macht sie wirklich das beste draus und verliert in keiner Situation die Lebensfreude. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie so taff, vorlaut und selbstbewusst ist, was mich allerdings nur positiv überrascht hat.

Dean gehört zu den HotHoles, war also schon zu Schulzeiten einer der beliebtesten und heißesten Kerle. Gemeinsam mit seinen besten Freunden hat sich ein riesiges Imperium aufgebaut, das ihn zu einem sehr reichen Mann gemacht hat, wodurch sein Ego auch nicht gerade leidet. Er schleppt regelmäßig neue Frauen ab, bindet sich aber an keine, denn Rosie vernebelt ihm immer noch die Gedanken. Gleichzeitig jagen ihn einige Dämonen der Vergangenheit, die ihn einfach nicht loslassen wollen. Aus dem Grund betäubt er seine Gefühle immer wieder mit Alkohol und Drogen, was mittlerweile zu einem großen Problem wird.
Dean war mir im ersten Teil schon sehr sympathisch, obwohl er nicht gerade die netteste Person ist. Auch er ist sehr vorlaut, selbstbewusst und er weiß ganz genau, welche Wirkung er auf seine Angebeteten hat. Er arbeitet hart und ist auch stolz darauf, sich alles selbst erarbeitet zu haben und interessiert sich eher weniger für Meinung anderer. Er ist nie wirklich ein großes Arschloch, das so hasserfüllt und gemein ist, wie Vicious es war, doch gleichzeitig ist er auch nicht der geborene Gentleman. Es ist fast so, als wisse er gar nicht wirklich, wie man seine Beziehungspartner richtig behandelt, wodurch er entweder über die Stränge schlägt oder das Ziel aus den Augen verliert. Dennoch liebt er sehr leidenschaftlich, was wirklich schön mit zu erleben war.

Auch hier spielen die Nebencharaktere wieder eine große Rolle. Wir erfahren, wie die Geschichte von Millie und Vicious aus dem ersten Teil weitergeht, aber lernen auch die Protagonisten aus den folgenden Teilen immer näher kennen. Wir werden schon sehr stark auf den dritten

Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Rosie und Dean geschrieben worden. Rosies Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat von Rosie, was ihr das Gefühl gibt, lebendig zu sein. Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen, ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch durchlesen können. Die Sprache ist wieder sehr ungeschönt und auch explizit, aber nicht so stark, wie es beispielsweise bei „All Saints High: Die Prinzessin“ war.

Die Handlung ist eigentlich genau das, was der Klappentext verspricht. Dean und Rosie, die sich irgendwie hassen, aber gleichzeitig in sich gegenseitig die große Liebe gefunden haben. Der Weg dorthin, genau das zu merken, dauert natürlich und nicht selten hätte ich beide am liebsten gerüttelt und angeschrien. Besonders Rosie sträubt sich sehr, sich der Leidenschaft hinzugeben und sorgt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden.
Währenddessen muss sie sich auch noch mit ihren Eltern rumschlagen und Dean kämpft mit seiner Vergangenheit, wodurch dem Roman eine gewisse Spannung geliehen wird. Wir erfahren nur stückchenweise, was Dean verbirgt und schlussendlich birgt das Geheimnis auch noch einen riesigen Plot-Twist, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte.

Insgesamt passiert irgendwie nichts und gleichzeitig sehr viel. Eigentlich beobachten wir nur Dean und Rosie, wie sich endlich näher kommen, aber gleichzeitig passiert natürlich einiges drumherum. Und das wird alles so emotional und packend geschrieben, das mir regelmäßig die Tränen die Wangen herunter liefen. Ich bin auf jeden Fall mehr als froh, der Reihe doch noch eine Chance gegeben zu haben!

Fazit
Ein wunderbarer zweiter Teil, der mir deutlich besser gefallen hat, als der erste. Rosie habe ich sofort in mein Herz geschlossen, aber auch Dan hat sich dort reinschleichen können. Die Handlung ist sehr emotional und hat mich absolut mitgenommen, ich bin echt froh, die Reihe doch noch weiter gelesen zu haben!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

100x besser als der erste Teil!

All Saints High - Der Rebell
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Meine Meinung

Nachdem der erste Teil der Reihe mich etwas verstört, aber gleichzeitig begeistert zurück gelassen hat, habe ich mir direkt auch den zweiten Teil gekauft und sofort begonnen, zu lesen. ...

Meine Meinung

Nachdem der erste Teil der Reihe mich etwas verstört, aber gleichzeitig begeistert zurück gelassen hat, habe ich mir direkt auch den zweiten Teil gekauft und sofort begonnen, zu lesen. Das Cover passt perfekt zum ertsen Teil, die Farben gefallen mir genauso gut und ich freue mich schon, die gesamte Reihe in meinem Regal stehen zu haben.

Es geht um Knight und Luna, die durch die Freundschaft ihrer Eltern und der Tatsache, dass sie Nachbarn sind, schon seit Kindheitstagen beste Freunde sind. Und das, obwohl sie nicht unterschiedlicher sein könnten. Luna ist introvertiert, hat soziale Ängste, spricht nicht und ist lieber für sich, während Knight die Gesellschaft besonders von Frauen und Alkohol sehr genießt und gerne im Mittelpunkt steht. Trotzdem sind die zwei immer füreinander da und können stets aufeinander vertrauen. Bis Knight merkt, dass er für Luna mehr empfindet, die ihn aber in Rücksich auf ihre Freundschaft abweist. Aber eigentlich wollen sie beide mehr…

Luna ist wie gesagt ein zurückhaltender Charakter, vor allem, da sie seit einem traumatischen Vorfall in ihrer Kindheit nicht mehr spricht. Sie ist lieber für sich, oder nur unter ihren besten Freunden und lässt sich selten auf Neues ein. Obwohl sie für Knight mehr empfindet, als nur Freundschaft, schafft sie es nicht, ihre Freundschaft dafür aufs Spiel zu setzen, vor allem nicht, weil Knight sich ständig mit anderen Frauen zeigt. Sie ist ein sehr liebenswürdiger Charakter, der sich in diesem Buch wahnsinnig weiter entwickelt, sodass ich beim Lesen immer wieder stolz auf sie war. Sie könnte eigentlich niemandem etwas Böses tun, auch wenn sie Knight im Laufe des Buches immer wieder verletzt. Sie handelt also nicht immer so scheinheilig und perfekt, wie man es im ersten Moment denkt, doch ist sie insgesamt einfach ein lieber Mensch. Wie gesagt ist nicht alles richtig, doch in den meisten Fällen konnte ich absolut verstehen, warum sie handelt, wie sie gehandelt hat. Sie ist mir absolut ans Herz gewachsen, ich habe so gerne die Zeit mit ihr verbracht. Besonders im Kontrast zu der Protagonistin im ersten Teil, habe ich Luna wirklich über alles geliebt.

Aber kommen wir nun zu Knight. Er ist einer der beliebtestens Jungs seiner Schule, was klar ist, als Sohn eines HotHoles. Besonders beliebt ist er natürlich bei den weiblichen Mitschülerinnen, die sich stets um seinen Hals werfen. Sein Ruf als Casanova eilt ihm voraus. Dass er in Wahrheit aber gar nicht so ein großer Playboy ist, wie alle denken und ihm längst ein einziges Mädchen den Hals verdreht hat, zeigt er nicht. Er zeigt auch nicht, dass er ein sehr emotionaler und gefühlvoller Mensch ist, der für seine liebsten Menschen alles tun würde. Besonders seine Mutter ist für ihn fast heilig. Dass sie schwerkrank ist und vermutlich nicht mehr lange zu Leben hat, macht ihm ordentlich zu schaffen, weswegen er seine Gefühle immer häufiger in Alkohol und Drogen ertränkt.
Knight habe ich ebenso schnell ins Herz geschlossen, auch er ist mir hundertmal sympathischer gewesen, als der Protagonist als Teil 1. Er zeigt zwar nur vor wenigen Menschen seine verletzliche Seite und benimmt sich in der Öffentlichkeit wie ein Arschloch und ein Aufreißer, doch ist er einfach nur kaputt. Auch er handelt häufig falsch, Rache wird in diesem Teil zwar nicht so groß geschrieben, wie im ersten, dennoch spielt sie immer wieder eine Rolle. Obwohl er so jung ist, hat auch er bereits einiges durchgemacht, was ihn immer weiter zerstört hat. Ich habe Knight so oft einfach in den Arm und ihm alle Sorgen nehmen wollen, damit er ein „normaler“ Teenager sein konnte, doch leider war das nicht möglich.

Ach und nur nebenbei fand ich es super schön, dass Luna älter ist als Knight. Es ist nur ein Jahr und somit nicht die Welt, doch ist es in Romanen selten der Fall, dass die Protagonistin älter ist als ihr Love Interest. Es spielt hier nur in gewissem Maße eine Rolle, eigentlich nur, weil Luna bereits aufs College geht, während Knight noch das letzte Jahr der High School gesucht. Und dennoch fand ich diese kleine Tatsache sehr schön.

Ebenfalls schön fand ich wieder die Nebencharaktere. Einige von ihnen spielen eine mehr oder wenige große Rolle in der Geschichte von Luna und Knight und auch wenn wir nicht die tiefgehensten Geschichten von ihnen erfhren, merkt man, dass sie allesamt eigenständige Charaktere sind, die alle ihr eigenes Päckchen tragen müssen.

Ich merke mittlerweile, was andere Leser*innen meinen, wenn sie sagen, dass L.J. Shen die Queen der kaputten Charaktere ist. Das ist nämlich eine Aussage, die ich schon öfter in anderen Rezensionen gelesen habe, aber weil ich noch nicht so viele Bücher von ihr kannte, habe ich es nie beurteilen können. Mittlerweile kann ich diese Aussage aber solut unterschreiben.

Geschrieben ist der Roman wieder in der Ich-Form, abwechselnd aus Knights und Lunas Perspektive. Am Ende bekommen wir auch zwei Kapitel aus den Perspektiven von Knights Eltern, was ich als gelungen empfunden habe. Der Schreibsitl ist wieder super angenehem zu lesen, wobei er in diesem Teil deutlich seichter war, als im ersten. Er ist zwar noch explizit und nichts wird geschönt umschrieben, doch insgesamt war es einfach nicht mehr so stark und extrem, wie im ersten.

Und genau das lässt sich auch auf den Inhalt übertragen. Im ersten Teil ging es viel um Hass, Rache, Wut und gegenseitiges Zerstören, was von dem sehr rauen und harten Schreibstil nur unterstüzt wurde. Hier geht es zwar immer noch explizit weiter, aber die Grundstimmung ist insgesamt weniger hart und gemein. Es ist sehr traurig, vieles verletzend und allgemein sehr tragisch, aber nicht mehr so hasserfüllt, was ich nun sehr viel mehr gemocht habe. Ich liebe tragische, traurige Bücher und genau das habe ich hier bekommen, mein Herz wurde hier Stück für Stück mehr zerbrochen und immer wieder zusammen gesetzt und so seltsam es klingt: das liebe ich in guten Büchern!

Wir begleiten hier Luna und Knight, die sich immer wieder aus eigener Verletzlichkeit von sich stoßen und nie wirklich zugeben können, dass sie einander brauchen. Wir sehen, wie stark die Liebe zweier Menschen sein kann, aber auch was sie anrichten kann, wenn sie nicht erwidert wird, wie verletzlich man sich durch sie macht, aber auch wie wunderschön es sein kann. Es ist nicht immer einfach und Luna und Knight brauchen wirklich sehr lange, um zueinander zu finden, was das ganze nur tragischer gemacht hat. Ich mochte dieses langsame Tempo sehr, so hatten beide Charaktere immer wieder Zeit, sich weiter zu entwickeln. Ich mag es, wenn in Romanen nichts überstürzt wird. Und während die zwei langsam zueinander finden, verletzen sie sich immer wieder unglaublich stark, dass sich mein Herz regelmäßig überschlagen hat.

Hin und wieder wollte ich die beiden zwar einfach rütteln und anschreien, dass sie zusammen gehören und ohne einander nicht können und sich ihre Gefühle einfach mal eingestehen sollen. Doch gleichzeitig war es in diesem Buch niemals langatmig oder ziehend. Es war ein super angenehmes Tempo und die Handlung drumherum hat für genügend Spannung gesorgt, sodass ich absolut gefesselt war.

Außerdem hat mich dieser Roman deutlich mehr emotional gebannt, wie der erste Teil (ich muss es einfach immer wieder vergleich, sorry). Ich habe zahlreiche Tränen verdrückt, immer wieder mit Luna und Knight mit gefühlt und wollte so oft einfach in das Buch einsteigen und allen mal die Meinung sagen, wie ich es selten bei Büchern habe.

Zugegebenermaßen fand ich das Ende etwas überzogen, es zu typisch für Bücher des Genres und wirkte in meinen Augen nicht wirklich passend zu den Charakteren. Weil der Rest mich aber so überzeugen konnte, kann ich es nicht übers Herz bringen, einen Punkt dafür abzuziehen.
Fazit

Eine wunderbare Fortsetzung, die mir noch mal um Längen besser gefallen hat, als der erste Teil. Es ist sehr emotional, traurig und tragisch, sodass mir mehrmals das Herz gebrochen wurde. Gleichzeitig ist es einfach eine so schöne Geschichte, die mich nicht mehr loslassen konnte, bis ich es durch hatte. Obwohl sie so kaputt und wirklich nicht perfekt haben, habe ich die Charaktere sofort in mein Herz schließen können. Einfach sehr empfehlenswert!

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