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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2020

Eigentlich ganz schön, leider nicht mein liebster Schreibstil

Royal Blue
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MEINE MEINUNG
Nachdem ich das Buch überall auf Goodreads und Instagram gesehen habe und nur positive Stimmen gehört habe, wollte ich es auch gleich gleichen. Eine royale LGBTQ-Geschichte? Ich bin dabei!
Das ...

MEINE MEINUNG
Nachdem ich das Buch überall auf Goodreads und Instagram gesehen habe und nur positive Stimmen gehört habe, wollte ich es auch gleich gleichen. Eine royale LGBTQ-Geschichte? Ich bin dabei!
Das Cover gefällt mir sehr gut, ich mag illustrierte Menschen auf Covern und ich fand's schön, dass das originale so ziemlich übernommen wurde.

Alex, der Sohn der Präsidentin der USA, kann den englischen Prinzen Henry nicht ausstehen. Nachdem die erste Begegnung zwischen den beiden eher negativ ausgefallen ist, will Alex mit dem Prinzen am liebsten nichts mehr zutun haben. Als bei einem Staatsbesuch die Situation eskaliert, gibt es nur eine Möglichkeit, das Verhältnis zwischen den USA und England aufrecht zu erhalten: Alex und Henry müssen als beste Freunde präsentiert werden. Dass dabei mehr als eine Freundschaft entsteht, hätte Alex nie erwartet.

Alex ist wie gesagt der Sohn der aktuellen Präsidentin der USA, er ist mexikanischer Abstammung und demokratisch - mehr Gegenteil zur aktuellen Präsidenten-Situation in Amerika geht wohl kaum. Aktuell studiert er noch, doch er ist selbst politisch engagiert und wünscht sich später auch eine Karriere in diesem Bereich. Dennoch weiß er noch nicht so recht, mit dem Leben im Weißen Haus umzugehen und stolpert eher naiv und unbedarft durch seinen neuen Alltag, was ihn nicht weniger sympathisch gemacht hat.
Henry ist Prinz von England, das von seiner Großmutter als Queen regiert wird. Die royale Familie ist vollkommen fiktiv, nur die Rahmenbedingungen sind an der Realität angelehnt. Nach außen ist Henry der perfekte Prinz, der natürlich seit seiner Geburt an auf das royale Leben vorbereitet wurde. Er zeigt wenig Emotionen und ist anderen gegenüber sehr distanziert. Es fällt ihm schwer, sich zu öffnen und sich einer Leidenschaft hinzugeben.

Mit beiden Charakteren hatte ich etwas zu kämpfen, was besonders an dem sehr distanziertem Schreibstil gelegen hat, auf den ich gleich mehr eingehen werde. Mir fehlte der Zugang zu beiden Figuren, mir fehlte eine emotionale Bindung oder nur eine Kleinigkeit, sodass ich sie mehr ins Herz hätte schließen können. Besonders Henry gegenüber war die Distanz riesig, weswegen ich zu ihm kaum etwas sagen kann.

Der Schreibstil ist der Punkt, mit dem ich in diesem Buch die größten Schwierigkeiten hatte. Es wird in der Er-Form und in der Vergangenheit aus Alex' Perspektive geschrieben, was ich in dieser Form zwar befremdlich fand, aber ich hätte bestimmt drüber hinweg schauen können. Leider war die Geschichte zudem sehr holprig und stockend geschrieben, sodass ich in keinen guten Lesefluss finden konnte. Die Dialoge habe ich gerne gelesen, doch sobald diese ausblieben, waren die Seiten von langweiligen Beschreibungen und belanglosen Szenen geprägt. Auch emotional konnte ich nicht erreicht werden, obwohl Alex hier ein wahres Gefühlschaos durchlebt. Mir fehlte eine gute Übermittlung der Emotionen und die Leidenschaft zwischen den Charakteren, was sehr schade für die Handlung war.

Der Handlung stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Den Start fand ich super, wir werden in das Leben im Weißen Haus eingeführt, das auf mich einen authentischen Eindruck vermittelt hat. Dass das in der Realität anders aussehen wird, ist mir bewusst, doch hat die Autorin es aus meiner Laien-Sicht sehr gut darstellen können. Genauso geht es mir mit dem Leben der royalen Familie, das ebenfalls sehr vermutlich ganz anders aussehen wird, doch auch hier mochte ich die authentisch wirkende Darstellung.

Ich fand auch die ersten Treffen von Henry und Alex sehr schön, es sind einige lustige Sachen geschehen, über die ich wirklich schmunzeln musste und insgesamt war es einfach eine ganz nette Geschichte, die einen gewissen Humor mit sich brachte. Der spiegelte sich auch schnell in zahlreichen E-Mail- und SMS-Austäuschen wieder, die immer wieder eingefügt wurden und mir sehr gut gefallen haben.

Wie bereits angesprochen fehlte mir hier nur leider die Leidenschaft. Die innige Liebe zwischen den beiden kam mir deutlich zu plötzlich und zu unbegründet. Und auch nachdem sie sich ihre Gefühle eingestanden haben, fehlte mir etwas, ein Funke, der auf mich überspringen konnte. Die Szenen zwischen ihnen waren zwar häufig amüsant, aber nicht wirklich emotional ergreifend.
Dahingegend fand ich aber den LGBTQ-Teil hier sehr schön dargestellt, zumindest aus meiner Perspektive, es wirkte recht authentisch für mich, auch wenn beide Charaktere es in dem Sinne relativ leicht hatten.
(view spoiler)

Aber auch die Politik spielt hier eine große Rolle. Besonders im letzten Teil immer mehr, da die Wahl bevor steht und die Charaktere um ihre demokratische Präsidentin bangen. Ich fand diesen Anteil aber sehr angemessen und, obwohl ich mich hier nicht gut auskenne, auch sehr authentisch dargestellt. Ich fand die Szenen zwar nicht super spannend, aber gestört haben sie mich nicht.

Schlussendlich muss ich allerdings noch sagen, dass ich knappe 2 Monate und 2 Leserunden gebraucht habe, um das Buch zu beenden. Mich hat leider nichts an diesem Buch so sehr überzeugt, dass ich es weiterlesen wollte, nichts hat mich so sehr fesseln oder begeistern können. Und aufgrund der langen Lesepausen zwischendurch habe ich tatsächlich auch einen Großteil der Handlung im mittleren Teil schon wieder vergessen, was mir wirklich leid tut. Aber ich denke, dass das schon ziemlich viel über meine Meinung aussagt.

FAZIT
Ein Buch, dem ich mit gemischten Gefühlen gegenüber stehe. Die Handlung war eigentlich ganz schön zu lesen, teils sehr humorvoll, aber auch sehr politisch angelehnt. Leider bestand eine zu große Distanz zu den Charakteren und besonders der Schreibstil hat mir die Lust an dem Buch genommen. Sehr schade, es hätte so ein schönes Buch sein können.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Fast Perfekt

Deine Worte in meiner Seele
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MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" und "Wenn Donner und Licht sich berühren" sehr gut gefallen haben, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Da "Deine Worte ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" und "Wenn Donner und Licht sich berühren" sehr gut gefallen haben, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Da "Deine Worte in meiner Seele" ihr erstes Buch ist (so wie ich es verstanden habe), dachte ich es sei ein schöner Start.

Nach einem Schicksalsschlag verlässt Ashlyn ihre Heimatstadt und zieht zu ihrem Vater, um bei ihm ihr letztes High School Jahr zu beenden. Noch vor ihrem ersten Schultag trifft sie auf Daniel, einem jungen Mann mit strahlend blauen Augen und einem Herz für Shakespeare. Sie verbringen eine wunderschöne Nacht miteinander, in der sie nur Worte austauschen, doch am nächsten Tag steht er als ihr neuer Englisch-Lehrer vor ihr...

Ashlyn hat gerade erst einen harten Schicksalsschlag erlitten, den sie noch nicht verarbeitet hat. Auch mit ihrem Vater kommt sie nicht gut zurecht, weswegen sie anfangs eher missmutig wirkt. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, wie emotional sie ist und wie groß ihr Herz sein kann. Sie liebt Bücher, liest viel und arbeitet an ihrem eigenen Roman.
Auch Daniels Leben wird von Schicksalsschlägen dominiert und auch er hat den letzten noch nicht ganz verarbeitet. Dabei stürzt er sich lieber in das Leben und die Arbeit, als über seine Gefühle zu sprechen und verschließt sich eher von anderen.

Beide Charaktere habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Ashlyn mochte ich sehr, obwohl sie häufig etwas egoistisch und unüberlegt handelt. Beides tritt allerdings in vertretbarem Maße auf, sodass ich gut darüber hinweg schauen konnte. Insgesamt hat mich die Gefühlswelt beider absolut faszinieren können.

Um eben genau dieses Gefühlswelt am besten nachvollziehen zu können, hat die Autorin in der Ich-Form aus beiden Perspektiven geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er lässt sich flüssig und schnell lesen und gleichzeitig steckt eine gewisse Art an Poesie dahinter. Die Autorin weiß mit Worten umzugehen, um mich emotional in ihren Bann ziehen zu können. Besonders gut gefallen haben mir hier Zitate aus den Songs von Daniels Band, die zu jedem Kapitelbeginn standen.

Die Handlung ist so viel mehr, als der Klappentext verrät. Wer hier eine einfache Schüler-Lehrer-Handlung erwartet, wird von der Tiefgründigkeit der Handlung überrascht werden. Es ist definitiv keine einfache oder schön lockere Geschichte, nein im Gegenteil.

Es fängt im Prolog bereits sehr düster und schockierend an und auch das erste Kapitel ist da nicht froher. Und obwohl die Handlung so düster und emotional ist, ist sie keineswegs schwer zu lesen, da die Autorin hier eine schöne Balance finden konnte. Es geht um so viele Themen, wie Tod und Trauer, Selbstzweifel und Selbstfindung, Familie, Freundschaften und Liebe, es geht um Drogen und Krankheiten, aber auch um das Leben und warum es so lebenswert ist. Eine ganze Bandbreite an Themen, die allesamt miteinander verknüpft werden, sodass am Ende ein recht stimmiges Bild entstehen konnte.

Ich kann kaum auf alles eingehen, ohne dass ich zu viel verrate, weil der Klappentext so schön vage formuliert wurde, weswegen ich meine Meinung später noch unter einer Spoiler-Warnung ausführen werde.

Lange Zeit hat mich Buch absolut gefesselt und begeistert, es hatte volle 5 Sterne verdient, bis wir ins letzte Viertel gekommen sind. Es gibt ein weiteres sehr dramatisches und trauriges Ereignis und auf einmal geht es mit der Handlung bergab. Es passiert sehr viel und das auch noch sehr schnell. Bevor ich, als Leserin, das Ereignis verarbeiten konnte, sind die Charaktere schon einen Schritt weiter. Es geht um viele verschiedene Themen, die größtenteils nur angeschnitten werden und schließlich wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt und wirklich verstanden zu haben, was passiert ist. Mir kam das Ende zu leicht und plötzlich, was ich im Vergleich zur restlichen Handlung sehr enttäuschend fand, da diese sonst sehr authentisch und ruhig wirkte.
Insgesamt hat das Ende noch einiges an Fragen offen gelassen und hat für mich keinen ganz runden Abschluss gebildet.

FAZIT
Eine emotionale Geschichte, die mehr hinter sich verbirgt, als der Klappentext vermuten lässt. Ich wurde absolut in den Bann gezogen und konnte gar nicht aufhören, Brittainy C. Cherrys Worten zu folgen. Doch leider habe ich das Ende als sehr unpassend für die restliche Handlung empfunden und wurde dadurch etwas enttäuscht zurück gelassen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Wichtiges Thema, enttäuschende Umsetzung

Dear Martin
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MEINE MEINUNG
Als ich das Buch zufällig entdeckt habe, hat mich das Cover gleich an THUG und OTCU, weswegen ich es mir näher angeschaut habe. Obwohl es schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, ist es ...

MEINE MEINUNG
Als ich das Buch zufällig entdeckt habe, hat mich das Cover gleich an THUG und OTCU, weswegen ich es mir näher angeschaut habe. Obwohl es schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, ist es momentan so aktuell wie nie, was die erschreckende Realität sehr gut widerspiegelt.

Es geht um Justyce, einen afroamerikanischen Teenager, der eigentlich ein gutes Leben führt. Er ist sehr gut in der Schule, wird vermutlich in Yale studieren und hat gute Freunde. Als er eines Abends seiner betrunkenen Ex-Freundin helfen möchte, interessiert all das die Polizisten allerdings nicht. Sie sehen in ihm einen Einbrecher und verhaften ihn ohne weitere Nachfragen. Nun beginnt Justyce, sich den Reden von Martin Luther King zu widmen und versucht, diese auf seinen Alltag zu beziehen. Er beginnt, Martin Luther King Briefe zu schreiben, die für ihn wie eine Art Tagebuch funktionieren und er beginnt, sich gegen den Rassismus in seiner Stadt/seinem Land einzusetzen.

Der Schreibstil wechselt zwischen der Er- und der Ich-Perspektive, wobei die Geschichte etwas distanzierter in der Er-Perspektive, und die Briefe etwas persönlicher in der Ich-Form geschrieben wurden. Allgemein ist der Schreibstil nicht mein liebster gewesen, ich kann nicht genau definieren, was mich gestört hat, aber er hat mich wirklich fesseln können. Ich bin nicht wirklich schnell voran gekommen und hatte oft auch keine Lust mehr, weiterzulesen. Oft habe ich Passagen übersprungen, weil es mich einfach nicht catchen konnte.

Dafür war die Handlung allerdings umso fesselnder, wobei sie für viele Menschen die traurige, tägliche Realität darstellt.

Durch Justyn, seine Familie und seinen besten Freund Manny erfahren wir, mit welchen Vorurteilen und Problemen sich POC tagtäglich auseinander setzen müssen. Angefangen mit "kleinen" Dingen (die nun wirklich nicht unbedeutend sind), wie blöde Kommentare der Mitschüler, bis hin zu großen Dingen, wie unbegründete Verhaftungen. Wir erleben, wie schnell POC nur aufgrund ihres Aussehens verurteilt werden, wie mehr sie kämpfen müssen und was sie alles über sich ergehen lassen müssen.

Ich hätte mich nie als Expertin der ganzen Rassismus-Debatte betitelt (niemals!), aber ich habe mich immer für relativ aufgeklärt gehalten. Seit Anfang Juni, seit dem Mord an George Floyd, habe ich angefangen, mich mehr mit dem Thema zu beschäften und musste schockierend feststellen, dass ich in Wahrheit überhaupt nichts weiß, was mich selbst überrascht und schockiert. Aus diesem Grund war ich auch hier immer wieder negativ schockiert, welche schrecklichen Erlebnisse POC über sich ergehen lassen müssen. Wie gesagt, konnte mir das Buch in vielen Momenten die Augen öffnen.

Aber obwohl das Buch eine wahnsinnig wichtige Message hat und einige (junge) Menschen bestimmte gut an das riesige und wichtige Thema heranführt, konnte mich dieses Buch als Roman nicht zu 100% abholen. Während es mir viel die Augen öffnen konnte, dafür gesorgt hat, dass ich mich noch weiter mit dem Thema beschäftigen möchte und die Handlung unglaublich authentisch wirkte, hat es irgendwie doch nicht ganz funktioniert. Wie bereits angesprochen war der Schreibstil nicht der Hammer, leider verrät der Klappentext schon den gesamten Inhalt und viele Nebenthemen wurden nur sehr oberflächig behandelt.

FAZIT
Eine wichtige Message rund um ein großes und wichtiges Thema, an das ich mit diesem Roman heran geführt wurde. Es spiegelt die bittere Realität für POC wider und konnte mir die Augen vor all dem Rassismus (gewollt und ungewollt), Diskriminierung und Vorurteilen immer weiter öffnen. Doch leider hat es mir als Roman nicht wirklich gefallen, was vor allem an dem stockenden Schreibstil gelegen hat.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Leider gar nicht so, wie erwartet

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl ...

MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl und weil ich dieses Serie geliebt habt, dachte ich, wäre das Buch auch etwas für mich. Nachdem ich in die Leseprobe rein geschnuppert habe, habe ich entdeckt, dass das Buch 1899 spielt? Ich war ziemlich überrascht, da weder Cover, noch Klappentext das hergeben und da ich kein Fan von historischen Romanen bin, habe ich das Buch wieder zurück gelegt. Als ich es schließlich überraschend geschenkt bekommen habe, habe ich doch angefangen, es zu lesen. Meine Erwartungen waren allerdings nur noch mittelmäßig.

Wir befinden uns Mitte 1899 und begleiten die Reichen und Schönen in Manhattan, New York. Ständig werden Partys gegeben, getanzt, Champagner getrunken, schöne Kleider angezogen und und und. Im Mittelpunkt steht die Familie Holland, die kurz vor einem großen Skandal steht, der sich nur durch ein Abkommen mit der Familie Schoonmaker abwenden lässt. Doch Elizabeth verliert dadurch nicht nur ihre große Liebe, Will.

Elizabeth ist eine wunderschöne junge Dame, die genau um ihre Aufgaben weiß. Sie verhält sich so, wie es von ihr erwartet wird, ist luxuriös und vornehm. Bis auf ihre Liebe zum mittellosen Will, die natürlich geheim bleibt, ist sie anständig und genau das, was man sich von ihr wünscht.
Das genaue Gegenteil bildet ihre kleine Schwester, Diana. Sie ist rebellisch, schleicht sich mit Männern herum, raucht, missachtet die Regeln und ist zu ehrlich für das Empfinden, der Mutter. Sie ist aufmüpfig und handelt schnell egoistisch, vor allem ihrer Schwester gegenüber.

Elizabeth mochte ich ganz gerne. Sie wollte nie etwas böses, würde alles für ihre Familie tun und stellt ihr eigenes Wohlbefinden oft an die letzte Stelle. Gleichzeitig war sie mir häufig ein wenig zu langweilig, wie Henry es auch schon sagte, wodurch ich sie aber keineswegs weniger mochte.
Diana hingegen war super nervig. Sie hielt sich für viel erwachsener, als sie eigentlich war, was sie schnell unausstehlich machte. Ihre Rebellion hat mich ständig zum Augenverdrehen gebracht und war einfach nur anstrengend.

Es gibt zudem noch zahlreiche Nebencharaktere, wie Henry Schoonmaker, der bald eine ganz besondere Rolle im Leben von Elizabeth und Diana spielen wird, Penelope, welche Elizabeths beste Freundin ist und das Hausmädchen Lina. Nicht zu vergessen natürlich noch sämtliche Elternteile und Familienangehörige, die allesamt auf den ersten Seiten vorgestellt werden.

Man hört es vielleicht schon raus: es waren mir zu viele Charaktere auf einmal! Ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich die Namen zuordnen konnte, trotz anfänglicher Schnell-Vorstellung. Ich mag es lieber, wenn all die Charaktere nach und nach eingeführt werden, sodass ich Zeit habe, mich an sie zu gewöhnen. Oder Familienstammbäume auf den ersten oder letzten Seiten wären super hilfreich gewesen.
Womit ich auch nicht sonderlich zufrieden war, ist Henry Schoonmaker. Der angehimmelte Junggeselle, auf den alle Frauen stehen. Er war mir durchweg unsympathisch mit seiner gesamten Art, dass ich Szenen mit ihm nicht gerne gelesen habe.

Aber genug von den Charakteren, kommen wir zum Schreibstil, der die große Verwirrung bei mir nicht einfacher machen konnte. Es ist in der Er-Sie-Form geschrieben und leider gab es zu Anfang der Kapitel nie einen Hinweis darauf, aus wessen Perspektive die folgenden Seiten geschehen. So musste man es sich immer zusammen reimen, was mir besonders am Anfang sehr sehr schwer fiel. Allgemein war ich kein großer Fan vom Schreibstil, da er sich für mich nicht wirklich flüssig lesen ließ. Ich bin öfter über irgendetwas gestolpert, es hat sich viel in die Länge gezogen und teilweise musste ich einige Passagen überspringen.
Was mir hier allerdings gefallen hat, waren die kleinen Notizen, Zeitungsberichte oder Buchausschnitte zu Anfang eines jeden Kapitels.

Von der Handlung hatte ich, wie bereits oben erklärt, ja etwas anderes erwartet. Als ich gemerkt habe, dass wir mehr als 100 Jahre zurückliegen, war ich zunächst ziemlich abgeschreckt.
Überraschenderweise bin ich mit diesem Teil sehr schnell sehr gut zurecht gekommen, da die zeitliche Differenz kaum aufgefallen war. Natürlich gibt es da immer wieder ein paar Hinweise, vor allem was das Frauenbild, Berufe etc. anging, doch insgesamt, fiel das nicht sonderlich schwer ins Gewicht.

Was mir dagegen allerdings nicht gefallen hat, war der Rest der Handlung.
Schon den Anfang fand ich super schwierig, nicht zuletzt wegen der großen Charakterverwirrung, doch wusste ich auch nicht wirklich, worauf der Roman hinausläuft. Obwohl der Prolog 3 Monate in der Zukunft liegt und somit ein Ziel der Handlung hätte darstellen können, habe ich beim Lesen keinen roten Faden gespürt. Der Einstieg war super lang gestaltet, weswegen lange Zeit kaum etwas passiert ist, was das ganze sehr langweilig hat werden lassen.

Weitergelesen habe ich nur, weil ich im Zug saß, nicht mehr viel Akku hatte und nur das einzige Buch dabei hatte. Ab Seite 150 (ich habe es mir extra notiert) habe ich langsam in die Handlung gefunden und konnte mich mit den Geschehnissen anfreunden. Das finde ich allerdings reichlich spät, in anderen Situationen hätte ich das Buch längst abgebrochen.

Als ich jedoch endlich zurecht gekommen bin und auch die Charaktere und Namen endlich zuordnen konnte, habe ich das Buch schnell beenden können. Gefallen hat es mir dennoch nur zeitweise.
Hin und wieder war ich ganz begeistert von der ganzen Szenerie von der Zeit und den Geschehnissen, ich habe die Partys und Beschreibungen der schönen Kleider sehr geliebt.

Für mich gab es, wie bereits gesagt, keinen roten Faden der Handlung, weswegen mir vieles zu willkürlich und unnötig vorkam. Vielen Szenen konnte ich keinerlei Bedeutung zusprechen und zu oft habe ich mich gelangweilt.

Was ich besonders enttäuschend fand, war das Fehlen von Intrigen und Skandalen. In dem Feld bleibt es lange Zeit sehr ruhig, der große Skandal bleibt aus, Intrigen schmieden eigentlich nur 2 oder 3 Personen und allgemein blieb es einfach sehr langweilig und flach. Anscheinend habe ich wirklich etwas komplett falsches erwartet.

Aber auch die Liebe kam viel zu kurz. Bei keinem der Charaktere, so unsterblich sie angeblich auch verliebt waren, ist der Funke übergesprungen. Dafür, dass hier so ziemlich jeder sehr viel aufs Spiel gesetzt hat für die jeweils Angebeteten fehlte mir die große Leidenschaft. Ich habe mich bis zum Ende gefragt, wo denn die angeblich so große und starke Liebe zwischen Elizabeth und Will gewesen ist.

Einzig spannend war der Prolog und die letzten 2 oder 3 Kapitel, welche mir sehr gefallen haben, doch leider können die wenigen Seiten nicht das gesamte Buch retten. Den zweiten Teil habe ich auch noch zu Hause, vielleicht lese ich ihn noch, vielleicht verschenke ich beide, mal sehen.

FAZIT
Eine sehr langweilige Geschichte, der Leidenschaft, Emotionen und Intrigen fehlte, obwohl sie damit so beworben wurde. Gossip Girl im 19. Jahrhundert? Auf keinen Fall. Leider eine langweilige Geschichte mit verwirrend vielen Charakteren, die erst auf den letzten Seiten wirklich Spannung erhält. Trotz einige schönen Szenen hat mich die Mehrheit der Kapitel sehr enttäuscht.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin

Die tausend Teile meines Herzens
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MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist ...

MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist nicht ganz mein Fall, aber es passt ganz gut zum Inhalt.

Merits Familie ist nicht ganz normal. Sie lebt mit ihrer Zwillingschwester, ihrem großen Bruder, ihrem Halbbruder, ihren Eltern und der neuen Frau ihres Vaters in einer alten, umgebauten Kirche. Während ihre Geschwister perfekt scheinen, fühlt sie sich in ihrer eigenen Familie als das schwarze Schaf. Als sie genug von ihren Familiengeheimnissen hat, plant sie eine Flucht aus ihrem verkorksten Leben, die allerdings schief geht. Nun muss sie sich ihrer Familie und all den schrecklichen Dingen stellen.

Merit ist mit ihrem Leben unzufrieden, vieles läuft schief und am liebsten würde sie vor allem fliehen. Jedes mal, wenn etwas schief läuft, kauft sie sich im Antiquitäten-Laden eine Trophäe von etwas, das sie nicht gewonnen hat. Sie schwänzt seit einigen Wochen die Schule, doch niemand scheint es aufzufallen, besonders nicht ihrer Familie. Aber der fällt es auch nicht auf, wenn sie einen ganzen Tag lang kein einziges Wort spricht.

Ich bin ehrlich gesagt nicht großartig mit ihr zurecht gekommen. Sie hat in ihrem Leben einiges aushalten müssen und die Geheimnisse ihrer Familie scheinen sie zu zerstören, weswegen sie eine zynische und gemeine Art entwickelt hat, vermutlich eher als Schutzmechanismus. Doch genau dadurch fehlte mir die Sympathie ihr gegenüber und da sie die Protagonistin war, ist das sehr schade gewesen.
Aber auch die Nebenfiguren sind allesamt sehr eigen und keinen davon habe ich wirklich in mein Herz schließen können, außer Sagan eventuell. Alle hüten große Geheimnisse voreinander, die das Familienleben immer mehr zerstören. Alle sprechen kaum über ihre Gefühle, alle sind viel mit sich selbst beschäftigt und durchleben ihre eigenen Probleme. Mir fehlte allerdings der Draht zu ihnen, was vermutlich auch durch Merits "Hass" auf ihre Familie begründet ist.

Die Handlung konnte mich auch eher weniger begeistern. Lange konnte ich gar nicht wirklich einordnen, worum es eigentlich geht und worauf die Handlung hinaus möchte. Es geht hier weniger um Liebe, wie bei anderen Büchern der Autorin, sondern viel um Familie, Geheimnisse, (psychsiche) Krankheiten, sich selbst zu finden und Probleme zu bewältigen.
Die Handlung um diese Themen herum war allerdings sehr wirr und hat für mich nichts bestimmtes verfolgt. Die Autorin hat hier sehr viele Themen angerissen und keins davon wirklich zu Ende geführt. Ich hätte mir gewünscht, hätte sie sich auf eins konzentriert und es wirklich ausgearbeitet.
Wie gesagt hat jeder der Charaktere und bei ziemlich jedem fehlten mir mehr Infos, mehr Erklärungen. Es wird häufig kurz angeschnitten, in den Grundzügen erklärt, und dann wird das Thema auch schon wieder fallen gelassen. Es war einfach nichts ganzes.

Allgemein hat mich das Buch auch nicht berühren können, in keinem Sinne. Emotionale Szenen waren häufig zu schnell wieder vorbei, als dass sie mich berühren konnten. Allgemein war vieles sehr schnell abgehandelt und fertig. Besonders nach dem großen Höhepunkt der Handlung ging mir alles zu schnell, besonders was die schnelle Charakter-Entwicklungen sämtlicher Charaktere angeht.

Zum Schluss muss ich aber noch einmal sagen, dass ich das Merkwürdige an dem Buch in gewissem Maße allerdings auch sehr mochte. Auch wenn mir die Themen häufig zu oberflächig geblieben sind, war ich doch sehr gefesselt von dem Buch und konnte gar nicht aufhören, es zu lesen.

FAZIT
Welche Themen Colleen Hoover hier aufgreift, sind sehr wichtig und nicht zu unterschätzen. Leider war die Handlung drumherum sehr wirr und merkwürdig, sodass der Kern häufig verfehlt wurde. Vieles wurde zu kurz angeschnitten ohne dass es tiefer thematisiert wurde, was mich sehr enttäuscht hat. Es ist ein ganz anderes Buch von der Autorin, welches mich nicht erreichen konnte, obwohl es mich gleichzeitig in seinen Bann ziehen konnte.

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