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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ganz nett für Zwischendurch, aber nichts besonderes

Tycoon - Dein Herz so nah
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Meine Meinung
Vor einigen Jahren habe ich die Real-Reihe der Autorin gelesen, nie beendet, die mir so mittelmäßig gefallen hat. Als ich dieses Buch geschenkt bekommen habe, wollte ich der Autorin aber ...

Meine Meinung
Vor einigen Jahren habe ich die Real-Reihe der Autorin gelesen, nie beendet, die mir so mittelmäßig gefallen hat. Als ich dieses Buch geschenkt bekommen habe, wollte ich der Autorin aber gleich noch eine neue Chance geben. Der Klappentext klingt nach einem Buch, das sich gut zwischendurch lesen lässt, um sich etwas abzulenken.

Bryn hat große Ziele und möchte mit ihrem Mode Start-Up in New York durchstarteten. Nur das nötige Kapital fehlt ihr noch und kein Investor ist von ihrer Idee begeistert genug, um ihr dieses zu Verfügung zu stellen. Als letzte Chance bleibt ihr nur noch Aaric Christos, den sie im Jugendalter abgewiesen hat…

Bryn hat vor einigen Jahren ihre Eltern verloren, woraufhin auch das große Familienunternehmen insolvent ging. Nun will sie sich ein neues Leben aufbauen, braucht nur noch die nötige Hilfe. Sie ist sehr stur, was ihre Idee angeht und möchte sie auf keinen Fall aufgeben. Gleichzeitig arbeitet sie sehr hart dafür und erwartet nicht, dass ihr irgendetwas geschenkt bezahlt. Ich weiß nicht, was ich von ihr halten sollte. In vielen Momenten habe ich sie sehr naiv und auch unprofessionell gesehen. Dafür dass ihr an ihrem großen Traum so viel liegt und Aaric ihre letzte Chance ist, hat sie bereits am Anfang so viele Kleinigkeiten verpatzt, dass ich ihr „hart für den Erfolg arbeiten“-Prinzip nicht wirklich abkaufen konnte. Insgesamt verbindet uns beide sehr wenig, weswegen ich einfach nichts mit ihr anfangen konnte.

Aaric hat sich bereits erfolgreich hochgearbeitet und ist nun erfolgreicher Investor, dem die Frauenwelt zu Füßen liegt. Er denkt da eher mit dem Kopf, als mit dem Herzen und hat sich bisher stets für die Logik entschieden. Bis Bryn, seine Jugendliebe vor ihm steht und er alle Prinzipien von Bord wirft. Auch mit ihm konnte ich nicht viel fangen. Er war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes… Ich kann es gar nicht großartig anders beschreiben, aber er hat mir nicht gefallen, obwohl er mir auch nicht unsympathisch war.

Die Handlung war langweilig und vorhersehbar. Es passiert nichts Großartiges, außer dass Bryn um ihren Investoren kämpft, obwohl ab Seite 1 an klar ist, wie das enden wird. Das Drumherum ist auch eher nichtssagend und obwohl hin und wieder Bryns Eltern, sowie die gemeinsame Vergangenheit der Protagonisten angesprochen wird, fehlt die etwas tiefgründiges. Auch der Höhepunkt am Ende war nichts Neues und sehr vorhersehbar, was mich nur dazu brachte, die Augen zu verdrehen.
Es ließ sich dennoch sehr gut und schnell lesen, weswegen ich auch noch die letzten Seiten ohne großen Aufstand hinter mich bringen konnte.

Fazit
Ein Buch, das ich wie erwartet gut und schnell lesen konnte, ohne das es langfristig in meinem Kopf bleiben wird. Die Handlung war langweilig und vorhersehbar und einfach nichts Besonderes. Es war ganz okay, aber mehr würde ich nicht davon lesen wollen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Macht die Original-Reihen leider total kaputt...

Because of Lila – Füreinander bestimmt
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Meine Meinung
Da die Rosemary Beach-Reihe von Abbi Glines eine meiner liebsten New Adult Reihe ist, war klar, dass ich auch die Folgebände der Kinder meiner ehemaligen Lieblingsprotagonisten lesen muss. ...

Meine Meinung
Da die Rosemary Beach-Reihe von Abbi Glines eine meiner liebsten New Adult Reihe ist, war klar, dass ich auch die Folgebände der Kinder meiner ehemaligen Lieblingsprotagonisten lesen muss. Das Cover passt zum ersten Teil und auch zu den ursprünglichen Reihen, was mir sehr gut gefällt.

Lila Kate bricht aus ihrem behüteten Leben aus und begibt sich auf einen Road Trip, der zeigen soll, wer sie wirklich ist. An ihrem ersten Stop trifft sie auf Eli, mit dem sie kurzerhand einen One Night Stand hat, bis ihre Jugendliebe Cruz auftaucht und alles durcheinander wirft.

Lila Kate hatte eine behütete Kindheit und ist sehr gut erzogen worden. Sie macht das, was man von ihr erwartet, ist stets freundlich und zuvorkommend und auch etwas vornehm. Gleichzeitig arbeitet sie für ihre Erfolge und ruht sich nicht auf dem Geld ihrer Eltern aus.
Cruz Kerrington ist das genaue Gegenteil von Lila Kate, er verhält sich nie so, wie man es sich von ihm wünscht. Er hatte vermutlich mit jeder Frau in Rosemary Beach etwas, obwohl er sich jeder gegenüber wie das letzte Schwein verhält und er enttäuscht seine Eltern immer wieder, obwohl er sich stets auf deren Geld ausruht.
Eli Hardy ist ein junger Mann mit einem gebrochenen Herzen. Er ist ein zuvorkommender Mann, der alles für seine Liebsten tun würde, auch wenn er stets zurück gewiesen wird.

Meine Gefühle den Charakteren gegenüber haben sich stets gewechselt. Lila Kate hat dabei die größten Achterbahnfahrten ausgelöst. Anfangs war sie mir noch sympathisch, doch das Gefühl schwand schnell, sobald Cruz erneut in ihr Leben tritt… Besonders, als sie Eli gegenüber zeimlich ausnutzend wird, hat sie bei mir verloren.
Eli habe ich nämlich absolut geliebt, ihn habe ich sofort in mein Herz geschlossen und ich wünsche mir so sehr ein Happy End für den liebevollen jungen Mann.
Cruz hingegen hat mich von der ersten Seite an angewidert. Er ist ein Bad Boy, wie er im Buche steht, doch leider ohne Reiz. Das, was Bad Boys normalerweise so spannend macht, hat er nicht; er ist einfach so ein ziemliches Arschloch. Er ist frauenverachtend, nutzt Lila aus, lehnt sie stets ab und ist dann enttäuscht, wenn sie nicht gleich springt, sobald er ruft.

Die gesamte Handlung ist ziemlich langweilig, nichts aufregendes passiert und Cruz ist die ganze Zeit über ein ziemliches Schwein. Die Handlung dreht sich viel im Kreis, es wird kein roter Faden verfolgt und Emotionen sind bei mir keine angekommen. Warum genau Lila Kate so auf Cruz abfährt war die ganze Zeit über unverständlich, auch die Anziehungskraft zwischen ihnen fehlt komplett.

Fazit
Super enttäuschend. Der Sea Breeze Meets Rosemary Beach-Spin Off der beiden Hauptreihen macht mir diese absolut kaputt. Ich habe sowohl die Rosemary Beach-, als auch die Sea Breeze-Reihen absolut geliebt, über diese Mischung kann ich aber nur das Gegenteil behaupten. Die Protagonisten haben ich teilweise angewidert, die Handlung ist langweilig und emotional hat mich absolut nichts erreichen können.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Leider noch schwächer, als Teil 1...

CATCHING BEAUTY 2
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MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich nicht wirklich überzeugen konnte, mich aber mit einem riesigen Cliffhanger zurückgelassen hat, habe ich nun doch zum zweiten gegriffen. Und jetzt weiß ich nicht, ...

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich nicht wirklich überzeugen konnte, mich aber mit einem riesigen Cliffhanger zurückgelassen hat, habe ich nun doch zum zweiten gegriffen. Und jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll, weswegen diese Rezension etwas wirr wird.

Nachdem wir den ersten Schock überstanden haben und sich das ganze Chaos, das ich nicht zu 100% durchblicken konnte, etwas gelegt hat, stand ich ziemlich verwirrt da. Denn irgendwie passiert nach der anfänglichen Spannung ... nichts.

Aber kommen wir erstmal zu den Charakteren. Crack wurde mir nicht wirklich sympathischer. Zwar öffnet sich langsam und auch über seine Vergangenheit erfahren wir mehr, doch das macht ihn mir nicht wirklich greifbarer. Er ist für mich ein wirrer Charakter, der selbst nicht weiß, wer er eigentlich ist. Er verhält sich seinen Mitmenschen gegenüber absolut respektlos, in jeder Situation, ist super sadistisch und einfach ein riesen Arschloch. Ein Arschloch, an dem mich rein gar nichts reizt.

Auch Amber ist mir nicht sympathischer geworden. Sie wirkt mittlerweile zwar etwas selbstbewusster, gleichzeitig aber noch super naiv, besonders Crack gegenüber. Sie verrennt sich da in eine riesige Sache, von der sie vermutlich nicht einmal die geringste Ahnung hat. Sie setzt zu viel auf die Crack-Karte, sodass sie gar nicht anders kann, als sich komplett an ihn zu kletten.

Das Hin und Herz zwischen Crack und Amber wurde für mich immer unverständlicher und immer nerviger. Die zwei passen für mich nicht zusammen, hier ist keinerlei Anziehungskraft oder Erotik zwischen ihnen, die auf mich übergehen könnte. Die erotischen Szenen zwischen den beiden habe ich regelmäßig nur überflogen, weil sie mir viel zu stumpf und unerotischen geschrieben waren - es funkt einfach nicht zwischen den beiden.
Dass Amber an einer Art Stockholm-Syndrom leidet, war ja schon im ersten Teil klar, auch wenn es unverständlich ist. Doch was Crack von ihr hält, ist für mich an keiner Stelle klar, hier haben sich stets große Fragezeichen über meinem Kopf gebildet. Er verhält sich nämlich in keiner Szene so, als hätte er etwas für die junge Frau übrig, im Gegenteil. Ich hätte ihm sofort geglaubt, würde er behaupten, sie wäre ihm egal.

Kommen wir zurück zur Handlung, die trotz der Charaktere noch ein wenig zu bieten hatte. Der Anfang knüpft sehr nahtlos am Ende des ersten Teils an - fand ich super. Es ging auch gleich spannend weiter, sodass die ersten Seiten mühelos gelesen worden konnten. Es gibt auch gleich zu Beginn einen großen Twist, mit dem ich auf keinen Fall gerechnet hatte - auch das hat mir gut gefallen. Auch wenn ich mir hier noch etwas mehr Bezug gewünscht hätte.
Doch danach flacht die Handlung ziemlich schnell und stark ab. Ich könnte kaum wiedergeben, was nach der ersten Aufregung alles passierte. Es gibt viele Gespräche mit Wres und Ly, die mal mehr, mal weniger spannend waren und einige Geheimnisse aufdecken. Doch wirkliche Spannung fehlte mir. Bis zum letzten Kapitel, das wieder in einem gemeinen Cliffhanger endet.
Vermutlich werde ich auch noch den letzten Teil lesen, einfach um den Abschluss zu haben, doch ein großes Lesevergnügen hatte ich nicht.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

eine wahre Wohlfühlgeschichte mit Tiefgang

Someone New
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Meine Meinung
Obwohl ich das Buch direkt zum Erscheinunstermin gekauft habe, habe ich es erst ziemlich genau ein Jahr später angefangen zu lesen. Geschuldet war das den Meinungen, die ich im Vorfeld schon ...

Meine Meinung
Obwohl ich das Buch direkt zum Erscheinunstermin gekauft habe, habe ich es erst ziemlich genau ein Jahr später angefangen zu lesen. Geschuldet war das den Meinungen, die ich im Vorfeld schon gehört habe und die Tatsache, dass ich ohne Vorwarnung für das Ende gespoilert wurde. So ist mir schnell die Lust auf das Buch vergangen, doch weil es sowieso schon zu Hause stand, habe ich mich dazu entschlossen, es nun doch noch zu lesen.

Micah, eigentlich Michaella, stammt aus einer reichen Juristen-Familie und soll natürlich in die Fußstapfen ihres Vaters treten und irgendwann dessen Kanzlei übernehmen. Dass sie sich mehr für Superhelden, Comics und Zeichnen interessiert, scheint ihren Eltern egal zu sein. Besonders nachdem ein Vorfall ihres Bruder die Familie erschüttert hat, hat sie es schwer, sich in den Augen ihrer Eltern „richtig“ zu verhalten.
Julien ist ein verschlossener junger Mann, der niemanden an sich heran lässt und kaum mehr als ein paar Worte mit seinen Mitmenschen wechselt. Auch er hat es mit seiner Familie alles andere als leicht, da er ein großes Geheimnis verbirgt. Sobald er sein Herz jemanden öffnet, kümmert er sich allerdings sehr liebevoll und würde alles für diese Person tun.

Mit beiden Charakteren musste ich zunächst warm werden, Julien habe ich aber trotz seiner verschlossenen Art schneller in mein Herz schließen können. Mit Micah hatte ich es die ganze Zeit über nicht leicht. Sie kann sehr drängend sein und geht ein wenig zu naiv an Schwierigkeiten heran. Für sie muss alles logische Erklärungen haben, sie muss alles sofort wissen und möchte schnellstmöglich eine gute Lösung haben. Natürlich leidet auch sie unter einigen Umständen, aber manchmal hätte ich ihr gerne „Es geht gerade nicht um DICH“ zugerufen. Obwohl sie also nicht mein Lieblingscharakter wurde, fand ich sie aber auch keineswegs schwer ertragbar oder ähnliches.

Was ich ganz schön fand, waren die Nebencharaktere. Alle haben ihre eigene Geschichten, von denen man zwar nur kleine Ausschnitte mit erleben durfte, aber diese haben mir sehr gut gefallen. Deswegen freue ich mich auch schon total, mehr über Cassies und Auris, sowie Alizas und Luciens Geschichten lesen zu dürfen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und mehr kann ich dazu auch gar nicht sagen. Ich konnte es schnell und gut lesen, aber wirklich besonders war er für mich auch nicht.

Die Handlung wurde mir ja schon wie gesagt gespoilert, zumindest was Juliens Geheimnis angeht. Aus diesem Grund habe ich den Anfang auch als sehr schleppend empfunden. Erst mit der Zeit wurde ich auch von den Charakteren gefesselt, sodass die Handlung sich immer weniger gezogen hat und ich sie immer mehr gemocht habe. Das große Problem in Micahs Familie war mir allerdings noch unbekannt, weswegen ich hier sehr auf das Ende hin gefiebert habe, das hat mich im ersten Teil besonders am Lesen gehalten.

Es geht um wichtige Themen, die in der heutigen Zeit immer präsenter sind und trotzdem habe ich bisher kein Buch darüber gelesen. Ich fand es schön, dass Laura Kneidl auch diesen Menschen eine Geschichte gewidmet hat und ich würde noch sehr viel mehr darüber lesen wollen.
Aber die Umsetzung hat mir in diesem Fall nur mäßig gefallen. Obwohl es ein so wichtiges Thema ist, spielt es erst am Ende eine Rolle und dort auch nicht sehr stark, da hätte ich mir eine andere Gewichtung und vielleicht etwas aufklärende Gespräche gewünscht.

Insgesamt war ich aber doch sehr von der Handlung gefesselt und habe das Buch gelesen, sobald ich Zeit hatte, auch wenn es nur 5 Minuten waren. Es hatte also definitiv etwas an sich, das mich fesseln konnte.

Fazit
Durch die negativen Rezensionen habe ich meine Erwartungshaltung auf ein Minimum herunter geschraubt und diese Erwartung wurde nun bei weitem übertroffen. Ich habe mich zwischen den Charakteren sehr wohl gefühlt und mit großem Interesse die Geschichte dieser verfolgt. Ich habe kleine Kritikpunkte, aber insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen und freue mich auf die folgenden Teile!

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Wahnsinnig spannende und schaurige Geschichte

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Meine Meinung
„Alice im Wunderland“ hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich mich noch nie intensiv mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt habe. Dennoch war ich gleich begeistert, als ich die Neu-Interpretation ...

Meine Meinung
„Alice im Wunderland“ hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich mich noch nie intensiv mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt habe. Dennoch war ich gleich begeistert, als ich die Neu-Interpretation des Klassikers im Programm von Penhaligon entdeckt habe und wollte sie gleich lesen.

Wir befinden uns 10 Jahre nachdem Alice dem weißen Hasen entkommen konnte. Nach 10 langen Jahren im Irrenhaus konnte sie nun bei einem Feuer gemeinsam mit ihrem einzigen Trost, dem kranken Axt-Mörder Hatcher, fliehen. Bei dem Feuer entkommt allerdings auch das gefährliche Wesen im Keller des Irrenhauses, das nun in der Stadt wütet. Alice und Hatcher begeben sich auf die Suche nach einer Waffe, die das Wesen besiegen könnte und erfahren dabei immer mehr über sich selbst und das, was geschehen war.

Alice ähnelt sehr der Figur aus dem Original. Sehr naiv und gutgläubig, weiß nicht viel über die große weite Welt und will nur Gutes tun. Da sie seit 10 Jahren als Verrückte abgestempelt wurde, weiß sie langsam selbst nicht mehr, was wahr ist und was gelogen. Sie entwickelt sich außerdem wunderbar weiter, von dem anfänglich gebrochenem Mädchen zu einer starken jungen Frau, die bereit ist, für ihr Leben zu kämpfen.
Hatcher ist als Axt-Mörder bekannt und auch jetzt scheut er nicht davor zurück, Feinde ohne zu Zögern umzulegen. Doch für die Personen, die ihm nahe stehen, würde er alles tun – auch seine weiche Seite zeigen. Auch er hat große Gedächtnislücken, doch er weiß mehr über das „Wunderland“, als er zunächst glaubt.

Beide Charaktere haben mir besonders in Kombination sehr gut gefallen. Während Hatcher sehr impulsiv handelt, kann Alice ihn häufig zurückhalten. Doch anders herum, klärt Hatcher die unschuldige Alice über Gefahren auf und nimmt sie in Schutz. Sie waren ein wunderschönes Team, dessen gemeinsame Dynamik ich sehr gerne erlebt habe.

Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, besonders die Bezüge zum Original fand ich sehr interessant. Alle Figuren sind nicht aus dem Nichts gestapft, sondern sind alte Bekannte, die in mörderischer Neuinterpretation auftauchen. Während die Grundzüge der Charaktere zwar ähnlich sind, bildet das Gesamtbild dieser jedoch schaurige und widerliche Menschen. Es ist, als hätte die Autorin sich die negativste Eigenschaft jeder Figur als Grundlage genommen und drumherum das schrecklichste gesponnen, was sie sich hätte vorstellen können.

Geschrieben ist der Roman in der Er-Sie-Form, die sehr dem Original ähnelt. Während Lewis Carroll häufig Nebensätze in Klammern setzt, hat auch Christina Henry dies sehr häufig angewandt. Der Schreibstil passt perfekt zu Alice‘ naivem Wesen, das durch ihre Wortwahlen ganz besonders zum Vorschein kommen konnte. Gleichzeitig schreibt sie schonungslos brutal und sehr explizit, was nichts für schwache Nerven ist. All das hat mir aber wahnsinnig gut gefallen, da ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.

Was ist wahr und was nicht? Wer ist Gut und wer ist Böse?
Die Handlung ist düster, verstrickt, gruselig und blutig, also ganz klar nichts für Kinder und Jugendliche!
Gemeinsam mit Alice arbeiten wir uns langsam durch die düstere Stadt und lernen schnell, dass einige Figuren hier das Sagen haben, diese Stadt dominieren und mit ihren Bewohnern tun, was sie möchten. Es bildet sich ein Gerüst Verbündeter, wie die großen Bosse zueinander stehen und was für schreckliche Geschäfte sie machen. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber eine Trigger-Warnung ist bei diesem Buch definitiv angebracht!
Meiner Meinung wurden die Erinnerungen von Alice und Hatcher, sowie die großen Verbindungen zwischen den Charakteren wunderbar aufgearbeitet, sodass ich bei der Handlung stets voller Spannung mitgefiebert habe.

Kleine Kritik am Ende, obwohl mir das Drumherum so gut gefallen hat, dass ich es gar nicht so negativ sehe: das Ende, auf das so lange hingefiebert wurde, das mit einem großen Knall hätte kommen sollen, war mir zu flach. Während die ganze Handlung in seiner gesamten Schaurigkeit auf einen bestimmten Punk hinarbeitet, war dieser „Höhepunkt“ zu mild, ungruselig und zu schnell geschafft.

Fazit
Es ist eine wahnsinnig spannende und schaurige Geschichte entstanden, die das Schreckliche der Welt gebündelt und in ihre Charaktere gesteckt hat. Während die Feine von mir voller Hass betrachtet wurden, haben Alice und Hatcher sich in mein Herz geschlichen, sodass ich mich wie eine von ihnen gefühlt habe. Eine sehr empfehlenswerte, düstere, blutige und schaurige Interpretation von „Alice im Wunderland“, die mich in all ihren Facetten gleichermaßen angewidert, fasziniert und gefesselt hat.

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