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Veröffentlicht am 08.07.2020

Köln damals und heute, 2 starke Frauen und die Welt der Düfte - großartig erzählt!

Die Lilienbraut
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Liv zieht nach ihrer Trennung vom Vater ihres kleinen Sohnes nach Köln-Ehrenfeld und eröffnet einen kleinen Laden für selbst kreierte Düfte und Seifen. Möglich macht ihr dies eine Erbschaft ihrer Tante ...

Liv zieht nach ihrer Trennung vom Vater ihres kleinen Sohnes nach Köln-Ehrenfeld und eröffnet einen kleinen Laden für selbst kreierte Düfte und Seifen. Möglich macht ihr dies eine Erbschaft ihrer Tante Wimmi, deren Bedingung aber war, dass Liv nach Ehrenfeld gehen muss.
Liv eröffnet ihr Geschäft und sucht Anschluss im Stadtteil. Zufällig begegnet sie einer alten Dame, die offenbar verwirrt ist und sie mit jemandem verwechselt, denn sie beschimpft Liv. Was hat das zu bedeuten?

In einem zweiten Handlungsstrang befinden wir uns ebenfalls in Ehrenfeld in den 1940er Jahren im 2. Weltkrieg. Dort lebt Nellie Voss, deren Mutter ein kleines Lokal betreibt, während Nellie im Haus 4711 arbeitet und feststellt, dass sie eine „besondere Nase“ hat und ein Gespür für Düfte. Neben den Auswirkungen des Krieges, Hunger, Bombenangriffe quält Nellie ihre verbotene Liebe. Wird diese Liebe eine Chance haben?

Ich liebe Romane auf zwei Zeitebenen und so hat mich auch dieser Roman schnell gefesselt. Gut gefallen hat mir, dass der Roman in Köln spielt. Da ich selbst in Bonn lebe, also nahe bei Köln, kenne ich den einen oder anderen Schauplatz.
Wie öfter bei solchen Romanen, ist der zweite Handlungsstrang in der Vergangenheit der stärkere. Nellie zu begleiten ist aufwühlend und bewegend. Ihr Leben wird teilweise in Tagebuchform erzählt, was eine große Nähe zu Nellie bringt.
Die Autorin beschreibt das Kriegsgeschehen und die Situation der Menschen sehr authentisch. Gekonnt verknüpft sie dabei Reales mit der fiktiven Geschichte. So gibt es die Duftfirma 4711 ja tatsächlich und auch die Firma Farina, in der das Eau de Cologne erfunden wurde, existiert. Im Roman lässt die Autorin Nellies beste Freundin Greta der Familie Farina angehören. Auch die Edelweißpiraten, Gruppierungen deutscher Jugendlicher, die sich im Deutschen Reich unangepasst und oppositionell verhalten haben, gab es wirklich. In Ehrenfeld erinnert ein Wandgraffiti als Gedenkstätte an sie.

Aber auch in der Gegenwart beschreibt die Autorin das Leben in dem Kölner Stadtteil Ehrenfeld sehr authentisch. Köln ist nicht nur eine Stadt sondern auch ein Gefühl und eine Lebensweise. Das erlebt Liv, als sie nach Ehrenfeld zieht, was heute ein Multi-Kulti-Viertel ist, und dort die Menschen kennenlernt. Aber offenbar gibt es auch jemanden, der sie dort nicht haben möchte, denn es geschehen merkwürdige Dinge. Auch die alte Frau, die Liv beschimpft und Nellie genannt hat, begegnet ihr immer wieder.
Dadurch ergab sich für mich schon ein Bezug zur Handlung in der Vergangenheit. Auch Liv beginnt irgendwann nachzuforschen und das wird sehr spannend. Was sich dann am Ende rausstellt, war überraschend für mich und auch für die Beteiligten.

Passend zum Schauplatz lebt Nellie in der Vergangenheit in einfachen Verhältnissen und ihre Mutter betreibt eine Kölsch-Kneipe. Hier gibt es typische Kölsche Speisen und ab und zu lässt die Autorin auch den Kölschen Dialekt einfließen. Zu etlichen der typischen Gerichte gibt es im Anhang zum Buch Rezepte zum nachkochen.

Mit Nellie und Liv hat die Autorin zwei tolle Figuren geschaffen. Beide Frauen sind starke Charaktere, die ihren Weg gehen und sich nicht einschüchtern lassen. Nellie war mir etwas näher, was aber auch daran liegt, dass die Handlung in der Vergangenheit mehr Raum einnimmt.
Aber auch die Nebenfiguren sind alle gut gelungen, besonders mochte ich Livs keinen Sohn Thijs und ihre Mitarbeiterin Nouria.

Während anfangs beide Handlungsstränge mehr nebeneinander herlaufen, verknüpfen sie sich später immer mehr. Die Vergangenheit war bewegend und Nellies Lebensgeschichte hat mich sehr berührt.
Die Gegenwart war eher spannend, denn es gilt ja so einige Geheimnisse zu lüften. Aber auch Livs Geschichte wird später emotional.

Insgesamt hat mich dieser tolle Roman begeistert, weil er so vielfältig und authentisch ist und unterschiedliche Themen aufgreift. Die Gemeinsamkeit der beiden Handlungsstränge, die Welt der Düfte, ist sehr interessant und es gibt vielerlei Informationen in diesem Bereich.

„Die Lilienbraut“ bietet tolle Unterhaltung und Teresa Simon ist eine großartige Erzählerin, so dass ich ein wunderbares Leseerlebnis hatte!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 01.07.2020

Spannender 3. Fall für Ben Kitto - geheimnisvoll und fesselnd!

Kalt flüstern die Wellen
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Zum dritten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln.
Diesmal muss er ausgerechnet an seinem Geburtstag ein Feuerwerk anlässlich eines traditionellen Abends auf der Insel St. Agnes überwachen. Als ...

Zum dritten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln.
Diesmal muss er ausgerechnet an seinem Geburtstag ein Feuerwerk anlässlich eines traditionellen Abends auf der Insel St. Agnes überwachen. Als eine völlig verbrannte Leiche in einer Feuerstelle gefunden wird, sind die Feiern schnell beendet und Ben riegelt die Insel ab. Der Täter muss auf der Insel sein und Ben muss ihn so schnell wie möglich finden, denn eine merkwürdige Botschaft lässt Schlüsse auf weitere Morde zu.

Wie schon in den ersten beiden Fällen tragen die besondere Landschaft der kleinen Inseln sowie die Tatsache, dass es nur einen sehr überschaubaren Personenkreis auf der Insel gibt, zur besonderen Atmosphäre des Krimis bei. Aufgrund der Wetterlage und Jahreszeit ist die Stimmung ein bisschen düster und geheimnisvoll aber es gibt auch tolle Landschaftsbeschreibungen, die anschaulich dargestellt sind und die Besonderheiten dieser kleinen Inseln deutlich machen.

Einerseits ist der Kreis der möglichen Verdächtigen recht klein, andererseits sind es aber doch zu viele, als dass man gleich auf mögliche Täter kommen könnte.
Für Ben Kitto sind die Ermittlungen doppelt schwierig, denn er kennt die meisten Bewohner seit vielen Jahren, nennt einige sogar Freunde und trotzdem muss er unbequeme Fragen stellen.
Mir hat es viel Freude gemacht, Ben bei seinen Ermittlungsschritten zu begleiten und mögliche Motive und Spuren zu entdecken.
Die Autorin legt viele Fährten und Spuren und es war fesselnd diese gemeinsam mit Ben zu verfolgen.
Eine besondere Rolle spielt dabei Jimmy, der „Vogelmann“, dessen Mantel beim Opfer gefunden wurde. Die Darstellung des behinderten jungen Mannes, der kaum sprechen kann und sich hauptsächlich um die Vogelwelt auf der Insel kümmert, ist sehr gut gelungen. In Einschüben, die kursiv geschrieben sind, kann man seine Erlebnisse und Handlungen verfolgen und tiefe Einblicke in seinen Charakter bekommen.

Begleitet wird Ben von seinem Hund Shadow, der erneut durch sein Verhalten für humorvolle Momente sorgt aber auch seine Spürnase ist mal wieder gefragt. Bens Assistent Eddie und die neue Kriminaltechnikerin Liz unterstützen Ben tatkräftig. Besonders Liz hat mir als Figur gut gefallen, denn sie ist eine starke Frau und weiß genau was sie tut.

Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch, denn es gibt weitere Ereignisse und mysteriöse Nachrichten in einer alten Sprache, die nur noch wenige auf der Insel ansatzweise beherrschen. Doch es sind Drohungen, die sich gegen Zugezogene richten.
Ben ist zwar ein sehr erfahrener Ermittler aber dennoch riskiert er oft riskante Alleingänge, denn er reagiert sofort auf jedes neue Indiz, notfalls auch alleine mitten in der Nacht. Dazu kommt, dass die Zeit drängt, denn niemand weiß, wer das nächste Opfer sein könnte.
Die Auflösung ergibt sich erst ganz zum Ende, das auch noch mit einem Showdown aufwarten kann.

Der 3. Krimi mit Ben Kitto punktet erneut mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre, viel Lokalkolorit, tollen Figuren, einem fesselnden Fall und natürlich dem charismatischen Ermittler Ben.
Ich freue mich auf den nächsten Besuch auf den Scilly-Inseln!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.06.2020

Tiefgründige, fesselnde und auch romantische Geschichte in Südfrankreich

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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„Isabelles Geheimnis“ ist der Auftakt zu einer Trilogie über „Die Frauen von der Pupurküste“ und der erste „Nichtkrimi“ der Autorin.
Die Trilogie spielt, wie auch die Krimis von Silke Ziegler, in Südfrankreich, ...

„Isabelles Geheimnis“ ist der Auftakt zu einer Trilogie über „Die Frauen von der Pupurküste“ und der erste „Nichtkrimi“ der Autorin.
Die Trilogie spielt, wie auch die Krimis von Silke Ziegler, in Südfrankreich, diesmal in dem kleinen Ort Collioure an der Côte Vermeille.

Amélie ist Autorin und leidet sehr unter einem schlimmen Schicksalsschlag, der auch dazu geführt hat, dass sie nicht schreiben kann und von ihrer Agentin und ihrem Verleger deswegen sehr bedrängt wird.
Sie entschließt sich nach Collioure zu reisen und im Haus ihrer Großmutter, die inzwischen in einem Seniorenheim lebt, zu wohnen, um dort wieder zu sich selbst zu finden und Abstand zu den Ereignissen in Deutschland zu gewinnen.
Bei ihrer Ankunft muss sie aber feststellen, dass ihre Familie das Haus an Benjamin, einen Journalisten, vermietet hat. Dieser bewohnt das Obergeschoss, so dass sich Amélie mit der 1. Etage und der Baguetterie im Erdgeschoss zufrieden geben muss.
In den ersten Tagen besucht sie Familienangehörige, trifft zufällig alte Bekannte und entschließt sich, die Baguetterie auf Vordermann zu bringen und Baguettes zu backen.
Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht, übergibt diese ihr ein altes Tagebuch, in dem Isabelle ihre eigene Geschichte über eine tragische Liebe zu einem deutschen Soldaten zur Besatzungszeit im 2. Weltkrieg aufgeschrieben hat.
Als Amélie das Tagebuch gelesen hat, verspricht sie ihrer Großmutter nach dem Soldaten zu suchen. Hilfe erhält sie dabei von Benjamin, mit dem sie sich nach anfänglichen Streitereien zusammen gerauft hat.
Beide ahnen nicht, dass sich auch ihr Leben verändern wird.

Schnell war ich eingetaucht sowohl in Amélies als auch in Isabelles Geschichte, die wechselnd erzählt werden, eben so wie Amélie das Tagebuch liest.
Der lebendige und gefühlvolle Schreibstil hat mich mit Amélie nach Südfrankreich reisen und mit Isabelle den kleinen Ort zur Zeit des 2. Weltkrieges erleben lassen. Beide Frauen waren mir mit ihren Gedanken und Emotionen nahe.
Durch das Tagebuch erfährt man nach und nach, was Isabelle damals erlebt hat und wechselnd dazu, wie Amélie in der Gegenwart langsam zu sich findet und wieder Freude am Leben gewinnt. Das war nicht nur sehr berührend sondern auch spannend, Isabelles Geheimnis zu lüften und mit Amélie die Spurensuche zu erleben. Ich war völlig gefangen in der Geschichte und konnte das Buch kaum aus Hand legen.
Hintergrund für Isabelles Geschichte in der Vergangenheit bilden reale Ereignisse, die die Autorin vor Ort recherchiert hat und die mir so im Detail bisher unbekannt waren. Die Verknüpfung mit der fiktionalen Geschichte ist wunderbar gelungen.

Die Protagonisten, allen voran natürlich Isabelle, Amélie und Benjamin sind liebevoll charakterisiert und agieren glaubhaft.
Besonders Amélies Verhalten am Anfang, als sie so in ihrem Schmerz gefangen ist, sich nur abkapselt, niemanden an sich heran lässt und oft sehr ablehnend reagiert, war für mich nachvollziehbar und verständlich.
Aber auch die Nebenfiguren, wie Familienangehörige und alte Bekannte von Amélie, sind gut gelungen und runden das Geschehen ab.

Das Setting im idyllischen Colllioure und an der Côte Vermeille hat mir sehr gut gefallen. Es spiegelt nicht nur die Lebensart der Südfranzosen wieder sondern wurde von der Autorin auch wunderschön und bildhaft beschrieben. Man merkt, dass sie die französische Mittelmeerküste sehr liebt. In dem Fall habe ich mich nicht nur mit meinem Kopfkino begnügt sondern mir im Internet Bilder und Webcams dieser Gegend angeschaut, weil meine Neugier geweckt war.

Diese tiefgründige, fesselnde und auch romantische Geschichte hat mich durchgehend begeistert, weil sie geschickt Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet, reale historische Hintergründe hat und durch die Schicksale der Protagonisten viele Facetten des Lebens berührt.
Ich freue mich schon auf die weiteren Frauen von der Purpurküste und spreche gerne eine Leseempfehlung aus!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.06.2020

Eine gefühlvolle Geschichte über Freundschaft - bewegend und unterhaltsam!

Orangenträume
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Mit „Orangenträume“ legt Manuela Inusa den 2. Teil ihrer Reihe „Kalifornische Träume“ vor.
Diesmal sind wir zu Gast auf der Orangenfarm von Lucinda, die ihre besten Freundinnen Rosemary, Jennifer und Michelle ...

Mit „Orangenträume“ legt Manuela Inusa den 2. Teil ihrer Reihe „Kalifornische Träume“ vor.
Diesmal sind wir zu Gast auf der Orangenfarm von Lucinda, die ihre besten Freundinnen Rosemary, Jennifer und Michelle zu ihrem jährlichen Treffen, den „Orangentagen“ erwartet.
Diese Tage genießen die Freundinnen üblicherweise mit Orangen pflücken, lecker essen und trinken, die Sonne genießen und über Erinnerungen, das Leben und die Liebe sprechen.
Was keine der vier Freundinnen weiß, dass jede von ihnen ein Problem bzw. Sorgen mitbringt und dieses Wochenende so ganz anders enden soll als sonst…

Ich war von dieser Geschichte sehr überrascht, denn sie ist mehr als nur ein leichter Sommerroman. Sie berührt viele Themen, die Manuela Inusa einfühlsam verarbeitet hat und die dem Roman ein gewisse Tiefe geben.

Die Gastgeberin Lucinda hat große finanzielle Probleme, denn die Farm wirft nur noch wenig Gewinn ab und Lucinda glaubt, sie wohl bald aufgeben zu müssen. Aber die Liebe schleicht sich in Form von Jonah aus dem Nachbarort in ihr Leben.
Rosemary lebt in Malibu und ist eine erfolgreiche, berühmte Schauspielerin geworden. Sie ist glücklich verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter aber wird aktuell von großen Sorgen geplagt.
Jennifer lebt in Atlanta, ist eine vielbeschäftigte Anwältin und hat kaum Zeit für ihr Privatleben und die Liebe.
Michelle lebt in Texas, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Aber die Familie ist nicht so glücklich, wie es nach außen den Anschein hat.

Im Laufe der Orangentage öffnen sich die Freundinnen einander und vertrauen sich ihre Sorgen und Nöte an.
Die Sorgen der Freundinnen sind teilweise wirklich schwerwiegend aber die vier Frauen wären nicht beste Freundinnen, wenn sie nicht füreinander da wären und sich gegenseitig unterstützen und Lösungen suchen.
Das war sehr fesselnd zu lesen und trotz der teilweise ernsten Themen unterhaltsam.
Es geschieht so einiges an diesem Wochenende was auch für eine gewisse Spannung gesorgt hat und ich habe mit allen vier Frauen gebangt und gehofft, dass es für alle ein gutes Ende nehmen möge.

Manuela Inusas Schreibstil ist lebendig, mitreißend und eingängig. Ich fühlte mich, als sei ich mittendrin und wäre bei den Orangentagen auch dabei. Zwischendrin gab es auch immer wieder mal Rückblicke in Form von Erinnerungen an die Jugendzeit der Freundinnen, als sie noch alle in dem kleinen Ort nahe der Orangenfarm lebten. Das hat die aktuelle Geschichte wunderbar ergänzt und gezeigt, dass so eine Freundschaft auch über viele Jahre und über Entfernungen erhalten bleiben kann.
Die vier Protagonistinnen sind toll charakterisiert und wirken alle glaubhaft und sympathisch. Ich hätte sie auch gerne zu Freundinnen.

Für mich hatte diese Geschichte genau die richtigen Anteile an ernsten Themen mit Tiefgang und sommerlicher Leichtigkeit, so dass beste Unterhaltung garantiert ist.
Leckere Dinge aus den Orangen werden im Roman natürlich auch hergestellt und verzehrt und für einige gibt es im Anhang Rezepte, wie Orangenmarmelade, Orangen-Schoko-Kekse und Orangen-Bowle.

„Orangenträume“ ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch für herzerwärmende Lesestunden und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band „Mandelglück“!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 14.06.2020

Wunderbare, gelungene Fortsetzung der Trilogie - großartig und packend erzählt

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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„Sophias Träume“ ist der zweite Teil der Trilogie um Sophia Krohn, die einst Berlin verließ, weil ihre Eltern sie verstoßen haben, und in Paris und später in New York ihr Leben selbst in die Hand nahm.
Dieser ...

„Sophias Träume“ ist der zweite Teil der Trilogie um Sophia Krohn, die einst Berlin verließ, weil ihre Eltern sie verstoßen haben, und in Paris und später in New York ihr Leben selbst in die Hand nahm.
Dieser Teil beginnt im Jahr 1929 und knüpft nahtlos an den ersten Teil an.
Sophia kehrt vorübergehend nach Paris zurück und trifft ihre Freundin Henny wieder, die sich allerdings sehr verändert hat.
Anschließend nimmt sie ein Jobangebot der berühmten Elizabeth Arden an. Hier soll sie allerdings nicht als Chemikerin arbeiten und neue Produkte entwickeln sondern sie muss erneut viel lernen und wird Kosmetikerin. Dann überträgt ihr Elizabeth Arden die Aufgabe auf einem alten Landsitz die erste Schönheitsfarm aufzubauen.
Sophia stürzt sich trotz ihrer persönlichen Sorgen in die Arbeit und trifft dabei erneut auf einen alten Bekannten, der ihr Leben verändern wird.
Aber auch eine Rückkehr in ihre alte Heimat Berlin hat das Schicksal für sie vorgesehen…

Schnell war ich wieder mitten in Sophias Leben, die ihre Geschichte erneut in der Ich-Form selbst erzählt, so dass man mittendrin und dabei ist.
Sophias Schicksal und ihr Leben hat mich erneut sehr gefangen genommen und ich habe gebannt verfolgt, wie sie ihren Weg geht.
Der sogenannte „Puderkrieg“ zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein ist auch in diesem Teil ein Thema, denn der Markt ist zu dieser Zeit sehr hart umkämpft.
Aber Sophia lässt sich davon nicht einschüchtern und gewinnt mehr und mehr an Selbstbewusstsein. Aber auch ihre Empathie und Warmherzigkeit wird in ihren Handlungen und Entscheidungen immer wieder deutlich. Sophia muss man einfach mögen.
Die beiden großen Damen der Kosmetikbranche werden dagegen als eiskalte Geschäftsfrauen dargestellt, harte Konkurrentinnen und dabei sind sie sich ähnlicher, als sie vermutlich beide ahnen.
Die Nebenfiguren sind teilweise schon aus dem ersten Teil bekannt und fügen sich ebenfalls nahtlos wieder in die Geschichte ein.

Gekonnt verknüpft die Autorin reale historische Hintergründe wie den Börsencrash in den USA, die Wirtschaftskrise, Hitlers Machtübernahme und den Beginn des Nationalsozialismus in Deutschland mit Sophias Geschichte. Das macht die Geschichte authentisch und realitätsnah.
Eingebettet in diese Ereignisse erlebt Sophia einige Höhen und Tiefen, doch sie gibt nie auf und kämpft für alles, was ihr wichtig ist.
Am Ende dieses zweiten Teils gibt es erneut einen Cliffhanger, doch nicht so dramatisch wie im ersten Teil. Dennoch steht Sophias wieder an einem Wendepunkt in ihrem Leben und ich bin sehr gespannt, wie es für sie weiter geht.

Auch in diesem Teil hat mich der lebendige, mitreißende Schreibstil begeistert und förmlich durch die Seiten fliegen lassen.
Die Charaktere sind alle liebevoll gezeichnet und wie ein roter Faden zieht sich der Ausgangspunkt, der Sophia seinerzeit veranlasst hat, ihre Heimat zu verlassen, durch die Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt, ob und wie es im dritten Teil dazu eine Auflösung geben wird.

„Sophias Träume“ ist eine wunderbare, gelungene Fortsetzung der Trilogie, großartig und packend erzählt, die die Vorfreude auf das Finale noch gesteigert hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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