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Veröffentlicht am 21.06.2022

Wunderschöner Sommerroman mit vielen Themen und Wohlfühlcharakter

Das Glück riecht nach Sommer
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Die Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort ...

Die Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort bewirbt sie sich an der Klinik, an der sie einst Praktikantin war und wo Tim, ihr damaliger Ausbilder, als Oberarzt arbeitet. Ihr Interesse an Tim als Arzt aber auch als Mann ist groß.
Eine Unterkunft findet Ina zunächst in der WG ihrer besten Freundin Filiz, wo sie bei einer Party auch gleich deren Mitbewohnerinnen Esther und Vicky kennenlernt. Inas Wohnungssuche gestaltet sich schwierig und das WG-Leben ist auch nicht ganz unproblematisch, das es für vier Frauen nicht genug Platz gibt. So zieht Ina in das Gartenhäuschen auf einer Parzelle in einer Schrebergartenkolonie an der Alster. Da sie neben der Wohnungssuche und dem Warten auf das Ergebnis ihrer Bewerbung nichts zu tun hat, beginnt sie, die Parzelle, die sehr vernachlässigt wurde, aufzuräumen und wieder in einen schönen Garten zu verwandeln.
Sie findet Freude am Gärtnern und lernt auch gleich nette Menschen aus der Kolonie kennen, die sich mit ihr anfreunden.
Und dann trifft sie auch noch auf Sebastian, der aus ihrer Küstenheimat stammt und nun auch in Hamburg lebt.
So gibt es plötzlich gleich zwei Männer in Inas Leben. Wird sie ihren Traumjob bekommen und auch ihr Glück finden?

Auch wenn sich das so anhört, haben wir es hier nicht mit einem Gartenroman zu tun. Es gibt zwar viele Szenen in der Gartenkolonie, die teilweise idyllisch und auch sehr humorvoll sind, aber das Hauptthema ist Ina und ihre Zukunftspläne.
Allerdings haben mir die Nebenfiguren aus der Kolonie sehr gut gefallen und ein paar spielen später auch noch eine wichtige Rolle.
Mit den WG-Bewohnerinnen habe ich mich anfangs etwas schwer getan, denn Vicky und Esther kamen zunächst etwas unnahbar daher. Später bekommen sie allerdings mehr Raum in der Handlung und ich konnte sie besser kennenlernen und mochte sie dann auch. Inas Freundin Filiz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie hat sich mit Erfolg selbständig gemacht und hat daher nur wenig Zeit für ihre Freundin. Auch die Liebe tritt in Filiz Leben, doch sie erkennt zunächst nicht, was sie eigentlich will.

Neben Inas Selbstfindung und Neuorientierung thematisiert die Autorin auch noch ernstere Dinge. So ist Leukämie und Stammzellenspende ein Thema und Inas Grund, warum sie sich einst dazu entschloss Ärztin zu werden. Ihre kleine Schwester erkrankte als kleines Mädchen an einer Hirnhautentzündung, die zu spät erkannt wurde und als Folge hatte, dass die Schwester bleibende Schäden am Gehirn davontrug.
Im Rahmen dieser Themen gab es einige bewegende Momente, die dem Roman auch eine gewisse Tiefe geben.
Das Thema Liebe spielt für Ina und auch für Filiz eine Rolle und hier gibt es auch berührende und romantische Szenen, die ich gelungen fand.
Das Setting in einem schönen Viertel Hamburgs sowie rund um die Alster war schön beschrieben und sorgt für sommerliche Stimmung.

Mir hat es sehr gut gefallen, die sympathische Ina auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten. Ihre Suche nach dem richtigen Weg und dem persönlichen Glück war glaubhaft und nachvollziehbar und ihre Überlegungen über Heimat, ihren Beruf und vor allem ihre Zukunft waren authentisch.
Aber auch die Ereignisse um die anderen Protagonisten sind lebensecht und runden die Geschichte ab.

„Das Glück riecht nach Sommer“ ist ein wunderschöner Sommerroman, der mich mit einer schönen Themenvielfalt, sympathischen Protagonisten und einem Mix aus Romantik, Humor und ernsten, bewegenden Themen überzeugt und sehr gut unterhalten hat!



Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.06.2022

Atmosphärische Geschichte über fünf Menschen, Veränderungen und Neuanfänge

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale ist vor sich selbst und offenbar irgendetwas, das in ihrem Leben geschah, auf der „Flucht“. Sie steigt in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet in der tiefsten Pampa. Auf der Suche nach ...

Lale ist vor sich selbst und offenbar irgendetwas, das in ihrem Leben geschah, auf der „Flucht“. Sie steigt in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet in der tiefsten Pampa. Auf der Suche nach einer Unterkunft begegnet sie beim Einkaufen dem schweigsamen, mürrischen Gustav, der ihr anbietet, in einem Wohnwagen auf seinem Campingplatz zu wohnen. Als Gegenleistung erwartet er von ihr, dass sie ihm ein bisschen zur Hand geht. Lale ist alles Recht und sie zieht auf den Campingplatz am See.
Wenig später treffen auch Christophe und Gustavs alter Freund James dort ein und auch der Nachbarsjunge Flo ist häufig am Campingplatz anzutreffen. So ist dort plötzlich viel mehr Trubel als Gustav eigentlich mag.

Die Geschichte beginnt mit einem gefühlvollen Prolog, in dem ein Liebespaar schöne Momente miteinander verbringt. Um wen es sich dabei handelt, klärt sich erst sehr viel später auf.

Dann lernen wir Christophe kennen, der auf der Insel Réunion im Indischen Ozean lebt und dessen Mutter gerade verstorben ist. In einem alten Buch seiner Mutter findet er einen Brief, der offenbar nie abgeschickt wurde, aber dessen Inhalt Christoph dazu veranlasst, nach Deutschland zu reisen und sich auf die Suche nach seinen Wurzeln zu machen. Es führt ihn auf Gustavs Campingplatz, wo er Lale begegnet.

Auch Gustav trägt ein Geheimnis mit sich herum, das er aber niemandem anvertraut, auch seinem alten Freund James nicht, der wenig später ebenfalls eintrifft.
So sind mit dem Nachbarsjungen Flo, der seine Kaninchen auf dem Campingplatz hält, insgesamt fünf verschiedene Personen die Hauptfiguren der Geschichte.
Leider muss ich sagen, dass sie mir alle nicht sonderlich nahe waren. Lediglich Flo, der muntere Teenager, konnte mir seine Empfindungen nahe bringen.

Die Geschichten von Gustav, Lale und Christophe sind sehr bewegend, auch wenn sich erst sehr spät herausstellt, wovor Lale eigentlich auf der Flucht ist. Leider ist der Schreibstil der Autorin ziemlich sachlich und nüchtern, so dass die vielen unterschiedlichen Emotionen kaum bei mir angekommen sind. Selbst als Christophe gegenüber Gustav offenbar, warum er gekommen ist, wird es nicht sehr gefühlsbetont. Dabei wäre hier sehr viel Potential gewesen, denn Lale macht eine große Veränderung durch, findet langsam zu sich selbst und öffnet ihr Herz. Die Beziehung zwischen Lale und Christoph entwickelt sich zart und langsam, aber Romantik kam nicht auf. Die Stimmung ist eher durchgängig melancholisch.

Ein Fund direkt neben dem Campingplatz bringt zeitweise etwas Trubel in das Geschehen, das aber wieder abebbt. Ansonsten erleben wir das tägliche Leben auf dem Platz, viele Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten und sehr viele Gespräche zwischen den Protagonisten. Irgendwie ging die Handlung kaum voran, bis Gustav sein Geheimnis offenbart.
Ab dann wird es tatsächlich emotionaler und führt zu einem bewegenden Ende.

Das Setting auf dem alten Campingplatz am See dagegen hat mir gut gefallen. Hier gelingt es der Autorin, die Örtlichkeiten schön zu beschreiben und die Atmosphäre des Sommers einzufangen.

Der Roman beschreibt einen Sommer der Veränderungen für fünf ganz verschiedene Menschen, thematisiert zweite Chancen, Loslassen und Neuanfang. Leider war mir die Stimmung zu melancholisch und Emotionen kamen nicht bei mir an.


Fazit: 3 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 09.06.2022

Schöner Sommerroman vor der tollen Kulisse des Regenwaldes

Sommer im Paradies
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Tara und Alex waren als Studenten sehr verliebt ineinander und planten bereits eine gemeinsame Zukunft. Doch dann beging Alex einen großen Fehler, der Tara zutiefst verletzt hat, und die Beziehung ging ...

Tara und Alex waren als Studenten sehr verliebt ineinander und planten bereits eine gemeinsame Zukunft. Doch dann beging Alex einen großen Fehler, der Tara zutiefst verletzt hat, und die Beziehung ging in die Brüche.
Tara beendete ihr Studium und wurde Ärztin. An ihrer Seite ist schon seit Studentenzeiten ihre beste Freundin Holly und nun auch ihr Lebensgefährte Rory.
Zu einer großen Feier reist Tara mit Rory sowie Holly und deren Familie nach Costa Rica. Dorthin wo sie als Kind mit ihrer Familie immer Ferien machte und nun seit 10 Jahren nicht mehr gewesen ist.
Als sie, um einen kleinen, schwerkranken Jungen zu retten, in den Dschungel muss, trifft sie nach einer Notsituation ausgerechnet auf Alex. Nur er kann ihr helfen und zwangsläufig kommen die beiden sich näher als Tara lieb ist.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil erleben wir Tara und Alex als Studenten. Tara studiert Medizin, möchte Kinderärztin werden und engagiert sich sozial. Sie stammt aus einer sehr wohlhabenden Familie, verbirgt dies jedoch vor ihrem Umfeld, um Vorurteile und falsche Sympathien aufgrund des Reichtums zu vermeiden. Lediglich ihre beste Freundin Holly weiß über ihre Herkunft Bescheid.
Alex ist ebenfalls Student und hat ein Herzensprojekt, das die Rettung des Regenwaldes betrifft. Es stellt sich heraus, dass Alex für dieses Projekt skrupellos handelt und dadurch kommt es zum Bruch zwischen den beiden. Taras Herz ist gebrochen, doch sie kämpft sich zurück und setzt ihren Weg fort.
Dieser erste Teil hat mich sehr berührt und ich konnte Tara gut verstehen und mit ihr fühlen.

Der zweite Teil spielt dann 10 Jahre später.
Tara und Holly sind beide Ärztinnen geworden. Tara arbeitet als Kinderärztin und Holly in der Notaufnahme eines Krankenhauses.
Beide lieben ihren Beruf, auch wenn sie ständig unter Druck und Stress stehen. Doch eine Reise steht bevor, die neben einem großen Fest auch endlich mal Erholung bringen soll. Tara, ihr Freund Rory sowie Holly und ihre Familie reisen nach Costa Rica, an den Ort, wo Tara mit ihrer Familie früher immer die Ferien verbrachte und der für sie ein Sehnsuchtsort ist.

Vor Ort erfährt Tara, dass der kleine Sohn des örtlichen Ansprechpartners, der aus einem indigenen Volk stammt, schwer erkrankt ist. Sie muss tief in den Dschungel bzw. Regenwald, um zu dem kleinen Jungen zu kommen und eine bestimmte Pflanze zu finden, an deren Heilkraft die Familie glaubt. Nur wenn das nicht funktioniert, darf sie das Kind in ein Krankenhaus bringen. Tara möchte den Jungen unbedingt retten und lässt sich auf das Abenteuer ein. Als sie im Regenwald in eine Notsituation gerät, trifft sie auf einer Rangerstation ausgerechnet Alex wieder und ist auf dessen Hilfe angewiesen.

Das Setting in Costa Rica an herrlichen einsamen Stränden, bezaubernden versteckten Wasserfällen und der unglaublichen Natur des Regenwaldes hat mir sehr gut gefallen. Es ist mal ein etwas anderer Schauplatz, der faszinierend und beeindruckend ist und auch ein kleines Paradies. Insoweit konnte ich Tara gut verstehen, dass dies ihr Sehnsuchtsort ist.
Außerdem thematisiert Karen Swan hier neben der eigentlichen Geschichte auch Nachhaltigkeit, Umweltschutz und die Rettung bzw. Erhaltung des Regenwaldes, der für die dort lebenden Menschen und natürlich auch für das Klima unerlässlich ist.

Durch die erneute Begegnung mit Alex, der sie vor 10 Jahren so tief verletzt hat und den sie eigentlich nie wieder sehen wollte, gerät Tara in eine Dreiecksgeschichte. Alex ist wahrlich kein liebenswerter Charakter und ich konnte ihm seine Gefühle auch nicht abnehmen.
Und hier ist auch meine kleine Kritik am Roman begründet, denn ich konnte Taras Entscheidung zum Ende hin nicht nachvollziehen bzw. hätte anders gehandelt. Dennoch war sie eine sympathische Protagonistin, die mich vor allem mit ihrer Herzenswärme und Hilfsbereitschaft überzeugt hat.
Trotz der kleinen Kritik ist die Liebesgeschichte teilweise auch romantisch und entwickelt mehr nebenher.

Taras Expedition in den Regenwald ist sehr abenteuerlich und spannend. Sie begegnet interessanten Menschen, Schamanen von indigenen Völkern und ist auch so mancher gefährlicher Situation ausgesetzt. Gespannt habe ich ihren Weg verfolgt und ihre Hartnäckigkeit bewundert, denn sie gibt trotz aller Hindernisse nicht auf, weil sie den kleinen Jungen unbedingt retten will. Dabei beschreibt die Autorin die Schauplätze im Regenwald sehr anschaulich, so dass ich die riesigen Bäume und die Vegetation vor mir sah und die Geräusche der Tiere im Wald hörte.

„Sommer im Paradies“ klingt nach leichtem Sommerroman aber durch das Thema Umweltschutz und Rettung des Regenwaldes hat er auch einen ernsten Hintergrund. Trotz kleiner Kritik hat mich der Roman gut unterhalten und mir auch durch den lebendigen und lockeren Schreibstil eine schöne Lesezeit mit Urlaubsfeeling beschert!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 08.06.2022

Schöner Wohlfühlroman mit facettenreichen Figuren

Mit dir ist alles schöner
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Franziska ist freiberufliche Fotografin und verliert ihren wichtigsten Auftrag, eine großangelegte Marketingkampagne, die nach den vielen Ausfällen in der Corona-Krise endlich wieder Schwung in ihr Berufsleben ...

Franziska ist freiberufliche Fotografin und verliert ihren wichtigsten Auftrag, eine großangelegte Marketingkampagne, die nach den vielen Ausfällen in der Corona-Krise endlich wieder Schwung in ihr Berufsleben bringen sollte. Während der Krise konnte sie aufgrund mangelnder Aufträge ihre Wohnung nicht mehr finanzieren und ist vorübergehend bei ihrem Freund eingezogen. Dieser beschließt nun, dass nach fünf Jahren Beziehung die Luft raus ist und er sich trennen möchte.
Doch dieser Schock ist nicht der einzige, sie erhält kurz darauf einen Anruf und man teilt ihr mit, dass ihr Vater verstorben ist und sie kommen müsste, denn es gibt vieles zu regeln.
So fährt Franziska in ihren kleinen Heimatort in der Nähe von Laboe an der Ostsee, den sie vor vielen Jahren verlassen hatte und seitdem auch nicht mehr dort war.
Ihr Vater hat dort einen kleinen Campingplatz mitten im Wald betrieben. Franziska zieht zunächst in den Wohnwagen ihres Vaters und macht sich dann ein Bild von der Lage. Der Campingplatz ist sehr heruntergekommen, vieles ist dringend renovierungsbedürftig, doch das Geld dafür ist nicht da. So beschließt sie, den Campingplatz schnellstmöglich zu verkaufen und zurück in die Stadt zu gehen. Doch das stellt sich alles als schwieriger heraus, als sie vermutet hat.

Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, Franziska zu mögen. Natürlich treffen sie die beiden schlechten Nachrichten vom Job und ihrem Freund sehr aber sie lässt sich dann hängen anstatt zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Auch gibt sie sich zunächst sehr unnahbar und wirkt auch etwas überheblich, als sie in ihrem Heimatort eintrifft. Diesen hatte sie seinerzeit verlassen, weil es ihr dort zu spießig war. Auch hat sie ihren zweiten Vornamen Franziska als Rufnahmen gewählt weil ihr offenbar ihr erster Vorname Heike auch nicht gefallen hat.
Und so kommt es zwischen den Campern und Franziska zu einigen Verwirrungen, denn diese nennen sie natürlich Heike und akzeptieren ihre Namensänderung nicht. Ständig korrigiert sie diese zwar aber sie bleiben bei Heike. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und hat manchmal ein bisschen genervt.
Erst nach und nach lernen wir Franziska besser kennen und sie beginnt sich auch zu verändern.
Ihr wird klar, dass die Dauercamper auf dem Campingplatz nicht nur ihr Zuhause haben sondern auch enge Freunde des Vaters sind. Sie trauern um ihren Freund und sorgen sich gleichzeitig, dass sie ihr Zuhause verlieren werden, wenn Franziska den Campingplatz verkaufen wird.

Mit Franziska und den Campern hat die Autorin sehr facettenreiche Figuren geschaffen. Und dann ist da auch noch Erik, der Elektriker, der immer da zu sein scheint, wenn Hilfe gebraucht wird und immer mit anpackt. Denn anpacken muss man auf dem Campingplatz so einiges, um ihn in einen besseren Zustand zu versetzen. Das ist die Grundvoraussetzung, wenn er verkauft werden oder zumindest in der Zwischenzeit zahlende Kunden anlocken soll.
Franziska macht von allen die größte Veränderung bzw. Entwicklung durch, denn nach und nach beginnt sie ihr Leben zu überdenken und sich neue Ziele zu suchen.
Auch die Camper tragen alle ihr Päckchen mit sich herum und haben ihre Lebensgeschichten, die sich nach und nach offenbaren.
Aber vor allem zeigen sie Franziska, was Freundschaft und Zusammenhalt ist.

Gespannt habe ich verfolgt, wie Franziska die Probleme mit dem Campingplatz lösen wird, allen voran das Problem der Finanzen bzw. Schulden, die bald zurück zu zahlen sind.
Daneben war es schön zu erleben, wie sie immer engere Kontakte zu den Campern schließt und sich auch da eine Freundschaft entwickelt.
Am Ende lösen sich alle Probleme vielleicht ein bisschen zu leicht, aber das Ende passt und rundet die Geschichte ab.

Das Setting auf dem kleinen Campingplatz im Wald nicht weit von der Ostsee ist idyllisch und wirklich schön beschrieben. Ich habe mich dabei gerne an einen Campingurlaub in meiner Kindheit ebenfalls in der Nähe von Laboe erinnert.

Dieser Roman ist ein schöner Wohlfühlroman, der von Trauer, Selbstfindung, Demenz und vor allem Freundschaft erzählt. Es gibt viele leise und nachdenkliche Momente, die berühren und bewegen, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Und weil der Roman auch aufzeigt, wieviel echte Freundschaften wert sind, habe ich ihn gerne gelesen und kann ihn weiterempfehlen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 31.05.2022

Großartiger Reihenauftakt mit wunderschöner Kulisse und tollen Charakteren

Heimkehr nach Whale Island
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Der Roman ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Miriam Covi, die auf der fiktiven Insel Whale Island in Nova Scotia, einer ostkanadischen Atlantikprovinz spielt.
Greta Lorenz, eine gebürtige Deutsche, ...

Der Roman ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Miriam Covi, die auf der fiktiven Insel Whale Island in Nova Scotia, einer ostkanadischen Atlantikprovinz spielt.
Greta Lorenz, eine gebürtige Deutsche, arbeitet in einem New Yorker Hotel am Empfang. Ihr Chef, der unnahbare Hotelmanager Duncan Sommerset, von allen Mitarbeitern insgeheim nur der „Eisblock“ genannt, nimmt sie mit auf eine Geschäftsreise nach Kanada. Greta hat keine Ahnung, warum sie ihn begleiten soll, nur dass er möglicherweise ihre deutschen Sprachkenntnisse benötigt.
Auf der Fähre nach Whale Island begegnen die beiden zufällig Duncans Mutter und seinem Bruder Aidan. Die Mutter hält Greta für Duncans Ehefrau Catherine und Duncan bittet später Greta darum, das Spiel mitzuspielen. Die beiden ziehen in ein Zimmer in der Cameron-Lodge, dem Hotel von Duncans Familie.
Erst nach und nach erfährt Greta, dass Duncan viele Jahre nicht mehr zu Hause war, seine Familie seine wirkliche Ehefrau gar nicht kennt und dass in der Vergangenheit etwas geschehen sein muss, dass Duncan dazu veranlasst hat, seine Heimat und seine Familie zu verlassen.

Ich habe mich sehr auf die neue Reihe von Miriam Covi und die literarische Reise nach Nova Scotia gefreut.
Gespannt bin ich mit Greta und Duncan dorthin gereist und habe verfolgt, was vor sich geht, als die beiden zufällig auf Duncans Mutter treffen.
Was anfangs etwas verwirrend daher kommt, klärt sich schnell auf und es stellt sich heraus, dass Duncan seine wirkliche Ehefrau erst kennengelernt und geheiratet hat, nachdem er sein Zuhause verlassen hatte. Bei der Heirat nahm er auch ihren Namen an.
Da Greta und Duncan nun ein Ehepaar spielen müssen, kommen die beiden sich näher, als ihnen lieb ist. Greta spürt, dass ihr Chef, der immer so kalt und unnahbar daher kommt, im Inneren ein warmherziger Mensch ist. Sie hofft darauf, dass er ihr anvertraut, was ihn damals die Insel fast fluchtartig verlassen ließ.
Aber Whale Island entwickelt seinen Zauber nicht nur für den heimgekehrten Duncan sondern auch für Greta. Sie trifft neben Duncans Familie auf viele liebenswerte Menschen und beginnt sich auf der Insel sehr wohlzufühlen. Greta hat als Tochter eines Hoteliers nie ein richtiges Zuhause gehabt und zog als Kind mit ihren Eltern häufig an verschiedene Orte auf der Welt. Sie spürt, dass sie sich nach nichts mehr sehnt, als nach einem Ort, an dem sie sich zu Hause fühlen kann.

Es war wunderschön, die beiden zu begleiten und auch in Duncans Vergangenheit einzutauchen. Auch von Greta erfährt man im Verlauf immer mehr Details aus ihrem bisherigen Leben und ich habe fast erwartet, dass sie tiefere Gefühle für Duncan entwickeln wird.
Die Zeichnung und Entwicklung der beiden Protagonisten ist der Autorin wirklich gut gelungen und ich fühlte mich beiden nahe und konnte mit ihnen fühlen.
Neben Duncans ursprünglichen Geschäftsinteressen erleben wir hier die Geschichte einer Familie, die mich sehr berührt hat. Tragische Schicksale, Trauer, Missverständnisse und viele unausgesprochene Dinge müssen verarbeitet werden.
Aber auch die „Lügengeschichte“ um Duncans falsche Ehefrau Greta entwickelt sich und beginnt zu wanken. Ich war gespannt, ob und wie die beiden das aufklären werden und zu welchem Ausgang die Handlung insgesamt führen wird. Da gibt es einige bewegende Momente aber auch humorvolle und natürlich einige Überraschungen und Hindernisse.

Das Setting auf der fiktiven Insel im Atlantik ist wunderschön gewählt. Auch wenn es Whale Island nicht gibt, hat sich die Autorin eine reale andere Insel sowie weitere Details von Örtlichkeiten zum Vorbild genommen. Die Beschreibungen sind sehr bildgewaltig und ich sah die springenden Wale vor der Küste, die Nebelbänke und die traumhafte Landschaft vor mir und fühlte mich beim Lesen fast so, als wäre ich selbst dort.
Glücklicherweise wird es zwei weitere Teile der Reihe geben, in denen Duncans Brüder Aidan und Glenn jeweils die Hauptfiguren sein werden und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Greta und Duncan.

Dieser Auftaktband zur Whale-Island-Reihe hat mich mit seinem wunderschönen Setting, einer emotionalen und bewegenden Familiengeschichte und toll gezeichneten Charakteren wirklich begeistert.
Ich freue mich auf die Fortsetzungen und empfehle den Roman sehr gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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