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Veröffentlicht am 28.04.2022

Herzerwärmender Roman über einen Roadtrip mit Vergangenheitsbewältigung

Die Reise der Sommerfrauen
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Die 80 jährige Witwe Kathleen lebt noch alleine mit ihrem Kater in ihrem Cottage in Cornwall. Ihre Tochter Liza versucht schon seit einiger Zeit, sie zu einem Umzug in ein Seniorenheim zu überreden, doch ...

Die 80 jährige Witwe Kathleen lebt noch alleine mit ihrem Kater in ihrem Cottage in Cornwall. Ihre Tochter Liza versucht schon seit einiger Zeit, sie zu einem Umzug in ein Seniorenheim zu überreden, doch davon will Kathleen nichts wissen. Sie war immer unternehmungslustig und ist in ihrem Berufsleben als Moderatorin einer Reisesendung im Fernsehen durch die Welt gereist. Nun möchte sie sich noch einen Traum erfüllen und die legendäre Route 66 von Chicago bis Santa Monica mit einem bestimmten Auto befahren. Liza ist davon gar nicht begeistert, stimmt aber zu, als Kathleen sich entschließt, eine Fahrerin und Reisebegleitung zu engagieren. Doch als Kathleen die 25 jährige Martha aus den Bewerberinnen auswählt, ist Liza erneut unzufrieden. Martha ist froh, dass sie durch diesen Job ihrem schwierigen Elternhaus entfliehen kann und freut sich auf die Reise, auch wenn sie eigentlich gar nicht gerne Auto fährt und dabei auch ziemlich unsicher ist.
Liza kehrt zurück nach London, wo sie gleich wieder in ihrem Alltagstrott zwischen Job und Familie versinkt. Sie managt in der Familie eigentlich alles, doch niemand fragt mal, wie sie das schafft, geschweige denn, dass ihr jemand dankt. Als ihr kurz nach der Abreise ihrer Mutter die Nerven endgültig durchgehen, setzt sie sich kurzerhand ins Auto und fährt ins Cottage ihrer Mutter, denn jemand muss sich ja um den Kater kümmern.

In diesem Roman erleben wir nicht nur den Roadtrip von Kathleen und Martha sondern auch Liza, die eine Auszeit im Cottage ihrer Mutter verbringt und ihr Leben überdenkt.
Wir haben es hier mit drei sehr unterschiedlichen Frauen zu tun, die alle etwas mit sich auszumachen haben.
Kathleen trägt ein altes Geheimnis aus ihrer Jugend mit sich herum. Martha muss sich von ihren Eltern befreien und selbstbewusster werden und Liza fühlt sich im Alltag gefangen und überfordert. Die Ehe und Zweisamkeit bleibt dabei auf der Strecke.

Wechselnd werden die Ereignisse auf der Route 66 und in Cornwall jeweils aus Sicht der einzelnen Frauen erzählt.
Mir hat es sehr viel Freude gemacht, dabei die Entwicklung der Dinge und auch der drei Frauen zu beobachten. Zwischen der viel älteren Kathleen und der jungen Martha entwickelt sich regelrecht eine Freundschaft, ja ein Vertrauensverhältnis. Beide können voneinander profitieren, Martha von Kathleens Lebenserfahrung und Kathleen von Marthas völlig anderer Sichtweise auf bestimmte Dinge. Da Kathleen die Absicht hat, Martha zu verkuppeln, kommt nach einer Weile auch noch ein sympathischer Mann ins Spiel, der aber auch ein Päckchen mit sich herumträgt.
Liza trifft in Cornwall auch auf einen anderen Mann, den Nachbarn ihrer Mutter, der ein berühmter Rockstar ist. Aber im Privatleben ist er so ganz anders, als die Öffentlichkeit ihn wahrnimmt. Auch zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Freundschaft und sie führen tolle Gespräche miteinander.

Begeistert hat mich an dieser Geschichte so einiges.
Es gibt wunderbare Dialoge mit viel Lebensweisheit, klugen Gedanken und Überlegungen, die auch zum Nachdenken anregen.
Das Setting im heimeligen Cottage und der schönen Landschaft von Cornwall passte gut zu Lizas Situation und der Roadtrip, der durch viele schöne Gegenden der USA führt, passte zur Aufbruchstimmung von Martha und der Unternehmungslust von Kathleen. Das war alles sehr stimmig und rund.
Die Entwicklung der Figuren war schön zu erleben und glaubhaft. Kathleen und Liza merken, warum ihre Beziehung etwas unterkühlt ist und worin die Ursache dafür liegt. Martha erkennt, dass sie durchaus in der Lage ist, etwas zu bewerkstelligen und gewinnt mehr und mehr an Selbstvertrauen und Gefallen an ihrer Reisebekanntschaft.
Das Ende, das viel mit Kathleens altem Geheimnis zu tun hat, war sehr bewegend und rundete die Geschichte dann auch ab.

„Die Reise der Sommerfrauen“ ist ein wahrer Lesegenuss, der mich mit toll charakterisierten Figuren und einer gefühlvollen aber nicht kitschigen Handlung begeistert hat. Ich kann diese literarische Reise mit den drei Frauen sehr empfehlen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 23.04.2022

Unterhaltsamer Cosy-Crime zum Miträtseln mit viel Nordsee-Feeling

Willkommen in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 1)
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Neben ihren Feelgood-Romanen schreibt Tanja Janz nun auch Küsten-Krimis, die ebenfalls in St. Peter-Ording angesiedelt sind. Dies ist der Auftakt zur St. Peter-(M)Ording-Reihe.
Ilva Feddersen kehrt zurück ...

Neben ihren Feelgood-Romanen schreibt Tanja Janz nun auch Küsten-Krimis, die ebenfalls in St. Peter-Ording angesiedelt sind. Dies ist der Auftakt zur St. Peter-(M)Ording-Reihe.
Ilva Feddersen kehrt zurück in ihre Heimat, da ihre Mutter einen Unfall hatte und sie diese unterstützen möchte. Sie hat eine Stelle als Lehrerin am Nordseeinternat angenommen, der Schule, die sie selbst früher besucht hat und an der ihre frühere beste Freundin Ute ebenfalls Lehrerin ist.
Schnell trifft sie auch wieder auf ihre Jugendliebe Eike, der sich in einer Gruppe von Umweltschützern engagiert, die gegen den Bau eines Hotels in den Dünen sind. Kurz darauf wird der Architekt des geplanten Hotels tot in den Dünen aufgefunden, eingewickelt in ein Protestbanner gegen den Hotelbau. Die örtliche Polizei, Ilvas Bruder Ernie und sein Partner Fred Glabotki beginnen mit den Ermittlungen. Es erscheint logisch, dass die Umweltschützer, allen voran Eike, die Hauptverdächtigen sind.
Ilva ist sich jedoch sicher, dass Eike nichts mit dem Mord zu tun hat und beginnt mit ihrer Freundin Ute und dem Kollegen Bernd selbst zu ermitteln.

Zunächst einmal war es schön, lesetechnisch nach St. Peter-Ording zurückzukehren. Dieser Ort ist ja auch immer der Schauplatz der Wohlfühlromane von Tanja Janz und so war es ein bisschen wie „nach Hause kommen“, denn viele der Örtlichkeiten sind schon bekannt.
Ilva war mir von Anfang an sympathisch und auch im Kreise ihrer herzlichen Familie habe ich mich gleich wohlgefühlt.
Aber auch ihre Freundin Ute und deren Mutter sowie die anderen Nebenfiguren sind sympathisch und liebenswert.

Der Kriminalfall hat es in sich, denn gerade der Architekt des umstrittenen Hotels ist das Opfer. Doch es gibt noch weitere Tote, was die Sache noch brisanter macht. Natürlich fällt der Verdacht zuerst auf die Umweltschützer-Szene, die gegen den Hotelbau sind. Doch als Krimi-Leserin habe ich gleich vermutet, dass diese Lösung zu einfach wäre.
Da es sich bei dem Hauptverdächtigen um Ilvas Jugendliebe handelt und sie von dessen Unschuld überzeugt ist, ermittelt sie in bester Miss Marple-Manier mit ihren Freunden selbst. Das bringt nicht nur einige humorvolle Momente sondern bringt die selbsternannten Ermittler auch in Gefahr.

Es hat großen Spaß gemacht, in diesem Fall mitzurätseln, denn es tauchen weitere Tatverdächtige und mögliche Motive auf. Es gibt mehrere Wendungen und Überraschungen, die den Fall verworrener machen und allen Ermittlern immer wieder Rätsel aufgeben. Dadurch gibt es durchgängig Spannung und die Handlung konnte mich auch fesseln. Die Auflösung bzw. die Ermittlung des Täters war dann auch ein bisschen von Kommissar Zufall unterstützt und ging auf einmal recht schnell.

Daneben erleben wir noch einiges aus Ilvas netter Familie sowie der von ihrer Freundin Ute und begegnen auch bekannten Protagonisten aus den anderen Roman, wie z. B. der örtliche Bestatter.

Dieser Cosy-Crime als Regionalkrimi hat mich gut unterhalten, ich hatte Spaß am Miträtseln und er bietet auch Humor und viel Lokalkolorit. Ich freue mich auf weitere Fälle in St. Peter-(M)Ording!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 20.04.2022

Familien, Neuanfänge und Liebe mit viel Insel- und Sommerfeeling auf Malta

Sommerinselträume
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Rosas Freund und Lebensgefährte hat sie hintergangen, betrogen und sie auch finanziell geschädigt. Um davon Abstand zu gewinnen, nimmt sie sich im Job eine Auszeit und folgt der Einladung ihrer Mutter ...

Rosas Freund und Lebensgefährte hat sie hintergangen, betrogen und sie auch finanziell geschädigt. Um davon Abstand zu gewinnen, nimmt sie sich im Job eine Auszeit und folgt der Einladung ihrer Mutter nach Malta. Diese ist erfolgreiche Kochbuchautorin und recherchiert dort für ein neues Kochbuch, wofür sie Hilfe und Unterstützung gebrauchen kann.
Rosa möchte den Sommer auf der Insel genießen und sich überlegen, wie es in ihrem Leben weiter gehen soll.
Doch ihre Mutter hat den Plan gefasst, dass ein neuer Mann in Rosas Leben eine gute Ablenkung wäre und möchte sie mit Zach verkuppeln, dem Nachbarn im Haus, in dem sie eine Wohnung gemietet hat.
Die beiden schließen schnell Freundschaft, doch kann daraus mehr werden?

Die Geschichte beginnt gleich mit dem im Klappentext erwähnten Blind Date von Rosa und Zach. Beide sind sich sympathisch und begegnen sich auch danach häufig, da sie ja im selben Haus wohnen.
Was mich an der Geschichte von Anfang begeistert hat, sind die tollen Beschreibungen der Insel Malta. Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass sie selbst ihre Kinderjahre dort verbracht hat und die Insel bis heute sehr liebt. Das spürt man beim Lesen sehr gut, denn sie lässt die Schönheiten dieser Insel vor dem inneren Auge erscheinen. Ich sah das in der Sonne glitzernde Meer, herrliche Sonnenuntergänge und die schönen Küsten vor mir und machte mit den Protagonisten Ausflüge zu tollen historischen Orten. Das alles ist sehr bildhaft und detailreich beschrieben und weckte in mir Erinnerungen an eine eigene Reise dorthin.
Die Autorin war selbst ein „Army-Kind“, die immer noch Ehemaligentreffen dort veranstalten. So hat sie dieses Thema auch in die Geschichte eingebunden.

Rosa und Zach sind sympathische Protagonisten, die beide ihr Päckchen mit sich herumtragen. Rosa steht immer noch vor Problemen, die durch ihren Ex-Freund und dem gemeinsam gekauften Haus verursacht werden und auch Zach hat so einige Probleme, die er mit sich herumschleppt. Außerdem setzt er sich für junge Leute ein, die vom rechten Weg abgekommen sind und arbeitet ehrenamtlich in einem Jugendzentrum, wo er sich besonders um den jungen Sizilianer Luccio kümmert.
Daher dauert es eine Weile, ehe sich zwischen den beiden romantische Gefühle einstellen. Aber der Weg dorthin führt über eine schöne Freundschaft, die sich auch schnell auf die Familie von Zach ausdehnt.
Es gibt weitere nette Nebenfiguren, wie z. B. Zachs Schwester Marci und ihre kleine Tochter Paige sowie weitere Familienangehörige.

Der Roman lässt sich durch einen flüssigen und lockeren Schreibstil gut lesen und er ist unterhaltsam und kurzweilig, denn es geschieht so einiges, nicht nur zwischen Rosa und Zach sondern auch in ihren Familien. Durch die verschiedenen Handlungsfäden ist die Handlung auch fesselnd und ich war gespannt, wie sich am Ende alles fügen würde und ob Rosa und Zach ein Paar werden können.

„Sommerinselträume“ ist mehr als eine Liebesgeschichte denn der Roman erzählt auch die Geschichte zweier Familien mit all ihren Sorgen und Problemen. Er bietet spannende Momente aber auch Romantik und vor allem viel Sommerfeeling und Urlaubsstimmung auf der wunderschönen Insel Malta!
Ich empfehle den Roman gerne für eine sommerliche Auszeit beim Lesen weiter!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 16.04.2022

Interessanter Auftakt zur Sylt-Saga mit viel Zeitgeschehen und Insel-Feeling

Fräulein Wunder
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Dies ist der Auftakt zur „Sylt-Saga“ von Gisa Pauly.
Es beginnt im Jahr 1959 in dem kleinen Ort Riekenbüren. Hier lebt die 16 jährige Brit als wohlbehütete Tochter mit ihrem Bruder und den Eltern, die ...

Dies ist der Auftakt zur „Sylt-Saga“ von Gisa Pauly.
Es beginnt im Jahr 1959 in dem kleinen Ort Riekenbüren. Hier lebt die 16 jährige Brit als wohlbehütete Tochter mit ihrem Bruder und den Eltern, die die Schreinerei Wunder betreiben.
Mit Mühe gelingt es Brit, ihren konservativen Vater davon zu überzeugen, an der Klassenfahrt der Handelsschule nach Sylt teilnehmen zu dürfen.
Auf Sylt begegnet sie dem Hotelpagen Arne und die beiden verlieben sich auf den ersten Blick. Sie verbringen einige schöne Tage miteinander, die ihrer beiden Leben verändern werden.
Auch nachdem Brit zurück ist in Riekenbüren halten die beiden telefonisch Kontakt und schmieden Pläne für ihre Zukunft.
Als Brit feststellt, dass sie schwanger ist, verspricht Arne ihr, dass er sie heiraten wird und für sie und das Kind sorgen will.
Doch Arne verschwindet plötzlich spurlos und Brits Eltern sprechen nur noch von der „Schande“, die Brit über die Familie bringt.
Auch Arnes Vater erfährt von der Schwangerschaft und gibt Brits Eltern Geld, damit Brit in ein Heim für ledige Mütter gehen und das Kind dort zu Welt bringen kann. Danach soll das Kind zur Adoption freigegeben werden.
Doch alles kommt ganz anders …

Das Buch gliedert sich in drei Teile und deckt insgesamt den Zeitraum von 1959 bis 1964 ab.
An der Seite von Brit, die ein sympathisches, lebensfreudiges junges Mädchen ist, tauchen wir ein in eine bewegende Geschichte.
Brit möchte dem spießigen kleinen Ort entfliehen und genießt auf Sylt im Zeltlager mit ihren Schulkameradinnen und ihrer Freundin Romy ein Stückchen Freiheit. Zu Hause wartet auf sie ein konservatives Leben ganz nach den herrschenden Traditionen. Sie soll die Handelsschule abschließen, in der Schreinerei das Büro führen und dann heiraten und eine Familie gründen. So wie es damals für junge Frauen vorgesehen war. Selbstständigkeit und die Erfüllung eigener Wünsche und Träume gab es damals nicht und die jungen Menschen wurden auch erst mit 21 Jahren volljährig, so dass Brit noch einige Jahre vor sich hat, in denen sie sich den Eltern fügen muss.

Gebannt habe ich Brits Schicksal verfolgt und sehr mit ihr gelitten, als sie gezwungenermaßen in das schreckliche Heim abgeschoben wird, wo sie gedemütigt, schikaniert und als Arbeitskraft ausgenutzt wird.
Doch Brit gibt die Hoffnung nicht auf und entwickelt eine große Stärke.

Im weiteren Verlauf des Buches erleben wir Brits weiteren Lebensweg und auch ihre Rückkehr nach Sylt, wo sie die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem geliebten Arne nicht aufgibt.
Aber daneben wird auch Arnes weitere Geschichte erzählt, dessen Leben von seinem Vater, einem erfolgreichen Hotelier, ebenfalls bereits vorbestimmt ist.
Außerdem gibt es immer wieder Einblicke, wie das Leben in Brits Familie in Riekenbüren weitergeht und auch Brits Freundin Romy verlieren wir nicht aus den Augen.

Die Autorin gibt mit dieser Geschichte einen Einblick in das Leben Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre.
Sie zeigt deutlich, welche Stellung damals die Frauen hatten und wie Eltern die Lebenswege ihrer Kinder bestimmten. Ein selbstbestimmtes Leben war besonders jungen Frauen kaum möglich, denn nach dem Elternhaus hatte der Ehemann das Sagen und bestimmte das Familienleben.
Aber das Buch erzählt auch von einer großen Liebe, starken Frauen und dem Wunsch nach Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichberechtigung.
Besonders Brit hat mich hier mit ihrer Entwicklung beeindruckt, den sie wird zu einer selbstbewussten und verantwortungsvollen jungen Frau.

Das Setting, überwiegend auf Sylt, ist sehr schön beschrieben. Wir erleben hier nicht nur schöne Schauplätze, die Urlaubsstimmung erzeugen, sondern auch die Entwicklung der Insel zu einem touristischen Reiseziel, besonders für wohlhabendere Menschen.
Der kleine fiktive Ort Riekenbüren ist beispielhaft für einen Ort, in dem jeder jeden kennt, man fast alles voneinander weiß und Klatsch und Tratsch an der Tagesordnung sind.

"Fräulein Wunder" erzählt die Geschichte eigentlich zweier Familien, in denen die Lebenswege der Kinder vorbestimmt waren, die aber eigene Wünsche und Pläne haben. Auch wenn es zwischendurch ein paar Längen gab, habe ich Brits Weg gespannt verfolgt, mit ihr gelitten, gehofft und auch Freude und schöne Momente erlebt. Das alles hat mich in seinen Bann gezogen und der flüssige Schreibstil sowie gut ausgearbeitete Figuren machen das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis!
Ich kann den Auftakt der Saga empfehlen und freue mich auf die weiteren Teile!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 13.04.2022

Herzliches Liebesroman mit liebenswertem Hundestar

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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Duke, ein großer Rottweiler, sitzt traurig in Christinas Hundeschule in Lichterhaven, weil sein Herrchen ihn nicht mehr abholt, denn dieser ist verunglückt. Caroline, eine der drei Betreiberinnen des Catering-Service ...

Duke, ein großer Rottweiler, sitzt traurig in Christinas Hundeschule in Lichterhaven, weil sein Herrchen ihn nicht mehr abholt, denn dieser ist verunglückt. Caroline, eine der drei Betreiberinnen des Catering-Service Foodsisters interessiert sich für Duke und überlegt, ihm ein neues Zuhause zu geben. Aber damit ist sie nicht alleine, denn Henning, ein ehemaliger Formel 1 Fahrer hat die gleiche Absicht. Da Christina vorgeschlagen hat, beide sollen Duke zunächst einmal öfters besuchen und kennenlernen, treffen Caro und Hennig öfter aufeinander.
Beide kennen sich von früher, doch Caro hält nicht viel von Henning, da er über Jahre im Rennzirkus ein Image als Macho hatte.
Doch Duke spürt ganz genau, dass zwischen den beiden etwas brodelt und wünscht sich nach einer Weile, dass sie zu dritt doch eine tolle Familie wären.

Es war schön, in den kleinen fiktiven Ort Lichterhaven zurückzukehren und alte Bekannte zu treffen. So kennt man die drei Foodsisters ja bereits gut und auch Christina und ihre Hundeschule.
Wie immer in der Lichterhaven-Romanen gibt es einen Hundestar. Diesmal ist es Duke, ein völlig untypischer Rottweiler. Er ist nicht nur traurig, weil sein Herrchen nicht mehr kommt sondern auch sehr schreckhaft und ängstlich in vielen Situationen aber sehr liebenswürdig gegenüber Menschen. Wie gewohnt erfährt man Dukes Gedanken in vielen Einschüben im Text, die in kursiver Schrift gehalten sind.

Auch wenn man von vorne herein weiß, wohin die Handlung führen wird, war der Weg dorthin diesmal besonders schön.
Denn zwischen Caro und Hennig brodelt zwar etwas aber das ist anfangs nur Spannung. Caro verabscheut Menschen die sich machohaft und diskriminierend verhalten und sie schätzt Henning genau so ein. Sein Ruf in den Jahren seiner Formel 1 Karriere ist ihm vorausgeeilt. Doch nun hat er seine Karriere beendet und ist in seinen Heimatort zurückgekehrt. Ich war sehr gespannt, ob und wie er Caroline von seinen Qualitäten überzeugen wird und ob sie zueinander finden können.
Da beide dem ängstlichen Duke ein neues Zuhause geben wollen, treffen sie häufig aufeinander und unternehmen auch gemeinsame Spaziergänge mit Duke. Und wie es oft so ist, spürt Duke, dass sie zu dritt ein gutes Team abgeben könnten.

Die Handlung ist sehr lebendig und bietet diesmal viele tolle Dialoge zwischen Caro und Henning, die mich oft auch zum Schmunzeln gebracht haben. Caro macht ihre Ansichten deutlich, denn sie ist eine selbstbewusste Frau, die mit ihren beiden Freundinnen ein Unternehmen führt und sich nicht in die klischeehafte Frauenrolle drängen lassen möchte.
Henning gibt sich alle Mühe, Caro davon zu überzeugen, dass er seine Macho-Rolle nur gespielt hat und eigentlich ein einfühlsamer und verantwortungsvoller Mensch ist.
Duke ist ein liebenswerter Hundestar, der durch seine Ängste auch zu mancher lustiger Szene beiträgt. Besonders gut gefallen haben mir aber wieder seine Gefühle und Gedanken. Ich finde es immer toll, wie gut sich Petra Schier in ihre tierischen Protagonisten hineinversetzen kann.

Ergänzt und abgerundet wird die Geschichte um Caro, Henning und Duke durch die charmanten Bewohner Lichterhavens und die Schilderungen des Lebens in dem idyllischen Ort am Meer. Dazu gehören auch Dinge wie die Gerüchteküche, Klatsch und Tratsch aber auch Zusammenhalt und Freundschaft.
Das schöne Setting in dem fiktiven Ort war wieder eine tolle Kulisse und ich konnte zurückkehren an mir schon bekannte Orte wie den Hafen, die Bucht am Meer und der schöne Strand. So hat man beim Lesen auch ein Urlaubsgefühl.

Der Ausflug nach Lichterhaven hat sich erneut auf der ganzen Linie gelohnt. Ein lebendiger Schreibstil, sympathische Protagonisten und ein liebenswerter Hundestar machen den Roman zu einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Wohlfühllektüre mit Romantik, Humor und ein paar niveauvollen erotischen Szenen.
Ich kann die Lichterhaven-Romane auf jeden Fall empfehlen, nicht nur Hundefans!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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