Profilbild von Fanti2412

Fanti2412

Lesejury Star
offline

Fanti2412 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fanti2412 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Wunderschöne sommerliche Auszeit in Kanada

Sommer in Atlantikblau
0

Charlotte „Lotte“ Seliger und ihre Großtante Charlie, die auch ihre Patentante war, standen sich sehr nahe. Nun ist Charlie verstorben und kurz vor ihrem Tod schenkte sie Lotte vier Flugtickets nach New ...

Charlotte „Lotte“ Seliger und ihre Großtante Charlie, die auch ihre Patentante war, standen sich sehr nahe. Nun ist Charlie verstorben und kurz vor ihrem Tod schenkte sie Lotte vier Flugtickets nach New York. Charlotte will in ein paar Wochen ihren Verlobten Lennart heiraten und Tante Charlie hatte diesen Trip für Lotte, ihre Mutter Erika und die beiden Schwestern Luise und Sophie als „Junggesellinnen-Abschieds-Reise“ gebucht.
Auf dem Rückflug von New York muss das Flugzeug wegen eines Vulkanausbruchs auf Island ungeplant in Halifax in der Provinz Nova Scotia in Kanada landen. Wann ein Weiterflug nach Deutschland möglich sein wird ist ungewiss und das Flughafenhotel ist ausgebucht. Während die vier Frauen überlegen, wohin sie jetzt gehen könnten treffen sie am Flughafen auf Connor, der ihnen Hilfe anbietet. Er bringt sie in den kleinen Ort Chester und dort in das „Mapletree Bed & Breakfast“, wo sie von der Wirtin Hazel freundlich aufgenommen werden.
Die 4 Frauen sitzen in dem malerischen Ort am Atlantik länger fest, als sie gedacht hatten und erleben eine für sie alle erstaunliche Zeit.

Das Buch hat mich ganz schnell gefangen genommen, was sicher auch an dem sehr lebendigen, frischen Schreibstil liegt, der mich gleich mitgenommen hat.
Lotte erzählt die Geschichte als Hauptprotagonistin aus ihrer Sicht in der Ich-Form. So lernt man Lotte gleich von Anfang gut kennen und merkt ganz schnell, wie wichtig ihre Tante Charlie für sie war. Die beiden hat eine starke emotionale Nähe verbunden und Lotte vermisst sie sehr.
Aber auch ihre beiden Schwestern und die Mutter lernt man schnell kennen, denn sie haben alle ihre Besonderheiten.
Die Mutter verhält sich anfangs ein bisschen wie eine „Glucke“. Luise, die älteste Schwester, ist ständig auf der Suche nach einem Internetzugang, denn sie ist ein Workaholic und arbeitet im Familienbetrieb in der Geschäftsleitung.
Sophie, die jüngere Schwester, ist bereits Mutter von 2 kleinen Jungs und erneut schwanger. Sie genießt die Reise und den ungeplanten Aufenthalt, da sie durchaus mal etwas Ruhe und Entspannung gebrauchen kann.
Lotte selbst arbeitet auch im Familienbetrieb, ist aber nicht glücklich mit ihrem Job. Ihr Verlobter Lennart ist ebenfalls in der Firma beschäftigt und machte auf mich keinen sehr sympathischen Eindruck. Auch bei Lotte verspürte ich ab und zu kleine Unsicherheiten, Lennart und auch seine Familie betreffend.
Sehr ins Herz geschlossen habe ich Hazel, die Inhaberin des Bed & Breakfast, denn sie ist eine sehr warmherzige und lebenskluge Frau.

Der ungeplante Aufenthalt und die Erlebnisse in Kanada haben ungeahnte Auswirkungen auf alle vier Seliger-Frauen.
Ich habe es genossen zu erleben, wie sie sich verändern, beginnen ihr Leben zu überdenken und auch wie sie aufeinander zu gehen. Denn die drei Schwestern sind so unterschiedlich, dass sie sich eigentlich bisher nicht so sehr nahe standen.
Lotte wird immer mehr klar, dass sich in ihrem Leben etwas ändern muss und so kommt es, dass sie sich in den eigentlich recht „knurrigen“ Connor verliebt. Allerdings braucht sie eine Weile, bis sie sich das eingesteht.

Diese Geschichte ist wunderschön, weil einfach alles zusammen passt. Die gut und realistisch dargestellten Charaktere sind interessant und bringen eine Menge Abwechslung in die Geschichte.
Die bildhaften und liebevollen Beschreibungen dieser herrlichen Landschaft an der kanadischen Ostküste sorgen für eine tolle Wohlfühlatmosphäre. Man merkt deutlich, dass die Autorin die Gegend selbst sehr gut kennt, denn sie hat viele lange Sommer dort verbracht.
Die Geschichte ist voller Emotionen ohne Kitsch, bietet viel Abwechslung durch verschiedene Ereignisse, fesselt mit Überraschungen, Wendungen und Familiengeheimnissen und erzählt sogar historische und teilweise reale Begebenheiten.
Diese Mischung, ergänzt durch etwas Romantik, ist einfach perfekt gelungen und ist insgesamt ein sehr unterhaltsamer Roman, der auch zeigt, dass es immer einen Weg oder eine Möglichkeit gibt, neu anzufangen.
Mich hat dieser Wohlfühlroman wirklich begeistert und ich habe die schönen Auszeiten mit den Seliger-Frauen sehr genossen und dabei von einer Reise nach Kanada geträumt!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 06.05.2018

Berührendes Buch, in dem Bücher eine Rolle spielen

Die Widerspenstigkeit des Glücks
0

"Ein bezaubernder Roman und ein modernes Märchen" in dem es um Bücher geht, das hat mich natürlich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.

A. J. Fikry, der nach dem Tod seiner Frau die Buchhandlung ...

"Ein bezaubernder Roman und ein modernes Märchen" in dem es um Bücher geht, das hat mich natürlich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.

A. J. Fikry, der nach dem Tod seiner Frau die Buchhandlung alleine weiter führt, hat sich zu einem knurrigen Einzelgänger entwickelt. Er kauft nur noch Bücher ein, die ihm selbst gefallen, keine Unterhaltungsliteratur, was natürlich seine Umsätze zurück gehen lässt. Auch soziale Kontakte hat er kaum noch. So vergrault er auch die Verlagsvertreterin Amelia, die ihm das neue Verlagsprogramm vorstellen möchte, regelrecht und kauft bei ihr auch keine Bücher ein.
Er zieht sich völlig in sich zurück, liest seine geliebten Kurzgeschichten und spricht sehr dem Rotwein zu.
Mir hat A. J. leid getan, aber ich konnte auch seine gefühlvolle Seite spüren. Und die kommt deutlich zum Vorschein, als er eines Tages die 2-jährige Maya in seiner Buchhandlung vorfindet. Bei ihr liegt ein Zettel mit der Bitte, dass er sich um Maya kümmern möge.
Genau wie A. J. hatte auch ich die kleine Maya gleich in mein Herz geschlossen. Sie ist ein fröhliches, aufgewecktes Kind und fühlt sich in der Buchhandlung offenbar wohl. Sie beginnt gleich in Kinderbüchern zu blättern und wenn Mütter mit Kindern in der Buchhandlung erscheinen, zeigt sie den Kindern die Bücher, die ihr gefallen.
Es ist schön zu erleben, wie sich A. J. um Maya kümmert und sorgt und sich, nachdem klar ist, dass er Maya adoptieren darf, zu einem verantwortungsvollen Vater entwickelt. Dabei gibt es einige humorvolle Szenen, wie A. J. seine Fragen über die Betreuung eines Kleinkinds mit Hilfe von Google und Telefonaten mit seiner Schwägerin löst.
Seine Liebe zu Maya verändert A. J. und er öffnet sich wieder gegenüber seinen Mitmenschen. So auch gegenüber Amelia, der Verlagsvertreterin, und die beiden lernen sich näher kennen und werden ein Paar.

Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre und wir erleben, wie aus den dreien eine Familie wird und Maya zum Teenager heranwächst.
Alle drei verbindet nicht nur die Liebe zueinander sondern auch die Liebe zu den Büchern. Es wird viel über Bücher erzählt, aus Büchern zitiert und am Anfang von jedem Kapitel gibt es eine Buchempfehlung von A. J. für Maya, fast eine kleine Rezension, die auch immer etwas über die aktuelle Handlung und A. J. 's Gefühle für Maya verrät.

Die kleine Insel Alice Island bietet mit ihrem dörflichen Charakter eine schöne Kulisse für die Geschichte und die kleine Buchhandlung Island Books.
Auch die Nebenfiguren, wie die Schwester von A. J. 's verstorbener Frau oder der "Dorfpolizist" sind gut gelungen und fügen sich gut in die Geschichte ein.

In einem leichten, fast sachlichen Schreibstil erzählt die Autorin eine liebenswerte, gefühlvolle Geschichte ohne jeden Kitsch über eine kleine Familie, die durch ihre gemeinsame, wenn auch unterschiedliche Liebe zu Büchern zueinander findet.
Es gibt viele emotionale Momente, fröhliche, nachdenkliche und auch traurige, die mich sehr berührt haben und dafür sorgen, dass mir dieses wunderbare Buch lange in Erinnerung bleiben wird.
Eine Leseempfehlung, nicht nur für Liebhaber von Büchern und Leseratten, sondern für alle, die Bücher mit ein bisschen Tiefgang mögen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 06.05.2018

Fesselnder Australien-Krimi mit historischem Hintergrund

Die Leiche im Wrack - Detective Daryl Simmons 5. Fall
0

Ausnahmsweise habe ich eine Krimi-Reihe auf Empfehlung mit dem 5. und neuesten Fall begonnen und nicht mit dem 1. Fall.
Das war auch soweit kein Problem, da der Fall in sich abgeschlossen ist.
Lediglich ...

Ausnahmsweise habe ich eine Krimi-Reihe auf Empfehlung mit dem 5. und neuesten Fall begonnen und nicht mit dem 1. Fall.
Das war auch soweit kein Problem, da der Fall in sich abgeschlossen ist.
Lediglich zur Figur des Daryl Simmons, dem Hauptprotagonisten, hätte ich gerne mehr Vorkenntnisse gehabt. Wichtige Dinge wurden zwar erklärt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsste die Figur noch besser kennenlernen.
Insgesamt war mir Daryl Simmons aber sehr sympathisch, da er eine sehr facettenreiche Figur ist, über einen besonderen Humor verfügt und auf mich auch sehr warmherzig gewirkt hat.
Auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet und wirken glaubhaft.
Besonders gefallen hat mir der Aborigine-Junge Robb, der sehr liebenswert und als etwas Besonderes dargestellt ist.

Die Beschreibung des kleinen australischen Küstenortes Shelly Beach und seiner Bewohner ist sehr bildhaft und detailliert.
Auch die Darstellung der Aborigines und deren Lebensweise ist gelungen und wirkt auf mich glaubhaft.
Man spürt, dass der Autor mehrmals längere Reisen nach Australien unternommen hat und hier nicht nur seine Fantasie sondern auch eigene Erfahrungen einfließen lässt.

Der Kriminalfall ist sehr komplex und undurchsichtig, was mich durchgängig gefesselt hat, auch wenn anfangs noch nicht so sehr viel passiert.
Der Autor legt viele falsche Fährten und gestaltet die Story undurchsichtig und unvorhersehbar, so dass ich bis zur Auflösung, die in einem großen Showdown endet, keine Idee hatte, wer der Täter sein könnte und was sein Motiv ist.

Gut gefallen hat mir auch der Einblick in die Historie der „Niederländischen Ostindien-Kompanie“ und deren Schiffe, die der Autor in seine Geschichte eingebaut hat.
Zitat aus dem Nachwort zum Buch:
„Alle in diesem Buch erwähnten Schiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie gab es wirklich, ihre faszinierenden Geschichten und ihre tragischen Schicksale (soweit bekannt), stützen sich auf die zum Erscheinen dieses Buches neuesten Forschungserkenntnisse.“

Alex Winter ist mit diesem Buch eine tolle Mischung aus Kriminalfall, Historie, australischer Lebensart und einem interessanten Hauptprotagonisten gelungen.
Eine Leseempfehlung nicht nur aber auch für Australien-Freunde.



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 05.05.2018

Berührender Frauenroman mit Tiefgang

Die Frauen von Long Island
0

Maggie ist alleinerziehende Mutter der kleinen Lucy und sorgt durch Putzjobs für den Lebensunterhalt, was nicht immer einfach ist.
Da erhält sie die Nachricht, dass ihre ehemalige Freundin Liza ihr ein ...

Maggie ist alleinerziehende Mutter der kleinen Lucy und sorgt durch Putzjobs für den Lebensunterhalt, was nicht immer einfach ist.
Da erhält sie die Nachricht, dass ihre ehemalige Freundin Liza ihr ein Strandhaus im Ort Sag Harbor in den Hamptons vererbt hat. Dazu gehören noch gewisse Geldmittel allerdings auch die Auflage, dass Maggie sich um Lizas 82-jährige Mutter Edith kümmern muss.
Edith leidet unter Alzheimer im Anfangsstadium und Liza wollte offenbar ihre Mutter auf diese Art und Weise versorgen und gleichzeitig Maggie etwas Gutes tun.

Und so begleiten wir Maggie und die kleine Lucy in die Hamptons und erleben den Einzug bei Edith.
Edith ist von ihren neuen Mitbewohnerinnen überhaupt nicht begeistert, denn was soll sie mit einer völlig fremden Person und einem nervigen Kleinkind schon anfangen?
Außerdem ist sie davon überzeugt, dass sie derzeit keine Hilfe benötigt, auch wenn sie um ihre Diagnose weiß.
Das lässt sie Maggie in den Anfängen kräftig spüren. Sie ist nicht sonderlich freundlich, manchmal fast aggressiv gegenüber Maggie. Nur die kleine Lucy kann ihr manchmal ein Lächeln oder ein nettes Wort entlocken.
Aufmunterung und Humor bringt Ediths Freundin Esther ins Haus, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Doch bald merkt Edith, dass ihre Krankheit voran schreitet und sie ihre Erinnerungen immer mehr verlieren wird. Da entschließt sie sich, Maggie doch um Hilfe zu bitten, ihre Erinnerungen festzuhalten.

Die Autorin erzählt die Geschichte dieser ungewöhnlichen „Wohngemeinschaft“ zweier sehr unterschiedlicher Frauen sehr einfühlsam und gefühlvoll.
Die Krankheit Alzheimer, ihre Symptome und die Folgen daraus beschreibt sie sehr sensibel und authentisch. Ich konnte mich gut in Edith hinein versetzen, die langsam spürt, wie die Krankheit schlimmer wird und ihre Probleme größer. Sie will ihre Einschränkungen lange nicht wahr haben und versucht, sie zu überspielen, aber sie erkennt schon, dass sie alle ihre Erinnerungen verlieren wird. Aber Edith gibt nicht auf und wehrt sich gegen die große Leere in ihrem Kopf, so lange es geht.
Ich fand Edith wunderbar dargestellt und ihre Emotionen sind gut bei mir angekommen.
Auch Maggie ist als Charakter gut gezeichnet.
Die alleinerziehende Mutter, die diese Chance wahrnimmt, ein sorgenfreieres Leben führen zu können, aber gleichzeitig auch ihre Verantwortung gegenüber der kleinen Tochter und der kranken Edith wahrnehmen muss. Das ist keine leichte Aufgabe, besonders da Edith sie anfangs ja total ablehnt.
Beide Frauen erkennen aber im Verlauf der Geschichte, dass sie voneinander profitieren können, denn auch Maggie trägt emotionalen Ballast bezüglich Liza mit sich herum.
Schnell ins Herz geschlossen habe ich die kleine Lucy, die mit ihrer netten kindlichen Art humorvolle Momente in die Geschichte bringt.
Auch Ediths Freundin Esther sorgt mir ihrer geradlinigen Art für amüsante Momente und zeigt, wie wichtig eine gute Freundin sein kann.

Der erfrischende und mitreißende Schreibstil hat mich durch die Geschichte förmlich fliegen lassen. Es war sehr fesselnd zu beobachten, wie die beiden Frauen sich anfangs zusammen raufen müssen und dann voneinander profitieren können. Beide machen im Verlauf Veränderungen durch.
Der schöne Schauplatz in den Hamptons mit Meer und Strand und die sommerliche Athmosphäre geben der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit. Verschiedene kleine Nebenschauplätze lockern das Geschehen auf und lenken auch mal vom Grundthema ab.

Insgesamt hat mich dieser Frauenroman sehr berührt und auch nachdenklich gemacht, denn wer kann oder möchte sich schon vorstellen, alle Erinnerungen zu verlieren und am Ende vielleicht nicht mehr zu wissen, wer man selbst ist. Ich mag da gar nicht drüber nachdenken.
Aber trotz des ernsten und bewegenden Themas bietet der Roman wirklich gute und fesselnde Unterhaltung mit Tiefgang und auch der Humor kommt an den passenden Stellen nicht zu kurz.
Für mich ist es ein Lesegenuss!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 03.05.2018

Sommerliches Wohlfühlbuch mit italienischem Flair

Ein Sommer wie Limoneneis
0

Der erfolgreiche Immobilienanwalt Marco ist ein klassischer Workaholic. Er hat nur den Beruf im Kopf, legt sein Smartphone nie weg, arbeitet eigentlich ständig und verfolgt strikt sein Ziel, Partner in ...

Der erfolgreiche Immobilienanwalt Marco ist ein klassischer Workaholic. Er hat nur den Beruf im Kopf, legt sein Smartphone nie weg, arbeitet eigentlich ständig und verfolgt strikt sein Ziel, Partner in der renommierten Kanzlei zu werden. Darüber vernachlässigt er seine Frau und seine beiden Kinder sehr.
Als er mal wieder eine Einladung mit seiner Frau nicht wahrnimmt, hinterlässt sie ihm einen Brief, fordert die Scheidung und verschwindet mit Freundinnen in den Urlaub.
Marco steht plötzlich mit den beiden Kindern alleine da und muss sich sowohl um die Kinder als auch um den Haushalt kümmern.
Natürlich kommt wieder eine Geschäftsreise dazwischen. Er beschließt, seine ältere Tochter mitzunehmen während der jüngere Sohn auf Klassenfahrt ist. Am Flughafen erleidet Marco einen Schwächeanfall. Ein Arzt diagnostiziert einen Burn Out und rät dringend zu Ruhe und Entspannung.
Er beschließt, endlich mal wieder in seine Heimat an die Amalfiküste zu fahren und seinen Vater zu besuchen. Seine Kinder sollen ihm eine Woche später folgen und dort Ferien machen.
Marcos Familie betreibt seit Generationen eine Limonen-Plantage in Amalfi, die Marco jedoch nie sonderlich interessiert hat. So ging er seinerzeit nach München, um dort zu studieren und blieb schließlich auch dort.
Vor Ort stellt Marco fest, dass sein Vater einen kleinen Unfall hatte und mit einem gebrochenen Bein im Bett liegt. Marco kümmert sich um die medizinische Versorgung seines Vaters und muss sich dann auch um die Limonenplantage kümmern, wovon er eigentlich gar nichts versteht. Aber da sind ja noch seine Freunde aus der Kindheit, Pippo und Lisabetta, und andere hilfsbereite Dorfbewohner, die ihm hilfreich zur Seite stehen.

Marie Matisek erzählt diese wunderschöne Geschichte sehr warmherzig und gefühlvoll. Marco sträubt sich innerlich immer gegen die Limonenplantage, muss sich aber doch damit auseinandersetzen. Ganz schnell ist er auch wieder in das Dorfleben integriert und es war so schön zu beobachten, wie er beginnt sich zu verändern. Burn Out und Smartphone werden nebensächlich und Marco kommt zur Ruhe, auch wenn er jetzt plötzlich neue Aufgaben hat.
Zwischendurch gibt es kleine Rückblicke in Marcos Kindheit in Amalfi und es wird klar, dass Marco im Grunde seines Herzens ein Familienmensch ist. Und so war ich richtig gerührt, wie er die Anwesenheit seiner Kinder genießt, mit ihnen Zeit verbringt und sich ihr Vertrauen wieder erarbeitet. Er beginnt langsam zu erkennen, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt, als den perfekten Job, Wohlstand und ein Auto als Statussymbol.
Und so hat das Buch auch einen gewissen nachdenklichen Teil.

Marcos Geschichte ist ein absolutes Wohlfühlbuch mit einem ernsten Thema und viel italienischem Flair und Sommerfeeling.
Die Autorin beschreibt die herrliche Landschaft dort an der Küste sehr bildhaft, man hört förmlich das Meer rauschen und hat den Duft der Limonen in der Nase.
Es gibt Einblicke in das italienische Lebensgefühl inklusive italienischer Küche und der Leser lernt die netten Bewohner des kleinen Küstenorts kennen. Das alles erzeugt eine schöne sommerliche Stimmung, die mich verzaubert hat und genau das tun ließ, was auch Marco so dringend brauchte: Eine Auszeit nehmen und genießen!

Marie Matisek ist es wieder gelungen ein wunderbares, sommerliches Wohlfühlbuch vorzulegen, in dem sie neben einem ernsthaften Thema auch viel gute Laune, Humor und italienisches Lebensgefühl bietet. Schöne Lesestunden, die Lust auf italienisches Essen und einen Urlaub am Meer sind garantiert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de