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Veröffentlicht am 04.02.2021

Fesselnder, spannender Reihenauftakt mit realistischer Handlung

Die siebte Zeugin
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Dies ist der Auftakt einer neuen Justiz-Krimi-Reihe, für die sich der bekannte Rechtsmediziner Michael Tsokos mit dem ehemaligen Strafverteidiger Florian Schwiecker zusammen getan hat.
Die Hauptprotagonisten ...

Dies ist der Auftakt einer neuen Justiz-Krimi-Reihe, für die sich der bekannte Rechtsmediziner Michael Tsokos mit dem ehemaligen Strafverteidiger Florian Schwiecker zusammen getan hat.
Die Hauptprotagonisten der Reihe sind der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer und der Anwalt Rocco Eberhardt. In beide Figuren konnten die Autoren vieles aus ihrem Berufsalltag einfließen lassen, was die beiden Figuren natürlich sehr authentisch macht.

In diesem Fall geht es um den Verwaltungsbeamten Nikolas Nölting, der an einem Sonntagmorgen in eine Bäckerei fährt und dort plötzlich und ohne besonderen Anlass um sich schießt. Eine Person wird getötet und zwei weitere verletzt.
Nikolas wird verhaftet, aber er schweigt über seine Tat.
Durch einen Zufall „findet“ seine Frau den Anwalt Rocco Eberhardt und dieser übernimmt die Verteidigung. Aber auch ihm gegenüber schweigt sich Nikolas über sein Motiv aus. Sein Umfeld ist ratlos, warum Nikolas das getan hat! Eberhardts Ehrgeiz ist geweckt, denn er ist fest davon überzeugt, dass es triftige Gründe für die Tat und besonders auch für das Schweigen Nöltings gibt.

Es gibt kein Vorgeplänkel sondern der Krimi beginnt gleich mit der Tat. Ganz schnell hat die Handlung auf mich einen Sog ausgeübt und auch ich habe mir dieselben Fragen gestellt, wie Polizei, Anwalt und das Umfeld von Nölting.
Da die Schuldfrage klar ist, muss sich Eberhardts Verteidigung auf das Motiv bzw. den Auslöser für die Tat konzentrieren. Hierzu ist aber viel Ermittlungsarbeit nötig, in die sich Eberhardt auch sofort stürzt und sich noch Hilfe und Unterstützung durch einen befreundeten Privatermittler sucht.
Der Rechtsmediziner Jarmer kann bei der Obduktion des Getöteten nichts Spannendes oder Besonderes feststellen, spricht aber auf Wunsch von Eberhardt oft mit ihm über den Fall und die neuen Erkenntnisse. Es ist regelrecht Detektivarbeit, die die beiden betreiben. Und tatsächlich kann Jarmer den Anwalt auf die richtige Spur bringen. Und die führt in ein Milieu, das gefährlich ist.

Ich mochte Justiz-Krimis schon immer gerne und freue mich, dass dieses Genre nun wieder neu bedient wird.
Es war sehr interessant zu verfolgen, wie die Gerichtsverhandlung verläuft und was Eberhardt alles unternimmt, um die Hintergründe aufzudecken.
Die Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers und auch in die Abläufe und Vorgänge vor Gericht waren sehr interessant zu verfolgen und wirken aufgrund der Berufe der beiden Autoren auch sehr authentisch.
Besonders die Vernehmungen bzw. Aussagen der Zeugen haben in diesem Fall eine besondere Bedeutung und es wurde der Unterschied zwischen den Zeugen der Staatsanwaltschaft und denen der Verteidigung deutlich.
Dazu kommt noch der Zeitdruck, unter dem Eberhardt steht, denn zwischen den einzelnen Verhandlungstagen muss er jeweils auf die vorherigen Aussagen reagieren und neue Erkenntnisse sammeln.

Das Thema Rechtsmedizin hatte in diesem Fall noch keinen besonderen Schwerpunkt, da die Todesursache des Opfers ja von vorne herein klar war. Da hoffe ich, dass es in den folgenden Fällen noch mehr darüber zu lesen gibt.
Aber trotzdem konnte ich schon einen guten Eindruck von Dr. Jarmer bekommen, der alles sehr sachlich betrachtet und analysiert. Auf mich hat er sympathisch gewirkt.
Auch Rocco Eberhardt war mir von Anfang an sympathisch und wirkte auf mich wie ein Anwalt mit großer Leidenschaft für seinen Beruf. Gerechtigkeit zu erreichen ist sein Ziel, denn in diesem Fall ist ihm klar, dass er keinen Freispruch erreichen kann.
Auch Nöltings Frau kommt hier eine besondere Bedeutung zu und mir hat ihre Darstellung gut gefallen, denn sie handelte und wirkte sehr glaubhaft.

Der erste Fall für Eberhardt und Jarmer war durchgängig spannend und hat mich sehr gefesselt, denn offenbar ist in diesem Fall wenig so, wie es scheint. Die Handlung ist wendungsreich, wirkte realistisch und könnte sich tatsächlich so zugetragen haben und die Protagnisten können mit Sympathie und Authentizität punkten.
Ich bin begeistert und freue mich auf weitere Fälle der Reihe!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein spannender Fall für Eve Dallas, die persönlich betroffen ist

Geliebt von einem Feind
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Dies ist bereits der 40. Fall für Lieutenant Eve Dallas und ihr Team und die Reihe hat für mich noch immer nicht ihren Reiz verloren.
Die Handlung schließt sich zeitlich unmittelbar an die des vorherigen ...

Dies ist bereits der 40. Fall für Lieutenant Eve Dallas und ihr Team und die Reihe hat für mich noch immer nicht ihren Reiz verloren.
Die Handlung schließt sich zeitlich unmittelbar an die des vorherigen Teils an. Das Weihnachtsfest ist vorbei und Silvester steht mit seinen Feierlichkeiten bevor.
Aber wie so oft, hat Eve Dallas vorher noch viel Arbeit.
Eine Leiche wird gefunden und am Tatort gibt es eine eindeutige Botschaft an Eve. Da tötet jemand, der der Auffassung ist, dass es eine besondere Beziehung zu Eve gibt und Eve nicht den nötigen Respekt und Anerkennung erhält. Und diese Person ist davon offenbar besessen und tötet weiter…für Eve…

Eve steht ja selbst nicht gerne im Mittelpunkt aber in diesem Fall bleibt ihr das nicht erspart. Durch die Botschaften wird sie direkt „angesprochen“ und sie beginnt fieberhaft mit den Ermittlungen.
Als erstes überlegt sie mit ihrem Team, wer ihr eventuell mal Unrecht getan haben könnte und damit ein potentielles Opfer sein könnte. Aber auch ihre Freunde könnten in Gefahr sein, wenn die von ihr besessene Person diese ins Visier nimmt.
Da Silvester bevorsteht, wo überall große Feiern stattfinden werden, muss Eve dafür sorgen, dass die Menschen, die ihr lieb und wichtig sind, geschützt werden.
Das Team um Eve hat alle Hände voll zu tun, denn die Liste der Verdächtigen ist lang und es ist viel Ermittlungsarbeit zu leisten.
Die Spuren führen überall hin und alle arbeiten mit Hochdruck, denn die Zeit sitzt ihnen im Nacken und es sollen ja weitere Opfer vermieden werden.

Auch in diesem Band konnte mich die Autorin wieder mit ihrem anschaulichen und lebendigen Schreibstil überzeugen.
Die Spannung ist durchgängig hoch, denn es ergeben sich ständig neue Erkenntnisse, die Eve wie Puzzleteile zusammensetzen muss. Und tatsächlich bin ich, genau wie Eve, bis zum Ende ratlos gewesen, wer der Täter sein könnte. Die Auflösung überrascht das Team und auch den Leser.
Eves Ehemann Roarke unterstützt sie wie immer tatkräftig und ist dieses Mal auch oft an ihrer Seite, wenn sie unterwegs ist, da er selbst für den Schutz seiner geliebten Frau sorgen will.
Es gibt actionreiche Szenen aber auch, wie sonst öfter, einige humorvolle. Ob es Eves ewige Streitereien mit dem „Hausgeist“ Summerset sind oder Begegnungen mit ihrem kleinen Patenkind, das sie zwar sehr liebt aber nicht gut mit ihm umgehen kann.
Die Dialoge zwischen Eve und ihrer Partnerin Delia Peabody sind auch oft sehr amüsant, da die beiden Frauen sehr unterschiedlich sind.

Die inzwischen recht vielen Nebenfiguren aus Eves Team und Freundeskreis sind auch wieder alle mit im Spiel.
Sehr gut gefällt mir, dass die Autorin auch hier die Figuren immer wieder langsam weiterentwickelt. So ist es eine Freude, auch deren Leben mitzuverfolgen.

Auch der 40. Fall für Eve Dallas hat mir sehr spannende Lesestunden beschert und mir auch weiterhin Lust auf neue Fälle gemacht!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 26.01.2021

Eine berührende Geschichte über eine besondere Frau

Die Schritte zu deinem Herzen
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Das Buch erzählt die wahre Geschichte der Ballettlehrerin und späteren Choreographin Tess Blythe.
Wie die Autorin in ihrem Vorwort berichtet, hat sie Tess selbst kennengelernt, als diese schon in einem ...

Das Buch erzählt die wahre Geschichte der Ballettlehrerin und späteren Choreographin Tess Blythe.
Wie die Autorin in ihrem Vorwort berichtet, hat sie Tess selbst kennengelernt, als diese schon in einem hohen Alter war.
Im Epilog erzählt dann Tess‘ Sohn Robert, wie er Tess‘ Tagebuch und weitere Aufzeichnungen und Briefe fand, woraus er erst nach ihrem Tod die volle Wahrheit über ihr Leben erfuhr.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog im Jahr 1939 in Hongkong, wo wir Tess‘ Hochzeit mit Kit erleben und vor allem auch ihre Gedanken, die sie zu diesem Zeitpunkt hat.
Dann springt die Geschichte ins Jahr 1961 nach New York, wo Tess mit ihrem Ehemann Kit inzwischen lebt. Kit hat sie nach über 20 Jahren Ehe nun um die Scheidung gebeten und Tess kann es noch gar nicht glauben, dass ihre Ehe und ihr gewohntes Leben nun vorbei sein soll.
Da Sohn Robert ihnen eröffnet, dass er bald heiraten wird, beschließen Tess und Kit, zunächst noch nichts von der Trennung zu erzählen.
Im Rahmen der Hochzeitsvorbereitungen lernen die beiden die Familie der zukünftigen Schwiegertochter Frankie kennen. Frankies Vater ist bereits verstorben und ihr Onkel Marco Affini ist nun das Familienoberhaupt.
Zwischen Marco und Tess ist schnell ein Prickeln zu spüren und Tess beginnt sich zu fragen, wie ihr Leben nun weiter gehen soll.

Tess Geschichte ist sehr bewegend und berührend. Denn nach und nach wird klar, dass sie ihr bisheriges Leben lang, ihre eigenen Wünsche und Träume, wie ihre Leidenschaft fürs Ballett, hinten angestellt hat. Sie war immer nur für ihre Familie da und hat versucht, für ein glückliches Familienleben zu sorgen. Dabei ist sie selbst aber auf der Strecke geblieben.
Nun wird ihr Sohn heiraten und sicher bald eine eigene Familie haben, ihr Mann geht eigener Wege und so hat sie die Möglichkeit, ihr Leben zu verändern.
Die Autorin erzählt die aktuellen Ereignisse und auch die Rückblicke in die Vergangenheit sehr einfühlsam und gefühlvoll und hat dabei einen mitreißenden und lebendigen Schreibstil gewählt, durch den die Emotionen gut bei mir angekommen sind und mich alles ganz nah miterleben lassen.

Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt und man spürt deutlich, dass die Autorin Tess sowie den Sohn Robert persönlich kennengelernt hat.
Es war interessant zu erleben, wie Tess sich durch ihre neue Situation und das Kennenlernen von Marco beginnt zu verändern. Marco gibt ihr das Gefühl, wichtig zu sein und vor allem eine begehrenswerte, liebenswerte Frau. Tess, die ein empathischer Mensch ist, gewinnt langsam an Selbstbewusstsein und überdenkt mehr und mehr ihr Leben, auch wenn sie immer wieder zweifelt, ob der Weg, den sie gehen möchte, der richtige sein wird. Dabei erfährt man viel über ihr bisheriges Leben in Hongkong und New York, ihre Träume und auch ein Familiengeheimnis wird aufgedeckt. Und schließlich trifft sie eine Entscheidung.
Aber auch Marco ist ein interessanter Mensch, der sehr liebenswert ist, Tess zu umwerben weiß und auch viel Familiensinn hat.
All das ist eingebettet in historische Hintergründe dieser Zeit und auch das Leben in den USA in den 1960er Jahren wird anschaulich dargestellt. Dazu kommen noch viele Informationen zum Thema Ballett und Tanz, die ich auch interessant fand.

„Die Schritte zu deinem Herzen“ erzählt das Leben einer starken und interessanten Frau und hat mich sowohl mit Tess‘ Lebens- als auch mit einer großen Liebesgeschichte beeindruckt und gefesselt.
Dieses wirklich bewegende Buch hat mein Herz berührt!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 19.01.2021

Fesselnde Story mit Überraschungen, Wendungen und Romantik

Sein eisiges Herz
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Auftragspilot Rye Mallett fliegt in dichtem Nebel eine mysteriöse schwarze Kiste zu einem kleinen Flughafen in Georgia. Im Landeanflug hat er schon Kontakt mit dem Flughafen, als er von einem Laserstrahl ...

Auftragspilot Rye Mallett fliegt in dichtem Nebel eine mysteriöse schwarze Kiste zu einem kleinen Flughafen in Georgia. Im Landeanflug hat er schon Kontakt mit dem Flughafen, als er von einem Laserstrahl geblendet wird und eine Bruchlandung hinlegt, die er aber unbeschadet übersteht.
Dann taucht Dr. Brynn O’Neal auf, die auf die Kiste gewartet hat, verrät aber nichts über den geheimnisvollen Inhalt.
Die beiden machen sich auf den Weg zum Flughafen und müssen dort eine schlimme Entdeckung machen.
Schnell wird klar, dass da noch jemand großes Interesse am Inhalt der Kiste hat. Rye möchte eigentlich nur weg, muss aber zunächst vor Ort bleiben, weil ein Flugunfall untersucht werden muss.
Brynn bittet ihn jedoch um Hilfe, da sie den Inhalt der Kiste dringendst weiter transportieren muss.
Rye fühlt sich auf für ihn unerklärliche Weise von Brynn angezogen und die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise.

Die Geschichte stellt sich von Anfang an sehr geheimnisvoll dar und wirft viele Fragen auf. Was ist in der Kiste? Wer ist hinter dem Inhalt her? Und warum wurde Rye geblendet, was zu der Bruchlandung führt?
Neben dem Handlungsstrang um Rye und Brynn gibt es einen weiteren, der von einem erkrankten Senator, seiner Frau und seinen Mitarbeitern erzählt. Der Zusammenhang wird dann nach einer Weile klar und somit hat der Leser einen gewissen Wissensvorsprung von Rye und Brynn.
Der Verlauf der Handlung ist allerdings sehr wendungsreich und hat mich oft überrascht. Da geschehen unerwartete Dinge und allmählich stellt sich die Problematik heraus, die einerseits moralisch betrachtet werden kann und andererseits gibt es Menschen, die für den Inhalt der Kiste töten.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Rye und Brynn haben mir als Protagonisten sehr gut gefallen. Rye ist nach außen der harte Pilot, dem nur das Fliegen wichtig ist, was er über alles liebt. Aber als Brynn ihn in das Geheimnis einweiht, zeigen sich seine menschliche Seite und auch seine Moral. Brynn ist Ärztin mit Leidenschaft, die ihren Standpunkt vehement vertritt und dazu steht. Dafür tut sie wirklich alles und ist gradlinig. Ihr liegen nur ihre Patienten am Herzen.
Dass sich zwischen den beiden eine Beziehung entwickeln würde, erwartet man ja schon bei einem Roman von Sandra Brown. Hier passt die Entwicklung zwischen den beiden gut in die Geschichte. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund sondern zeigt, wie sich die beiden durch ihre gemeinsamen Aktivitäten näher kommen.

Der Spannungsbogen der Geschichte ist nicht durchgängig hoch. Aber gefesselt hat mich die Handlung trotzdem durchgehend. Denn es gibt viele Überraschungen und Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte und das ist tatsächlich bis zum Ende so, dass dann noch einen Paukenschlag bereit hält. Dazu kommen etliche Szenen die Action bieten, manchmal auch ein bisschen Nervenkitzel und natürlich die romantischen Szenen zwischen Rye und Brynn.
Nachdenklich gemacht hat mich die moralische Seite der Geschichte. Ich hätte die Entscheidung nicht treffen mögen. Eine Tendenz habe ich entwickelt, die sich durch Erkenntnisse zum Schluss als für mich richtig herausgestellt hat.

Diese Geschichte punktet mit Intrigen, Lügen, Verrat und menschlichen Abgründen, interessanten Protagonisten und einem gut durchdachten Plot. Sandra Brown hat mich mit „Sein eisiges Herz“ zum wiederholten Male gut unterhalten und mir fesselnde Lesestunden beschert!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 13.01.2021

Unterhaltsame Geschichte über eine zweite Chance mit viel Kölner Lokalkolorit

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Marie ist Köchin und führt ihr eigenes kleines, aber feines Restaurant „Petite Pauline“ in Köln, das gehobene französische Küche anbietet. Sie ist Köchin mit Leidenschaft und schon die dritte Generation ...

Marie ist Köchin und führt ihr eigenes kleines, aber feines Restaurant „Petite Pauline“ in Köln, das gehobene französische Küche anbietet. Sie ist Köchin mit Leidenschaft und schon die dritte Generation im Familienrestaurant. Ihr Großvater, der inzwischen an Demenz erkrankt ist und im Pflegeheim lebt, hat das Restaurant einst gegründet und später an seine Sohn, Maries Vater, weitergegeben. Als Maries Vater starb, hat sie das Restaurant übernommen. Aber jetzt zwingen finanzielle Schwierigkeiten sie dazu, das Restaurant zu schließen und das Personal, das für sie längst wie Familie ist, zu entlassen.
Sie will Geld verdienen, die Finanzen des Restaurants wieder in Ordnung bringen und dann so schnell wie möglich das Restaurant wiedereröffnen.
Sie bekommt einen Job in der Küche eines Kölner Brauhauses und trifft zu ihrem Entsetzen dort auf ihren Ex-Freund Anton, der ebenfalls als Koch dort arbeitet.
Die beiden müssen in der Küche bei vielen Gelegenheiten eng zusammen arbeiten und werden dadurch dazu gezwungen, sich auch miteinander zu beschäftigen. Das führt dazu, dass sie sich auch mit ihrer gescheiterten Beziehung auseinandersetzen…

In einem lockeren und leichten Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte um Marie, Anton und das „Petite Pauline“.
Dabei fließt viel Kölner Lokalkolorit ein, denn die Autorin zeigt Kölner Sehenswürdigkeiten, kölsches Essen und Trinken, Kölner Dialekt und vermittelt dabei auch das besonderes Kölner Lebensgefühl. Das hat mir als Rheinländerin, die in der Nähe lebt, sehr gut gefallen, weil es auch zu einer schönen Atmosphäre in der Geschichte führt.

Aber die Autorin widmet sich auch ernsteren Themen wie die Demenzerkrankung des Großvaters, die Aufarbeitung einer gescheiterten Beziehung und Familie bzw. in deren Traditionen moralisch gefangen zu sein.
Diese Themen flechtet Sylvia Deloy gut in die ansonsten oft heitere und amüsante Handlung ein, ohne dabei den Ernst der Themen aus den Augen zu verlieren oder sie zu verunglimpfen.

Die Geschichte bietet viel Unterhaltung denn es passiert andauernd etwas, sowohl in Maries Privatleben als auch beruflich.
Ob es der Großvater ist, der aus dem Heim entwischt ist, ihre Freundin samt Tochter in der WG oder Maries Arbeitskollegen und Freunde. Sie alle tragen zu einer Handlung bei, die auf mich recht glaubhaft und aus dem Leben gegriffen gewirkt hat.
Die Figuren sind alle liebevoll charakterisiert und man lernt eigentlich alle gut kennen. Dabei wird auch deutlich, wieviel Marie ihre Freunde bedeuten, die für sie eigentlich Familie sind.

Auch wenn man sich bei einem solchen Roman ein versöhnliches Ende in jeder Hinsicht erhofft, war einiges ein bisschen vorhersehbar. Aber der Weg dorthin war nicht immer einfach und gut dargestellt.
Da gab es neben fröhlichen, amüsanten auch traurige Momente und natürlich auch romantische, wie es sich für einen schönen Liebesroman gehört.

Die Geschichte ist unterhaltsam und mitreißend und ich habe vor allem mit Marie gelitten, gehofft und gefiebert. Natürlich habe ich ihr gewünscht, dass sie ihr Restaurant wieder eröffnen kann und sie auch in der Liebe die richtige Entscheidung trifft.

Es geht auch viel um Essen in diesem Roman und die Autorin, die selbst in Köln lebt, bietet am Ende noch Rezepte zu Himmel un‘ Äd (typisches Kölner Gericht), Arme Ritter und die Pauline’sche Entenbrust zum nachkochen an.

Diese romantische Komödie ist ein Roman über die Liebe, Familie, Freundschaft und vermittelt die Botschaft, dass man die Hoffnung nie aufgeben und den Mut zu einem Neuanfang haben sollte.
Die schöne Mischung aus Humor, ernsten Untertönen und viel kölschem Charme hat mich gut unterhalten!

Fazit: 4 von 5 Sternen


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