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Veröffentlicht am 26.09.2020

Eine große historische Geschichte über drei Frauen während des 2. Weltkrieges

Der Glanz vergangener Tage
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Kurz vor dem Beginn des 2. Weltkriegs heiratet die noch junge Grace den wohlhabenden Rechtsanwalt Charles Bennett. Seine Familie empfindet sie allerdings als nicht „standesgemäß“ und lässt sie das auch ...

Kurz vor dem Beginn des 2. Weltkriegs heiratet die noch junge Grace den wohlhabenden Rechtsanwalt Charles Bennett. Seine Familie empfindet sie allerdings als nicht „standesgemäß“ und lässt sie das auch häufig spüren, so dass Grace sich in dieser Familie stets ziemlich unwohl fühlt. Nur Charles Vater pflegt einen netten Kontakt zu ihr.
Charles Schwester Florence ist verheiratet, sehr überheblich und lässt Grace ständig spüren, dass sie nicht dazu gehört.
Und dann ist da noch Clarissa, die ehemalige Verlobte von Charles, die inzwischen anderweitig verheiratet dennoch ständig bei den Bennetts aus und ein geht. Grace ist verletzt, weil Charles ihr diese Verlobung verschwiegen hat und sie auch nichts über den Grund der Trennung weiß.
Nach der Hochzeit zeigt Charles, der Grace sehr hofiert hatte, sein wahres Gesicht. Er ist arrogant, überheblich und sehr dominant. Er bestimmt nun, wie Grace ihr Leben führen muss, verbietet ihr den Beruf und erwartet, dass sie das gemeinsame Heim in Ordnung hält und den Haushalt führt. Aber dann bricht der Krieg aus, Charles wird eingezogen und Grace ist plötzlich auf sich alleine gestellt.

Die Geschichte erstreckt sind insgesamt über einen Zeitraum von fast 10 Jahren und beginnt 1939.
Im Gegensatz zu Grace habe ich ziemlich zu Anfang schnell gespürt, dass es ein Fehler sein könnte, Charles zu heiraten. Aber Grace bemerkt es nicht und freut sich, dass ein so gut situierter Mann Interesse an ihr hat. Als er dann nach der Hochzeit zeigt, wie er wirklich ist, tat Grace mir schon leid. Aber es blitzte auch ihr Kämpferherz durch und sie versucht immer wieder, aus dem goldenen Käfig auszubrechen.

Neben der Handlung um Grace erleben wir auch noch die Perspektiven von Florence und Clarissa. Alle drei Handlungsstränge sind eng miteinander verknüpft und greifen ineinander.
Es war interessant, alle drei Frauen näher kennenzulernen und dabei konnte ich auch erkennen, warum besonders Florence und Clarissa sich so verhalten.
Alle drei Frauen machen im Verlauf der Geschichte Entwicklungen durch. Als der Krieg ausbricht und sie alleine zu Hause in einer ländlichen Gegend leben, müssen sie ihr Leben alleine meistern. Jede versucht das auf eine andere Weise und gewinnt dabei Erkenntnisse.
Grace, um die es hauptsächlich geht, nimmt zwei kleine Jungen in ihr Haus auf, gegen den Willen ihres Ehemannes und dessen Familie. In London lebende Mütter schicken ihre Kinder aufs Land, als die Bombenangriffe auf die Stadt beginnen, um die Kinder in Sicherheit zu wissen. Bei einem der Angriffe kommt die Mutter der Jungen ums Leben. Grace kümmert sich sehr liebevoll um die beiden und lernt auch den Vater Ben kennen, der als Soldat in kurzen Urlauben zu Besuch kommt. Die beiden kommen sich näher, als es „schicklich“ wäre.

Aber auch Florence und Clarissa haben kein einfaches Leben in dieser Zeit und die drei Frauen unterstützen sich mehr und mehr. Sie lernen, die Vorzüge der anderen zu schätzen und helfen sich gegenseitig. Das war schön zu lesen und mitzuerleben, denn es zeigt auch die Wandlungen, die sie durchmachen.

Die Geschichte ist mit ihren über 800 Seiten keinesfalls langweilig, denn die Handlung weiß durchaus zu fesseln und ist sehr lebendig geschrieben. Es geschieht unglaublich viel, es gibt Wendungen und Überraschungen, traurige und glückliche Momente und vielerlei Emotionen.
Sehr gut gelungen sind der Autorin ihre Protagonistinnen und deren Charaktere. Ich war ihnen zu jedem Zeitpunkt nah, konnte ihre Handlungen und Entscheidungen nachvollziehen und habe mit Interesse beobachtet, wie sie ihr Leben meistern und sich durch die vielen Herausforderungen verändern und weiter entwickeln.

Dieser historische Roman ist fast ein Epos und zeigt auf beeindruckende Weise das Leben der englischen Landbevölkerung, besonders während des Krieges. Lesenswerte Unterhaltung und fesselnde Lesestunden sind garantiert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.09.2020

Emotionale, geheimnisvolle und fesselnde Suche nach den Wurzeln!

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Lara hat ihren Vater nie kennengelernt, da ihre Mutter immer über ihn geschwiegen hat. Nun ist die Mutter nach einer Erkrankung viel zu jung verstorben und Lara ist in großer Trauer über den Verlust. Da ...

Lara hat ihren Vater nie kennengelernt, da ihre Mutter immer über ihn geschwiegen hat. Nun ist die Mutter nach einer Erkrankung viel zu jung verstorben und Lara ist in großer Trauer über den Verlust. Da verliert sie auch noch ihren Job und weiß nun gar nicht, wie es weiter gehen soll. Halt findet sie bei ihrer Großmutter, die ihr von dem Au-pair-Aufenthalt ihrer Mutter in Südfrankreich erzählt, den diese überraschend abgebrochen hatte. Lara fasst den Entschluss, nach Collioure zu reisen und nach ihrem Vater zu suchen, denn sie vermutet, dass ihre Mutter ihn dort kennenlernte. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein Foto ihrer Mutter, dass vermutlich ihr Vater dort am Meer aufgenommen hat.
Laras Großmutter Béatrice begleitet sie, denn Collioure ist ihr Heimatort und dort steht noch das Haus der Familie, wo sie wohnen können.
Die beiden Frauen machen sich auf Spurensuche und ahnen nicht, wie sehr sich ihr beider Leben verändern wird …

Dies ist der zweite Teil aus der Purpurküsten-Reihe von Silke Ziegler. Man kann den Roman aber ohne Vorkenntnisse lesen.
Dennoch habe ich mich über ein Wiedersehen mit Amélie und Benjamin aus dem ersten Teil gefreut.

Silke Ziegler erzählt hier nicht nur Laras Geschichte und die Suche nach ihrem Vater sondern auch die Geschichte um Béatrice, deren Schwester Julie 1944 spurlos verschwunden ist.
Im Haus der Familie findet Lara eine Notiz, die auf Julies Verschwinden hindeutet.
Dazu gibt es noch einen dritten Handlungsstrang. Es ist ein sehr langer Brief, in dem Julie fast wie in einem Tagebuch die Ereignisse von damals erzählt.
Durch die drei verschiedenen Erzählstränge, die doch irgendwie zusammen gehören, gestaltet sich die Handlung sehr fesselnd und abwechslungsreich.
Laras Spurensuche nach ihrem Vater führt sie zu der Familie, in der ihre Mutter Vanessa damals als Au pair-Mädchen gearbeitet hat. Félix, der Sohn der Familie, den Vanessa seinerzeit betreut hat, unterstützt Lara bei ihrer Suche, was die beiden näher zusammenführt und im Verlauf auch noch Romantik in die Geschichte bringt.
Die Nachforschungen nach Julie gestalten sich ebenso schwierig wie Laras Suche nach ihrem Vater. Nur in kleinen Schrittchen kommen die beiden Frauen voran und entdecken immer wieder kleine Hinweise.
Das war ziemlich spannend und ich habe immer wieder gehofft, dass sich alle Fragen klären und die beiden finden, was sie suchen.
Julies Geschichte, die in dem Brief erzählt wird, ist sehr bewegend und emotional. Wir erleben die Zeit der deutschen Besatzung und der Résistance in Frankreich und erfahren nach und nach etwas über Julies Schicksal.
Die häufigen Wechsel der Handlungsstränge haben das Buch für mich zum Pageturner gemacht und ich war völlig gefangen in dieser geheimnisvollen Geschichte.

Die Protagonisten sind Silke Ziegler auch in diesem Roman wieder gut und authentisch gelungen. Ich konnte mich gut in Lara und auch in Béatrice hinein versetzen und ihre Emotionen nachvollziehen. Lara sucht ihre Wurzeln, das fehlende Puzzleteil in ihrem Leben, denn jeder möchte ja schließlich wissen, wo er her kommt.
Und Béatrice sucht den letzten Teil ihrer Familie, nachdem sie ja nun leider ihre Tochter verloren hat. Das Schicksal ihrer großen Schwester hat sie seit damals nicht losgelassen.
Das war alles sehr bewegend, teilweise auch aufwühlend, besonders natürlich Julies Geschichte in der Kriegszeit.

Die Rückkehr in den kleinen Ort Collioure an der Côte Vermeille habe ich sehr genossen, denn das Setting ist wunderschön und sehr französisch.
Silke Zieglers lebendiger mit mitreißender Schreibstil hat mich durch die Seiten fliegen und völlig in der Geschichte versinken lassen.

Diese emotionale, geheimnisvolle und sehr fesselnde Suche nach den Wurzeln der Familie hat mich begeistert, auch durch die historischen Hintergründe und ich kann es sehr empfehlen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.09.2020

Sehr fesselnde und bewegende Familiengeschichte - großartig erzählt!

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die ...

Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die Pferde.
Und sie ist verliebt in Wilhelm von Lengendorff, den Freund ihres Bruders, und hofft auf einen baldigen Heiratsantrag.
Doch alles kommt anders als der 2. Weltkrieg beginnt. Die jungen Männer werden eingezogen und Dora muss nach Königsberg, um dort ihrem Onkel zu helfen, dessen Frau verstorben ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lernt sie das Stadtleben schätzen und lernt den Kriegsfotografen Curt von Thorau kennen.
Doch auch als sie auf das Gut ihrer Familie zurückkehren kann, ist nichts mehr wie es war. Dora muss schneller erwachsen werden, als ihr lieb ist …

Mit diesem Roman wagt sich Theresia Graw erstmals ins historische Genre und verarbeitet dabei ein Stück der Geschichte ihrer Familie. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, so beinhaltet sie doch vieles, was ihre Familie erleben musste und woran sie die Erinnerung bewahren möchte.

Anfangs habe ich mich schwer getan, mit Dora warm zu werden. Sie war eine verwöhnte Tochter, einerseits sehr naiv aber auch unbeschwert und lebenslustig. Ihre große Liebe gehört den Pferden und sie träumt davon, mit Wilhelm eine Pferdeschule zu eröffnen.
Aber dann durfte ich im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung von Dora erleben, die mich mehr als einmal überrascht und beeindruckt hat.
Nachdem auch ihr Vater in Krieg muss, übernimmt Dora die Verantwortung für das Gut und die Familie. Sie wird schnell erwachsen, verantwortungsbewusst, trifft Entscheidungen und tut alles, um ihre Familie und auch die Beschäftigten auf dem Gut über die schwere Zeit zu bringen.
Der Krieg und seine Grauen kommen immer näher und Dora und ihre Familie spüren die Auswirkungen mehr und mehr. Pferde und Lebensmittel werden beschlagnahmt, Zwangsarbeiter kommen auf den Hof und schließlich kommt der Feind immer näher. Dora muss erneut eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Theresia Graw erzählt diese Familiengeschichte mit sehr viel Leidenschaft und hat mir dabei ein Stück Zeitgeschichte sehr lebendig vermittelt.
Eindrucksvoll erzählt sie am Beispiel von Dora und ihrer Familie das Schicksal, dass damals die Ostpreußen erleben mussten. Sie litten, wie viele andere auch, während des Krieges und danach war ihr Leid auch noch nicht zu Ende.
Dabei beschreibt sie sehr bildhaft die Schönheit der ostpreußischen Landschaft und die Liebe der Menschen zu ihrem Land.
Aber auch das Kriegsgeschehen mit all seinen Facetten und Folgen vermittelt sie realistisch.
Diese Mischung aus einer packenden Familiengeschichte mit realen historischen Hintergründen hat in mir viele Emotionen ausgelöst und mich mit den Menschen dort ihr Schicksal erleben lassen. Ich fühlte mich den Protagonisten sehr nahe und habe mit ihnen gefühlt.
Neben Doras Familie gibt es viele weitere Figuren, die alle ihre kleinen oder größeren Geschichten haben und die Handlung wunderbar ergänzen.

Diese Familiensaga ist ein großartig erzähltes Epos, realistisch, fesselnd und emotional. Der Roman hat mich sehr bewegt und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 15.09.2020

Fesselnde, bewegende und sehr emotionale Geschichte über Mutterliebe

Wohin der Himmel uns führt
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Beth hat ihre große Liebe, ihren Mann Tim, durch eine unheilbare Krankheit verloren. Als Tim die Diagnose bekam, haben sich Beth und Tim dazu entschieden, in einer Kinderwunschklinik Embryos einfrieren ...

Beth hat ihre große Liebe, ihren Mann Tim, durch eine unheilbare Krankheit verloren. Als Tim die Diagnose bekam, haben sich Beth und Tim dazu entschieden, in einer Kinderwunschklinik Embryos einfrieren zu lassen, damit sie auch nach einer Behandlung von Tim noch Kinder bekommen können. Nach zwei Fehlversuchen gibt es nun noch einen Embryo, der für Beth die letzte Möglichkeit ist, ihre große Liebe zum Tim in einem Kind weiterleben zu lassen.
Sie teilt der Klinik ihren Wunsch mit, doch dann ändert ein Anruf alles…

Izzy und Pete sind glückliche Eltern des achtjährigen Noah, ihre Ehe steckt jedoch in einer Krise. Auch wenn sie sich schon oft gewundert haben, warum Noah keinem von beidem ähnelt, ist er ihr ganzes Glück und das einzige, das sie zur Zeit verbindet.
Dann wird auch ihr Leben auf den Kopf gestellt und ein tragisches Ereignis führt Izzy, Pete und Beth näher zusammen, als sie sich das je vorstellen konnten.

Das zentrale Thema dieser emotionalen Geschichte ist Mutterliebe bzw. die Liebe von Eltern zu ihrem Kind.
Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Beth und Izzy erzählt, beide in der Ich-Form. So war ich beiden Frauen gleich ziemlich nah und mochte beide auf Anhieb, so unterschiedlich sie auch sind.
Ich habe mit Beth um ihren Mann getrauert und ihr gewünscht, dass der letzte Versuch schwanger zu werden, klappen möge.
Mit Izzy habe ich gelitten, denn schnell ist klar, dass sie ihren Mann eigentlich noch liebt und unter der Trennung leidet.
Dann tritt eine Situation ein, in der ich nicht wusste, wer von beiden mir mehr leid tat. Ich hätte weder an Beths noch an Izzys Stelle sein wollen.
Gerade als sich eine Lösung für die Situation anbahnt, tritt ein tragisches Ereignis ein, das erneut alles verändert und ich war gespannt, wie Izzy und Beth damit zurechtkommen werden.

Die Geschichte entwickelt sich im Verlauf immer wieder zu einer Achterbahn der Gefühle. Es gibt viele traurige und sehr bewegende Momente aber auch viele glückliche, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich reagiert hätte. Auch wenn ich selbst kein Kind habe, bin ich doch Kind einer Mutter und erlebe die große Mutterliebe jeden Tag.
Begeistert hat mich der einfühlsame Schreibstil, in dem Dani Atkins diese Geschichte erzählt. Ohne Kitsch oder zu viel Drama transportiert sie die vielen unterschiedlichen Emotionen zum Leser und hat mich mit ihren Protagonistinnen fühlen lassen. Ich fühlte mich ihnen so nah wie eine Freundin und habe Anteil am Geschehen genommen.
Beide Frauen zeigen im Verlauf der Geschichte sehr viel Stärke und Größe, die ich so nicht erwartet hätte, aber beeindruckend fand.
Auf leisen Sohlen schleicht sich auch noch ein bisschen Romantik in die Geschichte, was sehr gut ins Gesamtbild passt und für schöne Momente sorgt.

„Wohin der Himmel uns führt“ ist eine sehr emotionale aber authentisch anmutende Geschichte über Mutterliebe, Verlust und Trauer, die mich sehr gefesselt und begeistert hat. Das Ende hat mich lächelnd zurück gelassen und die Geschichte hat sich in mein Herz geschlichen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 09.09.2020

Großartiger, fesselnder Abschluss der Trilogie - insgesamt ein Lesegenuss!

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit
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Das ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler ...

Das ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen enthalten.

Dieser Teil beginnt zum Jahreswechsel 1928/29 und deckt den Zeitraum bis 1956 ab.
Inhaltlich beginnt die Handlung etwa ein Jahr nach dem zweiten Teil.
Wir sind in der Zeit der „Goldenen Zwanziger“ und erleben den Aufschwung von Bad Reichenhall. Die Seilbahn auf den Predigtstuhl wurde gebaut und Annas Sohn Karl eröffnet dort oben ein Berghotel. Auch die Liebe hält Einzug in Karls Leben, aber wird er sein Glück finden?
Anna findet nach einem Schicksalsschlag langsam ins Leben zurück und hat wieder Lebensmut.
Aber dann beginnt allmählich der Nationalsozialismus und wirft dunkle Schatten voraus.

Ich habe diesen dritten Teil unmittelbar nach dem zweiten Teil gelesen und war völlig in der Geschichte gefangen.
Annas Schicksal und ihr Leben haben mich von Anfang an gefesselt und bewegt. Und so habe ich auch diesmal mit Anna gelitten und gebangt.
Aber auch für die anderen Familienmitglieder sowie die bekannten Figuren aus den ersten Teilen hält das Schicksal so manches bereit, denn die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch und der 2. Weltkrieg mit all seinem Grauen beginnt.
Die Figuren sind nach wie vor sehr gut gezeichnet, facettenreich, authentisch und könnten tatsächlich zu dieser Zeit gelebt haben.
Auch wenn es zwischendurch Zeitsprünge von jeweils mehreren Jahren gibt, bleibt die Handlung schlüssig und nachvollziehbar.

Die Autorin hat ganz wunderbar die fiktive Geschichte in die historischen Fakten und Gegebenheiten eingebettet. Das ist wirklich lebendige Geschichte am Beispiel der Familie Schwarzenberg.
Im Glossar am Ende des Buches erläutert die Autorin auch, wie sie andere reale Ereignisse, bezogen auf Bad Reichenhall, in die Geschichte eingebaut hat. So z. B. die Elefanten des Circus Krone, die während des Krieges in der Alten Saline in Bad Reichenhall untergebracht waren.
Auch die Seilbahn auf den Predigtstuhl und ein Berghotel gibt es wirklich, wo tatsächlich an Silvester 1928 ein Ball stattgefunden hat. Ebenso sind die Spielbank und die Therme in Bad Reichenhall Realität.
Sehr beeindruckend lässt die Autorin ihre fiktiven Figuren die Rollen der realen Personen einnehmen und erzählt so auch viel über die Entwicklung der Stadt.
Im Epilog führt sie schlüssig noch einige Handlungsfäden zu Ende, so dass keine Fragen offen bleiben und gibt zusammenfassend einen Ausblick in die Zukunft der Familie Schwarzenberg. Das war ein würdiger Abschluss der Geschichte.

Sophie Oliver ist eine großartige Erzählerin und ihr Schreibstil hat mein Kopfkino inspiriert und mich die Geschichte regelrecht miterleben lassen, so als wäre ich dabei gewesen. Mir ist es am Ende richtig schwer gefallen, Abschied von der Familie Schwarzenberg und Bad Reichenhall zu nehmen.

Auch der letzte Teil der Trilogie war spannend und auch sehr bewegend, mit tragischen und dramatischen Ereignissen während der Kriegszeit aber auch mit fröhlichen und glücklichen Momenten für die Familie.
Nicht nur dieser Teil sondern die gesamte Trilogie ist ein großer Lesegenuss!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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