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Veröffentlicht am 08.09.2020

Großartige Fortsetzung der Familiensaga - packend und mitreißend!

Grandhotel Schwarzenberg – Rückkehr nach Bad Reichenhall
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Das ist der zweite Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zum ersten ...

Das ist der zweite Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Dieser Teil beginnt nahtlos zum ersten Teil im Jahr 1911 und deckt den Zeitraum bis 1927 ab.
Auch inhaltlich knüpft die Handlung nahtlos an den Vorgänger an. Das Grandhotel Schwarzenberg wurde gerade eröffnet und Michael Schwarzenberg, Annas Jugendliebe, ist als gemachter, wohlhabender Mann zurück in Bad Reichenhall.
Seine Enttäuschung, dass Anna inzwischen verheiratet und Mutter eines kleinen Sohnes ist, ist verständlicherweise groß.
Anna befindet sich in gewisser Weise im Schockzustand, denn sie hatte nach zwei Briefen, kurz nach Michaels Abreise, keinerlei Lebenszeichen mehr von ihm erhalten. Auch blieb Michael erheblich länger fort als 1 Jahr, wie er angekündigt hatte, was ihr letztendlich das Herz gebrochen hat. Aber nun ist er zurück und Anna spürt, dass die alten Gefühle wieder aufleben.
Anna steht vor einer schweren Entscheidung, denn wenn sie ihren Mann für Michael verlässt, könnte sie ihren Sohn verlieren.
Kann Anna ihr Glück finden?

Schnell war ich wieder in der Geschichte um die liebenswerte Anna gefangen, die schon so viel Schlimmes durchmachen musste.
Es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit den Figuren aus dem ersten Teil, wie Annas Ehemann, der Bürgermeister von Bad Reichenhall und die Familie von Feil, die auf der Burg hoch über der Stadt leben.
Aber es kommen auch neue Figuren dazu, die mehr oder weniger große Rollen spielen, wie Stanley Meyers, der mit Michael Schwarzenberg als Geschäftsführer des Grandhotels nach Bad Reichenhall kommt und sein bester Freund ist.
Alle Figuren entwickeln sich interessant und schlüssig weiter und sind auch weiterhin sehr lebendig und authentisch dargestellt.
Auch die Veränderungen, die im Laufe der Jahre in der Stadt mit ihrer Saline, dem Kurleben und dem Tourismus so vor sich gehen, stellt die Autorin detailreich und glaubhaft dar.
Beides war interessant und spannend zu verfolgen.

Die reale Zeitgeschichte dieser Zeit, wie der erste Weltkrieg und das Ende der Monarchie auch in Bayern bildet einen guten Hintergrund, in den die fiktive Geschichte eingebettet ist.
Diese Kombination aus historischer Zeitgeschichte und der Entwicklung rund um Anna und ihre Familie macht die Geschichte so packend.
Aber auch der sehr mitreißende Schreibstil trägt dazu bei, dass sich das Buch, ebenso wie der erste Teil, für mich zum Pageturner entwickelt hat.

Mit „Rückkehr nach Bad Reichenhall“ setzt Sophie Oliver, die eine großartige Erzählerin ist“, die Familiensaga um die Schwarzenbergs und das Grandhotel wunderbar fort und ich kann mich dem dritten und letzten Teil auf keinen Fall entziehen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.09.2020

Berührende, warmherzige und unterhaltsame Geschichte

Mandelglück
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„Mandelglück“ ist der dritte Teil aus der Reihe „Kalifornische Träume“. Jeder Teil kann jedoch einzeln gelesen werden.

Sophie verbrachte als Kind und Jugendliche viele schöne Sommer auf der Mandelfarm ...

„Mandelglück“ ist der dritte Teil aus der Reihe „Kalifornische Träume“. Jeder Teil kann jedoch einzeln gelesen werden.

Sophie verbrachte als Kind und Jugendliche viele schöne Sommer auf der Mandelfarm ihrer Großmutter und viel Zeit mit ihrer besten Freudin Lydia. Auch ihre Jugendliebe Jack lernte sie dort kennen.
Aber dann entschied sie sich für eine berufliche Karriere in der Stadt und kehrte nur noch selten auf die Mandelfarm zurück. Oft haderte sie mit sich, weil sie ihre geliebte Großmutter so selten sah und nur ab und zu mit ihr telefonierte.
Dann erreicht sie die Nachricht, dass ihre Großmutter Hattie plötzlich verstorben ist. Sie kehrt zur Beerdigung auf die Mandelfarm zurück und erfährt kurz darauf, dass Oma Hattie ihr die Mandelfarm vererbt hat, mit der Bedingung, dass sie mindestens drei Monate dort leben muss.
Schnell trifft Sophie auch ihre ehemals beste Freundin Lydia wieder und auch Jack kreuzt ihren Weg, da er ein Diner in der kleinen Stadt führt.
Wie wird Sophie sich entscheiden?

Manuela Inusa erzählt hier eigentlich gleich drei Geschichten, nämlich die von Sophie, die von Lydia und auch die von Alba, einer jungen Mexikanerin, die auf der Mandelfarm arbeitet.
Alle drei Geschichten hängen zusammen bzw. die drei Frauen sind miteinander verbunden. Kapitelweise wechselt sich die Perspektive auf eine der drei Frauen.
Jede der drei Frauen führt ein anderes Leben. Sophie ist eine viel beschäftigte Businessfrau in der Großstadt. Lydia ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Sie geht in ihrer Mutterrolle auf und arbeitet teilzeit in der Firma ihres Mannes. Probleme hat sie mit ihrer pubertierenden ältesten Tochter Gracie, deren leiblicher Vater nicht Lydias Ehemann ist.
Alba wuchs in Mexiko in ärmlichen Verhältnissen auf und träumte immer davon, in Amerika ein besseres Leben zu führen. Nachdem ihr Vater sie mit einem älteren amerikanischen Kriegsveteran zwangsverheiratet hat, erfüllt sich zwar ihr Traum, in Amerika zu leben, aber ihr Leben ist längst nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Sie muss den Lebensunterhalt für sich und ihren Mann mit schwerer Arbeit auf der Mandelfarm verdienen.

Die Geschichten der drei Frauen haben mich auf unterschiedliche Weise berührt. Lydias Handlungsstrang ist die Geschichte einer Patchwork-Familie, mit Schwierigkeiten, wie sie im Leben manchmal auftauchen können. Aber es war schön zu erleben, wie schnell Lydia ohne jegliche Vorbehalte auf Sophie zugeht und die alte Freundschaft wieder aufleben lässt.
Sophie selbst erschien mir anfangs etwas oberflächlich. Auch wenn sie wunderbare Erinnerungen an ihre Oma Hattie und die Sommer auf der Mandelfarm hat, denkt sie nur an ihren Job und möchte die Farm eigentlich verkaufen. Erst als sie zufällig Botschaften von Hattie entdeckt, die diese im Haus hinterlassen hat, beginnt bei ihr Prozess des Nachdenkens und sie beschäftigt sich mit dem Gedanken, wie ihr Leben auf der Farm sein könnte und welche Verantwortung sie jetzt gegenüber all den Arbeitern auf der Farm hat.
Als sie sich mit der Geschäftsführung der Farm vertraut macht, erfährt sie auch, dass es etliche illegale Arbeiter gibt und sie lernt auch Alba kennen.
Albas Schicksal hat mich am meisten berührt. Sie wollte nur ein besseres Leben in Amerika und war auch bereit, dafür zu arbeiten. Aber nun wird sie von ihrem Ehemann auf schlimme Art und Weise ausgenutzt und wie eine „Sklavin“ behandelt.

Es war schön zu erleben, wie sich die drei Handlungsstränge mehr und mehr verknüpfen. Lydia ist trotz eigener Sorgen so warmherzig und unterstützt Sophie wo immer sie kann. Aber auch Sophie beginnt sich zum Positiven zu verändern und übernimmt Verantwortung. Sie geht auch mehr auf die Menschen zu, die es gut mit ihr meinen und überdenkt ihr Leben.
Wie schon erwähnt, hat mich Albas Schicksal sehr berührt. Die Autorin zeigt an Albas Beispiel das Schicksal vieler mexikanischer Einwanderer in Amerika auf, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben ins Land kommen und dann feststellen müssen, dass sie von Ehepartnern oder auch Arbeitgebern gnadenlos ausgebeutet werden.
Ich habe sehr mit Alba gehofft, dass sich für sie alles zum Besseren wendet.

Gut gefallen hat mir, wie lebendig Manuela Inusa ihre Figuren darstellt und deren Gedanken, Gefühle und Hoffnungen zum Leser transportiert. Auch die Stimmung die sie durch das schöne Setting im ländlichen Kalifornien erzeugt, gefällt mir gut und sie trägt dazu bei, dass der Roman trotz eines ernsten Themas, eine gewisse Leichtigkeit hat.
Natürlich spielen auch die Mandeln eine große Rolle und daraus werden einige Köstlichkeiten hergestellt. Das Rezept zu Oma Hatties Mandelplätzchen und zwei weiteren Leckereien gibt es im Anhang des Buchs.

Dieser Roman ist mehr als ein leichter Wohlfühlroman, denn er behandelt ein wichtiges Thema, was einige Spannung bietet. Dazu erzählt er sehr warmherzig eine Familiengeschichte und auch die Liebe spielt eine schöne Rolle.
Diese schöne Mischung hat mich begeistert und mir fesselnde und unterhaltsame Lesestunden geboten!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 02.09.2020

Unterhaltsame Familiengeschichte mit bewegendem historischen Teil

Der Duft von weißem Burgunder
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Kate hat französische Wurzeln lebt aber in den USA und leitet dort ein Restaurant. Sie ist auch Sommeliere und möchte endlich die sehr schwierige Meister-Prüfung ablegen. Zur Vorbereitung fährt sie für ...

Kate hat französische Wurzeln lebt aber in den USA und leitet dort ein Restaurant. Sie ist auch Sommeliere und möchte endlich die sehr schwierige Meister-Prüfung ablegen. Zur Vorbereitung fährt sie für ein paar Wochen nach Frankreich auf das Weingut ihrer Familie, woran sie schöne Erinnerungen hat. Als Studentin verbrachte sie dort eine tolle Zeit und auch ihre große Liebe Jean-Luc lebt in der Nähe.
Beim Aufräumen der alten Kellergewölbe des Weinguts findet Kate zunächst einen Koffer mit Hinweisen auf eine Tante Hélène, von deren Existenz sie gar nichts wusste.
Wenig später entdeckt sie auch noch einen gut verborgenen Kellerraum, in dem unzählige Flaschen Wein aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg lagern und ein Tagebuch von Hélène.
Kate macht sich mit ihrer ehemaligen Mitstudentin Heather, die in die Familie eingeheiratet hat, auf Spurensuche nach Hélène. Aber sie stoßen auf Widerstand.

Hier werden eigentlich zwei Geschichten erzählt, die von Kate in der Gegenwart und die von Hélène in der Vergangenheit, überwiegend in Tagebuchform.
Wie es oft bei solchen Romanen ist, hat mich Hélènes Geschichte mehr gefesselt. Sie erzählt von einer jungen Frau, die während des 2. Weltkrieges tapfer, mutig und entschlossen war. Wir erleben die Zeit der Besatzung durch die Deutschen, die Résistancebewegung und letztendlich wird Hélène sogar der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt.
Hélènes Geschichte hat mich sehr berührt und gefesselt, denn sie ist bewegend und teilweise sogar tragisch.

Die Geschichte in der Gegenwart ist dagegen nicht so packend. Natürlich ist es spannend, wie Kate und Heather immer wieder versuchen, etwas über Hélène herauszufinden. Dabei stoßen sie häufig auf Schweigen, finden aber auch Hilfe und Unterstützung.
Daneben geht es viel um Wein und Weinanbau, was ich interessant fand.
Aber Kate wurde mir nicht so richtig sympathisch. Es ist zwar lobenswert, dass sie ihre Arbeit liebt, aber sie ordnet dem alles unter und hat eigentlich nur ihre Prüfung und Karriere im Kopf. Die Werte der Familie scheinen ihr nicht so nah zu gehen.
Die Begegnungen mit ihrer großen Liebe Jean-Luc lassen zwar immer wieder ein gewisses Prickeln spüren aber eine Liebesgeschichte entwickelt sich daraus erst gegen Ende.

Gut gefallen hat mir das Setting im Burgund und auf dem alten Weingut. Das hat die Autorin sehr schön und anschaulich beschrieben, so dass ich die vielen Weinreben und die Trauben in der Sonne glitzern sah.

Im gesamten Text gibt es sehr viele französische Begriffe, Ausdrücke und teilweise sogar ganze Sätze. Ich verstehe aus Schulzeiten noch ein bisschen Französisch aber das hat meinen Lesefluss doch etwas gestört, auch wenn die Bedeutung sich oft aus den folgenden Sätzen erschlossen hat.

Insgesamt ist „Der Duft von weißem Burgunder“ eine unterhaltsame Familiengeschichte, deren historischer Teil sehr bewegend war und eigentlich ein eigenes Buch verdient hätte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 27.08.2020

Warmherzige Fortsetzung mit dem Bücherbus in den schottischen Highlands

Happy Ever After – Wo dich das Leben anlächelt
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„Wo dich das Leben anlächelt“ ist der zweite Teil aus der „Happy Ever After-Reihe“.
Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da auf die wichtigen Ereignisse und Personen aus dem ersten ...

„Wo dich das Leben anlächelt“ ist der zweite Teil aus der „Happy Ever After-Reihe“.
Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da auf die wichtigen Ereignisse und Personen aus dem ersten Teil immer wieder mal Bezug genommen wird.

Zoe ist alleinerziehende Mutter eines 4-jährigen Jungen, der nicht spricht. Sie arbeitet in einer Kita und lebt mit ihrem Sohn in einer winzigen Wohnung in der Stadt. Als die Miete steigt und sie kaum noch weiß, wie sie ihr Leben finanzieren soll, bekommt sie das Angebot vertretungsweise eine fahrende Buchhandlung zu übernehmen. Wohnen kann sie in einem alten Schloss bzw. Herrenhaus, wo sie die drei Kinder des alleinstehenden Hausherrn betreuen soll. Mit dem Angebot scheinen sich ihre Probleme zu lösen und da Zoe Bücher und Kinder liebt, macht sich auf den Weg in die schottischen Highlands. Was sie dort erwartet, hast sie sich so aber nicht vorgestellt …

Anfangs lernen wir Zoe kennen und ihre aktuelle Lebenssituation in London. Der Vater ihres kleinen Sohnes kümmert sich nur sporadisch um den Jungen und unterstützt Zoe finanziell auch nicht, da er selbst nur wenig Geld hat.
Da kommt Zoe das Angebot gerade recht, nach Schottland zu ziehen. Nina, die Inhaberin der fahrenden Buchhandlung im Bus, ist schwanger und sucht eine Vertretung. Da Zoe Bücher liebt, sollte ihr dieser Job leicht fallen.
Aber auch in Zoes neuem Zuhause, das alte Schloss, spielen Bücher eine große Rolle, denn der Hausherr Ramsey besitzt eine riesige Bibliothek in der wahre Bücherschätze schlummern.
Dieses Bücherthema zieht sich neben anderen Themen durch die ganze Handlung, was mein Bücherherz auch höher schlagen lässt.

Zoes Neustart in den Highlands ist aber nicht gerade leicht. Die Kunden des Bücherbusses verlangen immer wieder nach Nina, die immer genau weiß, welches Buch sie empfehlen muss. Die Kinder des Schlossherrn wollen Zoe nicht akzeptieren, denn sie sind der Meinung, sie brauchen keine neue Nanny. Zoe ist schließlich schon Nummer 7.
Und der Schlossherr selbst vergräbt sich den ganzen Tag in seiner Bibliothek und kümmert sich kaum um die Kinder. Aber man spürt, dass er seine Kinder sehr liebt, wenn er sich mal mit ihnen beschäftigt. Da habe ich mich schon gefragt, was in diesem Haus los ist und was mit der Mutter der Kinder geschah.
Zoe lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht mit dem Bücherbus Umsatz zu machen und zu den Kindern durchzudringen. Ebenso versucht sie den Kontakt zu Ramsey zu verbessern, um der Kinder willen.
Das ist teilweise sehr berührend aber es kommt auch immer wieder zu sehr humorvollen Szenen.
Für mich war es spannend zu verfolgen, wie Zoe ihren Weg geht und mehr und mehr kleine Erfolge erzielt. Und auch Ramsey entwickelt sich und öffnet sich ganz langsam.
Da Zoe Kinder sehr liebt, schafft sie es nach und nach auch, die Kinder zu verändern.
Dazu gibt es etliche Überraschungen und sogar eine dramatische Situation wird geboten. Auch eine ganz zarte Liebesgeschichte gibt es, die sich aber gar nicht in den Vordergrund drängt sondern eher am Rande eine Rolle spielt und das Ende abrundet.

Das Setting in den schottischen Highlands nahe dem Loch Ness passt perfekt zur dieser Geschichte. Die schöne Natur und die freundlichen, hilfsbereiten Menschen bilden eine schöne Grundlage.
Zoe war mir sehr sympathisch, denn sie hat das Herz am rechten Fleck. Ramsey ist sehr geheimnisvoll dargestellt, aber man spürt, dass auch er ein gutes Herz hat.
Begeistert hat mich die Darstellung der Kinder und hier vor allem Zoes kleiner Sohn Hari. Das ist der Autorin wirklich gelungen und die Kinder haben sich schnell in mein Herz geschlichen.

Der lockere und anschauliche Schreibstil der Autorin macht auch in diesem Buch das Lesen wieder zum Vergnügen und ich war durch die fast 600 Seiten flott durch.
Der zweite Ausflug mit dem Bücherbus und in die schottischen Highlands war abwechslungsreich, warmherzig, teilweise emotional und gute Unterhaltung, besonders für Bücherfreunde!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 26.08.2020

Bewegende Geschichte auf zwei Zeitebenen über Verlust, Trauer und den Weg zurück!

Das Kind der Wellen
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Lisa ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine kleine Tochter. Und dieses kleine Mädchen hat sie durch einen Badeunfall am Strand verloren. Mit diesem Verlust kommt Lisa nicht zurecht und sie verlässt ...

Lisa ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine kleine Tochter. Und dieses kleine Mädchen hat sie durch einen Badeunfall am Strand verloren. Mit diesem Verlust kommt Lisa nicht zurecht und sie verlässt ihre Familie, um alleine in das Ferienhaus an der Nordsee zurückzukehren. Hier hofft sie Ruhe zu finden und das tragische Ereignis verarbeiten zu können.
Im Ferienhaus findet sie noch alles so vor, wie die Familie es vor rund einem Jahr hinterlassen hat. Lisa versinkt nach wie vor in tiefer Trauer und auch in Selbstmitleid.
Als sie einen Wasserschaden entdeckt, der durch das defekte Dach entstanden ist, beauftragt sie auf Empfehlung der Nachbarin den alten Schreiner Lars, der sich mit Unterstützung seines Sohnes Jonas an die Arbeit macht. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten entdeckt Lisa Notizen und Bilder zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Lisa und Jonas haben den Verdacht, dass dieses Märchen in früheren Jahren von einer Mutter für ihr Kind entworfen wurde und sie machen sich auf Spurensuche. Dabei entdecken sie eine weitere tragische Geschichte …

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir erleben die Gegenwart im Jahr 2019 und die Vergangenheit im Jahr 1919. Hier lernen wir die 17-jährige Vicky kennen, die in wohlhabenden Verhältnissen zur Zeit der französischen Besatzung mit ihrer Familie in Mainz lebt. Sie verliebt sich in Jamal, einen französischen Soldaten mit marokkanischer Herkunft. Diese Liebe steht unter keinem guten Stern, da die deutsche Bevölkerung keine gute Meinung über die Besatzer hat.

Beide Handlungsstränge werden wechselnd parallel zueinander erzählt und die Wechsel enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Das ist so nicht unbekannt, hier aber gut umgesetzt und hat für mich durchaus dazu beigetragen, Spannung zu erzeugen.
Vickys Geschichte hat mich sehr in ihren Bann gezogen. Der geschichtliche Hintergrund der französischen Besatzung in Mainz und den Umgang der deutschen Bevölkerung damit, war gut dargestellt. Auch die Klassenunterschiede zwischen wohlhabenden Familien und den Bediensteten werden hier deutlich gemacht. Ich habe mich sehr mit Vicky gefreut, wie sie die erste große Liebe erlebt und auch mit ihr gelitten bei allem was dann folgte. Ihr Schicksal war sehr ergreifend.

In der Gegenwart war natürlich Lisa die Hauptfigur. Ihre Trauer und ihre Empfindungen sind gut bei mir angekommen. Es ist für eine Mutter sicher das Schlimmste, ein Kind zu verlieren. Dennoch konnte ich nicht ganz verstehen, warum sie nicht mit ihrer Familie gemeinsam versucht, die Trauer zu verarbeiten, denn immerhin hat sie ja noch zwei Kinder.
Nach einiger Zeit wird aber klar, dass ihr die Abgeschiedenheit im Ferienhaus am Meer gut tut und sie beginnt allmählich sich zu fangen und wieder zu sich selbst zu finden. Dabei hilft natürlich auch die Ablenkung durch die Renovierungsarbeiten und den Fund des Märchens, der sie zu Nachforschungen animiert.
Auch die Bekanntschaft mit Jonas scheint ihr gut zu tun, denn die beiden führen gute Gespräche. Dennoch kam mir die Handlung in der Gegenwart ein bisschen zu kurz und Lisas Entwicklung wurde mir ein bisschen zu knapp dargestellt.

Das Setting in dem kleinen Ort an der Nordsee sowie die Abgeschiedenheit rund um das Ferienhaus am Meer waren sehr schön beschrieben. Das Kopfkino sprang an und ich sah den einsamen Strand und die Wellen vor mir. Auch die Nachbarn und die Dorfbewohner haben ihre Rollen und fügen sich gut in die Handlung ein.

Das Ende beider Handlungsstränge ist versöhnlich und warmherzig und für mich passend.
Insgesamt hat mich diese bewegende Geschichte mit ihren interessanten und unterschiedlichen Protagonistinnen, vielen Emotionen und einer besonders fesselnden Handlung in der Vergangenheit gut unterhalten!



Fazit: 4 von 5 Sternen



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