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Veröffentlicht am 25.07.2017

Fesselnde Suche nach der Wahrheit in Südfrankreich

Im Angesicht der Wahrheit
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Der neue Krimi von Silke Ziegler trägt den Untertitel "Rückkehr ins Roussillon" und führt die Leser erneut nach Argelès-sur-Mer in Südfrankreich.
Estelle Miroux hatte vor 18 Jahren nicht nur ihre Heimat ...

Der neue Krimi von Silke Ziegler trägt den Untertitel "Rückkehr ins Roussillon" und führt die Leser erneut nach Argelès-sur-Mer in Südfrankreich.
Estelle Miroux hatte vor 18 Jahren nicht nur ihre Heimat sondern auch ihre Familie verlassen und war nach Deutschland gegangen. Nun hat ihre verstorbene Großmutter ihr das kleine Hotel Auberge hinterlassen und Estelle ist mit ihrem Ziehsohn Noah in die Heimat zurückgekehrt. Sie beginnt mit der Renovierung der Auberge und die beiden leben sich langsam ein. Unterstützung bei der Renovierung bekommt Estelle von Nachbar Tom, der nicht nur ein guter Handwerker ist sondern auch sehr charmant und attraktiv.
Noah findet allmählich Freunde und Estelle trifft alte Schulfreunde wieder und hat auch vorsichtige erste Kontakte zu ihrer Familie.

Eigentlich läuft alles gut und bis dahin ist die Geschichte auch recht ruhig. Aber dann geschehen in kurzer Zeit zwei Morde. Ab dem Moment nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf. Schnell ist klar, dass es eine Verbindung zu Estelle geben muss. Die Opfer sind ebenfalls frühere Schulkameraden und sie tragen auf der Stirn das Datum der Nacht, wegen der Estelle vor 18 Jahren ihre Heimat verlassen hat. Estelle ist geschockt und verwirrt von den Ereignissen und wird auch noch von der Polizei verdächtigt.

Ab da gliedert sich die Story eigentlich in zwei Handlungsstränge, die aber ständig miteinander verknüpft sind.
Einerseits erleben wir die Ermittlungen der Polizei, die recht aufwendig sind, denn die einzigen Anhaltspunkte sind das Datum vor 18 Jahren und die Tatsache, dass die Opfer offenbar gemeinsam zur Schule gegangen sind.
Andererseits erleben wir Estelle, die die Renovierung der Auberge abschließt und die ersten Gäste empfängt. In einem Schrank findet sie ein Notizbuch mit Aufzeichnungen ihrer Oma. Diese erzählt Estelle in sehr persönlichen Worten ihre eigene Geschichte in Form eines langen Briefs, der in Abschnitten in die Handlung eingebunden ist. So erfährt Estelle und auch der Leser nach und nach das Schicksal von Estelles Oma, das dem von Estelle ähnlich ist und mich sehr berührt hat.

Silke Ziegler hat mich mit diesem Südfrankreich-Krimi erneut begeistert und überzeugt. Der Plot ist komplex und undurchsichtig und es gibt viele überraschende Momente und Ereignisse.
Mich hat die Story durchgängig gefesselt und die Spannung war hoch. Auch wenn ich nach einer Weile ahnen konnte, was Estelle in der bewussten Nacht vor 18 Jahren passiert ist, war das ganze Ausmaß mit allen Folgen längst nicht erkennbar. Und mit Täter und Motiv hat mich die Autorin sehr überrascht.
Auch alle anderen losen Fäden verknüfen sich zum Ende schlüssig und alle Fragen werden geklärt.

Dieses Buch bietet neben der Krimihandlung auch eine emotionale Familiengeschichte und eine Romanze. All das fügt sich zu einer absolut gelungenen Geschichte zusammen, zu der die wunderschöne Kulisse von Südfrankreich bestens passt.
Viele Wendungen und überraschende Details, vielschichtige Protagonisten sowie der mitreißende Schreibstil haben das Buch für mich zu einem Pageturner gemacht!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 25.07.2017

Unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi

Im Schatten des Schlössli
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Ursula Kahi folge ich schon eine ganze Weile auf Twitter und bekam so einiges von ihren Recherchen für ihren ersten Krimi mit. Nachdem sie bisher eher Kinderbücher, Kurzgeschichten, bildungspolitische ...

Ursula Kahi folge ich schon eine ganze Weile auf Twitter und bekam so einiges von ihren Recherchen für ihren ersten Krimi mit. Nachdem sie bisher eher Kinderbücher, Kurzgeschichten, bildungspolitische Reden, Computerhandbücher und wissenschaftliche Berichte geschrieben hat, ging sie die Arbeit an diesem Regionalkrimi offensichtlich sehr akribisch an.
Sie recherchierte bei der Kantonspolizei und erkundete Örtlichkeiten in ihrer Region, die als Schauplätze für den Krimi geeignet sind.
Das spiegelt sich in ihrem Krimi wieder. Die realen Schauplätze, die sie ausgewählt hat, sind so schön beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war.
Mit Kommissar Geigy und dem Praktikanten Patrick Unold hat sie zwei Ermittler geschaffen, die gegensätzlicher nicht sein können. Während der Kommissar schon mal etwas kauzig ist und auch dem Alkohol zuspricht, ist der Praktikant Unold eher nüchtern und sachlich. Aber diese Gegensätzlichkeit führt auch öfter mal zu witzigen Momenten.
Auch die weiteren Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt, wie z. B. Flora, die Besitzerin eines veganen Imbiss, der auch öfter Schauplatz ist.

Die Story ist spannend gestaltet und geizt auch nicht mit Leichen. Insgesamt 5 Morde müssen aufgeklärt werden. Die Ermittlungen sind mühsam und durch viele geschickt eingearbeitete Wendungen und Details bleibt die Spannung bis zum Ende hoch. Viele liebevolle kleine Details bei Personen oder Schauplätzen runden die Geschichte ab.

Auch wenn einige schweizerische Ausdrücke und Redewendungen für mich naturgemäß etwas gewöhnungsbedürftig waren, hat das dem schönen und flüssigen Schreibstil keinen Abbruch getan.

Ein unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi, den ich gerne gelesen habe und auch weiterempfehlen kann.



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 23.07.2017

Großartiges Buch, das berührt, fesselt und gut unterhält

Totenlied
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Meine Meinung:
„Totenlied“ ist ein Thriller aus der Feder von Tess Gerritsen. Und hier erleben wir die Autorin mal von einer anderen Seite. Sie erzählt diese Geschichte auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart ...

Meine Meinung:
„Totenlied“ ist ein Thriller aus der Feder von Tess Gerritsen. Und hier erleben wir die Autorin mal von einer anderen Seite. Sie erzählt diese Geschichte auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart und zur Zeit kurz vor und während des 2. Weltkrieges.
Außerdem verknüpft sie hier das Thema Musik und einen realen historischen Hintergrund miteinander. Und das ist ihr sehr gut gelungen, wie ich finde.

Der Handlungsstrang in der Gegenwart erzählt von der Violinistin Julia, die in einem alten italienischen Notenbuch einen völlig unbekannten Walzer entdeckt. Und immer wenn sie auf ihrer Geige das schwierige und aufwühlende Stück „Incendio“ spielt, geschehen merkwürdige und erschreckende Dinge mit ihrer kleinen Tochter.
Niemand will ihr glauben und daher reist Julia nach Italien, um die Herkunft des Walzers zu klären, ggfs. den Komponisten oder seine Nachkommen zu finden und herauszufinden, was es mit der mysteriösen Komposition auf sich hat.
Ich habe mir das Stück „Incendio“, das ebenfalls aus der Feder von Tess Gerritsen stammt, auf YouTube in verschiedenen Versionen angehört. Mich hat es begeistert und in eine besondere Stimmung in Verbindung mit dem Buch versetzt.

Auf der zweiten Zeitebene befinden wir uns in Venedig im Sommer 1938 und lernen Lorenzo kennen, einen begabten Violinisten und seine jüdische Familie sowie Laura, die Tochter eines Professors für Musik.
Beide Handlungsstränge haben mich einzeln schon gefesselt. Und die Wechsel zwischen beiden hat die Autorin gut gesetzt, so dass die Spannung und vor allem auch die Neugier auf die Auflösung immer hoch blieb.

Tess Gerritsen hat die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert und gibt im Anhang einen Überblick darüber. Sie verknüpft die reale Geschichte der italienischen Juden und deren Schicksal mit der fiktiven Geschichte von Lorenzo und seiner Komposition. Und damit erinnert sie nicht nur an diese tragischen und schrecklichen Ereignisse der Judenverfolgung sondern sie möchte, so schreibt sie im Anhang, den stillen Helden ein Denkmal setzen, die mit ihrer Menschlichkeit halfen, Juden zu retten, sie zu verstecken oder ihnen zur Flucht zu verhelfen und die diese Hilfsbereitschaft oft mit dem eigenen Leben bezahlten.
Ich finde, das ist ihr sehr gut gelungen!

Dieser so ganz andere Thriller von Tess Gerritsen hat mich überzeugt, sehr gefesselt, berührt und auch gut unterhalten. Die Autorin zeigt hier eindrucksvoll wie man ein Stück Zeitgeschichte verpackt in einen spannenden Plot verarbeiten und so jedem näher bringen kann.
Ich meine, dieses großartige Buch muss man gelesen haben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 23.07.2017

Berührende Geschichte über ein Ende und einen Neuanfang

Alles, was bleibt
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Dieser Roman erzählt nicht nur die Geschichte von Gesine und Leo und ihrer großen Liebe sondern auch die Geschichte eines Neuanfangs.
Als Leo seiner Gesine nach 17 Jahren gesteht, dass er sich in eine ...

Dieser Roman erzählt nicht nur die Geschichte von Gesine und Leo und ihrer großen Liebe sondern auch die Geschichte eines Neuanfangs.
Als Leo seiner Gesine nach 17 Jahren gesteht, dass er sich in eine jüngere Frau verliebt hat, mit ihr leben will und sich von Gesine trennt, bricht für sie eine Welt zusammen.
Zuerst dachte ich, das ist der Klassiker und der Roman wird nicht viel Neues bieten. Weit gefehlt!

Annette Hohberg beschreibt Gesines Weg in ein neues, anderes Leben sehr einfühlsam und in einem wunderbaren Schreibstil mit einer ausdrucksvollen Sprache.
Auch wenn sich das Thema zunächst klischeehaft anhören mag, ist das Buch weder kitschig noch irgendwie schwülstig.
Gesine geht ihren Weg, mit der Trennung klar zu kommen und zu sich selbst zu finden, über Erinnerungen.
Es gibt immer Rückblenden in die Zeit als Gesine und Leo sich kennenlernten, ihre Liebe entstand und ihr Eheleben.
So lernt man beide gut kennen und kann aktuelle Handlungen besser nachvollziehen.
Dreh- und Angelpunkt von Gesines Erinnerungen sind 17 Bilder die ihre Ehejahre repräsentieren und gutes Essen kochen. Leo ist Restaurantkritiker und die beiden haben oft und gerne zusammen gekocht und gegessen.
So setzt sich Gesine mit ihrer Ehe und ihrem bisherigen Leben auseinander und wird sich Schritt für Schritt über viele Dinge klarer.
Das Kochen und Essen nimmt in dieser Geschichte viel Raum ein, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack tritt.
Aber wer Gefallen daran findet, bekommt als Anhang zum Buch „Gesines Rezepte gegen das Traurigsein“ zum Nachkochen.
Dank der ausdrucksstarken Schreibweise der Autorin riecht man förmlich die Düfte des guten Essens und auch die Normandie, wohin sich Gesine zurück zieht, ist wundervoll bildhaft beschrieben.

Gesine hatte ich schnell in mein Herz geschlossen, weil ihre Emotionen und Handlungen für mich authentisch und nachvollziehbar waren.
Emotionen erlebt sie viele, über Trennungsschmerz, Trauer, Wut und sogar Hass bis zur Erkenntnis, dass sie ein neues Leben will.
Ich konnte mit ihr fühlen und hätte sie oft gerne in den Arm genommen und ihr Mut gemacht.
Auch die weiteren Nebenfiguren sind detailreich und liebevoll gezeichnet und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.

Irgendwann dachte ich, der Ausgang der Geschichte sei vorhersehbar, aber ich habe mich geirrt. Die Autorin hält Wendungen und Überraschungen bereit, die das Buch zu einem fesselnden Lesevergnügen machen.
Gesines Geschichte hat mich wirklich begeistert und vor allem auch berührt.
Ein Ende ist eben nicht immer ein Ende sondern auch der Anfang für etwas Neues!


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 19.07.2017

Bezaubernd, mitreißend und fesselnd

Ein Sommer wie dieser
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Selten erlebe ich, dass mich ein Buch so mitreißt wie dieses.
Die 352 Seiten habe ich in 1 ½ Tagen verschlungen.
Das lag einerseits an dem großartigen Schreibstil der Autorin.
Oft kurze Sätze mit einer ...

Selten erlebe ich, dass mich ein Buch so mitreißt wie dieses.
Die 352 Seiten habe ich in 1 ½ Tagen verschlungen.
Das lag einerseits an dem großartigen Schreibstil der Autorin.
Oft kurze Sätze mit einer ausdrucksvollen Wortwahl und eine sehr bildhafte Sprache schaffen in diesem Buch eine ganz besondere Atmosphäre. Beim Lesen fühlte ich mich wie in einem Film, hörte förmlich die passende Musik dazu und die Figuren wurden vor meinen Augen lebendig.
Andererseits erzählt Annette Hohberg hier eine eindrucksvolle Geschichte von großen Gefühlen und einer Liebe, wie sie wohl nicht oft vorkommt.

Ohne jemals kitschig zu werden hat sie in mir viele Emotionen ausgelöst, mich sehr berührt und auch zum Nachdenken angeregt.
Viele liebevolle Details und auch die Thematik Literatur und Bücher, die die Autorin in die Geschichte einfließen lässt, runden die Handlung ab.

Die Geschichte von Klara und Stephan handelt von großen Gefühlen, Entscheidungen, Enttäuschungen, Träumen, Neubeginn und all dem, was daraus folgt, so wie das Leben eben sein kann. Die Gespräche, die die beiden führen, sind tiefgründig und ihre Gedanken nachvollziehbar. Auch alle anderen Charaktere sind glaubwürdig, authentisch und gut gezeichnet.

Diese bezaubernde, mitreißende und fesselnde Geschichte ist ein absoluter Lesegenuss!



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de