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Veröffentlicht am 08.01.2020

Wohlfühlbuch über 3 Freundinnen mit Nordseeflair

Winterfreundinnen
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In „Winterfreundinnen“ entführt uns die Autorin in das winterliche St. Peter-Ording.
Dort lebt Maj-Britt und betreibt das Restaurant „Seeschwalbe“, das schon lange im Familienbesitz ist.
Esther, eine erfolgreiche ...

In „Winterfreundinnen“ entführt uns die Autorin in das winterliche St. Peter-Ording.
Dort lebt Maj-Britt und betreibt das Restaurant „Seeschwalbe“, das schon lange im Familienbesitz ist.
Esther, eine erfolgreiche Reise-Journalistin, besucht ihre Mutter, deren 80. Geburtstag bevorsteht, bei dessen Vorbereitungen sie helfen soll.
Dörthe bekam von ihrem Freund einen Gutschein für eine Wellness-Fastenkur in einer Klinik in ihrem Heimatort geschenkt und plagt sich nun dort damit, einige Pfunde zu verlieren.
Die drei Frauen waren Schulfreundinnen haben sich aber im Laufe der Jahre etwas aus den Augen verloren.
Nun treffen sie zufällig wieder aufeinander und lassen die alte Freundschaft wieder aufleben …

Zu Beginn lernt man erst mal die drei Frauen kennen, die alle im sogenannten „besten Alter“ sind.
Dörthe befindet sich in der Klinik und plagt sich mit ihrer Fastenkur herum und ist der Auffassung, dass ihr Freund Recht hat und sie unbedingt abnehmen muss.
Schnell wurde mir klar, dass Dörthe offenbar recht wenig Selbstwertgefühl hat und sich von ihrem Freund vieles einreden lässt. Dabei ist sie so eine lebenslustige und charmante Frau, die es nicht nötig hat, sich von ihrem Partner so behandeln zu lassen. Aber darauf muss sie erst mal kommen.
Esther schottet sich sehr ab, lässt kaum Nähe zu und lebt für ihren Beruf, bei dem sie schon viele interessante Orte auf der Welt bereist hat.
Ihre Beziehung zu ihrer Mutter ist auch leicht problematisch und irgendwie macht Esther den Eindruck, als wäre sie ständig vor sich selbst auf der Flucht.
Auch Maj-Britt hat zu kämpfen, denn nur mit den Sommergästen kann sie das Restaurant nicht am Leben erhalten. Sie hat Geld investiert und braucht dringend mehr Einnahmen, besonders im Winter. Dazu kommt, dass ihr Mann, mit dem sie das Restaurant gemeinsam geführt hat, sie verlassen hat.

Mit den drei Frauen hat die Autorin authentische und liebenswerte Figuren geschaffen. Sie wirkten auf mich alle drei glaubwürdig und mir gefiel es, dass wir es hier mit gestandenen Frauen zu tun haben, die alle so um die 50 Jahre alt sind.
Es war schön zu erleben, wie sie sich nach vielen Jahren wiedertreffen und die alte Vertrautheit schnell wieder da ist. In einigen gemeinsamen Gesprächen tauschen sie sich aus und die alte Freundschaft lebt wieder auf.
Die Erzählperspektive wechselt ständig zwischen den drei Frauen, so dass man viel über ihre Gefühle und Gedanken erfährt. Ich fühlte mich allen dreien ständig nahe, wobei ich mit Esther ein paar Schwierigkeiten hatte, weil sie sich selber so unter Druck setzt.
Dörthe hätte ich manchmal schütteln mögen, dass sie sich von ihrem Freund so beeinflussen lässt und nicht merkt, dass sie genau so wie sie ist bleiben sollte, einfach liebenswert.

Mir hat es gut gefallen, wie die drei Freundinnen sich gegenseitig unterstützen können und vor allem, wie sie alle drei angeregt durch die gemeinsamen Gespräche und Unternehmungen beginnen, sich zu verändern. Sie gewinnen Erkenntnisse, treffen Entscheidungen und schlagen neue, andere Wege ein.
Dabei kommt die Liebe und auch der Humor nicht zu kurz, so dass die gesamte Geschichte sehr unterhaltsam ist.
Vor allem ist sie aber realitätsnah und wie aus dem Leben gegriffen, was mir Freude gemacht hat.

St. Peter-Ording ist eine schöne Kulisse für diese Geschichte und kann auch im Winter mit Dünen und Meer eine schöne Stimmung und Nordseeflair verbreiten.

Diese Geschichte erzählt sehr warmherzig von Freundschaft, Liebe und vor allem davon, dass das Leben in jedem Alter lebenswert und schön ist und für Veränderungen ist es nie zu spät!
Insgesamt ist ein schönes Wohlfühlbuch für kuschelige Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.12.2019

Komplexer Thriller mit durchdachtem Plot aber teilweise verwirrend

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
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Gleich zu Beginn erleben wir die Ankunft der jungen Frau in dem kleinen englischen Dorf. Zielstrebig geht sie mit ihrem Koffer zu dem Haus von Laura und Tony, da sie glaubt, dort zu leben.
Sie kennt sich ...

Gleich zu Beginn erleben wir die Ankunft der jungen Frau in dem kleinen englischen Dorf. Zielstrebig geht sie mit ihrem Koffer zu dem Haus von Laura und Tony, da sie glaubt, dort zu leben.
Sie kennt sich auch genau aus in dem Haus, weiß wo das Bad ist und die Lage der anderen Räume. Laura und Tony sind verwirrt, denn sie kennen die Frau nicht. Dennoch helfen sie ihr und lassen sie im Gästezimmer übernachten. Am nächsten Tag bringt Laura sie zur örtlichen Ärztin. Diese glaubt in ihr eine gewisse Jemma zu erkennen, die vor einigen Jahren ihre Freundin getötet haben soll und nach der Entlassung aus der Psychiatrie untergetaucht ist. Die Ärztin ruft die Polizei an und ein großes Verwirrspiel nimmt seinen Lauf.

Ich habe relativ lange gebraucht, um dieses Buch zu lesen, was wohl auch daran lag, dass alles oft recht verwirrend ist. Und es ist auch schwierig, eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern, denn das Ganze ist sehr komplex.
Es gibt häufige Perspektivwechsel und immer wieder werden ausgiebig Dinge erklärt bzw. erwähnt, die sich dann später als nebensächlich heraus stellen.
Dennoch baut sich nach einer Weile langsam eine Spannung auf.
Die nahm für mich richtig Fahrt auf, nachdem klar war, dass die junge Frau nicht die erwähnte Jemma ist.
Denn wer ist sie dann und was hat sie vor?

Der Autor legt viele falsche Fährten, gibt Hinweise, macht Andeutungen und hat mich so miträtseln lassen und meine Neugier mehr und mehr geweckt.
Doch auf das, worauf es dann letztendlich hinausläuft, wäre ich nie gekommen. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Auflösung für meinen Geschmack ein bisschen überzogen war.
Es gibt aber auch noch ein paar kleine Nebengeschichten, die weiteren beteiligten Figuren betreffend, die die Geschichte anreichern, teilweise aber auch zur Verwirrung beitragen.

Die Hauptprotagonistin war mir sympathisch und während sie anfangs mein Mitgefühl hatte empfand ich sie später als entschlossen handelnd, risikobereit und teilweise auch ein bisschen kaltblütig, was aber nachvollziehbar war.

Insgesamt ist dies für mich ein Thriller mit einem sehr komplexen, durchdachten Plot, der für spannende Unterhaltung sorgt sich aber teilweise zu sehr in unbedeutenden Details verliert!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 19.12.2019

Roman um ein Familiengeheimnis, das das Leben vieler Menschen verändert

Das Geheimnis meiner Mutter
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Jane, die Mutter der Schwestern Georgie und Kate, ist krank und hat beginnende Demenz. Kate, die ältere der beiden hat kaum noch Erinnerungen an ihren Vater, der noch vor Georgies Geburt starb. Und so ...

Jane, die Mutter der Schwestern Georgie und Kate, ist krank und hat beginnende Demenz. Kate, die ältere der beiden hat kaum noch Erinnerungen an ihren Vater, der noch vor Georgies Geburt starb. Und so müssen sich die beiden Schwestern alleine um ihre Mutter kümmern.
Kate ist mit Joe verheiratet und Georgie lebt mit Matt zusammen und die beiden haben eine Tochter, Clementine.
Während Kate schon immer sehr unternehmungslustig war, verhielt sich Georgie eher zurückhaltend und hat ihre Heimat noch nie verlassen. Vielleicht ausgelöst durch die Krankheit ihrer Mutter beschließt sie, nun endlich mal eine Auslandsreise zu machen. Dazu benötigt sie aber einen Pass, den sie nur mit ihrer Geburtsurkunde beantragen kann. Die hat sie aber nicht und hat sie auch noch nie gesehen. Sie hatte ihre Mutter zwar danach gefragt, aber diese hat sie ihr nie gegeben.
Aufgrund des Zustands der Mutter beschließt Georgie selbst im Haus der Mutter danach zu suchen. Was sie dann bei der Suche in alten Kartons auf dem Dachboden findet, verändert alles. Offenbar hat ihre Mutter jahrelang ein Geheimnis gehütet, das nun ihr aller Leben verändern wird.

Im ersten Teil des Buchs erleben wir Georgie, die Hinweise entdeckt, dass ihre Herkunft anders ist, als sie bisher vermutet hat.
Sie ist natürlich geschockt von diesen Möglichkeiten aber dennoch geht sie diesen Hinweisen nach und beginnt mit umfangreichen und schwierigen Recherchen. Gegen Ende dieses Teils hat sie das Geheimnis gelüftet und die Fakten liegen auf dem Tisch. Bleibt die Frage nach dem Warum?

Der zweite Teil des Buchs erzählt dann die Geschichte von Jane und wir erfahren, wie alles begann und es zu den Ereignissen kam, die Georgie aufgedeckt hat.

Im dritten Teil befinden wir uns wieder in der Gegenwart und erleben Georgie, die sich ganz allmählich mit der Tatsache abfindet, dass ihr ganzes Leben bisher eine Lüge war.

Georgies und eigentlich auch Janes Geschichte ist eine Achterbahn der Gefühle. Es gibt viele sehr emotionale Momente, traurige wie glückliche, aber eigentlich sind die nur von Georgie bei mir angekommen.
Der Autorin ist nicht so gut gelungen, die Emotionen der anderen Familienmitglieder zu transportieren.
Aber die Geschichte bietet doch einiges an Spannung. Auch wenn man früh erfährt, was geschehen sein könnte und das Geheimnis damit eigentlich schon gelüftet ist, konnte mich die Geschichte weiterhin fesseln. Es galt ja noch herauszufinden, was die Gründe waren und wie es jetzt weiter gehen kann. Dabei bietet die Autorin noch einige Überraschungen und Wendungen, wobei aber auch einiges vorhersehbar war.
Es sind eine Menge Personen beteiligt und nicht alle konnte mir die Autorin nahe bringen.
Neben Georgie war mir Jane noch am nächsten, da ihre Geschichte mich durchaus berührt hat. Ich konnte zwar nicht gutheißen, was sie getan hat aber ein Stück weit verstehen konnte ich es schon.

„Das Geheimnis meiner Mutter“ ist eine Mischung aus Familiengeheimnis, Drama und erzählt auch von Liebe und Freundschaft.
Die Geschichte konnte mich trotz kleiner Kritikpunkte fesseln und hat mir aufgrund der Überraschungen und Wendungen auch unterhaltsame Lesestunden beschert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.12.2019

Wunderschöner, inspirierender Roman mit Tiefgang

Alle Tage, die wir leben
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Tilda steht knapp vor ihrem 60. Geburtstag als sich ihr Leben plötzlich verändert. Ihr Freund Günter trennt sich von ihr und in ihrem kleinen Schreibbüro verliert sie ihren wichtigsten Kunden.
Tilda fällt ...

Tilda steht knapp vor ihrem 60. Geburtstag als sich ihr Leben plötzlich verändert. Ihr Freund Günter trennt sich von ihr und in ihrem kleinen Schreibbüro verliert sie ihren wichtigsten Kunden.
Tilda fällt zunächst in ein Loch, denn sie sieht sich am Beginn des Seniorenalters und macht sich Gedanken um ihre Zukunft. Aber ihre besten Freundinnen Dani und Anke geben ihr Halt und einen wichtigen Tipp. Sie sucht in Kleinanzeigen nach Stellenangeboten und stößt auf eine „Frau im besten Alter“, die mit ihren 84 Jahren eine Assistentin sucht. Als Tilda dann ihre neue Arbeitgeberin Ruth kennenlernt, ist sie zunächst etwas verwirrt, denn Ruth möchte nach schwedischem Vorbild „Death Cleaning“ bzw. auf Schwedisch „Döstädning“ betreiben und ihre Angelegenheiten ordnen. Sie will nicht nur in ihrem Haus sondern auch in ihrem Leben Ordnung machen, aufräumen und Ballast los werden.
Obwohl Tilda sich nicht so richtig vorstellen kann, was sie dabei erwartet, nimmt sie den Job an.
Ruths Sohn Jonas, ein Rechtsanwalt, übernimmt die vertraglichen Angelegenheiten. Schnell stellt Tilda fest, dass sowohl Ruth als auch Jonas sympathische Menschen sind und ihr Leben bereichern können.

Es hat mir sehr große Freude gemacht, Ruth und Tilda zu beobachten, wie sie sich ans Werk machen. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch aber besonders hatte ich Ruth ganz schnell ins Herz geschlossen. Diese alte Dame mit ihrer Energie, Lebensfreude und Lebensweisheit hat mich wirklich begeistert.
Und ganz schnell beginnt sie mit Tildas Unterstützung, ihren Plan umzusetzen. Zunächst wird der Haushalt von vielen Dingen befreit, die überflüssig sind oder nie genutzt werden. Aber Ruth möchte auch Ordnung in Freundschaften und familiäre Angelegenheiten bringen.
Nach und nach gibt sie gegenüber Tilda bei der gemeinsamen Arbeit einige Dinge aus ihrem Leben preis und bittet Tilda auch um ihre Meinung bzw. ihren Rat dazu.
Genauso fasst Tilda mit der Zeit Vertrauen zu Ruth und erzählt ihr, was sie bewegt.
So können beide voneinander profitieren. Ruth genießt die Energie und Effizienz der jüngeren Tilda und diese lernt von Ruth, vieles gelassener und positiver zu sehen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich allmählich eine herzliche Freundschaft und Tilda beginnt, sich zu verändern.

Sehr warmherzig und gefühlvoll widmet sich Dagmar Hansen hier unter anderem dem Thema der Nachlassregelung, vor dem sich viele Menschen ja scheuen. Aber auch die Problematik, nicht damit klar zu kommen, dass man älter wird und der letzte Lebensabschnitt bevor steht, wird hier auf einfühlsame Weise deutlich.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die beiden Protagonistinnen nicht die jungen und schönen Frauen sind, denen man sonst oft in Romanen begegnet, sondern eben zwei gestandene, lebenserfahrene Frauen.
Die Gestaltung der beiden Figuren ist ausgesprochen liebevoll, authentisch und lebendig. Auch wenn ich noch nicht ganz Tildas Alter erreicht habe, fühlte ich mich ihr nahe und konnte ihre Gedanken und Empfindungen gut nachvollziehen. Und Ruth, die herzliche Realistin, hätte ich auch gerne zur Freundin.
So habe ich aus diesem schönen Roman auch einige Denkanstöße für mich mitgenommen.

Lieblingszitat (Seite 313):
„Wenn es stimmt, dass die Augen die Fenster zur Seele sind, dann waren diese Fenster bei uns beiden gerade weit geöffnet. Es war ein magischer Moment, der mich den Reichtum des Lebens spüren ließ. Alles schien möglich im Hier und Jetzt dieses Abends.“

„Alle Tage, die wir leben“ ist sehr unterhaltsam, mit Humor gewürzt, regt zum Nachdenken an und vermittelt die schöne Botschaft, dass das Leben zu jedem Zeitpunkt bunt, schön und lebenswert ist und auch immer wieder Überraschungen bereit hält.
Ich habe diesen wunderschönen, inspirierenden Roman sehr genossen und empfehle ihn gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 11.12.2019

Gefühlvolle Geschichte über Verlust, Trauer und Hoffnung

Weil wir Träume haben
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Grace hat ihre große Liebe Henry durch einen Unfall verloren. Seitdem existiert sie nur noch und steckt in einem tiefen Loch. Ganz langsam beginnt sie, sich zurück ins Leben zu kämpfen aber es gelingt ...

Grace hat ihre große Liebe Henry durch einen Unfall verloren. Seitdem existiert sie nur noch und steckt in einem tiefen Loch. Ganz langsam beginnt sie, sich zurück ins Leben zu kämpfen aber es gelingt ihr nur schlecht. Ihre Eltern und ihre beste Freundin Aiofe versuchen sie zu unterstützen aber Trauer und Schmerz sind einfach zu groß.
Dann begegnet sie durch Zufall Andy, der Henry wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Und diesmal bildet sich Grace nicht ein Henry zu sehen, denn die Ähnlichkeit ist sehr verblüffend.
Kann und darf sie sich in Andy verlieben?

Die Geschichte beginnt mit der Suche nach einem gemeinsamen Haus und der Schilderung wie es zu Henrys tödlichem Unfall kam.
Danach erleben wir dann den Zustand von Grace einige Wochen nach Henrys Tod. Sie wohnt noch bei ihrem Eltern nachdem sie wochenlang kaum das Bett geschweige denn das Haus verlassen hat. Allmählich versucht sie dann, wieder auf die Beine zu kommen und kehrt in das gerade gekaufte Haus zurück, auch wenn sie dort alles an Henry erinnert, der nun nicht mit ihr dort einziehen konnte. Sie beginnt das Haus zu renovieren und geht auch irgendwann wieder zur Arbeit.
Ich habe sehr mit Grace gelitten und oft darüber nachgedacht, wie es mir in dieser Situation gehen würde. Ich konnte Grace tiefen Schmerz und ihre Trauer nachempfinden und gut verstehen, warum es ihr so schwer fiel, zurück in den Alltag zu finden.
Als sie dann Andy kennenlernt, ist eine Veränderung bei ihr zu spüren.

Aber auch Andy hat eine Geschichte.
Er kam aus Australien nach Irland auf der Suche nach seinen Wurzeln, denn er wurde seinerzeit adoptiert.
Er beginnt mit Recherchen zu seiner leiblichen Mutter und hält sich nebenbei mit kleinen Jobs über Wasser. Es gelingt ihm, herauszufinden, woher er stammt und wer seine Mutter war.
Das ist auch eine sehr emotionale Geschichte, denn wenn man erst im Erwachsenenalter erfährt, wer man wirklich ist, ist das sicher auch nicht einfach.

Grace und Andy helfen sich also eigentlich gegenseitig in einer für sie beide schwierigen Zeit. Das war sehr schön zu erleben und es hat mir Freude gemacht, die beiden zu begleiten.
Sie kommen sich näher, lernen sich besser kennen und verbringen viel Zeit miteinander. Aber können sie ein Paar werden?
Zwischendurch gibt es immer wieder kursiv gedruckte Abschnitte, die rückblickend Ereignisse aus dem gemeinsamen Leben von Henry und Grace erzählen, so dass man auch Henry gut kennenlernen kann und vieles einfach deutlicher wird.

Die Autorin hat einen sehr gefühlvollen und lebendigen Schreibstil und schafft es, diese doch eigentlich recht traurige Geschichte trotzdem unterhaltsam zu erzählen. Es gibt auch etliche humorvolle Momente, die mich schmunzeln ließen.
Die Charakterisierung der Protagonisten ist gelungen, denn sie alle wirken authentisch und glaubhaft.

Die Geschichte war so ganz anders als ich erwartet hatte. Denn es ist nicht einfach eine Liebesgeschichte, in der Grace Andy als „Ersatz“ für Henry sieht. Zwischen den beiden ist mehr ein Geben und Nehmen und gegenseitige Unterstützung.
Und das Ende hat mich dann überrascht, denn das hatte ich so keinesfalls erwartet. Allerdings ließ es mich nicht ganz zufrieden zurück und bei mir sind doch ein paar Fragen offen geblieben. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.

„Weil wir Träume“ haben erzählt von Trauer, Verlust, Schmerz aber es enthält auch die Botschaft, dass es immer irgendwo etwas gibt, das die Sonne wieder strahlen lässt und Mut und Hoffnung macht. Das hat mir wirklich gut gefallen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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