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Veröffentlicht am 07.12.2023

Romantischer Winter-/Weihnachtsroman mit tiefergehenden Themen

Winterzauber in London
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Für mich gibt es keine Vorweihnachtszeit ohne einen „Winterzauberroman“ von Mandy Baggot.
In diesem Jahr befinden wir uns wieder einmal in London.
Dort lebt die alleinerziehende Mutter Anna mit ihrer autistischen ...

Für mich gibt es keine Vorweihnachtszeit ohne einen „Winterzauberroman“ von Mandy Baggot.
In diesem Jahr befinden wir uns wieder einmal in London.
Dort lebt die alleinerziehende Mutter Anna mit ihrer autistischen Tochter Ruthie. Der Alltag ist komplett durchgetaktet, weil es für Ruthie wichtig ist und für Anna steht ihre Ruthie im Mittelpunkt ihres Lebens. Sie tut alles für ihr besonderes Kind und kümmert sich sehr liebevoll um sie.
Nach einer Enttäuschung, die zur Scheidung führte hat sie der Liebe abgeschworen und hat auch eigentlich gar keine Zeit dafür.

Sam ist ein gefeierter Footballstar in den USA und steht vor einem millionenschweren Vereinswechsel. Bei einer der erforderlichen Untersuchungen erhält er eine Diagnose, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht und sein Leben für immer verändern wird. Völlig überfordert und verwirrt fährt er zum Flughafen und steigt in das nächste Flugzeug, egal wohin, nur weg. Er landet in London und der Hunger lässt ihn auf einem Weihnachtsmarkt landen. Dort trifft er auf Ruthie, die von anderen Kindern gehänselt wird und Sam greift ein und rettet Ruthie vor diesem Übergriff. Anna versteht die Situation zunächst falsch erkennt aber dann, dass Sam Ruthie nur geholfen hat. Als Sam vor ein Auto läuft, kümmert sich Anna um ihn und lässt ihn bei ihr und Ruthie übernachten. So nehmen die Dinge ihren Lauf aber Sam kann nicht ewig weglaufen …

Mandy Baggot hat hier einen Weihnachtsroman geschaffen, der tiefergehende Themen mit der Leichtigkeit der Weihnachtszeit und Romantik verbindet. Ich finde, diese Mischung ist ihr gut gelungen.
Das Setting im weihnachtlichen London, genauer im Stadtteil Richmond, ist wirklich schön beschrieben. Ich sehe die weihnachtliche Dekoration der Straßen und Häuser vor mir und habe die Düfte des Weihnachtsmarktes in der Nase.
Anna und besonders Ruthie habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Ich habe selbst zwar noch nie einen autistischen Menschen näher kennenlernen dürfen aber ich fand die Darstellung der Ruthie sehr authentisch und gelungen. Wie die Autorin in ihrem Nachwort berichtet, ist sie selbst Mutter eines autistischen Teenagers und hat mit ihrer Tochter die Darstellung der Figur und der Probleme besprochen. Ihr Ziel ist, mehr Aufmerksamkeit auf den Autismus zu lenken damit in Schulen und Unternehmen das Verständnis für autistische Menschen besser wird, denn diese sollen sich mehr integriert fühlen können.
Ich finde, das ist ihr gelungen.

Aber auch Sam hat sein Päckchen zu tragen. Er ist ein gefeierter und wohlhabender Footballstar, der vor dem Deal seines Lebens steht. Im Rahmen der Medizinchecks erhält er eine Diagnose, die sein Leben verändert. Damit kommt er als junger, sportlicher Mensch nicht klar und seine Verzweiflung und innere Zerrissenheit ist deutlich bei mir angekommen. Dennoch sorgt er sich, wie immer, in erster Linie um seine Familie und das Wohlergehen von Eltern und Schwester. Das hat ihn mir sehr sympathisch gemacht. Und wie einfühlsam er ist, zeigt sich ganz besonders in seinem Umgang mit Ruthie, die ihn auch gleich mag.
Auch die weiteren Nebenfiguren, hier sind Annas Freundinnen zu nennen, sind liebenswert und runden die Geschichte ab.

Mit dem Zusammentreffen von Anna und Ruthie mit Sam entwickelt die Autorin eine warmherzige Geschichte mit Romantik zwischen Anna und Sam und tollen Begegnungen. Es gibt wirklich schöne Dialoge, sehr berührende Momente aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Es war etwas vorhersehbar, wie das Ganze enden wird, aber der Weg dorthin hat mir gut gefallen.
Vor allem vermittelt der Roman auch eine schöne Botschaft, dass man eben sein Leben auskosten und genießen sollte, solange es geht.
Der „Winterzauber in London“ hat mich gut unterhalten, die Magie der Weihnacht verbreitet und mich mit vielfältigen Emotionen auch berührt. Von mir gibt es gerne eine Empfehlung für gemütliche Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 30.11.2023

Warmherzige und unterhaltsame Geschichte mit Kleinstadtfeeling

Lake Paradise – Ein Ort für Träume
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Trish Price ist die Inhaberin des Tiersalon in Lake Paradise. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lexie arbeitet sie dort Tag für Tag und kümmert sich um vielerlei Tiere. Daneben kümmert sie sich um ihre ...

Trish Price ist die Inhaberin des Tiersalon in Lake Paradise. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lexie arbeitet sie dort Tag für Tag und kümmert sich um vielerlei Tiere. Daneben kümmert sie sich um ihre beiden jüngeren Schwestern, da die Eltern nicht mehr leben und die alte Dame Miss Eliza wird auch rührend von ihr betreut.
Da bleibt eigentlich kaum noch Zeit für die Liebe und Trish hatte bisher auch kein Glück in der Liebe.
Sheriff Wyatt ist alleinerziehender Vater der kleinen Tochter Abigail. Unterstützt wird er von seiner Mutter Murielle, die sich liebevoll ebenfalls um Abigail kümmert.
Seit längerem ist Wyatt in Trish verliebt und besucht verdächtig oft den Tiersalon …

Ach war das schön, wieder nach Lake Paradise zu kommen.
Schnell sitze ich mit den Tratschtanten im Café, bummle durch die Straßen dieser charmanten, liebenswerten Kleinstadt oder sitze am See und fühle mich dort gleich wieder wohl.
Trish und Wyatt sind als Figuren schon aus den ersten beiden Bänden bekannt. Da konnte man auch schon erkennen, dass Wyatt Gefühle für Trish hat.
In diesem Teil lernen wir die beiden nun näher kennen. Trish ist gefangen in ihrem Leben mit der Verantwortung für ihre beiden Schwestern und ihr Geschäft. Da bleibt kaum Zeit für die Liebe und sie kann sich eine feste Beziehung im Moment auch kaum vorstellen. Aber man spürt, dass sie sich insgeheim danach sehnt. Allerdings glaubt sie kaum, dass Sheriff Wyatt mehr für sie empfindet als Freundschaft, wie manche im Ort behaupten.
Wyatt ist ein verantwortungsvoller Sheriff und ein liebevoller und ebenso verantwortungsbewusster alleinerziehender Vater. Seine Mutter kümmert sich um die kleine Abigail wenn Wyatt noch im Dienst ist und die drei sind eine eingeschworene Einheit. Allerdings ist Wyatt ziemlich schüchtern und zurückhaltend, was es ihm erschwert, Trish näher zu kommen.
Sehr häufig besucht er ihren Tiersalon und bringt nicht nur die Katzen seiner Mutter oder das Meerschweinchen seiner Tochter sondern auch die Haustiere anderer Bekannter dorthin, nur um Trish zu sehen.
Es war wirklich nett und romantisch zu erleben, wie die beiden sich näher kommen.

Daneben lerne ich Miss Eliza näher kennen und erfahre so einiges über ihre Geschichte, die mich berührt hat.
Aber auch Trishs Schwestern lerne ich näher kennen und mag die beiden jungen Mädchen gerne.
Außerdem gibt es noch viele kleine Anekdoten und Ereignisse, die gut zum Kleinstadtleben passen. Die liebenswerten Tratschtanten haben wieder so einige Auftritte ebenso wie Nolan, der Cafébesitzer und sein Freund.
Auch erfahre ich nebenbei was es bei Lexi und Aaron sowie Savannah und Dylan aus den ersten beiden Büchern neues gibt.
Das war alles schön zu lesen und auch unterhaltsam.

Der dritte Teil der Reihe um die charmante Kleinstadt Lake Paradiese ist ein Wohlfühlroman mit viel Liebe, Romantik, etwas Humor und reichlich schönem Kleinstadtfeeling. Es hat Freude gemacht liebenswerte und authentische Figuren in einer Geschichte zu erleben, wie sie das Leben schreiben könnte. Ein lebendiger, mitreißender Schreibstil macht das Abtauchen in die Welt von Lake Paradise leicht und ich hoffe, auf einen erneuten Besuch dort!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 28.11.2023

Fesselnder Psychothriller, anders als erwartet aber spannend

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke ist forensische Psychologin und unterstützt regelmäßig die Polizei. Seit ihr Bruder Fabian, dem sie sehr nahe stand, vor zwei Jahren mit seiner Ehefrau auf dem Weg in den Camping-Urlaub mit ...

Evelyn Jancke ist forensische Psychologin und unterstützt regelmäßig die Polizei. Seit ihr Bruder Fabian, dem sie sehr nahe stand, vor zwei Jahren mit seiner Ehefrau auf dem Weg in den Camping-Urlaub mit dem Wohnmobil spurlos verschwand, ist die Arbeit das Einzige, das sie aufrecht hält. Abends vertreibt sie sich die Zeit in diversen Bars und wacht auch häufig in fremden Betten auf. Aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihr Bruder noch lebt und sie eines Tages wieder von ihm hören wird.
Als die Polizei von Oldenburg sie um ihre Mithilfe in der „Sonderkommission Camping“ bittet, ist Evelyn sofort dabei. Gesucht wird ein Serientäter der auf Campingplätzen im norddeutschen Raum scheinbar wahllos Menschen tötet. Nun gibt es einen Zeugen, der den Täter gesehen hat und es wird ein Phantombild erstellt. Dieses Bild lässt Evelyn dem Atem stocken.

Der Prolog schockt den Leser gleich, den er erzählt von den Leiden eines kleinen Jungen, der entführt wurde. Das war schon recht harte Kost. Aber so ging es nicht weiter.
Im ersten Kapitel erleben wir dann Fabian Jancke und seine Frau mit dem Wohnmobil auf den Weg in den Urlaub. In der Nähe von Dijon haben sie einen Wildunfall, der das Wohnmobil beschädigt. Sie benötigen Hilfe und geraten dann in die Situation, die zu ihrem Verschwinden führt.

Erst im zweiten Kapitel, das zwei Jahre später beginnt, lernen wir Evelyn Jancke und ihr aktuelles Leben kennen.
Auch gleich zu Beginn erfahren wir, dass sie in der Sonderkommission häufig mit Hauptkommissar Gerhard Tillmann zusammenarbeitet. Die beiden waren einmal ein Paar doch Evelyn entschied nach einer Weile, dass sie ihn als Freund mehr brauchte und nicht als Geliebten. Tillmann fiel es offenbar schwer, das zu akzeptieren, fand sich aber letztendlich damit ab. Dennoch fiel mir auf, dass Tillmann sich manchmal etwas merkwürdig verhält und ich traute ihm nicht immer über den Weg. Er war für mich tatsächlich eine recht undurchsichtige Figur.

Die Handlung dieses Psychothrillers verlief anders als ich das erwartet hatte. Ich dachte mehr über Fabians Verschwinden und Evelyns Suche nach ihm zu erfahren. Aber die Handlung dreht sich hauptsächlich um den so dringend gesuchten Serientäter von den Campingplätzen.
Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einschübe aus der Sicht des Täters. Ich ahnte schnell, wer das sein könnte und behielt auch Recht.
Während Evelyn ständig eine mögliche Verbindung zu ihrem verschwundenen Bruder sah, konnte ich die nicht finden. Aber Evelyns Hartnäckigkeit hat mich schon etwas beeindruckt, auch wenn sie selbst mir nicht immer sympathisch war.
Während des Lesens fragte ich mich ständig, ob Fabian und seine Frau noch leben oder nicht, was mit ihnen geschah und was das alles mit dem Serientäter zu tun hat.
Die Suche nach dem Serientäter gestaltet sich spannend aber insgesamt haben mir die typischen Psychothriller-Elemente etwas gefehlt.
Das Ende war für mich nicht ganz schlüssig, was ich ohne zu spoilern hier nicht detaillierter beschreiben kann. Auch hätte ich mir in Bezug auf Evelyns Bruder mehr Informationen gewünscht.

Dieser Psychothriller ist für mich mehr ein Thriller mit einer spannenden Suche nach einem Serientäter aber weniger Einblicke in Psyche und menschliche Abgründe. Dennoch hatte ich auch aufgrund Strobels lebendigem Schreibstil unterhaltsame Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.11.2023

Schöner Weihnachtsroman mit Hund, Santa Claus und einem ernsten Thema mit Tiefgang

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Alle Jahre wieder erfreut uns Petra Schier mit ihrem Weihnachtsroman mit Hund. Sie spielen immer in der gleichen Kleinstadt, so dass man häufig Protagonisten und Hunden aus früheren Romanen wiederbegegnet, ...

Alle Jahre wieder erfreut uns Petra Schier mit ihrem Weihnachtsroman mit Hund. Sie spielen immer in der gleichen Kleinstadt, so dass man häufig Protagonisten und Hunden aus früheren Romanen wiederbegegnet, was mir immer gut gefällt. Das ist ein bisschen wie „nach Hause kommen“ oder „alte Freunde treffen“.
Die Romane sind immer in 25 Kapitel eingeteilt, so dass man sie wie einen Adventskalender, jeden Tag ein Kapitel, bis zum 1. Weihnachtsfeiertag lesen könnte. Mir ist das allerdings noch nie gelungen, denn einmal angefangen kann ich die Romane meist nicht mehr weglegen.

In diesem Jahr steht Melissa, die Mitarbeiterin der Glaskünstlerin Jana, im Mittelpunkt. Jana war die Hauptperson des letztjährigen Romans und in diesem konnten wir Melissa schon flüchtig kennenlernen.
Dieses Jahr ist sie die Hauptperson und Petra Schier thematisiert diesmal ein schwerwiegendes Thema, nämlich häusliche Gewalt.
Melissa floh vor ihrem gewalttätigen Ehemann mit ihrem kleinen Sohn Andy in ein Frauenhaus und startete dann in der liebenswürdigen Kleinstadt einen Neuanfang. Aber noch immer lebt sie in der Angst vor ihrem Ex-Mann, gegen den sie gerichtlich ein Kontaktverbot erwirkt hat.
Als dieses Verbot vom Gericht wieder aufgehoben werden soll, vertraut sich Melissa endlich ihrer Chefin Jana an und diese steht ihr mit ihrem Partner Oliver zur Seite.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit im Geschäft von Jana lernt Melissa den Sicherheitsmann Lennart und seine süße, junge Boxerhündin Sissy kennen.
Schnell bemerkt Melissa, dass Lennart Interesse an ihr hat und auch sie entwickelt Sympathie für ihn. Aber sie reagiert sehr zurückhaltend und reserviert, denn sie hat große Angst, sich erneut auf eine Beziehung einzulassen. Doch Lennart erkennt schnell, dass Melissa Zeit braucht, Vertrauen zu fassen und die lässt er ihr. Geduldig mit viel Einfühlungsvermögen und Offenheit versucht Lennart Melissa und ihrem kleinen Sohn die Angst zu nehmen und deren Vertrauen zu gewinnen. Die kleine Hündin Sissy beteiligt sich kräftig daran und hat ganz schnell das Herz von Andy erobert. Aber die Vergangenheit holt Melissa ein …

Der Autorin gelingt es hier sehr schön, ein schwieriges Thema mit Tiefgang mit einer leichten Weihnachtsgeschichte zu verbinden.
Beide Hauptfiguren, sowohl Melissa als auch Lennart, sind ihr gut gelungen. Melissa Ängste von ihrem Ex-Mann und ihre Sorge um ihren kleinen Sohn sind gut bei mir angekommen. Ebenso hat mir Lennart sehr gut gefallen, denn er ist wirklich sympathisch, empathisch und liebenswert. Es war schön zu erleben, wie er ganz langsam das Vertrauen von Melissa und Andy gewinnt.
Das brisante Thema der häuslichen Gewalt verarbeitet Petra Schier sensibel mit dem gebotenen Ernst ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Wie immer gibt es neben den beiden Hauptfiguren weitere Protagonisten, die wichtige Rollen spielen.
Da sind natürlich auch wieder Santa Claus samt Ehefrau, Elfen und Rentieren, die die Wünsche vieler Erdenmenschen erfüllen wollen und auch die Geschicke von Melissa und Lennart im Auge haben.
Das ist immer ein sehr witziger und unterhaltsamer Teil der Geschichte, der mir allerdings diesmal etwas zu kurz kam. In diesem recht schwierigen Fall konnten anscheinend selbst Santa und seine Elfen nur wenig helfen.
Aber man darf sehr gespannt sein, wie sich alles für Melissa, Andy und natürlich auch Lennart entwickeln wird.

Daneben gibt es selbstverständlich auch wieder einen Hundestar. Diesmal ist es eine ganz junge Boxerhündin namens Sissy. Ihre Empfindungen, Ideen und Gedanken dürfen wir in kursiver Schrift lesen und erleben, wie Sissy alles gibt, um Melissa und Andy in ihre „Familie“ zu holen. Aber auch ihr Anteil war in diesem Jahr nicht so groß und bedeutend wie in früheren Geschichten. Die kleinen Tricks und Kniffe der Hundestars haben mir diesmal etwas gefehlt.

Viel weihnachtliche Stimmung entsteht, als Melissa in ein Blockhaus im Feriendorf der Familie Sternbach einzieht und beginnt, Haus und Garten weihnachtlich zu dekorieren. Auch der Weihnachtsmarkt öffnet seine Tore und ich hörte die Weihnachtsmusik und sah das schöne alte Karussell vor meinem inneren Auge.

Petra Schiers Weihnachtsromane gehören für mich in jedem Jahr zur Vorweihnachtszeit dazu. Der diesjährige Roman ist eine Mischung aus einem ernsten Thema mit Tiefgang, vielen Emotionen, Freundschaft, Liebe, Romantik und Weihnachtsstimmung. Für mich war es wieder ein schönes Leseerlebnis mit Wohlfühlfaktor das viel zu schnell zu Ende war. Auch in diesem Jahr kann ich Petra Schiers Weihnachts-Hunde-Roman empfehlen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.11.2023

Wunderbare, gut recherchierte Zeitreise in die 1920/30er Jahre in der schönen Eifel

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Johanna Fuchs wächst als Tochter einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie in Trier auf. Zur Volljährigkeit am 21. Geburtstag im Jahr 1920 erfährt sie, dass von der jüngsten Schwester ihres Vaters, Elisabeth, ...

Johanna Fuchs wächst als Tochter einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie in Trier auf. Zur Volljährigkeit am 21. Geburtstag im Jahr 1920 erfährt sie, dass von der jüngsten Schwester ihres Vaters, Elisabeth, ein Haus in dem kleinen Eifeldorf Altenburg geerbt hat.
Sie hat von dieser Tante Elisabeth noch nie etwas gehört, die bis zu ihrem Tod zurückgezogen als Künstlerin in Altenburg gelebt hat. Johanna wird neugierig und besichtigt das Haus. Ganz schnell wird ihr klar, dass hier ihre Zukunft liegt, denn mit dem Erbe ist die Bedingung verknüpft, dass sie 6 Monate dort leben und sich um die Tiere und den Hof kümmern muss. Gegen den Willen ihrer Eltern, die ganz andere Pläne für ihre Tochter haben, zieht Johanna in die Eifel in das „Haus der Füchsin“.
Die Bewohner von Altenburg gaben dem Hof diesen Namen wegen des Nachnamens von Elisabeth, den ja auch Johanna trägt, und wegen einer Füchsin, die häufig in den Abendstunden oder der Nacht im Garten des Hauses auftaucht.

Johanna, die als wohlbehütete Tochter aufgewachsen ist, muss nun erstmals in ihrem Leben alleine zurechtkommen und sich dabei auch um Haus, Hof und die Tiere kümmern. Aber es ist auch ihre Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Unterstützung erhält sie dabei von ihrer sympathischen Nachbarin Kätt und deren Schwester. Und so lernt sie alles, was sie für ein Leben auf dem Land wissen muss.
Aber sie kommt auch ihrer verstorbenen Tante näher und entwickelt ebenfalls eine künstlerische Ader und fertigt kleinere Kunstwerke an.
Als Johanna der Füchsin aus ihrem Garten in den Wald folgt, trifft sie auf den belgisch-französischen Wildhüter Marc Degré, der ihre große Liebe wird. Johanna bekennt sich endgültig zu ihrem neuen Leben und beschließt, in der Eifel zu bleiben.
Unterstützung oder Verständnis erhält sich aus ihrer Familie nur wenig. Lediglich zwei ihrer Brüder und eine Schwägerin halten Kontakt zu ihr. Der dritte Bruder distanziert sich.
Als Johanna irgendwann hinter das Geheimnis kommt, dass ihrer Tante Lisbeth umgibt, bricht Johanna komplett mit ihren Eltern.

Ich mochte Johanna von der ersten Seite dieses wunderbaren Romans an. Sie zeigt ein Selbstbewusstsein und eine Stärke, die ich von einer jungen Frau in den 1920er Jahren nicht erwartet hätte. Und ihren Entschluss, alleine in die Eifel zu ziehen und das Erbe ihrer Tante anzutreten fand ich ausgesprochen mutig. Sie stellt sich ohne Angst allen Herausforderungen und gewöhnt sich an die schwere Arbeit, die sie nun täglich zu verrichten hat.
Aber auch die anderen Figuren des Romans sind liebevoll gezeichnet und passen gut in die dargestellte Zeitspanne.

Der Roman umspannt die Jahre 1920 bis 1938. Wie wir es von Brigitte Riebe gewohnt sind, hat sie in und rund um die Eifel sehr gut recherchiert und gibt uns ein großartiges Bild über die Lage und das Leben dort in dieser Zeit. Aber auch Städte wie Trier, Köln, Wittlich und Traben-Trarbach sind Schauplätze des Romans.
Über diesen langen Zeitraum von rund 18 Jahren begleiten wir Johanna durch ihr Leben und erleben alle Entwicklungen, die es in dieser Zeit so gibt. Auch die sich verändernde politische Lage im Land ist bis in das abgelegene Dorf in der Eifel spürbar und wir erleben auch dort das Erstarken des Nationalsozialismus mit all seinen schrecklichen Folgen.

In „Das Haus der Füchsin“ erzählt Brigitte Riebe bildgewaltig, emotional und sehr spannend vor dem Hintergrund des realen historischen Zeitgeschehens die Geschichte einer starken jungen Frau. Ich war begeistert von Johanna, die sich gegen den Willen ihrer Familie für ein völlig anderes Leben entscheidet und ganz entschlossen ihren Weg geht. Fasziniert bin ich in Johannas Leben eingetaucht und habe mit ihr gefiebert, gelitten, geliebt und gelacht.
Ich haben diesen wunderbaren Roman sehr genossen und freue mich auf die Fortsetzung im zweiten Teil und die Rückkehr in die Eifel und das Haus der Füchsin!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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