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Veröffentlicht am 18.12.2019

Wunderschöner, inspirierender Roman mit Tiefgang

Alle Tage, die wir leben
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Tilda steht knapp vor ihrem 60. Geburtstag als sich ihr Leben plötzlich verändert. Ihr Freund Günter trennt sich von ihr und in ihrem kleinen Schreibbüro verliert sie ihren wichtigsten Kunden.
Tilda fällt ...

Tilda steht knapp vor ihrem 60. Geburtstag als sich ihr Leben plötzlich verändert. Ihr Freund Günter trennt sich von ihr und in ihrem kleinen Schreibbüro verliert sie ihren wichtigsten Kunden.
Tilda fällt zunächst in ein Loch, denn sie sieht sich am Beginn des Seniorenalters und macht sich Gedanken um ihre Zukunft. Aber ihre besten Freundinnen Dani und Anke geben ihr Halt und einen wichtigen Tipp. Sie sucht in Kleinanzeigen nach Stellenangeboten und stößt auf eine „Frau im besten Alter“, die mit ihren 84 Jahren eine Assistentin sucht. Als Tilda dann ihre neue Arbeitgeberin Ruth kennenlernt, ist sie zunächst etwas verwirrt, denn Ruth möchte nach schwedischem Vorbild „Death Cleaning“ bzw. auf Schwedisch „Döstädning“ betreiben und ihre Angelegenheiten ordnen. Sie will nicht nur in ihrem Haus sondern auch in ihrem Leben Ordnung machen, aufräumen und Ballast los werden.
Obwohl Tilda sich nicht so richtig vorstellen kann, was sie dabei erwartet, nimmt sie den Job an.
Ruths Sohn Jonas, ein Rechtsanwalt, übernimmt die vertraglichen Angelegenheiten. Schnell stellt Tilda fest, dass sowohl Ruth als auch Jonas sympathische Menschen sind und ihr Leben bereichern können.

Es hat mir sehr große Freude gemacht, Ruth und Tilda zu beobachten, wie sie sich ans Werk machen. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch aber besonders hatte ich Ruth ganz schnell ins Herz geschlossen. Diese alte Dame mit ihrer Energie, Lebensfreude und Lebensweisheit hat mich wirklich begeistert.
Und ganz schnell beginnt sie mit Tildas Unterstützung, ihren Plan umzusetzen. Zunächst wird der Haushalt von vielen Dingen befreit, die überflüssig sind oder nie genutzt werden. Aber Ruth möchte auch Ordnung in Freundschaften und familiäre Angelegenheiten bringen.
Nach und nach gibt sie gegenüber Tilda bei der gemeinsamen Arbeit einige Dinge aus ihrem Leben preis und bittet Tilda auch um ihre Meinung bzw. ihren Rat dazu.
Genauso fasst Tilda mit der Zeit Vertrauen zu Ruth und erzählt ihr, was sie bewegt.
So können beide voneinander profitieren. Ruth genießt die Energie und Effizienz der jüngeren Tilda und diese lernt von Ruth, vieles gelassener und positiver zu sehen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich allmählich eine herzliche Freundschaft und Tilda beginnt, sich zu verändern.

Sehr warmherzig und gefühlvoll widmet sich Dagmar Hansen hier unter anderem dem Thema der Nachlassregelung, vor dem sich viele Menschen ja scheuen. Aber auch die Problematik, nicht damit klar zu kommen, dass man älter wird und der letzte Lebensabschnitt bevor steht, wird hier auf einfühlsame Weise deutlich.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die beiden Protagonistinnen nicht die jungen und schönen Frauen sind, denen man sonst oft in Romanen begegnet, sondern eben zwei gestandene, lebenserfahrene Frauen.
Die Gestaltung der beiden Figuren ist ausgesprochen liebevoll, authentisch und lebendig. Auch wenn ich noch nicht ganz Tildas Alter erreicht habe, fühlte ich mich ihr nahe und konnte ihre Gedanken und Empfindungen gut nachvollziehen. Und Ruth, die herzliche Realistin, hätte ich auch gerne zur Freundin.
So habe ich aus diesem schönen Roman auch einige Denkanstöße für mich mitgenommen.

Lieblingszitat (Seite 313):
„Wenn es stimmt, dass die Augen die Fenster zur Seele sind, dann waren diese Fenster bei uns beiden gerade weit geöffnet. Es war ein magischer Moment, der mich den Reichtum des Lebens spüren ließ. Alles schien möglich im Hier und Jetzt dieses Abends.“

„Alle Tage, die wir leben“ ist sehr unterhaltsam, mit Humor gewürzt, regt zum Nachdenken an und vermittelt die schöne Botschaft, dass das Leben zu jedem Zeitpunkt bunt, schön und lebenswert ist und auch immer wieder Überraschungen bereit hält.
Ich habe diesen wunderschönen, inspirierenden Roman sehr genossen und empfehle ihn gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 11.12.2019

Gefühlvolle Geschichte über Verlust, Trauer und Hoffnung

Weil wir Träume haben
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Grace hat ihre große Liebe Henry durch einen Unfall verloren. Seitdem existiert sie nur noch und steckt in einem tiefen Loch. Ganz langsam beginnt sie, sich zurück ins Leben zu kämpfen aber es gelingt ...

Grace hat ihre große Liebe Henry durch einen Unfall verloren. Seitdem existiert sie nur noch und steckt in einem tiefen Loch. Ganz langsam beginnt sie, sich zurück ins Leben zu kämpfen aber es gelingt ihr nur schlecht. Ihre Eltern und ihre beste Freundin Aiofe versuchen sie zu unterstützen aber Trauer und Schmerz sind einfach zu groß.
Dann begegnet sie durch Zufall Andy, der Henry wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Und diesmal bildet sich Grace nicht ein Henry zu sehen, denn die Ähnlichkeit ist sehr verblüffend.
Kann und darf sie sich in Andy verlieben?

Die Geschichte beginnt mit der Suche nach einem gemeinsamen Haus und der Schilderung wie es zu Henrys tödlichem Unfall kam.
Danach erleben wir dann den Zustand von Grace einige Wochen nach Henrys Tod. Sie wohnt noch bei ihrem Eltern nachdem sie wochenlang kaum das Bett geschweige denn das Haus verlassen hat. Allmählich versucht sie dann, wieder auf die Beine zu kommen und kehrt in das gerade gekaufte Haus zurück, auch wenn sie dort alles an Henry erinnert, der nun nicht mit ihr dort einziehen konnte. Sie beginnt das Haus zu renovieren und geht auch irgendwann wieder zur Arbeit.
Ich habe sehr mit Grace gelitten und oft darüber nachgedacht, wie es mir in dieser Situation gehen würde. Ich konnte Grace tiefen Schmerz und ihre Trauer nachempfinden und gut verstehen, warum es ihr so schwer fiel, zurück in den Alltag zu finden.
Als sie dann Andy kennenlernt, ist eine Veränderung bei ihr zu spüren.

Aber auch Andy hat eine Geschichte.
Er kam aus Australien nach Irland auf der Suche nach seinen Wurzeln, denn er wurde seinerzeit adoptiert.
Er beginnt mit Recherchen zu seiner leiblichen Mutter und hält sich nebenbei mit kleinen Jobs über Wasser. Es gelingt ihm, herauszufinden, woher er stammt und wer seine Mutter war.
Das ist auch eine sehr emotionale Geschichte, denn wenn man erst im Erwachsenenalter erfährt, wer man wirklich ist, ist das sicher auch nicht einfach.

Grace und Andy helfen sich also eigentlich gegenseitig in einer für sie beide schwierigen Zeit. Das war sehr schön zu erleben und es hat mir Freude gemacht, die beiden zu begleiten.
Sie kommen sich näher, lernen sich besser kennen und verbringen viel Zeit miteinander. Aber können sie ein Paar werden?
Zwischendurch gibt es immer wieder kursiv gedruckte Abschnitte, die rückblickend Ereignisse aus dem gemeinsamen Leben von Henry und Grace erzählen, so dass man auch Henry gut kennenlernen kann und vieles einfach deutlicher wird.

Die Autorin hat einen sehr gefühlvollen und lebendigen Schreibstil und schafft es, diese doch eigentlich recht traurige Geschichte trotzdem unterhaltsam zu erzählen. Es gibt auch etliche humorvolle Momente, die mich schmunzeln ließen.
Die Charakterisierung der Protagonisten ist gelungen, denn sie alle wirken authentisch und glaubhaft.

Die Geschichte war so ganz anders als ich erwartet hatte. Denn es ist nicht einfach eine Liebesgeschichte, in der Grace Andy als „Ersatz“ für Henry sieht. Zwischen den beiden ist mehr ein Geben und Nehmen und gegenseitige Unterstützung.
Und das Ende hat mich dann überrascht, denn das hatte ich so keinesfalls erwartet. Allerdings ließ es mich nicht ganz zufrieden zurück und bei mir sind doch ein paar Fragen offen geblieben. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.

„Weil wir Träume“ haben erzählt von Trauer, Verlust, Schmerz aber es enthält auch die Botschaft, dass es immer irgendwo etwas gibt, das die Sonne wieder strahlen lässt und Mut und Hoffnung macht. Das hat mir wirklich gut gefallen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 10.12.2019

Unterhaltsamer Wohlfühlroman mit schönem Setting

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Für Maighread läuft es im Leben im Moment nicht gerade rund. Ihr Freund trennt sich von ihr und damit verbunden verliert sie auch ihren Job im Marketing und ihr Zuhause. Sie sucht Zuflucht bei ihrer Mutter. ...

Für Maighread läuft es im Leben im Moment nicht gerade rund. Ihr Freund trennt sich von ihr und damit verbunden verliert sie auch ihren Job im Marketing und ihr Zuhause. Sie sucht Zuflucht bei ihrer Mutter. Doch dann findet sie durch Zufall heraus, dass ihre Großeltern mütterlicherseits gar nicht gestorben sind, wie ihre Mutter immer behauptet hat. Hartnäckig fragt sie weiter nach und ihre Mutter erzählt ihr, dass die Großeltern in einem kleinen Ort am Loch Lomond in den schottischen Highlands leben.
Da Maighread sowieso gerade nicht weiß, wie ihr Leben weiter gehen soll, macht sie sich gegen den Willen ihrer Mutter auf den Weg nach Callwell, um nach ihren Großeltern zu suchen und diese endlich kennenzulernen.
Doch Maighread findet dort in den Highlands noch viel mehr…

Wir begleiten also Maighread auf dem Weg ins Ungewisse, denn sie hat keine Vorstellung, was sie dort erwartet.
Aber ihre Sorgen sind zunächst unbegründet, denn sie trifft auf nette Menschen. Gleich bei ihrer Ankunft lernt sie Joshua kennen, in dessen Schafherde sie durch eine Autopanne gerät und der ihr aus der Patsche hilft. Er bietet ihr nicht nur Hilfe mit dem Auto sondern auch eine Übernachtungsmöglichkeit in seinem Zuhause, Callwell Castle, an, wo Maighread auf die herzliche Haushälterin Eilidh trifft.
Auch Joshuas gute Freundin Chloe wird für Maighread schnell zur Freundin und sie kann sogar bei ihr zur Untermiete wohnen.
Eilidh kann Maighread die Suche nach ihren Großeltern ersparen, denn in dem kleinen Ort kennt man sich. Allerdings muss sie ihr auch die traurige Mitteilung machen, dass der Großvater nicht mehr lebt.
Doch Maighreads erste Kontaktversuche mit ihrer Großmutter sind nicht erfolgreich, denn die Großmutter Elisabeth lehnt jeden Kontakt ab.
Doch Maighread gibt nicht auf.

Maighreads große Leidenschaft ist das Stricken. Aus feinster Wolle stellt sie wunderschöne Kleidungsstücke her und sie träumt von einem eigenen Strick- bzw. Wolladen, in dem sie nicht nur ausgewählte hochwertige Wolle sondern auch ihre eigenen Kreationen verkaufen könnte.
In Callwell gibt es einen kleinen Wollladen, der aber ständig geschlossen ist. Sie würde sich dort gerne um einen Job bewerben, aber zuerst muss sie herausfinden, wem der Laden gehört.

Es war so schön mitzuerleben, wie sich Maighread in Callwell einlebt und schnell zu hause fühlt. Mit Joshua, Chloe und Eilidh hat sie nette Menschen um sich, die sie unterstützen und ihr zu Freunden werden.
Sie alle haben ihre Geschichten und Erlebnisse. Deshalb werden die einzelnen Kapitel auch jeweils wechselnd aus der Sicht einzelner Protagonisten erzählt, was man an der Kapitelüberschrift leicht erkennen kann. Das ermöglicht den Blick auf die Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln und macht die Geschichte noch interessanter.
Es gibt etliche Überraschungen und einige Twists, die der Geschichte eine gewisse Spannung verleihen. Gegen Ende ist einiges etwas vorhersehbar und manches geht dann auch etwas zu schnell und einfach, aber das hat mein Lesevergnügen nicht gestört.

Das Setting der schottischen Highlands rund um den Loch Lomond war wunderschön und bildhaft beschrieben und macht große Lust, sich die Highlands selbst einmal anzuschauen. Auch die Atmosphäre und die Lebensweise der Schotten sind gut bei mir angekommen und das nicht nur durch die bekannten Highland Games.

Die Figuren sind alle liebevoll gezeichnet und agieren glaubhaft und authentisch. Es hat Freude gemacht, sie alle kennenzulernen und zu erleben, welchen Anteil sie an der Geschichte haben.

Strickfans werden sich oft in dieser Geschichte wiederfinden, denn es geht häufig um diese Handarbeit. Aber nicht nur das Stricken sondern auch die Wolle und deren Produktion werden thematisiert. Und wer durch viele Strickszenen Lust bekommt, selbst mal wieder die Nadeln zur Hand zu nehmen, wird sich über drei Strickanleitung für Maighreads Seelenwärmer, einen Schal und Stulpen am Ende des Buchs freuen.

Insgesamt ist Maighreads Geschichte ein unterhaltsamer Wohlfühlroman mit schönem Setting, der mich mit einem wohligen Gefühl zurück gelassen hat!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 04.12.2019

Fesselnder Thriller über den Alptraum einer Kindesentführung!

Solange du noch lebst
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Kat und ihr 8-jähriger Sohn Ethan gewöhnen sich gerade wieder an einen normalen Alltag und beginnen ein neues Leben, nachdem Kat sich von ihrem gewalttätigen Mann getrennt hat. Dieser darf sich ihr mittlerweile ...

Kat und ihr 8-jähriger Sohn Ethan gewöhnen sich gerade wieder an einen normalen Alltag und beginnen ein neues Leben, nachdem Kat sich von ihrem gewalttätigen Mann getrennt hat. Dieser darf sich ihr mittlerweile auch nicht mehr nähern. Ethan ist hochbegabt und hat es in seiner exklusiven Privatschule nicht leicht, denn er wird häufig gehänselt oder sogar gemobbt. Dennoch möchte er dazu gehören und auch am Zeltlager seiner Klasse teilnehmen.
Doch schon am nächsten Morgen steht die Polizei bei Kat vor der Tür und muss ihr mitteilen, dass im Camp ein Feuer ausbrach, bei dem zwar niemand verletzt aber Ethan offenbar im Getümmel entführt wurde.
Der Alptraum einer Mutter beginnt….
Kat verdächtigt schnell ihren Ex-Mann aber dann erhält Stefanie „Stef“, die Ehefrau des Bürgermeisters, einen merkwürdigen Anruf. Ihr Sohn Sammy, ein Klassenkamerad von Ethan, ist angeblich in der Gewalt eines Entführers, der Forderungen stellt, die mit der Politik des Bürgermeisters zu tun haben.
Offenbar wurden die Jungs verwechselt, aber wie werden die Entführer reagieren, wenn sie das bemerken?

Von Anfang an ist in diesem Thriller viel Spannung!
Die Kapitel werden wechselnd aus der Sicht von Kat und Stef in der Ich-Form erzählt. Das bringt viel Nähe zu beiden Frauen und lässt den Leser intensiv an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben.
Die Kapitel enden auch oft mit kleinen Cliffhangern, die die Spannung natürlich noch steigern.
Schnell wird klar, dass es offenbar eine Verwechslung der Jungs gegeben hat. Während Kat und die Polizei unter Hochdruck nach Ethan suchen bangt Stef um ihren Sohn Sammy, denn auch er ist noch in Gefahr. Wenn die Entführer die Verwechslung bemerken, könnte er auch noch entführt werden. Und die bange Frage, die über allem schwebt ist, ob Ethan überhaupt noch lebt.
Atemlos habe ich mit der verzweifelten Kat die Bemühungen der Polizei verfolgt, Ethan zu finden. Unterstützung bekommt der leitende Detective Mac durch Kats Jugendfreund Lucas, der mir stellenweise ein bisschen wie MacGyver vorkam, die Geschichte aber ungemein bereichert hat.
Aber ebenso konnte ich mit Stef mitfühlen, die nun in Angst um ihren Sohn lebt und bemerkt, dass ihr Mann offenbar Geheimnisse hat, die im politischen Bereich liegen könnten. Das macht die Sache für sie nicht einfacher.

Mit Kat und Stef hat die Autorin zwei unterschiedliche Frauen geschaffen, die aber beide viel Stärke zeigen. Beide konnten mich überzeugen, denn sie waren authentisch und glaubwürdig dargestellt.
Auch die beiden 8-jährigen Jungs sind gelungen dargestellt und sorgen für manche humorvolle aber auch etliche überraschende Momente.
Der Autorin gelingt es wunderbar, den Spannungsbogen nicht nur von Anfang an hoch zu halten sondern auch immer wieder noch zu steigern. Etliche Wendungen und Überraschungen sorgen immer wieder für den nächsten Kick, der für mich das Buch zum Pageturner gemacht hat.

Kimberly Belle hat hier einen temporeichen und packenden Thriller vorgelegt, der mich mit seinem toll konstruierten Plot, vielen Überraschungen und zwei starken Protagonistinnen restlos überzeugt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 03.12.2019

Hommage an die Liebe zu Bücher und die kleinen Buchläden!

Der kleine Buchladen der guten Wünsche
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Josefine führt mit ihrem Freund Mark eine Buchhandlung in Köln. Mark versucht sich nebenbei noch als Autor während Josefine ihre Liebe zu den Büchern auslebt und das Leben in der Großstadt genießt.
Mit ...

Josefine führt mit ihrem Freund Mark eine Buchhandlung in Köln. Mark versucht sich nebenbei noch als Autor während Josefine ihre Liebe zu den Büchern auslebt und das Leben in der Großstadt genießt.
Mit den Büchern verbindet sie schöne Kindheitserinnerungen an ihre Tante Hilde, die eine kleine, gemütliche Buchhandlung in einem kleinen Ort in der Rhön besitzt. Dort verbrachte Josefine als Kind viele schöne Ferien und lernte die Bücher lieben.
Schon lange war sie nicht mehr dort und telefoniert nur noch ab und zu mit ihrer Tante. Als diese plötzlich und unerwartet verstirbt, reist Josefine zur Beisetzung in den kleinen Ort in der Rhön und erfährt, dass Tante Hilde ihr die Buchhandlung und das Haus hinterlassen hat. Allerdings ist die Erbschaft an die Bedingung geknüpft, dass Josefine die Buchhandlung ein halbes Jahr weiterführt ansonsten erhält jemand anders die Erbschaft.
Bei Josefine stellen sich schnell wieder die wunderbaren Erinnerungen und Gefühle der Kindheit ein und so entschließt sie sich, das halbe Jahr dort zu verbringen und die Buchhandlung wieder zum Leben zu erwecken.
Und dann ist da noch der Nachbarsohn Johannes, Josefines bester Freund aus Kindertagen….

Ein Buch über Bücher und eine Buchhandlung, das muss man als Leseratte lesen und es hat sich gelohnt.
Das Buch erzählt nicht nur vom Kampf der kleinen unabhängigen Buchhandlungen ums Überleben sondern auch ganz viel von der Liebe zu Büchern und Geschichten.
Dieser rote Faden zieht sich durch das gesamte Buch und macht viel Freude.
In Rückblicken erleben wir, wie Josefine als Kind in den Ferien viel Zeit bei Tante Hilde und in deren Buchhandlung verbrachte. Dabei entstand ihre Liebe zu den Büchern, die ihre Tante ihr vermittelt hat. Denn diese führt ihre Buchhandlung in einer ganz besonderen Weise, die durch den Buchtitel deutlich wird.
Der Unterschied zwischen der großstädtischen Buchhandlung in Köln und der kleinen gemütlichen Buchhandlung in der Rhön wird deutlich und es war schön zu erleben, wie Josefine schnell auf die Wünsche der Kunden eingeht und die kleine Buchhandlung ihrer Tante zu einem Lesecafé verwandelt und großen Zuspruch findet.
Aber das bleibt nicht Josefines einzige Aufgabe. Sie stößt auf ein Familiengeheimnis, muss sich gegen aufdringliche Kaufangebote wehren, führt über mehrere Monate eine Fernbeziehung zu ihrem Freund in Köln und dann ist da ja noch Johannes in der Nachbarschaft. Die Kindheitserinnerungen sind schnell wieder da, aber da spukt plötzlich noch mehr in ihrem Kopf herum.
Wie wird Josefine sich am Ende entscheiden?

Es war so schön zu erleben, wie Josefine sich in die Gemeinschaft in dem kleinen Ort einfügt und auch Freundschaften schließt. Sie hat viele kreative Ideen, die der Buchhandlung wieder zum Erfolg verhelfen sollen und sie geht vor allem auf die Menschen ein, mit denen sie es zu tun bekommt. Mir hat Josefine als Protagonistin gut gefallen, weil sie warmherzig, freundlich und hilfsbereit ist.
Ihr Freund Mark dagegen war mir unsympathisch, denn er stellt sich selbst viel zu oft in den Vordergrund und ist oft ziemlich egoistisch.
Johannes dagegen ist ein liebevoller Vater und ein Naturmensch, der es mir leicht machte, ihn zu mögen. Und über allem schwebt der Geist von Tante Hilde, die man ja nur in den Rückblicken erlebt. Aber ihre liebevolle Art ist gut zu spüren.

Es hat mir große Freude gemacht, mit Josefine in die Rhön zu reisen und zu erleben, wie sie den Buchladen wieder auf Vordermann bringt und sich dabei ihr Leben nach und nach verändert.
Auch wenn einiges ein bisschen vorhersehbar ist und man das Ende erahnen kann, ist es ein schöner Wohlfühlroman in einem eingängigen Schreibstil.

Diese Geschichte ist eine Hommage an die Liebe zu Bücher und die kleinen Buchläden, liebevoll und herzerwärmend erzählt und damit ein Lesevergnügen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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