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Veröffentlicht am 24.03.2019

Romantisches Abenteuer in Paris mit schöner Botschaft

Nachts an der Seine
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Nell ist ein sehr zurückhaltender, fast schüchterner Mensch und hat noch nicht viel erlebt. Aber nun freut sie sich sehr auf ein Wochenende in Paris mit ihrem Freund Pete.
Kurz vor der Abfahrt des Zuges ...

Nell ist ein sehr zurückhaltender, fast schüchterner Mensch und hat noch nicht viel erlebt. Aber nun freut sie sich sehr auf ein Wochenende in Paris mit ihrem Freund Pete.
Kurz vor der Abfahrt des Zuges steht Nell immer noch alleine am Bahnhof in London. Pete schickt ihr eine Nachricht, dass er bei der Arbeit aufgehalten wird, sie soll fahren und er kommt dann später nach.
Nell nimmt ihren ganzen Mut zusammen und steigt alleine in den Zug nach Paris.
Dort angekommen checkt sie in das bereits gebuchte Hotel ein und lässt sich ganz in der Nähe ein Café empfehlen, in dem sie alleine zu Abend essen kann.
Nell beginnt zu zweifeln, ob es so eine gute Idee war, alleine zu reisen und überlegt schon, mit dem nächsten Zug zurück nach London zu fahren.
Aber dann entschließt sie sich zu bleiben und lernt später den Pariser Fabien kennen.
Dann beginnt für Nell ein Abenteuer in Paris …

In diesem Kurzroman dürfen wir Nell hautnah bei ihrem Paris-Abenteuer begleiten.
Nell ist wirklich sehr zurückhaltend und hat wohl auch kaum so viel Selbstvertrauen, dass sie mal etwas schaffen oder riskieren kann.
Deshalb fand ich es toll, dass die Stadt Paris sie so gelockt hat, dass sie mutig den Entschluss fasst, auch alleine dort zu bleiben und die Stadt ein bisschen zu erkunden.
Ihre Zweifel und Ängste sind gut bei mir angekommen und manchmal hätte ich ihr zurufen mögen: „Trau Dich einfach mal …“
Schön war ihre allmähliche Veränderung zu beobachten, die beginnt, als sie Fabien kennenlernt. Sie lässt sich ganz langsam auf ihn ein und lernt ihn und sein Paris kennen.
Dabei gab es viele schöne und auch romantische Momente.
Aber die Autorin beschreibt auch wunderschön und bildhaft die schönsten Plätze in Paris, so dass bei mir viele Erinnerungen an eine eigene Reise dorthin wach geworden sind.

Jojo Moyes hat hier einen gefühlvollen Kurzroman vorgelegt, der mit seiner Botschaft, vielfältigen Emotionen und schönem Pariser Flair punkten kann. Lediglich das offene Ende hat mich nicht so überzeugt, auch wenn es viel Spielraum für eigene Interpretationen bietet.
Da hätte mir eine letzte Entscheidung von Nell besser gefallen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 21.03.2019

Interessantes Thema, leider wenig fesselnd erzählt

Das Modehaus - Töchter der Freiheit
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Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen in drei Generationen, die das Modehaus als Familienunternehmen in Frankfurt betreiben und durch die jeweiligen Schwierigkeiten ihrer Zeit bringen wollen ...

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen in drei Generationen, die das Modehaus als Familienunternehmen in Frankfurt betreiben und durch die jeweiligen Schwierigkeiten ihrer Zeit bringen wollen und müssen.
Da ist als erstes Fanny, die wir in den Jahren 1914 bis 1934 erleben.
Deren Tochter Lisbeth begleiten wir durch die Jahre 1944 bis 1950 und Lisbeths Tochter Rieke schließlich von 1971 bis 1973.
Somit erleben wir die Zeit der Weltkriege und deren Folge für die Menschen und eben die frühen 1970er Jahre, in denen Frauen in ihren Berufen noch nicht anerkannt wurden.
Der rote Faden ist die Leidenschaft der Frauen für Mode und Schneiderei, ein roter Schal und eben das Modehaus als Familienunternehmen.
Die geschichtlichen Ereignisse bilden die Grundlage und auch den Hintergrund für die Geschichte.

Diese Geschichte hat grundsätzlich sehr viel Potential, denn es ist eine komplexe Familiengeschichte, eingebettet in die historischen Hintergründe. Allerdings hatte ich ziemliche Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Die drei Handlungsstränge um die jeweiligen Frauen und die Zeitebenen wechseln ständig ab. Normalerweise mag ich solche Wechsel gerne, denn sie können für Spannung sorgen.
Hier ist das allerdings nicht gelungen, denn die einzelnen Abschnitte bzw. Kapitel waren oft kurz. Kaum hatte ich Fanny ein bisschen kennengelernt, wechselte die Perspektive zu Lisbeth usw.
So konnte ich zu keiner der drei Protagonistinnen eine richtige Nähe aufbauen, um mich in sie hinein zu versetzen.
Das war sehr schade, aber hier wären tatsächlich längere Abschnitte oder sogar eine chronologische Erzählung der Geschichte besser gewesen.

Es ist der Autorin aber gut gelungen, die Rolle der Frauen insbesondere der berufstätigen Frauen in der jeweiligen Zeit zu vermitteln. Ebenso werden die Schwierigkeiten der Frauen in den Kriegsjahren deutlich, als sie auf sich allein gestellt waren, da die Männer als Soldaten im Krieg waren. Nach deren Rückkehr wurden die Frauen, die durch die Umstände zur Selbständigkeit gezwungen waren, wieder zurückgedrängt.
Auch die Entwicklung der Mode bzw. der Modedesigns im Laufe der Jahre wird nebenbei ein bisschen deutlich.
Außerdem gibt es noch eine Reihe interessanter Nebenfiguren, überwiegend Frauen, deren Schicksale ebenfalls erzählt werden.

Julia Kröhn hat hier ein interessantes Thema mit historischen Hintergründen verknüpft. Leider konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen, da mir ein bisschen die Spannung gefehlt hat. Durch die häufigen Wechsel der Handlungsstränge konnten mich auch die Geschichten der drei Frauen leider nicht so richtig fesseln und ich fand es oft ziemlich verwirrend.
Schade, denn die Geschichte hätte insgesamt viel mehr Potential gehabt!


Fazit: 3 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 21.03.2019

Kleiner Appetithappen

Vorgeschichte zu Das Modehaus. Töchter einer neuen Zeit
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Diese kurze, kostenlose eBook erzählt die Vorgeschichte zu „Das Modehaus“.
Dabei springt die Autorin zeitlich weit vor die Ereignisse ins Jahr 1848 und wir lernen Henriette, die Urgroßmutter der Familie ...

Diese kurze, kostenlose eBook erzählt die Vorgeschichte zu „Das Modehaus“.
Dabei springt die Autorin zeitlich weit vor die Ereignisse ins Jahr 1848 und wir lernen Henriette, die Urgroßmutter der Familie kennen, die als Nähmamsell für eine ehrwürdige Familie arbeitet.
Ihre Begegnung mit dem Revolutionär Jan verändert ihr Leben. Und sie hat einen Traum, von einer eigenen Schneiderei und einem Modehaus.

Leider ist diese Vorgeschichte sehr kurz und macht noch nicht einmal die Hälfte des eBooks aus. Die angebotene Leseprobe von „Das Modehaus“ ist weitaus umfangreicher als diese kleine Geschichte.
Der Schreibstil ist aber angenehm zu lesen und macht Lust auf eine große Familiengeschichte in den folgenden Generationen dieser Familie, nämlich Henriettes Urenkelin Fanny sowie deren Tochter und Enkelin.
Werden diese Frauen das Modehaus zum Erfolg führen können?

Diese kurze Geschichte ist leider nur ein sehr kleiner Appetithappen, der sich aber gut lesen lässt!


Fazit: 3 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 20.03.2019

Unterhaltsamer Wohlfühlroman mit schöner Botschaft!

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Anni ist Game-Designerin, Mitte 30 und lebt mit ihrem Langzeitfreund Thies zusammen in Bremen.
Sie ist in ihrem Job nicht mehr ganz glücklich, hat aber große Freude an ihrem Hobby. Sie entwirft Poster ...

Anni ist Game-Designerin, Mitte 30 und lebt mit ihrem Langzeitfreund Thies zusammen in Bremen.
Sie ist in ihrem Job nicht mehr ganz glücklich, hat aber große Freude an ihrem Hobby. Sie entwirft Poster und Postkarten mit schönen Sprüchen und verkauft diese über das Internet.
Als ihr Chef ihr einen leitenden Posten in Berlin anbietet, stellt sie fest, wie eingefahren ihre Beziehung schon ist. Aber da beschließt Thies plötzlich, dass es an der Zeit wäre zu heiraten.
In all diesem Chao bekommt Anni eine Postkarte aus Norderney von ihrer ehemals besten Freundin Maria.
Anni beschließt eine Auszeit von 6 Wochen zu nehmen und zu Maria nach Norderney zu fahren. Dort möchte sie sich darüber klar werden, wie ihr Leben weiter gehen soll.
Doch Anni muss sich auf Norderney auch der Vergangenheit stellen…

Bei dieser Geschichte habe ich einen lockeren Wohlfühlroman erwartet und auch bekommen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, detailreich und einfühlsam, so dass sich die Geschichte schön lesen lässt.
Ein großer Teil der Handlung spielt auf der Insel Norderney, die der Autorin persönlich am Herzen liegt und die sie gut kennt. Das spürt man beim Lesen deutlich, denn die Beschreibungen sind bildhaft und liebevoll dargestellt, so dass ich gleich Lust auf einen Ausflug auf die Insel und ans Meer bekam.

Anni als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie ist sympathisch, herzlich und liebenswert. Ganz besonders schön fand ich ihr kreatives Hobby bzw. ihre Leidenschaft schöne Sprüche zu illustrieren und als Poster oder Postkarte herzustellen.

„Wenn das Leben dir Sturm schickt, mach wenigstens die Haare auf.“

oder

„Egal, wie hell die Sonne scheint - aus dem Schatten treten musst du selbst.“

Solche Sprüche, die nicht nur heiter sondern auch lebensklug sind, finden sich mit kleinen Illustrationen im Text verteilt und am Ende des Buchs auch noch mal gesammelt.

Es war schön mit Anni ihren Sommer auf Norderney zu verbringen und dabei zu erleben, wie sie sich ihrer ehemals besten Freundin Maria langsam wieder annähert.
Was die beiden vor Jahren auseinandergebracht hat, erfährt man im Verlauf der Geschichte nach und nach.
Die Aufarbeitung dieser Angelegenheit führt bei Anni auch zu einem Umdenken und sie trifft Entscheidungen, die ihr Leben verändern.

Annis Geschichte ist insgesamt unterhaltsam und ein schöner, teils sommerlicher Wohlfühlroman. Manches ist leicht vorhersehbar und einiges entwickelt sich so ganz anders, als ich gedacht habe.
Dennoch vermittelt die Geschichte auch eine Botschaft, die mir gefallen hat!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 19.03.2019

Großartiges Finale einer brillianten Trilogie

Gut Greifenau - Morgenröte
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„Morgenröte“ ist der dritte und finale Teil der Trilogie um das Gut Greifenau in Hinterpommern.
Er deckt den Zeitraum Dezember 1917 bis August 1919 ab.
Die Handlung knüpft nahtlos an die dramatischen Ereignisse ...

„Morgenröte“ ist der dritte und finale Teil der Trilogie um das Gut Greifenau in Hinterpommern.
Er deckt den Zeitraum Dezember 1917 bis August 1919 ab.
Die Handlung knüpft nahtlos an die dramatischen Ereignisse an, mit denen der zweite Teil endete.
So war ich gleich wieder gefangen in der Geschichte rund um die Grafenfamilie von Auwitz-Aarhayn, die Bediensteten des Guts und die Bewohner des Dorfs Greifenau.
Wie auch in den anderen Bänden gibt es am Anfang noch mal eine Personenübersicht über alle Mitwirkenden.

Wir erleben in diesem Teil die letzte Kriegszeit, das Kriegsende und all die Veränderungen, die darauf folgten.
Neben Armut und Hunger für die Bevölkerung bemerkt auch der Adel, dass gravierende Veränderungen vorgehen. Der Einfluss und das Ansehen des Adels werden immer geringer und auch die Grafenfamilie auf Gut Greifenau steht vor großen Problemen. Die finanzielle Situation ist mehr als schlecht, es gibt nicht genug Personal, um die Felder zu bestellen und die Pächter revoltieren.
Die Soldaten glauben immer noch an einen Sieg Deutschlands und viele kehren nicht zurück. Die spanische Grippe, die das Land förmlich überrollt fordert ebenfalls viele Opfer.

Hanna Caspian hat die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert und bettet ihre fiktive Geschichte um Gut Greifenau und seine Bewohner hervorragend in die realen Ereignisse ein. Sie thematisiert u. a. die Schrecken und Folgen des Krieges, das Ende der Monarchie, die Novemberrevolution und die ersten Wahlen.
Dadurch ist die Geschichte authentisch und vor allem sehr lebendig. Der Schreibstil ist sehr mitreißend, fesselnd und detailreich, so dass die Geschichte fast wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft.
Die Vielfalt der Themen und die vielen Schicksale der einzelnen Figuren machen die Geschichte sehr vielschichtig, abwechslungsreich und dadurch durchgängig spannend.
Es gibt natürlich ein Wiedersehen mit allen den bekannten Figuren aus den Vorgängerbänden und ich konnte mit allen mitfühlen, bangen, hoffen. Besonders hervorzuheben sind die Tochter Katharina und der älteste Grafensohn Konstantin. Diese beiden machen wohl insgesamt die größte Entwicklung durch und besonders Katharina hat mich dabei sehr beeindruckt. Sie entwickelt sich vom verwöhnten Grafentöchterchen zur starken und selbstbewussten jungen Frau, die ihren Weg geht und sich von niemandem davon abbringen lässt.
Auch Konstantin geht seinen Weg gegen alle Widerstände und bleibt sich selbst dabei treu.

Hanna Caspian führt zum Ende dieses Teils und damit der Trilogie alle Handlungsfäden zu Ende, so dass keine Fragen offen bleiben.
Das Ende hat sie sehr versöhnlich und hoffnungsvoll gestaltet, fast wie ein Aufbruch in eine neue Zeit. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich fast ein bisschen traurig war, dass diese schöne Geschichte nun zu Ende geht.

Dieser finale Teil der Trilogie hat mich genauso begeistert wie die vorherigen Teile. Diese wunderbare Familien-Saga um Gut Greifenau und seine Bewohner hat mich in allen Punkten überzeugt, denn sie ist authentisch, lebendig und fesselnd erzählt und zeigt dabei ein Stück deutsche Geschichte.
Deshalb empfehle ich nicht nur diesen dritten Teil sondern die gesamte Trilogie gerne weiter. Diese brilliante Trilogie muss man gelesen haben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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