Chamant, humorvoll und unterhaltsam!
Vom Glück und den Tagen dazwischenDie 38-jährige Emmi hat nach vielen gescheiterten Dates und Beziehungen entschieden, ihre Suche nach dem richtigen Mann aufzugeben und ab sofort ihr Leben zu genießen und alleine glücklich zu sein. Wie ...
Die 38-jährige Emmi hat nach vielen gescheiterten Dates und Beziehungen entschieden, ihre Suche nach dem richtigen Mann aufzugeben und ab sofort ihr Leben zu genießen und alleine glücklich zu sein. Wie um sich etwas zu beweisen, schleicht sie sich heimlich auf die Hochzeit ihres Ex-Freundes, doch sie wird entdeckt, vom Bräutigam persönlich.
Als ihre Vermieterin Lore plötzlich ihren Mann verliert, kümmert sich Emmi rührend um die ältere Dame. Die entdeckt in den Sachen ihres Mannes einen Hinweis auf ein Haus in Frankreich und eine Familie, die dort lebt. Hat Lores Mann sie etwa betrogen?
Lore möchte nach Frankreich, um der Sache auf den Grund zu gehen und bittet Emmi, sie zu fahren. Begleitet werden die beiden von Lores Freundinnen Jutta und Marlies. Und da die junge Nachbarin Paula gerade massive Probleme mit ihrem Partner hat, fährt auch sie spontan mit. So machen sich 5 sehr ungleiche Frauen auf eine Reise in die Normandie, ohne zu ahnen, was diese Reise für sie alle verändern wird.
Emmi erzählt uns die Geschichte selbst in der Ich-Form. Damit bekommt man gleich viel Nähe zu ihr und lernt sie gut und intensiv kennen.
Gleich von Anfang an hat mich der Schreibstil begeistert, der sehr locker, flüssig und auch humorvoll ist. So war es ein Vergnügen zu verfolgen, wie sich Emmis neues Leben gestaltet, das sie selbst nicht mehr als Singleleben sondern als „voll funktionierende Individualpartnerschaft mit sich selbst“ bezeichnet.
Emmi ist Lehrerin und hat gerade Ferien, so dass sie ihren Alltag erst mal sehr entspannt gestalten kann.
Doch dann stirbt plötzlich und unerwartet der Mann ihrer Vermieterin und Emmi erfüllt Lore den Wunsch, mit ihr in die Normandie zu reisen.
Diese Reise verläuft so ganz anders, als sich alle Teilnehmerinnen das gedacht haben.
Die weiteren Reiseteilnehmerinnen lernt man mit ihrer aktuellen Situation auch gleich kennen. Da ist die junge Nachbarin Paula, die mutmaßlich Opfer von Gewalt wird und Lores Freundinnen Jutta und Marlies.
Jutta ist warmherzig und freundlich und hat es mir leicht gemacht, sie zu mögen. Marlies ist rechthaberisch, streitlustig und pedantisch. Sie bricht ständig Streit vom Zaun, vor allem mit Jutta. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass sie in einer Art Wettstreit mit Jutta steht, wer von beiden die bessere Freundin für Lore ist. Das ist mir mit der Zeit ein bisschen auf die Nerven gegangen, denn die ständigen Streitereien zwischen den beiden waren zwar einerseits manchmal recht witzig aber sie nahmen für meinen Geschmack auch zu viel Raum ein.
Die Normandie als Schauplatz passt gut zur Geschichte, denn Vergangenheit und auch das Meer spielen noch eine wichtige Rolle. Beiläufig erwähnt die Autorin einige Sehenswürdigkeiten, wie z. B. Omaha Beach, Schauplatz der Landung der Alliierten am D-Day im 2. Weltkrieg und beschreibt die ganze Gegend dort sehr anschaulich.
Dann sei noch erwähnt, dass Emmi in Bonn zu Hause ist, was mich als Bonnerin natürlich sehr gefreut hat und ich war begeistert, einige reale Orte in der Geschichte wieder zu finden.
Diese Reise der 5 ungleichen Frauen ist ereignisreich und manchmal auch ein bisschen chaotisch. Die Geschichte erzählt von Freundschaft, Liebe aber auch Trauer und Vergangenheitsbewältigung.
Sie weiß zu überraschen und punktet mit einem interessanten, geschichtsträchtigen Schauplatz in der Normandie und vielschichtigen Protagonistinnen.
Ein Roman der mich gut und humorvoll unterhalten hat und den ich gerne gelesen habe!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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