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Veröffentlicht am 24.09.2019

Schöner, unterhaltsamer Sommerroman mit italienischem Flair

Zwischen dir und mir das Meer
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Die Krankenschwester Lena lebt als Single auf Amrum mit ihrem Vater und ihrer Großmutter im elterlichen Haus. Schon seit Kindertagen sammelt sie Meerglas am Strand und mittlerweile fertigt sie Schmuck ...

Die Krankenschwester Lena lebt als Single auf Amrum mit ihrem Vater und ihrer Großmutter im elterlichen Haus. Schon seit Kindertagen sammelt sie Meerglas am Strand und mittlerweile fertigt sie Schmuck daraus an, den sie im Souvenirladen ihrer Großmutter verkauft.
Lenas Mutter ist bereits seit 20 Jahren tot. Sie ging eines Morgens zum Schwimmen und kehrte nie zurück. Seitdem ist Lenas Vater sehr in sich gekehrt und die meiste Zeit mit seinem Fischerboot auf dem Meer, als wollte er dort seiner verstorbenen Frau nahe sein.
Lenas Schwester Zoe ist so ganz anders als Lena. Sie reist um die Welt und genießt ihr Leben. Nur selten lässt sie sich zu Hause blicken.
Kurz vor dem 80. Geburtstag der Oma, zu dem Zoe auch anreist, erscheint der Italiener Matteo vor dem Haus der Familie. Lena ist fasziniert von ihm und seinen schönen Augen aber Matteo gibt sich sehr geheimnisvoll und ist am nächsten Tag schon wieder verschwunden. In seinem Hotelzimmer werden Fotos gefunden, auf denen Lenas und Zoes Mutter Mariella als junge Frau zu sehen ist.
Lena und Zoe reisen nach Italien an die Amalfiküste, um sich auf die Suche nach den Wurzeln und der Vergangenheit ihrer Mutter zu machen. Und Lena hofft, auch Matteo wiederzusehen.

Lena ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich auf Anhieb mochte. Mit viel Liebe übt sie ihren Beruf in einem Hospiz aus und pflegt Menschen, die nicht mehr lange leben werden. Dafür gab sie ihren stressigen Job auf einer kardiologischen Station auf. Dafür hat sie meine Hochachtung, denn Menschen beim Sterben zu begleiten, ist sicher kein einfacher Beruf.
Die quirlige Zoe dagegen ging mir oft auf die Nerven, weil sie so unstet und manchmal auch respektlos ist.

Gerne habe ich die beiden Schwestern an die Amalfiküste begleitet. Der Autorin gelingt es wunderbar, all die schönen Orte und deren Zauber einzufangen und zu beschreiben. Ich habe die Zitronenhaine und das glitzernde Meer vor Augen gehabt und den Duft der Zitronen in der Nase.
Es war wirklich schön, mit den Schwestern die Gegend zu erkunden und dabei verbreitet sich viel sommerliche Urlaubsstimmung.

Die Autorin erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen, die ineinander greifen. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es Rückblicke in die Jugend von Mutter Mariella. Und so nähert man sich Schritt für Schritt einem alten Familiengeheimnis, dass tragischer nicht sein könnte, mit einigen Überraschungen punktet und am Ende Mariellas Schicksal erklärt.

Lenas und auch Zoes Entwicklung ist schön zu beobachten, besonders in Kontakt mit ihrem Großvater, der sich plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Liebesgeschichte zwischen Lena und Matteo ist sehr zart und schön erzählt, so dass sie sich gut in die Handlung einfügt und nicht in den Vordergrund drängt.

"Zwischen dir und mir das Meer" ist ein schöner, unterhaltsamer Sommerroman, der einfühlsam erzählt ist, mit einem Geheimnis, einigen Überraschungen und tollen Schauplätzen punkten kann und für einen "zitronigen" Leseurlaub sorgt!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 17.09.2019

Lesenswerter, gelunger Abschluss der Reihe

Vernichtung
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„Vernichtung“ ist der 6. und wohl auch letzte Teil der Millenium-Reihe, die seinerzeit von Stieg Larsson begonnen und nach dessen Tod von David Lagercrantz fortgeführt wurde.
In einem Videogruß des Autors ...

„Vernichtung“ ist der 6. und wohl auch letzte Teil der Millenium-Reihe, die seinerzeit von Stieg Larsson begonnen und nach dessen Tod von David Lagercrantz fortgeführt wurde.
In einem Videogruß des Autors an seine deutschen Leser teilt Lagercrantz mit, dass es der letzte Band der Reihe und die „finale Schlacht“ zwischen Lisbeth und ihrer bösen Zwillingsschwester Camilla ist.
Damit ist auch schon klar, worauf Lisbeth Salanders Hauptaugenmerk in diesem Band liegt. Lisbeth jagt Camilla, die sich in Russland aufhält und dort ihr Syndikat gebildet hat. Aber Camilla will sich nicht jagen lassen und startet den Gegenangriff gegen Lisbeth.

Mikael Blomkvist ermittelt im Todesfall des Obdachlosen, in dessen Jacke seine Telefonnummer gefunden wurde.
Die Recherchen sind umfangreich und schwierig, denn zunächst muss er herausfinden, wer der Obdachlose war und wieso er offenbar Kontakt zu ihm aufnehmen wollte.
Mikael bittet Lisbeth um Hilfe, die sie ihm aus der Ferne auch gerne leistet. Sie findet heraus, dass das Gen, dass in der DNA des Toten gefunden wurde, darauf hinweist, dass er ein Sherpa war, der an mehreren Expeditionen auf den Mount Everest teilgenommen hat. Eine dieser Expeditionen verlief dramatisch und es gab Tote zu beklagen.
Blomkvist gräbt tiefer und entdeckt Verbindungen zur Politik. Da wird die ganze Sache sehr brisant.

Vermisst habe ich in diesem Buch die sonst so enge und brilliante Zusammenarbeit zwischen Mikael und Lisbeth.
Sie haben diesmal nur wenig Kontakt und gehen eigentlich jeder ihren eigenen Angelegenheiten nach. Dennoch besteht nach wie vor zwischen den beiden eine enge Verbindung und sie sind füreinander da. Das wird schon deutlich.
Aber manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass irgendwie nur ihre Geschichten zu Ende geführt werden sollten.

Beide Handlungsstränge, Lisbeths Jagd nach Camilla und Mikaels Recherchen, gestalten sich spannend und konnten mich auch fesseln.
Lagercrantz verarbeitet hier auch Themen wie DNA- und Genanalysen und russische Geheimdienste, die Einfluss auf öffentliche Meinungen nehmen oder gar Wahlen beeinflussen.
Der Spannungsbogen steigert sich und gegen Ende kommt es dann noch zu einem großen Showdown, bei dem auch Lisbeth und Mikael noch einmal aufeinander treffen. Das war dann ein spektakulärer Abschluss, wie man ihn auch aus früheren Bänden kennt.

Insgesamt war es wieder ein packender Fall oder eher zwei und Lisbeth und Mikael sind noch einmal zur Hochform aufgelaufen!
Der Abschluss der Millenium-Reihe ist gelungen, der Reihe würdig und auf jeden Fall lesenswert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 27.08.2019

Emotional mit italienischem Flair, vielen Büchern und der Liebe

Der Buchladen der verlorenen Herzen
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Der Buchladen „Stella Polaris“ ist ein ganz besonderer Buchladen im Erdgeschoss eines alten Palazzo in Turin. Er wird von der schweigsamen Signora Adele geführt, die ihrem Laden keine leichte Belletristik ...

Der Buchladen „Stella Polaris“ ist ein ganz besonderer Buchladen im Erdgeschoss eines alten Palazzo in Turin. Er wird von der schweigsamen Signora Adele geführt, die ihrem Laden keine leichte Belletristik duldet sondern nur ausgewählte Literatur. So läuft der Buchladen nicht sonderlich gut und die Protagonistin Anna hat einen leichten, angenehmen Job.
Im Privatleben ist Anna mit Eduardo liiert, mit dem sie eine ruhige Beziehung führt.
Da liest sie in der Zeitung von einem Unfall ihrer ehemals besten Freundin und besucht diese im Krankenhaus, nachdem sie sie viele Jahre nicht gesehen hat. Bei dem Besuch beichtet ihre Freundin ihr, dass sie Anna damals in Bezug auf deren große Liebe Luca belogen hat, um die beiden auseinander zu bringen.
Kurze Zeit später taucht Luca zufällig als Kunde im Buchladen auf.
Aber damit nicht genug, Signora Adele teilt Anna eine große Veränderung mit, so dass Annas Leben innerhalb weniger Tage völlig auf den Kopf gestellt wird und sie ihr Leben neu überdenken muss.

In einem gefühlvollen Schreibstil erzählt die Autorin Annas Geschichte. Ich mochte Anna auf Anhieb, auch wenn ich später einige Entscheidungen von ihr nicht ganz verstehen konnte und selbst anders gehandelt hätte.
Aber sie ist ein ehrlicher und empathischer Mensch und hat mich oft berührt.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung des schönen alten Buchladens und die Liebe zu den Büchern, die man ständig spüren konnte. Auch Signora Adele und deren spannende Lebensgeschichte, die sich im Verlauf der Handlung offenbart, hat mir gut gefallen.
Annas Freundin Giulia mit ihrer Liebe zu gutem Essen und gutem Wein bereichert die Geschichte in schöner Weise.

Dieser Wohlfühlroman erzählt Annas Geschichte auf ihrem Weg in ein neues, anderes Leben, wobei sie sich erst mal klar werden muss, was sie eigentlich möchte. Es geht aber auch um Geheimnisse aus der Vergangenheit, die Liebe und die Bücher. Das ist insgesamt eine schöne Mischung, die den Roman abwechslungsreich und unterhaltsam macht.
Lediglich das Ende hat mir nicht ganz gefallen, denn es kommt sehr abrupt und lässt vieles offen. Das trifft nicht so meinen Geschmack.

Ich habe Anna gerne auf ihrem Weg zu sich selbst begleitet und wurde mit italienischem Flair und vielen unterschiedlichen Emotionen gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 26.08.2019

Fesselnder Psychothriller - nichts ist wie es scheint

Mein Herz so schwarz
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Evie geht am Abend ihrer Hochzeit mit Richard auf eine Klippe und wird von einem Paar gesehen, wie sie dort hinunter stürzt.
Sie wird nie gefunden.
War es Selbstmord, ein tragisches Unglück oder Mord?
Richard ...

Evie geht am Abend ihrer Hochzeit mit Richard auf eine Klippe und wird von einem Paar gesehen, wie sie dort hinunter stürzt.
Sie wird nie gefunden.
War es Selbstmord, ein tragisches Unglück oder Mord?
Richard und Evies beste Freundin Becky sind in tiefer Verzweiflung und Trauer und möchten genauso wie die Polizei herausfinden, was geschehen ist. Eine Erklärung für einen möglichen Selbstmord kann jedoch niemand finden …

Im Prolog erleben wir den Abend der Hochzeit und den Moment, als es geschieht. Für mich las sich das so, als sei Evie absichtlich gesprungen und auch die Öffentlichkeit geht davon aus. Doch warum hat sie das am Abend ihrer Hochzeit getan?
Von Beginn an ist Spannung in diesem Psychothriller, denn mit dem 1. Kapitel sind wir gleich mitten im Geschehen, den polizeilichen Ermittlungen und der Trauer von Richard und Becky. Niemand kann sich erklären, warum Evie ihr Leben beendet hat und dass sie den Sturz von der Klippe nicht überlebt hat, ist eigentlich für alle klar.
Becky kümmert sich um Richard und beide wollen der Sache auf die Spur gehen.
Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Becky und Evie erzählt. Beckys Teil spielt sich in der Gegenwart ab während Evie aus ihrer Kindheit und Jugend berichtet und wir erleben auch, wie sie Richard kennenlernt. Dazwischen gibt es kurze Einblicke aus der Sicht von Richard.
Wir haben hier also eigentlich zwei Handlungsstränge nebeneinander und es ist klar, dass diese sich irgendwann treffen und verknüpfen werden.
Die Wechsel sind klar ersichtlich, denn die Kapitel sind mit den jeweiligen Namen überschrieben.
Richard blieb in der gesamten Geschichte ein bisschen blass aber seine Trauer und seine Verzweiflung, nicht zu wissen warum Evie das getan hat, ist gut bei mir angekommen.
Becky gibt die „beste Freundin“ und kümmert sich um Richard, der sich sehr gehen lässt. Aber nach einer Weile war für mich erkennbar, dass sie offenbar mehr weiß, als sie zugibt aber welche Rolle sie genau spielt, das war nicht klar. Die Figur war recht undurchsichtig und hat die Spannung erhöht.
Nach und nach ergeben sich kleine Puzzleteile, die einerseits das große Ganze immer mehr komplettieren aber auch immer wieder neue Fragen aufwerfen.
Durch die vielen Fragen und Wendungen entwickelt sich das Buch zum Pageturner und hat einen Sog auf mich ausgeübt, weil ich nur noch wissen wollte, wie alles zusammenhängt.
Damit lässt sich die Autorin aber Zeit bis zum Ende und bietet dann noch eine Überraschung.

Dieser Psychothriller ist ein einziges Verwirrspiel und gut konstruiert. Die Rückblicke in die Vergangenheit geben ganz langsam Einblicke in Evies Leben und die möglichen Gründe für das Geschehen.
In der Gegenwart gibt es zwischendurch ein paar kleine Längen aber die Suche nach der Wahrheit war sehr fesselnd.
Die Charaktere sind gelungen, besonders die so unterschiedlichen Freundinnen Evie und Becky.

Mir hat die Geschichte wieder mal gezeigt, dass oftmals nichts so ist wie es scheint und ich hatte fesselnde Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.08.2019

Berührender und emotionaler Abschluss der Valerie Lane-Reihe

Die kleine Straße der großen Herzen
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Zum sechsten und letzten Mal sind wir zu Gast in der Valerie Lane, der romantischen kleinen Einkaufsstraße in Oxford.
Inzwischen sind drei Jahre vergangen und es hat sich so einiges geändert. Es hat Hochzeiten ...

Zum sechsten und letzten Mal sind wir zu Gast in der Valerie Lane, der romantischen kleinen Einkaufsstraße in Oxford.
Inzwischen sind drei Jahre vergangen und es hat sich so einiges geändert. Es hat Hochzeiten gegeben, Babys sind geboren worden und Orchid und Susan haben die Valerie Lane verlassen. Orchid ging mit ihrer großen Liebe nach Kalifornien und ihre Schwester hat ihren Gift-Shop in der Valerie Lane übernommen.
Susan hat die Liebe gefunden und ist mit ihrem Freund, einem Musiker, auf Tournee unterwegs.
Und dann stirbt eine liebe alte Freundin, die genauso wie die Ladenbesitzerinnen zur Valerie Lane gehörte.
Dieser traurige Anlass bringt dann die Freundinnen alle wieder zusammen, da sie ihrer verstorbenen Freundin einen letzten Wunsch erfüllen wollen.

Auch wenn der Anlass ein trauriger ist, war es schön, die Freundinnen wieder gemeinsam zu erleben.
Manuela Inusa verarbeitet das traurige Thema sehr einfühlsam und es war herzerwärmend zu lesen, wie die Frauen mit dem Verlust umgehen.
Neben diesem Kernthema gibt es aber noch etliche kleine Nebengeschichten rund um die Freundinnen. Da geht es um Heimweh, Eifersucht, berufliche Erfolge und einiges mehr.
Und wie auch in den Vorgängerbänden sind die Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt ein roter Faden. Das ist es ja, was diese kleine Straße und ihre Menschen zu etwas besonderem macht.
Ja, zum Ende ist alles „rosarot“ und alle sind glücklich und zufrieden, aber das erwartet man vielleicht auch von so einer Romanreihe.
Mir hätte es jedenfalls nicht gefallen, wenn eine der Freundinnen am Ende unglücklich zurück geblieben wäre oder eine der Geschichten um die Frauen nicht abgeschlossen worden wäre.
Daher ist der Abschluss der Reihe mit diesem Buch meiner Meinung nach durchaus gelungen.

Der letzte Besuch in der Valerie Lane war berührend und emotional und für mich ein runder Abschluss dieser schönen Wohlfühl-Reihe!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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