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Veröffentlicht am 17.01.2018

Schöne kleine Auszeiten vom Alltag

Kleine Fluchten
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Dieses kleine Büchlein enthält neun Kurzgeschichten von Jojo Moyes, die im Original schon aus den Jahren 2009 bis 2014 stammen.
Jede Geschichte steht für sich und ist anders als die anderen. Es sind aber ...

Dieses kleine Büchlein enthält neun Kurzgeschichten von Jojo Moyes, die im Original schon aus den Jahren 2009 bis 2014 stammen.
Jede Geschichte steht für sich und ist anders als die anderen. Es sind aber alles abgeschlossene Geschichte, die auch einen Abschluss haben und nicht mit Cliffhangern ärgern.
In ihrem schönen und gefühlvollen Schreibstil erzählt die Autorin ausnahmslos Geschichten von Frauen, die sich gerade in einer besonderen Situation empfinden. Die Themen sind dabei Romantik, Glück, Hoffnung, Mut, Selbstfindung, Verwirklichung von Träumen und Neuanfang. Alles ist realistisch und glaubhaft dargestellt, Geschichten, wie sie das Leben schreiben könnte.
Ich war bisher nicht so sehr der Fan von Kurzgeschichten und auch hier hätte ich von mancher Protagonistin gerne mehr oder eine längere Geschichte gelesen. Dennoch waren alle Geschichten rund und ich konnte mich mit den Protagonistinnen identifizieren und mit ihnen fühlen.
Ich denke, sicher findet sich jeder irgendwo darin wieder oder kann etwas daraus für sich mitnehmen.
Die Geschichten passen von der Länge her wunderbar in eine kleine Auszeit, die man sich im Laufe des Tages sicher mal nehmen kann. Sind sind gut geeignet, mal eben in eine andere kleine Welt abzutauchen und darin zu versinken.

Diese schöne Sammlung von Kurzgeschichten hat mir wirklich angenehme "Kleine Fluchten" aus dem Alltag ermöglicht und alle haben mich gut unterhalten.
Die hübschen Illustrationen passen jeweils zur Geschichte und geben eine Szene wieder. So bereichern sie das Buch, das ich gerne empfehle, auch als Geschenk, vielleicht für die beste Freundin!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 16.01.2018

Spannender Fall der Reihe, aber nicht der stärkste

Tödlicher Ruhm
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Dies ist bereits der 34. Teil der Reihe um Lieutenant Eve Dallas, die für mich ihren Reiz immer noch nicht verloren hat.
Die mit Eve befreundete Journalistin Nadine Furst hat über den Icove-Fall, Eves ...

Dies ist bereits der 34. Teil der Reihe um Lieutenant Eve Dallas, die für mich ihren Reiz immer noch nicht verloren hat.
Die mit Eve befreundete Journalistin Nadine Furst hat über den Icove-Fall, Eves größter und berühmtester Fall, ein Buch geschrieben, das jetzt verfilmt wird. Während die Dreharbeiten noch laufen findet im Haus des Regisseurs ein Fest statt, bei dem die Schauspieler mit den realen Personen, die sie verkörpern, zusammen treffen. Während des Festes wird die Schauspielerin, die Detective Peabody spielt, ermordet. Außer Eve und ihrem Mann Roarke sind etliche weitere Polizisten anwesend, so dass Eve die Situation schnell unter Kontrolle hat, sofort den Tatort sichert und mit den ersten Befragungen beginnt. Doch niemand will etwas bemerkt oder gesehen haben. Nur eins ist schnell klar, das Opfer war bei der Filmcrew nicht sonderlich beliebt.

Eve beginnt mit gewohnter Härte und viel Ehrgeiz mit den Ermittlungen. Unterstützt wird sie wie immer von ihrer Partnerin Delia Peabody und dem Kollegenteam. Auch ihr Mann Roarke darf ihr wieder behilflich sein. Allerdings kommt mir diesmal das sonst so brillante Zusammenspiel von Eve und Roarke etwas zu kurz. Roarkes Beteiligung an den Ermittlungen ist deutlich geringer als sonst und auch private Szenen zwischen den beiden, die üblicherweise viel Leidenschaft aber auch tolle Gespräche beinhalten, gibt es diesmal nur wenige.

Eves Dialoge mit Peabody, die öfter auch mal ins Private abgleiten, waren wie gewohnt oft sehr humorvoll und haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Eves Wortgefechte mit dem Butler Summerset, die mich meistens amüsieren, kamen auch ein bisschen zu kurz. Allerdings hatte Eve diesmal überraschend ein sehr positives Erlebnis mit ihm, was dann auch wieder witzig war, da es Eve total überrascht hat.

Der Fall an sich ist recht spannend und undurchsichtig. Wie öfter erfährt man ca. 100 Seiten vor dem Ende, wer der mutmaßliche Mörder ist und erlebt dann, wie Eve überaus geschickt den Täter zur Strecke bringt, in dem sie Beweise findet, Fallen stellt und Druck ausübt.
Das ist auch diesmal wieder gut gelungen, denn die Spannung steigert sich da deutlich.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit den weiteren bekannten Figuren wie den elektronischen Ermittlern, der Psychologin Dr. Mira und Eves Freundin Mavis. Aber auch sie haben diesmal fast alle nur kleine Parts in der Geschichte.

Insgesamt gesehen ist das sicher nicht der stärkste Fall, denn mir hat etwas das Tempo und die Action gefehlt. Dennoch hatte ich mit Eve und Roarke wieder angenehme und spannende Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.01.2018

Ungewöhnliche Geschichte über eine verhängnisvolle Wette

Wetten, dass wir uns lieben?
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Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort angesprochen, denn er verspricht eine ungewöhnliche Geschichte. Und so ist es dann auch.
Die Wette, die Sarah und Ben da eingehen war für mich total abstrus ...

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort angesprochen, denn er verspricht eine ungewöhnliche Geschichte. Und so ist es dann auch.
Die Wette, die Sarah und Ben da eingehen war für mich total abstrus und unvorstellbar.
Aber Sarah ist offenbar so verletzt, dass Ben ihr keine Chancen mehr zutraut, dass sie diese Wette vorschlägt und Ben geht darauf ein. Gleich am nächsten Tag zieht er in sein Studio und drei Monate Beziehungspause beginnen.

Die Geschichte wird wechselnd jeweils aus der Sicht von Sarah und Ben erzählt, was viel Nähe zu den Gedanken und Empfindungen der beiden Protagonisten bringt. Das hat mir gut gefallen, denn ich hatte beim Lesen immer das Gefühl ein "stiller Beobachter" zu sein.
Es war sehr interessant zu erleben, wie unterschiedlich die beiden mit ihrer temporären Freiheit umgehen.
Während Ben sich gleich in Abenteuer stürzt, ist Sarah zögerlicher und genießt erst mal das Alleinsein. Und später dreht sich alles ins Gegenteil.
Die beiden sind interessante und facettenreiche Charaktere, die gut gezeichnet werden. Sie wirken authentisch und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte auch glaubhaft.
Es gibt auch einige Nebenfiguren wie z. B. Sarahs Freundin Debbie oder der gemeinsame Sohn Nathan, die gut in die Handlung passen und sie bereichern.

Natürlich werden im Rahmen der Handlung auch ein paar Klischees rund um das Thema langjährige Ehe und Midlife Crisis bedient.
Aber im wesentlichen zeigt die Geschichte ziemlich realitätsnah, was so eine Wette mit einem Ehepaar, das eigentlich eine gute Ehe führt, machen kann. Es gibt viele unterschiedliche Emotionen, Höhen und Tiefen und auch etliche Überraschungen und Wendungen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn es gibt auch Momente zum Schmunzeln.
Dennoch ist das Grundthema eher ernst und zeigt meines Erachtens gut, das man in einer Partnerschaft nichts als selbstverständlich ansehen sollte sondern an einer guten Beziehung immer arbeiten muss.
Ich habe jedenfalls einiges gefunden, worüber sich das Nachdenken lohnt.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, mit einem ungewöhnlichen aber passenden Ende überrascht und auch nachdenklich gemacht.
Ich empfehle diese etwas andere, durchaus fesselnde Geschichte gerne weiter und nicht nur an Paare!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.01.2018

Turbulente Zeit in der Bretagne

Die Wolkenfischerin
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Die Protagonistin dieser Geschichte, Claire Durant, hat es mir anfangs nicht leicht gemacht, sie zu mögen.
Ihre berufliche Karriere hat sie mit diversen Lügen und einem geschönten Lebenslauf aufgebaut. ...

Die Protagonistin dieser Geschichte, Claire Durant, hat es mir anfangs nicht leicht gemacht, sie zu mögen.
Ihre berufliche Karriere hat sie mit diversen Lügen und einem geschönten Lebenslauf aufgebaut. Dennoch hat sie offenbar gute Leistungen erbracht, denn ihr Chef Sebastian bietet ihr im Rahmen einer Umstrukturierung den Posten der Chefredakteurin für ein Kunstmagazin an. Bevor es jedoch dazu kommt, muss Claire in ihren Heimatort in der Bretagne reisen, da ihre Mutter ins Krankenhaus muss. Claire soll sich um ihre gehörlose Schwester kümmern und kehrt so nach fast 20 Jahren erstmals zurück in ihr Elternhaus. Claires Schwester Maelys war noch recht klein als Claire die Familie damals verlassen hat und sie hat es Claire eigentlich bis heute nicht verziehen, dass sie entgegen ihres Versprechens nicht nach Hause zurück gekommen ist.
Als ich miterlebte wie sich Claire und Maelys eigentlich wieder neu kennenlernen mussten und sich langsam und vorsichtig wieder annähern, stieg meine Sympathie für Claire deutlich. Claires Liebe zu ihrer Schwester wurde erkennbar und es hat mich berührt, wie Claire sich um ihre Schwester bemüht, lernt sie zu verstehen und Dinge in ihr zu erkennen.
Und auch Maelys muss lernen, ihrer großen Schwester, die sie einst so sehr enttäuschte, wieder zu vertrauen.
Dieser Teil der Geschichte war für mich der warmherzigste und gefühlvollste und hat für mich den größten Charme der Geschichte ausgemacht.
Aber auch die Mutter der beiden macht eine Veränderung durch und arbeitet ein lange zurück liegendes trauriges Ereignis auf und erkennt, welche Fehler sie gemacht hat.

Die Schauplätze der Geschichte sind der kleine Ort Moguériec in der Bretagne, Paris und Berlin.
Das kleine bretonische Fischerdorf an der Atlantikküste hat es mir besonders angetan und man merkt deutlich, dass die Autorin im Rahmen einer Recherchereise dort war. Sie beschreibt nicht nur den Ort sondern auch die dort lebenden Menschen und deren Lebensweise sehr anschaulich und bildhaft, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und das Meer rauschen hört.
Aber auch einige typische bretonische Gerichte, die im Buch eine Rolle spielen und mir das Wasser im Mund zusammen laufen ließen, werden toll beschrieben und geschickt für die Geschichte genutzt. Wer nach der Lektüre Appetit bekommen hat, findet am Ende des Buches einige Rezepte.

Claires Geschichte ist eine Rückkehr zu ihren Wurzeln und das Verarbeiten der Vergangenheit. Aber nicht nur Trauer und Melancholie bestimmen die Stimmung der Geschichte sondern auch eine gute Portion Humor und allerlei Verwicklungen sorgen für turbulente und gute Unterhaltung.
Neben ihrem Jugendfreund Nicolas, der an die damalige Freundschaft anknüpfen möchte taucht auch noch Claires Chef Sebastian auf, der eigentlich nur Urlaub machen möchte. Claire versucht ihr Lügengespinst gegenüber Sebastian aufrechtzuerhalten und richtet damit ein ziemliches Durcheinander und jede Menge Missverständnisse an.
Und so kommt am Ende auch die Liebe in der Geschichte nicht zu kurz, wobei die Lovestory etwas vorhersehbar war.
Dennoch war die Geschichte auch fesselnd, denn wie Claire die ganzen Verwirrungen auflöst und sich am Ende entscheidet, konnte man nicht erahnen.

Ich bin gerne mit Claire in die Bretagne gereist und habe viel von bretonischer Lebensweise und der typischen Küche erfahren.
Claudia Winter ist es gelungen, eine berührende und gefühlvolle Lebensgeschichte mit humorvollen Ereignissen und Turbulenzen zu verbinden und hat damit eine Geschichte geschaffen, die mit sommerlichem und französischen Flair gut unterhält.
Ihr lockerer Schreibstil macht das Buch zu einem schönen Wohlfühlroman.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 02.01.2018

Unblutiger Psychothriller

Blick in die Angst
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Nach „Still missing“ hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, war jedoch anfangs etwas enttäuscht.
Auch wenn der Schreibstil der Autorin erneut sehr flüssig und mitreißend war, fand ich den Anfang der Geschichte ...

Nach „Still missing“ hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, war jedoch anfangs etwas enttäuscht.
Auch wenn der Schreibstil der Autorin erneut sehr flüssig und mitreißend war, fand ich den Anfang der Geschichte etwas „zäh“.
Während der Behandlung ihrer selbstmordgefährdeten Patientin, gibt es viele Rückblicke auf Nadines Vergangenheit. Aus Sicht von Nadine in der Ich-Form werden, zwischen den aktuellen Ereignissen, Erlebnisse geschildert aus der Zeit, in der sie mit ihrer Mutter ebenfalls in der Sekte gelebt hat, aus der ihre Patientin geflüchtet ist. Zunächst werden die Zusammenhänge nicht ganz klar. Mehr und mehr erfährt man jedoch von tragischen Ereignissen, die damals geschahen und von den geschickten Manipulationen des Sektenführers, die er bis in die Gegenwart beherrscht und immer noch ausführt.

Erst allmählich wird klar, dass Nadine durch ein schreckliches Ereignis viele Erlebnisse der Vergangenheit verdrängt hat. Durch bestimmte Erlebnisse erlebt sie immer öfter Flashbacks, die Teile der Erinnerung zurück bringen.
Erst da wird allmählich das gesamte Ausmaß der Story klar und die Spannung steigt an.
Als Nadine dann beginnt weitere Nachforschungen anzustellen, weil sie die Vergangenheit vollständig aufklären möchte, überschlagen sich die Ereignisse und das Buch entwickelte sich für mich zum „Suchtbuch“.

Die Hauptprotagonistin Nadine wirkt glaubhaft und authentisch. Ihre Handlungen und Emotionen sind nachvollziehbar und gut beschrieben. Besonders ihre Sorge um ihre Tochter, die sich von ihr gelöst hat und auch in die Fänge der Sekte zu geraten droht, war für mich sehr glaubhaft dargestellt.
Auch die anderen Charaktere sind gelungen und passen gut ins Gesamtbild.

Insgesamt ist es ein unblutiger Psychothriller mit einer komplexen Story, die anfangs etwas dahin plätschert aber etwa ab der Hälfte packend wird und gegen Ende auch noch einige Wendungen und Überraschungen bietet.
Spannende Unterhaltung, bei der mir jedoch ein bisschen der letzte Kick gefehlt hat.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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