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Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig und unterhaltsam

Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker
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Zum Inhalt:
Mit so viel Biss hat noch niemand über Zahnlosigkeit geschrieben.
«Deutschlands bekannteste Twitter-Omi.» (Bild) hat Zucker und «Ossiporose», schläft unter einer Heizdecke und hat den Krieg ...

Zum Inhalt:
Mit so viel Biss hat noch niemand über Zahnlosigkeit geschrieben.
«Deutschlands bekannteste Twitter-Omi.» (Bild) hat Zucker und «Ossiporose», schläft unter einer Heizdecke und hat den Krieg nicht überlebt, um Kunstfleisch aus Soja zu essen: Renate Bergmann 82, aus Berlin. Ihre Männer liegen in Berlin auf vier Friedhöfe verteilt, das Gießen dauert immer einen halben Tag. Und à propos tot, Renate und ihre beste Freundin Gertrud haben ein schönes Hobby: Die beiden suchen sich in der Zeitung eine nette Beerdigung raus, ziehen was Schwarzes an, und dann geht es los. Zwei alte Damen mehr oder weniger am Buffet – da schaut keiner so genau hin.
Denn schließlich: «Die meisten denken ich bin eine süße alte Omi. Aber ich kann auch anders.»
In Episoden schreibt Renate über ihre Abenteuer: Ein großartiges Spiel zwischen Rentnerdasein und digitaler Welt.


Meine Meinung:
Vor einiger Zeit entdeckte ich zufällig den Twitter-Account von Renate Bergmann und folgte ihr, weil ich die Tweets einfach witzig fand.
Natürlich überlegte ich mir, wer wohl hinter dem Account stecken könnte, denn dass es wirklich eine 82-jährige Rentnerin ist, habe ich rein gefühlsmäßig angezweifelt.

Zum Erscheinungstermin dieses Buches hat sich der Autor, Torsten Rohde, dann „geouted“.
Mit dem Wissen, dass hinter der kultigen Twitter-Oma ein nur halb so alter Mann steht, hatte ich fast noch mehr Spaß an den Tweets und Erlebnissen von Renate Bergmann, da ich die Kreativität und das Einfühlungsvermögen in einen alten Menschen bewundernswert fand.
So war es für mich nur logisch, dass ich auch das Buch lesen würde.

Am Anfang beschreibt sie, wie ihr angeheirateter Neffe Stefan ihr das „Händi“ mit der angebissenen Tomate auf der Rückseite schenkte und sie beim Ausprobieren versehentlich etwas in Stefans Twitter-Account gepostet hat.
So kam sie dann zu ihrem eigenen Twitter-Account und inzwischen ist sie auch bei „Fäßbuck“ aktiv.

Zitat: „ Bei Twitter muss man sich ja kurz fassen. 140 Zeichen! Sie haben mich ja nun schon ein bisschen kennengelernt und können sich vorstellen, dass ich eigentlich mehr Platz brauche, deshalb habe ich angefangen, ein paar kleine Geschichten ganz aufzuschreiben.“

Genau so witzig wie ihre Tweets sind auch die Geschichten in diesem Buch. Eigentlich sind es ausführliche Anekdoten rund um ihre kultigen Tweets.
Egal ob es um die Mitbewohner im Haus, ihre Tochter Kirsten, ihre beste Freundin Gertrud oder ihre Freunde Ilse und Kurt geht, bei Renate Bergmann ist immer was los. Leicht chaotisch, aber mit klaren Prinzipien meistert Renate Bergmann ihr Leben.


Das Mehrfamilienhaus, in dem sie lebt, hat sie unter Kontrolle und auch sonst bewältigt sie ihren Alltag nach ihren Vorstellungen und Regeln.
Aber sie verschließt sich eben auch nicht den modernen Dingen wie Internet und Smartphones und spielt z. B. auch das „Händispiel mit den Vögeln und der Steinschleuder“.
Herrlich amüsant fand ich ihre Interpretationen englischer Begriffe oder Fremdwörter wie z. B. „Diedschee“, „Imehl“, „Nordischwokking“, „Ossiporose“ oder „Leckins“

Die Geschichten aus dem Leben von Renate Bergmann sind witzig, selbstironisch, sehr unterhaltsam und bedienen so ziemlich jedes Klischee über ältere Menschen.
Aber irgendwo findet man immer ein Stückchen Wahrheit und ganz viel Lebensweisheit.
Vielen Dank für die kurzweilige Unterhaltung liebe Frau Bergmann!


Fazit: 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gut konstruiert und psychologisch spannend

Das Küstengrab
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Zum Inhalt:
Eine abgelegene Insel. Eine verschworene Gemeinschaft. Eine gemeinsame Vergangenheit, die sie verbindet.
Zum ersten Mal nach 23 Jahren kehrt Lea in ihr winziges Heimatdorf auf der Insel Poel ...

Zum Inhalt:
Eine abgelegene Insel. Eine verschworene Gemeinschaft. Eine gemeinsame Vergangenheit, die sie verbindet.
Zum ersten Mal nach 23 Jahren kehrt Lea in ihr winziges Heimatdorf auf der Insel Poel zurück. Doch der Besuch endet in einem schrecklichen Unglück. Bei einem rätselhaften Unfall kommt Leas Schwester ums Leben, Lea selbst wird schwer verletzt und leidet seither an Amnesie.

Vier Monate nach dem Unfall reist Lea gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Ärztin erneut nach Poel. Sie will herausfinden, was sie im Mai auf die Insel führte und wie es zu dem Unfall kommen konnte. Sie selbst kann sich an diese Zeit auf Poel nicht erinnern und ist auf die Hilfe ihrer alten Freunde angewiesen – doch deren Berichte widersprechen sich. Die Jugendfreunde scheinen ein Geheimnis vor Lea zu verbergen, das weit in ihre gemeinsame Vergangenheit reicht …
(Kurzbeschreibung gem. Limes Verlag)


Meine Meinung:
Nach "Das Nebelhaus", das mich sehr begeistert hat, war ich gespannt auf den 2. Krimi von Eric Berg.
Als Schauplatz hat er diesmal die kleine Ostsee-Insel Poel gewählt, die reichlich Spielraum für geheimnisvolle und verschwiegene Orte als Kulisse für einen Krimi bietet.

Wie schon in "Das Nebelhaus" erzählt der Autor auch diesen Krimi in 2 Zeitsträngen. Die aktuellen Ereignisse spielen sich im September 2013 ab, während der 2. Zeitstrang 4 Monate früher im Mai 2013 spielt. Dazu gibt es ab und zu noch Rückblenden in die Jugendzeit der Protagonisten.
Die Wechsel zwischen den Zeitsträngen sorgen für Spannung, auch weil sich die Ereignisse zeitlich nur langsam annähern und die einzelnen Kapitel oft mit einem kleinen Cliffhanger enden.

Es gibt eine Menge Protagonisten, die in der Geschichte eine Rolle spielen, was anfangs etwas verwirrend war.
Die Hauptprotagonistin Lea, die die größte Rolle spielt, lernt man gleich zu Anfang gut kennen und erlebt, wie sie mit ihrer Amnesie umgeht und den Entschluss fasst, auf die Insel Poel zurück zu kehren.
Im 2. Zeitstrang erlebt man Leas Schwester Sabina, aus deren Sicht die Ereignisse im Mai 2013 erzählt werden.
Und dann ist da noch die Clique von früher, die im Buch oft als Freunde bezeichnet werden. Für mich waren sie das evtl. mal in ihrer Jugend, aber in der Gegenwart eher nicht. Sie haben sich alle sehr unterschiedlich entwickelt und irgendwie scheint jeder ein "Problem" zu haben.
So richtig sympathisch war mir von ihnen niemand.

In der Geschichte geht es eigentlich hauptsächlich um 2 Dinge:
Wird Lea ihre Amnesie überwinden und herausfinden bzw. sich erinnern was im Mai zu dem Unfall und dem Tod ihrer Schwester geführt hat?
Und was geschah mit Leas früherem Freund Julian?
Doch viele weitere Ereignisse, Geheimnisse und auch die Vielzahl der Personen mit ihren persönlichen Schicksalen machen die Geschichte zu einer komplexen Story, in der es viele lose Fäden gibt, die sich nur langsam verknüpfen.
Der Mittelteil war meines Erachtens etwas schwach, da die Geschichte da mehr "dahin plätschert", ohne dass allzuviel passiert.
Auch Lea hätte da mehr unternehmen und recherchieren müssen, um ihre Gedächtnislücke zu schließen.
Dennoch bleibt die Spannung erhalten und steigert sich gegen Ende immer mehr durch einige Überraschungen und eine absolut unvorhersehbare Auflösung des Falls.

Insgesamt war es für mich ein gut konstruierter Krimi mit einiger psychologischer Spannung, einem etwas schwächeren Mittelteil und einem turbulenten und sehr überraschenden Ende.


Fazit: 4 von 5 Sternen

© http://fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannungsgeladener und fesselnder Krimi

Das Nebelhaus
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Zum Inhalt:
Die Studienfreunde Yasmin, Leonie, Timo und Philipp hatten sich aus den Augen verloren und finden sich nach einigen Jahren über das Internet wieder. Philipp, der inzwischen verheiratet ist ...

Zum Inhalt:
Die Studienfreunde Yasmin, Leonie, Timo und Philipp hatten sich aus den Augen verloren und finden sich nach einigen Jahren über das Internet wieder. Philipp, der inzwischen verheiratet ist und eine kleine Tochter hat, lebt mit seiner Familie auf Hiddensee und lädt die Studienfreunde zu einem Wochenende ein.
Das Treffen endet mit einem schrecklichen Verbrechen in der "Blutnacht von Hiddensee".
3 Personen werden getötet und eine schwer verletzt und fällt ins Koma.
2 Jahre später beginnt die Journalistin Doro Kagel in dem Fall mit Recherchen über die Ereignisse, um eine Reportage zu schreiben. Sie macht Angehörige ausfindig, reist sogar auf die Insel und beginnt daran zu zweifeln, dass sich die Tat so zugetragen hat, wie bisher angenommen wurde. Sie stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse und deckt nach und nach die Wahrheit auf.


Meine Meinung:
Eric Berg ist das Pseudonym von Eric Walz, der sich bisher mit historischen Romanen einen Namen gemacht hat. "Das Nebelhaus" ist sein erster Krimi.
Das Buch konnte mich gleich von Anfang fesseln und insgesamt auch absolut überzeugen.
Die Geschichte wird durchgängig ein zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen erlebt man die Ereignisse beim Treffen der Freunde vor 2 Jahren mit und zum anderen begleitet der Leser in der Gegenwart die Journalistin Doro bei ihren Recherchen.
Mit jedem Kapitel wechselt der Handlungsstrang, so dass man in jedem der beiden Stränge stückchenweise weiter kommt. Je weiter die Ereignisse voran kommen, desto mehr nähern sich die Handlungsstränge aneinander an.
Das hält die Spannung nicht nur von Anfang hoch sondern steigert sie auch ständig, so dass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte, weil ich es kaum erwarten konnte, endlich zu erfahren wer Täter und Opfer sind und was sich nun genau zugetragen hat.
Anfangs dachte ich, der Fall sei eigentlich klar, ich wüsste wer der Täter/die Täterin ist und es ginge nur noch um das Motiv und die Ausführung der Tat.
Weit gefehlt! Etwa nach einem Drittel begann ich mit Spekulationen, ob meine Vermutung vielleicht doch nicht richtig ist und wer denn sonst noch als Täter in Frage kommt. Auch ist die Identität aller Opfer nicht von Anfang an klar. Für Spekulationen in alle Richtungen ließ die Geschichte viel Raum. Doch erst am Ende klärt sich alles auf und der Autor lässt bis dahin den Leser sehr geschickt falschen Fährten folgen und falsche Schlüsse ziehen. Das Ende hat mich sehr überrascht, mit dieser Auflösung hatte ich nicht gerechnet.
Insgesamt ist die Logik der Geschichte in sich stimmig und lässt am Ende keine Fragen offen.
Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, facettenreich, charakterlich sehr unterschiedlich und alle glaubwürdig und authentisch.
Der flüssige und lockere Schreibstil hat mich förmlich durch die Seiten fliegen lassen.
Insgesamt ist es ein spannungsgeladener Krimi, der mich sehr gefesselt und begeistert hat und den ich jedem Krimi-Fan wärmstens empfehlen kann.
Gratulation Herr Berg, mit Ihrem Debüt-Krimi haben Sie gleich einen neuen Fan gewonnen!

Fazit: 5 von 5 Sternen

© http://fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Unterhaltung

Die Frau meines Lebens
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Zum Inhalt:
Eine bezaubernde Geschichte voll Pariser Flair

Eines Mittags sitzt im Pariser Lieblingscafé des passionierten Buchhändlers Antoine wie vom Himmel gefallen die Frau seines Lebens. Beim Hinausgehen ...

Zum Inhalt:
Eine bezaubernde Geschichte voll Pariser Flair

Eines Mittags sitzt im Pariser Lieblingscafé des passionierten Buchhändlers Antoine wie vom Himmel gefallen die Frau seines Lebens. Beim Hinausgehen wirft die schöne Unbekannte ihm ein Kärtchen mit einer Telefonnummer zu, die aber nicht mehr vollständig ist. Antoine hat nun zehn verschiedene Möglichkeiten und nur 24 Stunden Zeit, um die Frau seines Lebens wiederzufinden … Ein federleichter und lebenskluger Roman über den wunderbaren Wahn der Liebe.
(Klappentext gem. Piper-Verlag)


Meine Meinung:
Über den Autor Nicolas Barreau existieren im Internet einige Gerüchte.
Hinter diesem Pseudonym soll sich eine deutsche Verlegerin verbergen.
Natürlich ist es nicht verwerflich, ein Pseudonym zu benutzen, das tun viele Autoren.
Aber ich frage mich natürlich, warum man einen offenbar nicht existierenden Autor mit Lebenslauf und Foto erfindet? Und wer mag der nette junge Mann auf dem Foto sein?
Vorne im Buch ist eine Übersetzerin genannt, obwohl es nirgendwo eine Angabe über den französischen Originaltitel gibt.
Das ist insgesamt recht merkwürdig, aber dennoch wollte ich mir gerne ein Bild über die Bücher dieses mysteriösen Autors machen und habe mit diesem kurzen Roman begonnen.

Der knappe Klappentext klingt nach einem leichten und unterhaltsamen Roman und genau den habe ich bekommen.
Die Figur des Antoine ist gut gezeichnet und sympathisch. Seine Verliebtheit ist glaubhaft, wenn er mir auch manchmal etwas zu überzogen reagiert hat.
Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt und erstreckt sich über 24 Stunden.
Bei Antoines Suche nach seiner Traumfrau erlebt man einige schöne Plätze von Paris, die detailliert und bildhaft beschrieben sind.
Auch das besondere Pariser Flair ist gut bei mir angekommen.

Die vielen Probleme und Hindernisse, die sich für Antoine bei seiner Suche ergeben, waren manchmal ein bisschen konstruiert. Aber das wurde durch witzige Dialoge und interessante Personen, die ihm begegnen, wieder wettgemacht. Auch Romantik und Emotionen kommen bei diesem Thema natürlich nicht zu kurz und sind gerade noch so an der Grenze zum Kitsch.
Ich habe mich irgendwann gefragt, was dem armen Antoine noch alles passiert auf seiner Suche und ob diese am Ende erfolgreich sein wird.
Durch den flüssigen und auch ein bisschen fesselnden Schreibstil wird das Buch zu einer netten Unterhaltungslektüre für zwischendurch.


Fazit: 3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnd und geheimnisvoll

Die dritte Schwester
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Zum Inhalt:
Die Kunstgeschichtsdozentin Livvie braucht nach dem schmerzlichen Ende ihrer Beziehung eine Auszeit. Für einen Sommer verlässt die junge Frau St. Andrews, um bei ihrer Familie Ruhe zu finden ...

Zum Inhalt:
Die Kunstgeschichtsdozentin Livvie braucht nach dem schmerzlichen Ende ihrer Beziehung eine Auszeit. Für einen Sommer verlässt die junge Frau St. Andrews, um bei ihrer Familie Ruhe zu finden – Irland wird sie heilen. Ihre alte Liebe zu Stephen flammt neu auf. Doch dann kommen längst vergessen geglaubte Erinnerungen an die Kindheit mit ihren zwei besten Freundinnen zurück, die ihr wie Schwestern waren. Livvie stößt auf ein Geheimnis, das so schrecklich ist, dass niemand je das Schweigen brach …
(Kurzbeschreibung gem. Heyne-Verlag)


Die Autorin:
Liz Balfour, geboren 1968, studierte Theaterwissenschaften und ist als Dramaturgin in Deutschland sowie im englischsprachigen Raum tätig. Schon von früher Jugend an war sie fasziniert von Irland, der grünen Insel, und verbringt ihre freie Zeit am liebsten im County Cork.


Meine Meinung:
Mehr als den Klappentext sollte man zum Inhalt dieses Buches nicht verraten, denn das erwähnte Geheimnis lüftet sich erst zum Ende der Geschichte.

Die Protagonistin Livvie, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, wird von ihrer Mutter überredet, nach einem Unfall und schmerzlicher Trennung von ihrem Partner zur Erholung nach Hause zu kommen.
Livvie befindet sich plötzlich wieder im Umfeld ihrer Kindheit und Jugend.
Doch offenbar ist nicht mehr alles wie früher.

Livvie ist eine sympathische Protagonistin, in deren Gedanken und Handlungen ich mich gut hinein versetzen konnte. Sie erschien mir recht offen, einfühlsam und ehrlich.
Die Nebenfiguren sind auch alle gut gelungen. Livvies Jugendfreundin Holly wirkte authentisch und die Freundschaft der beiden glaubhaft.
Hollys Bruder Stephen, Livvies Jugendschwarm, ist warmherzig, aber auch ein bisschen geheimnisvoll und spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle.
Livvies Eltern sind einerseits sehr um ihre Tochter bemüht, verhalten sich aber teilweise merkwürdig. Daher waren die beiden mir nicht so sympathisch.

In Liz Balfours Büchern geht es ja bisher immer um große Geheimnisse, so auch hier. Aber bis man als Leser eine Ahnung bekommt, worum es gehen könnte, dauert es eine ganze Weile.
Die gesamte Geschichte wirkt sehr geheimnisvoll und mysteriös, da sich im Verlauf immer mehr Fragen und Ungereimtheiten ergeben. Das hat für mich auch den Reiz der Story ausgemacht und mich an das Buch gefesselt.
Die Auflösung gibt es nicht erst ganz zum Ende sondern der Leser erlebt mit, welche Konsequenzen sich für die Beteiligten daraus ergeben und wie sie verarbeitet werden. Das hat mir besonders gut gefallen, denn man erlebt danach noch einmal die Gefühlswelt der Beteiligten und deren Veränderung.

Liz Balfour erzählt hier eine Geschichte über ein großes Geheimnis, gut gemeinte Lügen, die das Gegenteil bewirken wenn sie aufgedeckt werden, aber auch über Liebe, Freundschaft, Neuorientierung und Entscheidungen.
Die schöne Landschaft Irlands bietet eine wundervolle Kulisse für die Geschichte und wird von der Autorin liebevoll beschrieben, ohne zu detailverliebt zu sein.

Mit einer fesselnden Story, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat, und ihrem einfühlsamen Schreibstil hat mich Liz Balfour begeistert und mir mit diesem Buch kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden bereitet. Lesenswert!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© http://fanti2412.blogspot.de