Profilbild von Fanti2412

Fanti2412

Lesejury Star
offline

Fanti2412 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fanti2412 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Warmherziger, spannender und unterhaltsamer Abschluss der Trilogie

Sehnsucht nach Whale Island
0

Mit diesem Roman kehren wir zum dritten und wohl letzten Mal auf die fiktive Insel Whale Island in Nova Scotia, der ostkanadischen Atlantikprovinz, zurück.
Die Bloggerin Viola befindet sich auf einer ...

Mit diesem Roman kehren wir zum dritten und wohl letzten Mal auf die fiktive Insel Whale Island in Nova Scotia, der ostkanadischen Atlantikprovinz, zurück.
Die Bloggerin Viola befindet sich auf einer Reise quer durch Kanada, als sie auf dem Festland, gegenüber von Whale Island, einen Autounfall hat. Im Krankenhaus lernt sie die Krankenschwester Skye Cameron kennen und auch deren Bruder Glenn. Dieser lebt normalerweise in Halifax, hält sich aber derzeit in der Heimat auf, da die Mutter der Cameron-Geschwister ebenfalls im Krankenhaus liegt.
Viola hatte geglaubt, dass sie wie andere Frauen ihrer Familie ihren 35. Geburtstag nicht mehr erleben würde. Aber im Krankenhaus, am Tag nach dem Unfall wird sie 35 und beschließt, die vor ihr liegende Zukunft zu nutzen. Dankbar nimmt sie die Einladung von Skye an, sie nach Whale Island zu begleiten und sich dort weiter zu erholen. So lernt sie dann auch Glenn kennen und den Rest der Familie Cameron. Aber auf der Insel, in die sie sich schnell verliebt, erwarten Viola noch andere Überraschungen und die Liebe.

Anfangs fand ich Violas Gedanken, dass sie vor ihrem 35. Geburtstag sterben würde, etwas merkwürdig. Eine Wahrsagerin hatte vor längerer Zeit mal eine entsprechende Bemerkung gemacht, die Viola so gedeutet hat, dass ihr dasselbe Schicksal blüht, wie anderen Frauen in ihrer Familie vorher. Doch im Verlauf der Geschichte erklärt sich, warum Viola so dachte.
In diesem dritten Teil lernen wir nun auch den dritten Bruder der Cameron Familie kennen. Er lebt in Halifax mit einem anderen Mann zusammen, arbeitet als Barista und versucht nebenbei seinen Traum zu erfüllen, einen Roman zu schreiben. Eine Bemerkung, die Skye über ihren Bruder macht, führt zu einem Missverständnis, das zu etlichen humorvollen Szenen führt, bis es aufgeklärt wird.

Glenn begleitet Viola vom Festland nach Whale Island und beide wohnen im Haus von Skye. So lernen sie sich schnell gut kennen und schließen Freundschaft. Sie sind beide sehr unterschiedlich wobei Viola diejenige ist, die schnell beginnt, sich zu verändern. Das liegt daran, dass sie nun Zukunftspläne machen kann, die sie bisher nie hatte. Da sie ja glaubte, nicht alt zu werden, hat sie weder eine Berufsausbildung gemacht noch ist sie jemals eine feste Liebesbeziehung eingegangen. Violas Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und sie stellt sich als empathische und liebenswerte Person heraus.
Aber auch Glenn beginnt sein Leben zu überdenken, denn er stellt fest, dass ihm seine Heimat doch sehr gefehlt hat und er eigentlich gerne wieder dort leben möchte. Auch bezüglich seines Romans gibt es Inspirationen und Einflüsse, die seine Sichtweise verändern.

Die Geschichte wird wechselnd aus Violas und Glenns Sicht erzählt und so kann man das Gefühlsleben und die Gedanken der beiden sehr gut verfolgen. Ich war gespannt, ob und wie die beiden zusammen finden und sich ihre Gefühle eingestehen würden. Wie zu erwarten, gibt es da etliche Hindernisse.

Daneben gibt es aber noch viel mehr zu erleben auf Whale Island.
Violas Familiengeschichte spielt eine wichtige Rolle und sorgt für Überraschungen, sehr spannende Entdeckungen und sehr berührende Momente.
Auch Skye, die lange Zeit mit einem Arzt ihrer Klinik zusammen war, hat sich endlich endgültig von ihm getrennt und erkennt, dass es da jemand anderen gibt, der ihre Liebe mehr verdient. So erleben wir nebenbei noch eine zweite Liebesgeschichte.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Rest der sympathischen Cameron-Familie, den Eltern und den Brüdern Duncan und Aidan, die ihr Glück in den ersten beiden Teilen jeweils mit einer deutschen Frau gefunden haben. Und auch weitere bereits bekannte liebenswerte Figuren finden in diesem Teil ihren Platz und spielen ihre kleinen Nebenrollen.

Wunderbar wird auch wieder das Setting auf der kleinen Insel aufgegriffen und beschrieben. Ebenso spielt das Thema rund um die Wale, die vor der Insel leben und besonders geschützt werden, wieder eine Rolle. Dieses Thema hat mir in der gesamten Trilogie sehr gut gefallen, denn die Wale sind beeindruckende Tiere und ich sah sie förmlich vor meinem inneren Auge in die Wellen abtauchen und hörte ihre Gesänge.

„Sehnsucht nach Whale Island“ ist ein wunderschöner Abschluss dieser Trilogie. Der Roman konnte mich mit seinen Liebesgeschichten, Humor, einer spannenden Familiengeschichte und dem Zauber dieser kleinen Insel begeistern. Dieser herzerwärmende Wohlfühlroman ist eine Empfehlung wert, genau wie die gesamte Trilogie!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.11.2022

Wunderbarer, herzerwärmender Roman mit vielen Buchthemen und einem zauberhaften Bücherdorf

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
0

Vicky ist Kunsthändlerin und arbeitet im Auktionshaus ihres Vaters, demgegenüber sie sich ständig beweisen muss. Eines Tages kommt sie zufällig in den Besitz eines Luftballons, an dem ein Brief hängt, ...

Vicky ist Kunsthändlerin und arbeitet im Auktionshaus ihres Vaters, demgegenüber sie sich ständig beweisen muss. Eines Tages kommt sie zufällig in den Besitz eines Luftballons, an dem ein Brief hängt, den der 8-jährige Finlay an seine verstorbene Mutter schrieb. Dem Brief liegt ein Bild bei, auf dem im Hintergrund eine seltene und alte Erstausgabe des Buchs „Alice im Wunderland“ zu sehen ist. Vickys Vater beauftragt sie, nach Schottland zu fliegen und dieses Buch zu beschaffen, das es im Verkauf bei einer Auktion eine Menge Geld einbringen wird. Wenn sie das schafft, erhält sie endlich die erhoffte Beförderung im Unternehmen.
Und so kommt Vicky nach Swinton-on-Sea, einem kleinen Bücherdorf in Schottland. Als sie versucht Kontakt aufzunehmen, wird sie im Antiquariat von Graham, dem Vater von Finley, aufgrund eines Missverständnisses für die neue Aushilfe gehalten. Sie nimmt den Job an und hofft so, an das Buch kommen zu können. Dass sich ihr Leben völlig verändern wird, ahnt sie da noch nicht.

Katharina Herzog hat für ihr kleines, fiktives Bücherdorf das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild genommen. In diesem kleinen Dorf gibt es viele Buchhandlungen aber auch Geschenkeläden, eine Galerie und viele liebenswerte und büchervernarrte Einwohner.
Und so begleiten wir Vicky nach Schottland in dieses Bücherdorf und erleben, wie sie sich in einer kleinen Pension einmietet.
Durch das Missverständnis kommt sie dem kleinen Finley und seinem Vater Graham, der Witwer ist, schnell näher. Und genau so schnell erfährt sie, welche Rolle diese alte Ausgabe von „Alice im Wunderland“ für die beiden spielt. Das Buch hat für sie weniger materiellen aber einen sehr hohen emotionalen Wert. Vicky wird klar, dass es schwierig werden wird, Graham davon zu überzeugen, ihr das Buch zu verkaufen.
Aus der geplanten eintägigen Geschäftsreise wird ein längerer Aufenthalt und Vicky beginnt sich in dem kleinen Dorf wohlzufühlen.
Trotz der Ungeduld ihres Vaters, der ihr immer wieder Nachrichten schickt, bleibt sie vor Ort und arbeitet als Buchhändlerin.
Da sie Graham den wahren Grund ihrer Anwesenheit verschwiegen hat, wird es für Vicky immer schwieriger ihre Lüge aufrecht zu erhalten, besonders weil sie beginnt, Gefühle für Graham und den kleinen Finlay zu entwickeln. Dabei stellt sie aber auch fest, dass das Leben dort in Schottland viel entspannter und harmonischer ist als ihr eigentliches Leben, in dem sie ständig unter Druck steht. Sie gibt ihre Versuche auf, an das Buch zu gelangen und überdenkt stattdessen ihr Leben und ihre Zukunft. Ihr wird klar, was sie wirklich will.

Die Geschichte steckt voller Emotionen, die nicht nur die Liebesbeziehung betreffen.
Auch Graham wird von vielen Gefühlen geplagt, denn er steckt noch in der Trauer um seine verstorbene Frau Patricia, deren Buchladen er weiterführt und deren Buch er zu vollenden versucht. Aber als er Vicky kennenlernt, stellt er fest, dass er auch noch andere Gefühle haben kann.
Der kleine Finlay ist ein liebenswerter Junge, der seine Mutter sehr vermisst und sich zu Weihnachten nichts mehr wünscht, als einen Zauberkasten und dass seine Mutter seinen Brief beantwortet. Als er Vicky kennenlernt, kann er sich vorstellen, dass sie seine neue Mutter werden könnte.

Es ist allerhand los in Swinton, denn die Vorweihnachtszeit beginnt und so bekommt der Roman durch Schlittenfahrten, Weihnachtsmarkt und andere weihnachtliche Traditionen auch vorweihnachtliche Stimmung.
Das Setting in dem kleinen Bücherdorf ist wirklich bezaubernd und hat mich schnell gefangen genommen. Ich habe mir sogar schon überlegt, das „echte“ Bücherdorf in Schottland einmal zu besuchen.
Die Bewohner sind allesamt besonders und auch liebenswert und charmant. Dort kann man sich lesend sehr wohlfühlen. Einige der Bewohner lernt man schon etwas näher kennen und sie werden sicherlich in den folgenden Bänden eine Rolle spielen, da es sich hier um den Auftakt zu einer Reihe handelt.

Die Handlung bietet vielfältige Emotionen und konnte mich besonders im Hinblick auf den kleinen Finlay und Vickys Entwicklung und Veränderung auch berühren. Es gibt kleine Twists, Überraschungen und auch Geheimnisse, die sicherlich in den folgenden Teilen noch gelüftet werden. Einiges ist sicher etwas vorhersehbar, aber das hat mein Lesevergnügen nicht verdorben.

„Winterglitzern“ ist ein wunderbarer, romantischer, berührender und unterhaltsamer Vorweihnachtsroman, der mich mit ernsten, traurigen und auch humorvollen Momenten überzeugt hat. Eine schöne winterliche und vorweihnachtliche Atmosphäre, liebenswerte Figuren, viele Buchthemen und eine durchaus spannende Handlung machen den Roman zur perfekten Lektüre für kuschelige Lesestunden.
Das zauberhafte kleine Bücherdorf ist auf jeden Fall weitere Besuche wert, auf die ich mich schon sehr freue!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Charmante Geschichte über eine Zufallsbegegnung und die Folgen

Das Glück auf Gleis 7
0

Der Roman erzählt die Geschichte von Emma und Jamie. Beide leben in Brighton und pendeln jeden Morgen mit Zug nach London zur Arbeit.
Emma, die als Visagistin für eine TV-Morningshow arbeitet, liebt ihre ...

Der Roman erzählt die Geschichte von Emma und Jamie. Beide leben in Brighton und pendeln jeden Morgen mit Zug nach London zur Arbeit.
Emma, die als Visagistin für eine TV-Morningshow arbeitet, liebt ihre Heimatstadt und das Pendeln. Sie könnte sich nicht vorstellen, nach London zu ziehen.
Jamie dagegen, mag das Pendeln gar nicht und überlegt, ob er nicht doch umziehen soll. Er ist gelernter Koch und arbeitet sich gerade im familieneigenen Verlag ein, der Kochzeitschriften verlegt. Er soll bald die Leitung des Verlages von seinem Vater übernehmen. Doch eigentlich kocht er viel lieber und fühlt sich mit der Aufgabe völlig überfordert.
Diese beiden völlig unterschiedlichen Menschen lernen sich zufällig kennen und schließen Freundschaft. Aber können die beiden vielleicht mehr füreinander sein als Freunde?

Die Geschichte wird wechselnd in Kapiteln aus der Sicht von Emma und Jamie jeweils in der Ich-Form erzählt. So lernt man beide zu Anfang gut in ihrer jeweiligen Situation kennen und ist nah an ihren Gedanken und Empfindungen.
Emma ist seit vielen Jahren mit Tyler zusammen, mit dem sie bis vor kurzem auch zusammengelebt hat. Da er sie jedoch einmal betrogen hat, ist sie vorübergehend bei ihrer Schwester und deren Lebenspartnerin eingezogen. Und auch wenn er beteuert, dass es nur diese eine Mal geschehen ist, zweifelt Emma nun erneut an ihm und ihrer Beziehung, da er mit einer anderen Frau gesehen wurde.

Jamie hat Koch gelernt, da er den Verlag seiner Familie übernehmen soll, der Kochzeitschriften herausgibt. Doch vor dieser Aufgabe hat er Angst, denn er mag es nicht, vor Menschengruppen zu sprechen und ist eher zurückhaltend. Schnell war mir klar, dass es sich dabei um eine richtige Angststörung handelt, die Jamie auf die falsche Weise bekämpft.

Jeden Morgen steigt Emma mit einem Kaffee und einem Croissant in den Zug und setzt sich auf ihren angestammten Platz. Bis eines Tages Jamie auf diesem Platz sitzt und sie sich neben ihn setzen muss, da der Zug ansonsten voll ist. So kommen die beiden ins Gespräch, denn Jamie macht sich über Emmas ungesundes Frühstück lustig, während er eher Smoothies bevorzugt.
Mit der Zeit treffen sich die beiden regelmäßig und lernen sich durch viele Gespräche kennen und erzählen sich einiges aus ihrem Leben. Seine Angst verschweigt Jamie ihr aber.

Der Schwerpunkt der Handlung sind tatsächlich die täglichen gemeinsamen Zugfahrten. Hier kommt es zu guten Gesprächen und tollen Dialogen und beide erhalten auch jeweils durch den anderen Denkanstöße.
Bis dann aber richtig Fahrt in die Handlung kommt und etwas geschieht, dauert es eine Weile. Das zog sich ein bisschen hin.
Aber es war schön zu erleben, dass sich diese beiden sehr unterschiedlichen Menschen, die quirlige lebenslustige Emma und der zurückhaltende, ängstliche Jamie, gegenseitig viel geben können.
Man könnte fast sagen, dass sich hier wirklich Gegensätze angezogen haben. Beide beginnen unabhängig voneinander Dinge in ihrem Leben zu verändern und sie entwickeln auch Gefühle füreinander.
Gebannt habe ich verfolgt, ob sie als Liebespaar zueinander finden können und werden.

Gut gefallen hat mir an dieser Geschichte die Ausarbeitung der beiden Protagonisten, denn ich kam ihnen wirklich nahe und konnte ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen bzw. mich in sie hineinversetzen.
Die Handlung verläuft eher ruhig aber es gibt doch viele unterschiedliche Emotionen, denn es kommt zu humorvollen aber auch traurigen, nachdenklichen und romantischen Momenten. Dadurch ist ein schöner Mix entstanden, der der Liebesgeschichte auch etwas Tiefe gibt, denn es werden auch ernstere Themen, wie z. B. die Angststörung angesprochen.

„Das Glück auf Gleis 7“ ist ein unterhaltsamer Roman mit Charme, Witz und etwas Tiefgang. Er erzählt eine Liebesgeschichte, die authentisch wie aus dem Leben gegriffen daherkommt. Ein lebendiger Schreibstil und vielfältige Emotionen machen den Roman zu einem schönen Lesevergnügen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2022

Unterhaltsamer Winterroman in St. Peter-Ording mit Weihnachtsstimmung

Wintermeer und Bernsteinherzen
0

Finja betreibt in Hamburg eine eigene Praxis für Naturheilverfahren. Doch der Zulauf ist nicht so hoch, wie sie sich das erhofft hat und sie gerät in finanzielle Probleme. Aber ihre ehemalige Chefin, die ...

Finja betreibt in Hamburg eine eigene Praxis für Naturheilverfahren. Doch der Zulauf ist nicht so hoch, wie sie sich das erhofft hat und sie gerät in finanzielle Probleme. Aber ihre ehemalige Chefin, die Leiterin eines Maklerbüros, hat einen Auftrag für sie, dessen Provision Finjas Probleme lösen könnte. Sie setzt auf Finjas Spürnase und schickt sie nach St. Peter-Ording, wo sie ein exklusives Haus für einen berühmten Schauspieler finden soll, der auch noch ganz besondere Wünsche an das Haus hat. Finja findet Unterkunft auf einem Reiterhof und lernt durch einen kleinen Notfall den Zahnarzt Jesper kennen. Und so ist Finja nicht nur auf der Suche nach einem Haus sondern hat schon etwas gefunden, wovon sie noch nichts ahnt.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 1985 spielt. Er erzählt von der jungen Mutter Susanne, die mit ihrer kleinen Tochter vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht. Sie findet Zuflucht in St. Peter-Ording im Barnsteenhus, das zu dieser Zeit das Pfarrhaus ist. Dort wird sie liebevoll aufgenommen und bekommt Hilfe.
Am Ende der Geschichte schließt sich der Kreis zu diesem Prolog, was mir gut gefallen hat.

Genau dieses Barnsteenhus entdeckt Finja gleich als erstes, als sie sich in St.Peter-Ording auf die Suche nach einem Haus für den Schauspieler macht. Das Haus würde alle seine Anforderungen erfüllen. Jetzt muss Finja nur noch herausfinden, wem das Haus gehört und diesen davon überzeugen, es an den Schauspieler zu verkaufen, der signalisiert hat, dass Geld keine Rolle spielt.
Finja beginnt mit Recherchen und lernt durch ein kleinen Notfall den Zahnarzt Jesper kennen. Er ist ihr gleich sympathisch und offenbar beruht das auf Gegenseitigkeit.

Es war schön, mit Finja durch St. Peter-Ording zu streifen und sie dabei zu beobachten, wie sie versucht herauszufinden, wem das Haus gehört und ob dieser wohl verkaufen wird. Doch je mehr sie über das Haus herausfindet desto mehr kommt sie zu der Überzeugung, dass dieses Haus wohl nicht käuflich zu erwerben ist und eigentlich möchte sie das auch irgendwann gar nicht mehr. Daher sucht sie Alternativen.
Die Geschichte des Barnsteenhus, die sich nach und nach offenbart, ist herzerwärmend und berührend.

Schon bei Finjas Suche nach einer Unterkunft, die sie auf einem Reiterhof findet, begegnet man „alten Bekannten“ aus früheren Romanen der Autorin und es gibt auch weitere Wiedersehen mit früheren Protagonisten, was mir richtig gut gefallen hat.
Auch auf dem Reiterhof kommt es zu vielen schönen und warmherzigen Begegnungen und Momenten. Finja ist dort schnell freundschaftlich aufgenommen. Die Romanze mit dem Zahnarzt Jesper beginnt sehr zart und langsam und hält sich auch mehr im Hintergrund der Handlung.

Das Setting in St. Peter-Ording ist von der Autorin gewohnt bildhaft und anschaulich beschrieben und vermittelt eine schöne winterliche Atmosphäre. Die Handlung spielt in der Vorweihnachtszeit und so kommt es auch zu einigen passenden kulinarischen Genüssen und Weihnachtsvorbereitungen.
Zu den kulinarischen Genüssen gibt es im Anhang noch eine Reihe Rezepte.

„Wintermeer und Bernsteinherzen“ ist ein warmherziger, winterlicher Roman, der neben der Liebe noch von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe erzählt. Er verbreitet eine schöne winterliche Atmosphäre und erzeugt auch ein bisschen weihnachtliche Stimmung.
Und so empfehle ich diesen Roman gerne für kuschelige Lesestunden mit Wohlfühlatmosphäre!


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2022

Schöne weihnachtliche Geschichte mit Romantik und viel Winterfeeling

Weihnachtsreise zum Nordlicht
0

Christy plant mit ihrem Mann Seb und ihrer kleinen Tochter das Weihnachtsfest in Lappland bei ihrer Tante Robyn, einer Schwester ihrer verstorbenen Mutter, zu verbringen. Sie hatte Robyn zuletzt als kleines ...

Christy plant mit ihrem Mann Seb und ihrer kleinen Tochter das Weihnachtsfest in Lappland bei ihrer Tante Robyn, einer Schwester ihrer verstorbenen Mutter, zu verbringen. Sie hatte Robyn zuletzt als kleines Mädchen gesehen, denn ein Zerwürfnis zwischen den Schwestern führte dazu, dass Christys Mutter den Kontakt abbrach. Nun freut sich Christy auf das Wiedersehen mit ihrer Tante und schöne Feiertage mit ihrer Familie im Schnee. Doch dann teilt ihr Mann Seb ihr mit, dass sie mit Holly alleine vorab reisen soll, da er noch einen wichtigen beruflichen Termin wahrnehmen muss. Als Christy dann noch eine Entdeckung macht, sieht sie ihre Ehe in Gefahr und beschließt zunächst bei ihrem Mann zu bleiben und erst später mit ihm gemeinsam nach Lappland zu fliegen. Sie bittet ihre beste Freundin Alix mit der 4-jährigen Holly alleine schon einmal voraus zu reisen. Da Alix etwas Angst vor der Verantwortung für das kleine Mädchen hat, bittet Seb seinen Freund Zac mit den beiden zu fliegen. Davon ist wiederum Alix gar nicht begeistert, denn zwischen ihr und Zac ist seit einem Vorfall am Tag vor Christys und Sebs Hochzeit „dicke Luft“ und Alix möchte Zac nur aus dem Weg gehen. Das geht bei einer gemeinsamen Reise und einer gemeinsamen Unterkunft in einer Hütte, die zu Robyns Hotel gehört, nun gar nicht.
Werden alle zusammen am Ende ein schönes Weihnachtsfest feiern können?

Die Geschichte wird kapitelweise jeweils aus der Sicht von Christy, Robyn und Alix erzählt. Anfangs lernen wir Robyn kennen und erfahren, wie sie in Lappland gelandet ist und mit ihrem Mann Erik zusammen kam. Dann erleben wir Christy in ihrer aktuellen Situation und wie sie Alix ihre Pläne eröffnet. Dann geht es schnell nach Lappland mit Alix, Zac und der kleinen Holly. Diese freut sich, mit den beiden, die sie sehr gerne hat, verreisen zu dürfen.
Zwischen Alix und Zac sprühen die Funken und es kommt häufig zu Diskussionen und Streit, denn Alix lehnt Zac nach wie vor ab während dieser ständig versucht, Frieden zu schließen.
Nach und nach erfährt man, was vor Christys und Sebs Hochzeit geschah und zu dieser Situation geführt hat. Ebenso erfährt man erst im Verlauf der Handlung warum Christy ihre Tante Robyn so lange nicht sehen konnte. Auch da gab es in der Vergangenheit ein Ereignis, das zum Zerwürfnis geführt hat.
Aber auch die enge Freundschaft zwischen Christy und Alix, die sich seit ihrer Kindheit kennen, hat sich im Laufe der Jahre verändert, was auch zwischen diesen beiden zu Missverständnissen führt.

Es war wunderschön, die Protagonisten nach Lappland zu begleiten. Das Setting des Hotels mit einzelnen Hütten für die Gäste, liegt abgelegen im Wald und ist für diese Geschichte wirklich perfekt. Sarah Morgan beschreibt die Landschaft sehr anschaulich und bildhaft, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte inklusive dem spektakulären Nordlicht. Natürlich gibt es auch viele winterliche Aktivitäten wie Rodeln und Ausflüge mit Hundeschlitten. Besonders die Aktivitäten, die Alix und Zac mit der kleinen Holly unternehmen werden ausführlich beschrieben und ich habe das quirlige kleine Mädchen schnell ins Herz geschlossen. Ungewollt und ungeahnt trägt sie dazu bei, dass Alix und Zac viel Zeit miteinander bringen müssen und sich arrangieren. Da spürt man dann nach einer Weile eine Veränderung bei Alix, da sie ihre Sicht auf Zac ändert.
Aber auch zwischen Christy und Seb finden Veränderungen statt. Die beiden haben mal Zeit zu zweit und sprechen endlich mal Dinge an, die viel zu lange unausgesprochen waren.

In diesem Roman werden so einige Konflikte aufgearbeitet und gute Gespräche zwischen den Protagonisten geführt. Das hört sich ernster an als es ist, trägt aber dazu bei, dass die Handlung eine gewisse Tiefe hat.
Zwischenzeitlich zog es sich allerdings ein bisschen.
Aber die tolle winterliche Atmosphäre und die Vorbereitungen auf das Weihnachtfest, wie Baum schmücken und Geschenke verpacken, tragen dazu bei, dass eine schöne Stimmung aufkommt und die Handlung wieder eine gewisse Leichtigkeit bekommt.
Es gibt humorvolle Szenen, viel kindliche Freude, Romantik und schöne Entwicklungen der Protagonisten.

„Weihnachtsreise zum Nordlicht“ ist ein herzerwärmender Roman über Freundschaft, Vertrauen, Familienbande und Liebe vor traumhaft schöner Kulisse. Die schöne Winter- und Weihnachtsstimmung und Sarah Morgans emotionaler Schreibstil machen ihn zu einem unterhaltsamen Wohlfühlroman für kuschelige Winter- oder Weihnachtstage!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere