Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2022

Eines der besten Bücher, das ich seit langem gelesen habe

Blue – Wo immer du mich findest
0

Ich liebe das Cover, zum einen weil es wunderschön und edel gestaltet ist mit dem Origami-Fuchs, zum anderen weil es so toll zum Inhalt passt und es wenigere passende Cover für diese Geschichte geben könnte.

Die ...

Ich liebe das Cover, zum einen weil es wunderschön und edel gestaltet ist mit dem Origami-Fuchs, zum anderen weil es so toll zum Inhalt passt und es wenigere passende Cover für diese Geschichte geben könnte.

Die Geschichte ist sehr gelungen: Jane Rivers ist nach dem Tod ihrer Mutter und der Enthüllung über ihren leiblichen Vater noch immer geschockt. Ausgerechnet David, ihr älterer Bruder hat sie monatelang belogen. Deswegen schläft sie ein ums andere Mal heimlich im Diner auf der Couch ihres Chefs, weil sie einfach nicht in die gemeinsame Wohnung will. Bei der Arbeit kann sie zumindest hin und wieder ihre Probleme vergessen, vor allem wenn Alex da ist. Alex, der ihr mit seiner ironischen und aufbrausenden Art immer wieder den letzten Nerv raubt und den sie trotzdem außerordentlich faszinierend findet. Nach und nach erkennt sie, dass er nur in bestimmten Situationen so unbeherrscht reagiert und dass dahinter ein Geheimnis steckt, das ihr das Herz bricht.

Ich wusste ja, dass ich den Schreibstil von Nikola Hotel sehr liebe und trotzdem hat er mich in diesem Buch wieder positiv überrascht und begeistert. Ich wollte eigentlich nur einmal schnell in das Buch reinlesen und gucken, wie es mir gefällt und dann habe ich es innerhalb weniger Stunden durchgelesen und nicht einmal gemerkt, wie die Zeit vergeht. Ich mag einfach, wie mitreißend und emotional das Buch geschrieben ist, sodass ich mit den Charakteren mitgefühlt habe.

Diese sind ebenso toll gestaltet wie der Schreibstil. Man kennt Jane ja schon aus dem vorherigen Band und ich mochte sie schon dort. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich sie, Alex und ihre gemeinsame Geschichte mehr lieben könnte, als die von David und Abi und doch ist es so. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ihre Geschichte so besonders ist und mich noch mehr berührt hat. Ich habe Jane schon nach den ersten Seiten in mein Herz geschlossen und so gut verstanden, wie sie sich in den verschiedensten Situationen verhalten hat. Man hat ihr ihre Zerrissenheit vor allem im Bezug auf David und Abi immer angemerkt und ich habe so mit ihr gefühlt, weil gleichzeitig auch deutlich wurde, wie sehr sie ihren Bruder liebt. Mir gefiel gut, dass sie sich immer mit diesen Gefühlen auseinandersetzt und immer wieder sehr klar reflektiert, wie sie sich fühlt und warum sie sich so fühlt. Dabei scheut sie sich auch nicht, sich einzugestehen, wenn sie neidisch oder eifersüchtig ist, was sie mir noch einmal sympathischer gemacht hat. Noch mehr habe ich allerdings Alex in mein Herz geschlossen, vielleicht weil er es mir ganz zu Beginn ein bisschen schwer gemacht hat. Es wurde sehr schnell klar, dass er keinesfalls der arrogante, selbstgerechte Typ ist, für den Jane ihn hält, sondern eigentlich eher im Gegenteil ein sensibler, netter Mann, der sich aber schwer damit tut, seinen Platz in der Welt zu finden. Seine Geschichte hat mir das Herz gebrochen, während seine Stärke damit umzugehen, es Stück für Stück wieder zusammengesetzt hat. Ich fand es toll, dass sie immer wieder füreinander stark sein konnte und es nie einseitig, sondern von Anfang an, eine sehr gleichberechtigte Beziehung war.

Die Story als solche ist vielleicht gar nicht so neu, so innovativ und ich wusste recht früh, was sich hinter Alex‘ Verhalten verbirgt, aber das spielt für mich in diesem Buch so gar keine Rolle, weil die Art, wie die Geschichte gestaltet ist und erzählt wird, eben nicht durchschnittlich oder gar langweilig ist. Vielmehr ist dieses Buch sowohl wegen des wieder einmal tollen Schreibstils als auch wegen der Charaktere, die mir sofort ans Herz gewachsen sind, ein erstes Jahreshighlight.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Durchaus spannender Thriller, der mich leider nicht mitreißt

Die falsche Zeugin
0

Das Cover finde ich an sich okay, aber jetzt auch nicht besonders auffällig. Die Farbgebung und die Gestaltung ist eigentlich typisch für einen Thriller, aber wenn nicht gerade Karin Slaughter als Autorin ...

Das Cover finde ich an sich okay, aber jetzt auch nicht besonders auffällig. Die Farbgebung und die Gestaltung ist eigentlich typisch für einen Thriller, aber wenn nicht gerade Karin Slaughter als Autorin darauf gestanden hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht weiter beachtet.

Die Geschichte klang auf den ersten Blick recht spannend: Leigh Collier ist eine recht erfolgreiche Anwältin, doch durch die Corona-Pandemie musste sie ihre Selbstständigkeit aufgeben und arbeitet nun in einer riesigen Kanzlei als Beraterin. Deswegen ist sie auch überrascht von einem ihrer obersten Chefs in sein Büro gerufen zu werden, der ihr erzählt, ein Mandant hätte ausdrücklich nach ihr verlangt. Sie kennt den Mann, der wegen der Vergewaltigung einer Frau angeklagt wird, sehr genau aus ihrer gewalttätigen Kindheit und er scheint zu wissen, vor welchem Verbrechen Leigh schon ihr gesamtes Leben weglaufen versucht.
Ich habe mal hin und wieder ein Buch von Karin Slaughter gelesen und fand die Bücher auch recht gut, sie gehörten aber nie zu meinen Lieblingsbüchern. Das hat sich auch mit diesem nicht geändert, obwohl es auch nicht wirklich schlecht war. Der Schreibstil ist jedenfalls recht gut und schafft es auch mich abzuholen, mich aber nicht durchgehend zu fesseln.

Das liegt vermutlich aber auch an der Geschichte im Allgemeinen. Es ist schon recht früh klar, in welche Richtung es in dem Buch gehen wird, das hat mich auch eigentlich nicht gestört, aber vielleicht hat es dazu beigetragen, dass ich das Buch immer wieder in Etappen und nicht in einem Zug gelesen habe. Ich weiß, dass es bei ihren Geschichten oft anders ist als gedacht und man sich zwischendurch häufig sicher zu sein scheint, in welche Richtung es gehen würde, nur um im nächsten Moment zu erkennen, dass man vollkommen falschliegt. Hier hatte ich aber von Anfang an, eine Idee, in welche Richtung das ganze gehen würde und lag, bis auf ein paar Kleinigkeiten, auch ziemlich richtig. Ich bin mir zudem sehr unsicher, wie es finde, dass die Corona-Pandemie eine so große Rolle in der Story spielt. Ich habe bisher zwar ein paar Serien geschaut, die sie auch thematisieren, aber in Bücher war das bisher noch kein Thema und deswegen vielleicht auch sehr ungewohnt, zumal es einem dadurch schwerer gemacht wird, die aktuelle Situation ein bisschen ausblenden zu können.

Auch die Charaktere haben es mir ein wenig schwer gemacht, mit ihnen warm zu werden. Bei Leigh ist es vor allem, dass sie je nach Situation in eine bestimmte Rolle schlüpfen und diese dann auch recht gut spielen kann. Ich kann nachvollziehen, warum sie dies tut und warum sie das schon seit ihrer Kindheit tun muss, aber dadurch hatte ich nie die richtige Leigh zu kennen, selbst wenn sie hin und wieder einmal durchblitzt. Das fiel mir bei Callie erstaunlicherweise leichter, obwohl ich ihren Lebensstil deutlich weniger nachvollziehen kann als den ihrer Schwester. Vielleicht auch gerade deswegen wirkte sie aufrichtiger und mehr wie ein Mensch. Ich mag, wie wichtig ihr Tiere sind und wie sehr sie sie liebt. Sie sind ihr wichtiger als sie selbst und schon allein das macht sie mir sympathisch. Dennoch hatte ich so meine Probleme mit den beiden mitzufiebern, auch wenn es mir schwerfällt, genau festzumachen, woran es liegt.

Alles in allem ist das Buch ein netter Thriller, den man nebenbei durchaus lesen kann, der mich persönlich aber nicht wirklich gefesselt hat. Das mag aber auch an mir und der Zeit, in der ich ihn gelesen habe, liegen, aber mich konnte weder die Story im Ganzen noch die Charaktere so richtig abholen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Unglaublich emotionale Geschichte, die mich ab der ersten Seite berührt

Forever Right Now
0

Das Cover ist wirklich gut gelungen, es passt hervorragend zu dem ersten Teil der Reihe, ohne genauso auszusehen. Ich mag, wie kräftig das Blau ist und wie gut es zusammen mit den Glitzerpartikeln zu Darlene ...

Das Cover ist wirklich gut gelungen, es passt hervorragend zu dem ersten Teil der Reihe, ohne genauso auszusehen. Ich mag, wie kräftig das Blau ist und wie gut es zusammen mit den Glitzerpartikeln zu Darlene passt, ohne es dabei zu übertreiben.

Die Story als solche kann mich ebenso sehr überzeugen: Darlene Montgomery braucht nach ihrer Überdosis unbedingt einen Neuanfang, einen Ort, an dem sie niemand ihre Vorgeschichte kennt und an dem sie noch einmal ganz von vorne anfangen kann. Sie zieht nach San Francisco, wo sie eine Stelle als Massagetherapeutin, eine Wohnung in einem historischen Stadthaus und einen neuen Sponsor findet. Endlich hat sie ihr Leben wieder im Griff und beginnt sogar wieder, zu tanzen. Deswegen kann sie das stressige Leben ihres Nachbarn Sawyer so gar nicht gebrauchen, der versucht, sein Jura-Studium und die Erziehung seiner kleinen Tochter Olivia unter einen Hut zu bringen. Doch Darlene wäre nicht Darlene, wenn sie ihrem Nachbarn nicht hin und wieder unter die Arme greifen würde. Dabei entdeckt sie, dass hinter Sawyers abweisenden Fassade ein Mann verbirgt, der alles für die Menschen tun würde, die er liebt und sie kann sich ein Leben ohne ihn und seine Tochter nicht mehr vorstellen. Doch ausgerechnet ihre Vergangenheit könnte sich negativ auf seinen Kampf ums Sorgerecht auswirken.

Ich liebe den Schreibstil von Emma Scott und da bildet dieses Buch zum Glück keine Ausnahme. Ich werde jedes Mal aufs Neue von ihrer Art zu erzählen mitgerissen und emotional berührt. Ich mag, wie man förmlich durch die Geschichte fliegt, während man vollkommen in die Geschichte gezogen wird und bis zum Ende nicht mehr von ihr loskommt.

Die Charaktere sind aber wie immer mein absolutes Highlight. Ich habe Darlene schon im ersten Band der Reihe fest in mein Herz geschlossen und sie ist auch in ihrer eigenen Geschichte fest darin geblieben. Sie ist ein so positiver Mensch, von dem man gar nicht denkt, dass sie solche großen Probleme hat und genau das war in der Vergangenheit so oft ihr Problem. Sie hat sich zu schnell zu intensiv auf Menschen eingelassen, die sie dann wieder verlassen und ohne dass andere es merken, fällt sie wieder in ein Loch. Es hat mir im ersten Teil das Herz gebrochen, dass niemand gemerkt hat, dass sie wieder Drogen genommen hat, bis es fast zu spät war und war froh, dass sie ihr Leben danach sehr viel besser in den Griff bekommen hat. Mein Problem war dabei ein bisschen, dass ich nie das Gefühl hatte, wie sehr sie darum kämpft, trocken zu bleiben. Ja, sie ist seit einem Jahr trocken und fest entschlossen, es zu bleiben, was ich sehr bewundernswert finde, aber es war mir fast etwas zu leicht, dass sie selbst in dunkleren Zeiten nie auch nur in Versuchung gerät, einen Schluck Alkohol zu trinken (was ja auch zur Abhängigkeit gehört, aber eigentlich nicht ihr primäres Problem ist). Gerade weil ihr Sponsor Max sie immer wieder darauf hinweist, dass ihr ihre eigene Problematik noch nicht ganz klar ist, hätte ich zumindest an der ein oder anderen Stellen, wenn sie sich einsam oder zurückgewiesen fühlt, dass sie zumindest Zweifel hat. Das ist aber eine Sache, die mir erst nach dem Lesen aufgefallen ist und mir währenddessen überhaupt nicht groß aufgefallen ist. Aber nicht nur Darlene hat es in mein Herz geschafft, sondern auch Sawyer, Olivia und Max, der zum Glück im dritten Teil der Reihe noch seine Geschichte bekommt. Sawyers Wandel innerhalb eines Jahres vom sorglosen Party-Boy zum hartarbeitenden Vollzeit-Vater fand ich zwar ziemlich extrem, an sich aber nicht unrealistisch, ein anderer Mensch kann einen eben sehr verändern, vor allem wenn man diesen sehr liebt. Ich mochte, wie sehr er seine kleine Tochter liebt, was er alles für sie tut und wie seine harte Schale Risse bekommt, wann immer er sie anschaut.

Alles in allem ist dieses Buch viel mehr als nur eine Liebesgeschichte zwischen Darlene und Sawyer, sondern es zeigt vielmehr auf, wie viele verschiedene Formen der Liebe es zwischen den verschiedensten Menschen geben kann und dass all diese Formen der Liebe ihre Berechtigung haben. Diese Erkenntnisse in der Geschichte haben mir an den verschiedensten Stellen immer wieder die Tränen in die Augen getrieben und mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen. Ich freue mich schon sehr auf Max‘ Geschichte und wünsche ihm, dass er ebenfalls sein persönliches Happy End findet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Leider eines der schwächeren Bücher der Autorinnen

British Player
0

Das Cover des Buches ist ganz nett und erinnert von der Aufmachung her an „Park Avenue Player“, was ich an sich okay finden würde, aber leider haben die Bücher so gar nichts miteinander gemeinsam. Ich ...

Das Cover des Buches ist ganz nett und erinnert von der Aufmachung her an „Park Avenue Player“, was ich an sich okay finden würde, aber leider haben die Bücher so gar nichts miteinander gemeinsam. Ich hätte es echt gut gefunden, wenn man Elodie und Hollis dann zumindest noch einmal wiedergetroffen hätte, weil ich die beiden wirklich in mein Herz geschlossen. Die Gestaltung passt farblich auf jeden Fall wunderbar zusammen und auch wirklich gut zu Simon.

Die Story hat mich diesmal leider nicht so richtig überzeugt, auch wenn sie gute Ansätze hatte: Bridget ist nach dem Tod ihres Mannes vollkommen mit ihrer Arbeit als Krankenschwester und der Versorgung ihres Sohnes Brendan beschäftigt, deswegen braucht sie auch absolut keinen neuen Mann in ihrem Leben. Doch als ihr der attraktive Assistenzarzt Dr. Simon Hough mit seinem britischen Akzent einen Angelharken aus dem Hintern entfernen muss, kann sich nicht bestreiten, dass sie sich von ihm angezogen fühlt. Als Simon dann auch noch in ihre Einliegerwohnung einzieht und sich hervorragend mit Brendan versteht, erkennt Bridget, dass sie die Liebe nicht für immer aus ihrem Leben aussperren kann. Doch Simon hat nur noch ein Jahr, bevor er endgültig zurück in seine Heimat zurückkehren wird und sie verlassen wird…

Eigentlich liebe ich die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward, vor allem wegen ihres hervorragenden Schreibstils. Der ist auch hier gut und sorgt dafür, dass ich das Buch wirklich schnell durchgelesen habe, aber ich hatte dennoch ein paar Startschwierigkeiten. Das lag auch daran, dass ich die Kommunikation zwischen Bridget und Simon ein bisschen sperrig fand. Ich vermute, dass das auch an der Übersetzung lag und man dadurch versucht hat, seinen britischen Akzent deutlich zu machen, aber das funktioniert (für mich) in der deutschen Übersetzung gleich null. Dadurch wirkten die Gespräche zwischen den beiden immer eher komisch und es fiel mir ein wenig schwer, so richtig in die Geschichte zu finden.

Auch diese als solche ist für mich eher schwach. Ich fand eigentlich, dass sich die Bücher und deren Themen immer mehr gesteigert hatten, doch dieses Buch ist eher ein Rückschritt. Die Beziehung zwischen Simon und Bridget entwickelt sich für mich viel zu schnell. Er zieht ein und ab da entwickelt sich ihre Beziehung rasend schnell, vor allem im Bezug darauf, dass weder der eine noch der andere eine Beziehung will. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass ich mehrere Kapitel einfach übersprungen habe, in denen sie sich schon näher kennenglernt haben. Ich hätte gerne miterlebt, wie sie versuchen, miteinander zu leben, wie sie sich die Küche teilen und wie genervt Simon vielleicht zu Beginn von Brendan ist, einfach weil ein 9-jähriges Kind eben auch mal nervig sein kann. Doch das alles erlebt man nicht mit, er zieht ein, die beiden finden sich gut (und mehr) und dann entscheidet sich Simon, dass er mehr will als nur Sex. Mir fehlt einfach die Entwicklung dazwischen, dass Simon Kinder nicht besonders mag und Brendan als seinen Sohn ansieht. Ich verstehe vollkommen, dass er ihn ins Herz schließt, aber mir passiert das alles zu plötzlich und abrupt. Das fand ich ein wenig schade, weil die Geschichte durchaus emotionales Potenzial gehabt hätte, das bei mir aber gar nicht ankam. Auch der kleine Plot Twist war für mich zwar nicht vorhersehbar, aber hat für mich auch zur Geschichte nichts beigetragen.

Die Charaktere mochte ich durchaus, sie blieben aber in der eher schwachen Geschichte eher blass. Selbst Brendan, der ein netter, super süßer Junge ist, hat mich so gar nicht abholen können, obwohl es in ihren anderen Büchern immer die Kinder (und die extrem verrückten Haustiere) waren, die mir am positivsten in Erinnerung geblieben sind. Bei Simon und Bridget ging wirklich viel emotionale Tiefe in der sexuellen Spannung der beiden unter, was zwar eigentlich super typisch für die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward ist, hier aber einen Hauptteil der Handlung ausmacht, was mir einfach nicht reicht.

Alles in allem ist dieses Buch ein nettes Buch mit netten Charakteren, denen man durchaus wünscht, dass sie glücklich werden, aber vor allem nach Büchern wie Hate Notes oder auch Park Avenue Player von den Autorinnen reicht mir das einfach nicht mehr. Ich möchte mit den Charakteren mitfiebern können, möchte emotional berührt werden und mit ihnen um ihre Zukunft bangen, doch das alles passiert hier nicht. Deswegen habe ich das Buch zwar schnell durchgelesen und fand es auch okay, es hat mich aber leider nicht wirklich abgeholt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2021

Wieder einmal ein spannender Krimi

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
0

Das Cover des Buches ist, für mich, wieder einmal sehr gelungen. Ich mag, dass es eigentlich ein vollkommen normales Haus zeigt, aber durchs Setting und durch das Wissen, dass es sich hier um einen Krimi ...

Das Cover des Buches ist, für mich, wieder einmal sehr gelungen. Ich mag, dass es eigentlich ein vollkommen normales Haus zeigt, aber durchs Setting und durch das Wissen, dass es sich hier um einen Krimi handelt, liest man viel mehr hinein. Es passt zudem auf sehr subtile Weise zu den zuletzt erschienen Büchern der Autorin, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick nicht spektakulär, aber dennoch interessant: Während Pia Sander morgens noch mit ihrem Hund spazieren geht, bekommt sie einen Anruf von ihrem Ex-Mann Henning Kirchhoff, der sie bittet, bei einer Freundin seiner Literaturagentin nach dem Rechten zu sehen. Die Sorgen sind nicht unbegründet, denn Pia findet den dementen Vater der Frau völlig dehydriert angekettet im Obergeschoss des Hauses, während von ihr jede Spur fehlt. Als sie dann auch noch in der Küche Blut findet, scheint klar, dass der Frau etwas zugestoßen sein muss und die Spur führt zu dem bekannten Winterscheidt-Verlag, bei dem sie jahrelang Programmleiterin war und nach ihrer Kündigung einen handfesten Skandal auslöste. Doch ist das der Grund, eine Frau umzubringen? Als ihre Leiche gefunden wird und eine weitere Person stirbt, wird klar, dass mehr hinter der Geschichte steckt, denn beide Toten kannten ein Geheimnis und der Mörder ist nicht bereit es aufzudecken.

Ich habe im Vorfeld zu diesem Buch noch einmal die anderen neun Bücher der Reihe gelesen und war dementsprechend wieder in der Welt des Taunus und der Figuren drin. Dadurch fiel es mir vermutlich auch deutlich leichter, direkt wieder in dieses Buch zu finden. Es liegt aber auch daran, wie gut der Schreibstil auch in diesem Buch ist. Ich habe nicht lange gebraucht, im in das Buch zu finden und war direkt davon gefangen, sodass ich es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hatte.

Aber auch die Geschichte gefällt mir wirklich gut. Ich hatte mit manchen Teilen der Reihe durchaus so meine Probleme und manchmal auch echt etwas gebraucht, um die Menschen kennenzulernen, die als mögliche Täter in Frage kommen könnten, aber das war hier zum Glück zu keinem Punkt der Fall. Ich bin direkt in die Welt des Verlages eingetaucht und versucht herauszufinden, wer der Täter gewesen sein könnte. Mein einziges Problem war so ein bisschen das Buch im Buch. Sowohl der Prolog als auch Hennings Buch orientieren sich an der Realität, verwenden aber andere Namen, sodass ich immer leicht irritiert war, vor allem wenn ich die realen Personen auch gerade erst kennengelernt habe. Zudem nervt mich mit der Zeit echt, wie groß die privaten Probleme von Bodenstein immer sind. Es tut mir einfach leid, dass es für ihn immer nur Probleme zu geben scheint und er nie wirklich glücklich wird. Ich persönlich bräuchte gar nicht so viele Hintergrund-Geschichten der Kommissare, sondern es würde mir reichen, wenn das hin und wieder erwähnt würde und sich sonst auf den Fall konzentriert worden wäre. Dennoch ist das hier noch vollkommen im Rahmen und lenkt nicht wirklich von der Geschichte ab, sondern unterstützt sie vielmehr.

Alles in allem habe ich das Buch wieder einmal sehr genossen und weiß schon, warum ich die Bücher von Nele Neuhaus so gerne lese. Man beginnt das Buch und fliegt nahezu atemlos durch den Fall, während man immer wieder versucht, herauszufinden, wer es gewesen und was das Motiv sein könnte. Dieser Teil ist definitiv einer der besten Teile der Reihe und ich freue mich schon riesig darauf, noch einen lesen zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere