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Veröffentlicht am 05.11.2023

Solider Krimi, dessen Schreibstil leider nicht überzeugen kann

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Das Cover finde ich tatsächlich nicht so richtig aussagekräftig. Ja, es passt perfekt zum Setting, aber es sieht eben auch aus wie viele andere Krimis oder Romane. Er wäre mir in der Buchhandlung vermutlich ...

Das Cover finde ich tatsächlich nicht so richtig aussagekräftig. Ja, es passt perfekt zum Setting, aber es sieht eben auch aus wie viele andere Krimis oder Romane. Er wäre mir in der Buchhandlung vermutlich nicht weiter ins Auge gesprungen, auch wenn die Gestaltung ja grundsätzlich gelungen ist.

Mit der Story ist es allerdings recht ähnlich: Auf ihrem Weg von der Schule nach Hause findet die kleine Frida einen Toten. Bei diesem handelt es sich um den bekannten Waldschützer Mats Anderberg, der sich in seiner Heimat viele Feinde damit gemacht hat, dass er nur noch nachhaltige Forstwirtschaft in den Wäldern Järmlands will. Die Stockholmer Ermittler Maya Topelius und ihr Kollege Pär Stenqvist sollen herausfinden, wer den Umweltschützer so unbedingt loswerden wollte, dass er ihn in dem einsamen Waldstück ermordet hat. Dabei stellen sie fest, wie viele Feinde er sich mit seinen Zielen, aber auch durch seine Art gemacht hat, doch es ist nicht immer alles so, wie es zu Beginn scheint und als ein kleines Mädchen im Wald verschwindet, könnte es schon zu spät sein.

Ich lese eigentlich ziemlich gerne Krimis, doch das ist in der letzten Zeit ein wenig kurz gekommen, sodass ich mich gefreut habe, mal wieder einen lesen zu können, zumal die Stimmung in diesem perfekt zum Wetter passt. Komplett überzeugen konnte er mich allerdings nicht, was auch am Schreibstil liegt. Ich fand diesen zwar durchaus fesselnd, manchmal aber auch sehr umständlich. Nicht weil er besonders kompliziert gewesen wäre, sondern eher weil er gestelzt und manchmal ein bisschen unnatürlich wirkt. Besonders fällt das bei Gesprächen auf, die man so auf die Art niemals führen würde. Natürlich muss man keine Umgangssprache verwenden, das macht Bücher dann oftmals auf eine andere Art unnatürlich, aber hier wirkt es oft zu stringent und logisch im Ablauf. Auch die Sicht des Kindes fand ich immer wieder unglaubwürdig. Natürlich ist Frida kein Kleinkind mehr und mit zehn bekommt man mehr mit, als viele Erwachsene einem zutrauen, aber oft wirkten ihre Überlegungen überhaupt nicht kindgerecht, sondern eher wie die einer älteren Person. Vor allem im Kontrast dazu, dass sie bei manchen Dingen dann wieder deutlich jünger als zehn wirkt, fand ich das nicht so ganz überzeugend. Aber natürlich ist dennoch jedes Kind anders und vielleicht ist es eher der manchmal fast nüchterne Schreibstil auch im Kontext von Fridas Erzählung, der dafür sorgt, dass ich es wenig überzeugend fand. Irritierend war für mich zunächst auch, dass alle geduzt werden, das ist in Deutschland ja eher unüblich, eventuell wäre hier eine Erklärung gut gewesen, dass das in Schweden total normal ist, selbst wenn man die Leute nicht kennt. Ich fand aber gut, dass man es so durchgezogen hat, weil es einfach ein besseres Verständnis des Umgangs in Schweden miteinander entstehen lässt.

Durch den Schreibstil hatte ich auch mit den Charakteren so ein bisschen meine Probleme. Ich mochte Maya und Pär eigentlich ziemlich gerne, zumal sie als Partner so wunderbar harmonisch waren. Mir gefiel, dass es keine Probleme zwischen ihnen gab, sondern sie vielmehr recht gute Freunde waren, die sich in Bezug auf die Ermittlungen wirklich gut ergänzt haben. Aber ich hatte Probleme vor allem Maya zu greifen. Ich habe oft nicht verstanden, warum sie auf eine bestimmte Art handelt. Es wirkte sehr oft so, als müsste sie das tun, weil es eben Teil der Handlung ist, nicht weil sie sonst so handeln würde. Das bedeutet nicht, dass ich den Fall nicht hätte spannend gefunden hätte, ich mochte es eigentlich so sehr gerne, wie viel man über nachhaltige Forstwirtschaft lernt und wie wenig das in Schweden (und vermutlich auch sonst auf der Welt) angewendet wird. Das reicht allerdings nicht aus, um mich komplett in die Geschichte zu ziehen. Es bleibt alles in allem für mich einfach etwas oberflächlich und ich kann nicht so richtig mitfiebern, was ich unbedingt brauche, um mich richtig in einen Krimi hineinzuziehen lassen zu können.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Starke Fortsetzung der Reihe

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches ...

Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches unglaublich gelungen. Ich mag einfach gut und zusammenpassend gestaltete Bücher und dieses erreicht dabei ein sehr gutes Level, einfach weil man die komplette Reihe auf verschiedene Weise im Regal organisieren kann und es immer toll aussieht.

Die Geschichte geht nahezu nahtlos dort weiter, wo der erste Teil geendet hat: Isabella White sollte ein perfektes Leben habe, sie hat das Hotel ihrer Eltern geerbt und lebt in einem riesigen Haus mitten in den Dünen von Harbour Bridge. Doch Isabella ist einsam, seit damals kann sie niemanden mehr an sich heranlassen und mit ihren Freundinnen hat sie schon lange keinen wirklichen Kontakt mehr. Das ändert sich, als es immer mehr Hinweise zum Verschwinden von Josie gibt und Avery und Odina versuchen wollen, herauszufinden, was damals passiert ist. Doch das muss Isabella unbedingt verhindern, schließlich trägt sie Mitschuld an ihrem Verschwinden. Doch nicht nur die Ermittlungen belasten sie, da ist auch noch ihr unglaublich nerviger Nachbar Preston, der Tag und Nacht an seinem Haus arbeitet und Isabella um ihren Schlaf bringt. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde und sie mit seinen frechen Aussagen so aus dem Konzept bringen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den ersten Teil zwar ganz okay war, aber für mich leider auch nicht mehr. Ich mochte allerdings das Setting und den Schreibstil unglaublich gerne, deswegen habe ich mich dann dazu entschieden, den zweiten Teil doch noch zu lesen, zumal ich wissen wollte, was denn jetzt mit Josie passiert ist und habe es zu keiner Sekunde bereut. Der Schreibstil ist auch hier wieder wirklich gut und da ich das Setting schon kannte, bin ich deutlich schneller und tiefer in die Geschichte eingetaucht. Außerdem habe ich das Buch echt verschlungen, auch weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter Isabellas Fassade steckt und warum sie auf keinen Fall ihre Freudinnen zurückwill, obwohl es augenscheinlich ist, wie sehr sie sie vermisst.

Allgemein ist es für mich neben dem wirklich tollen Setting vor allem Isabella als Person, die das Buch so lesenswert macht. Das habe ich vor dem Lesen so nicht erwartet, ich war viel eher enttäuscht, dass sich die nächste Geschichte nicht um Odina dreht, deren Story ich auf den ersten Blick vielversprechender fand. Das liegt natürlich auch daran, dass Isa sich im ersten Teil extrem von ihren ehemaligen Freundinnen zurückgezogen hatte und man von ihr allerhöchstens Ablehnung mitbekommt. Ich bin allerdings mehr als froh, ihre Geschichte gelesen zu haben, sie ist wirklich herzzerreißend und ich kann sie unglaublich gut verstehen, dass sie den Kontakt mit ihren Freundinnen bewusst vermieden hat, zumal sie auch extreme Schuldgefühle gegenüber Josie hat. Ich habe es genossen zu sehen, wie sie ihren Schutzpanzer nach und nach gegenüber Avery und Odina, aber auch gegenüber Preston abgelegt hat, auch wenn es immer wieder Rückschläge und Kommunikationsprobleme gab. Ich mochte aber die leidenschaftliche Isa, die dafür kämpft, was sie liebt und die es schafft, ihre emotionslose Hülle abzustreifen, die wieder surft und die sich für die Umwelt ihrer geliebten Insel einsetzt. All das sind Eigenschaften, die ich so zu Beginn gar nicht von ihr erwartet hätte, die sie aber so besonders machen. Preston bleibt im Gegensatz dazu ein bisschen blass, das liegt aber auch daran, dass man alles aus Isas Sicht erlebt und seine nicht erleben kann. Das hat mich im ersten Teil noch deutlich mehr gestört als in diesem, weil man trotzdem merkt, wie wichtig sie ihm ist. Ich mochte, dass er ihre Grenzen immer akzeptiert, immer noch einmal nachfragt, anstatt einfach zu machen und es dennoch so gut wie immer schafft, für sie da zu sein. Das alles versucht er immer wieder, obwohl Isa ihn immer wieder zurückweist und vor ihm bzw. ihren Gefühlen flüchtet, während er mit seinen eignen Problemen zu kämpfen hat.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich bin mittlerweile vollkommen drin in der Welt rund um Josies Blythes Verschwinden und den Ermittlungen der Freundinnen dazu. Ich habe Isas Geschichte und sie selbst geliebt, weil es verdient hat, dass sie erzählt wird und so viel mehr ist als die arrogante Fassade, die zu Beginn zur Schau trägt. Ich freue mich schon riesig auf Odinas Geschichte und will unbedingt wissen, was mit Josie passiert ist und ob sie vielleicht doch noch lebt.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Mitreißende Geschichte, bei der die Charaktere etwas blass bleiben

Auden Hill University – How Far We Fall
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Das Cover des Buches gefällt mir tatsächlich nicht besonders gut. Das liegt vor allem daran, dass ich persönlich die Kombination des recht schlichten Covers in Kombination mit dem Efeu eher kitschig finde. ...

Das Cover des Buches gefällt mir tatsächlich nicht besonders gut. Das liegt vor allem daran, dass ich persönlich die Kombination des recht schlichten Covers in Kombination mit dem Efeu eher kitschig finde. Ich verstehe durchaus den Grund, aber mir hätte das dunkelgrüne Cover mit den hellen Buchstaben deutlich besser gefallen, wenn man die Ranken einfach weggelassen hätte.

Die Geschichte klang da schon vielversprechender: Ivy Donovan hat es geschafft: Sie hat dank einer Stiftung ein großzügiges Stipendium und einen Studienplatz an der renommierten Auden Hill University erhalten. Doch dann erfährt, dass vor sich eine Stipendiatin vor zwei Jahren angeblich im See der Universität umgebracht hat und dass sie nun deren Zimmer bewohnt. Als Ivy dann noch auf Liebesbriefe stößt, die offenbar von ihr geschrieben wurden, ist ihre Neugier geweckt, schließlich studiert sie nicht umsonst Journalismus. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf eine geheimnisvolle Studentenverbindung, zu der auch der unausstehliche Reed Jacobi zu gehören scheint. Doch obwohl sie alles verabscheut für das Reed steht, fühlt sie sich dennoch immer mehr zu ihm hingezogen und er scheint ein Geheimnis zu hüten, das keinesfalls gelüftet werden darf.

Ich war ein bisschen skeptisch zu Beginn des Buches, weil ich in letzter Zeit viel gelesen habe, was mit Elite-Universitäten und geheimnisvollen Studentenverbindungen zusammenhing und ich war selten vollkommen überzeugt. Auch hier gefiel mir nicht alles, aber vor allem der Beginn konnte mich im Vergleich deutlich mehr überzeugen. Das liegt auch an den wirklich sehr gelungenen Schreibstil. Dieser hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und dafür gesorgt, dass ich recht schnell durch die Seiten geflogen bin.

Die Charaktere haben es mir ebenfalls recht leicht gemacht. Zu Beginn des Buches habe ich aus irgendwelchen Gründen gedacht, dass Ivy eher zurückhaltend und eher ruhig wäre, aber das habe ich ganz schnell revidiert. Sie ist wirklich taff, weiß genau, was sie will und setzt sich auch gegen Widerstände durch. Das fand ich sehr beeindruckend und damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich mochte, dass sie sich nicht einschüchtern lässt, selbst wenn sie das Gefühl hat, dass es keine Möglichkeit gibt, die Wahrheit aufdecken zu können. Auch Reed mochte ich ziemlich gerne, weil auch bei ihm deutlich wurde, dass mehr hinter der Fassade steckt, als vor allem Ivy ihm zu Beginn zugesteht. Mein größtes Problem mit ihnen war, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht in aller Tiefe kennenlernen zu können. Ich hatte das Gefühl, beiden wurde ein Steckbrief mit ihrem familiären Background zugeschrieben und der wird auch erwähnt, mehr aber auch nicht. Ich hätte gerne das Verhältnis zwischen Ivy und ihrer Mutter, vielleicht auch inwiefern ihr Vater überhaupt jemals eine Rolle gespielt hat, näher betrachtet, zumal sowas immer Auswirkungen auf die Charakterentwicklung hat. Es wirkte einfach so, als würde ihr Leben zu sehr auf die Uni und die Beziehung mit Reed beschränken, sodass ihre Zeit vorher kaum noch von Bedeutung ist. Bei Reed wird ein bisschen mehr deutlich, warum er so handelt, wie er es tut, aber auch hier hätte ich mir mehr Interaktionen mit anderen gewünscht. Vor allem die Beziehung zu seiner Familie ist enorm wichtig und sein Bruder immerhin ebenfalls auf der Uni, dennoch erlebt man sie nur ein, zweimal wirklich zusammen und das auch nur so kurz, dass ihre Beziehung nicht so richtig deutlich werden kann. Das fand ich super schade, weil es das Buch dadurch manchmal die Nachvollziehbarkeit nimmt und mir persönlich auch das tiefere Verständnis für die Figuren.

Bei der Geschichte geht es mir recht ähnlich. Zu Beginn hat sie mich unglaublich gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, was wie passiert ist. Die Entwicklung dahin war erst auch noch sehr nachvollziehbar und gelungen, nach und nach für mich dann aber sehr vorhersehbar und keineswegs überraschend, was ich super schade fand. Natürlich hat man manchmal sehr zufällig die richtige Idee, hier fand ich es aber sehr absehbar. Zudem fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Ivy und Reed ab einem gewissen Punkt unglaubwürdig und viel zu schnell. Dass sie sich anziehend finde und das auch mehr als nur körperlich war schnell klar, dass dafür aber beide gewisse Schranken überwinden müssen war ebenso deutlich. Diese wurde mir dann aber zu abrupt eingerissen, statt sie langsam abzutragen.

Alles in allem hat mir das Buch, auch wegen des sehr gelungenen Schreibstils zu Beginn außerordentlich gut gefallen, nach und nach fand ich die Entwicklung aber nicht mehr so richtig glaubwürdig und es fehlte mir der nötige Tiefgang. Wahrscheinlich wäre es sogar gut gewesen, das Buch in zwei Teile aufzuteilen, wovon ich sonst nicht unbedingt ein Fan bin, um beiden Charakteren den Raum zur Entwicklung zu lassen.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Unterhaltsame Liebesgeschichte

Men of Manhattan - The Rules of Dating
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Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber ...

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber die Gestaltung wirkt eher generisch und wird den tollen Büchern nicht gerecht.
Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Billie ist vollkommen vor den Kopf gestoßen, als sie zufällig in dem Handy ihres Freundes daraufstößt, dass er sich immer noch auf Tinder mit anderen Frauen trifft. Spontan organisiert sie zu seinem Geburtstag eine Feier mit allen Frauen von Tinder und sticht ihm das Logo der App auf den Oberarm. In diese ‚Party‘ platz ausgerechnet Colby Lennon, Billies neuer Vermieter. Trotz dieser Vorstellung reizt die heiße Tattoo-Künstlerin Colby ab der ersten Sekunde, zumal sie sich direkt hervorragend mit seiner Tochter Saylor versteht. Doch Billie will nach den letzten Fehlschlägen auf keinen Fall erneut auf Dates gehen, egal wie sehr sie sich zu Colby hingezogen fühlt. Dennoch treffen sich die beiden immer wieder zufällig und später auch immer häufiger zu Nicht-Dates, doch auch diese sorgen nicht dafür, dass die Anziehung der beiden abnimmt.
Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, weil er es jedes Mal schafft, mich ab dem ersten Satz, den ich lese, vollkommen in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Ende zu fesseln. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch der Fall, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Das liegt auch an den unglaublich liebenswerten Charakteren. Ich fand zwar Billies Aktion gegenüber ihrem Ex-Freund sehr extrem, aber auch irgendwie nachvollziehbar, schließlich ist es schon sehr mies ihr, aber auch den anderen Frauen gegenüber, nicht ehrlich zu sein und andere zu daten, während man in einer festen Beziehung ist. Mein größtes Problem mit ihrer Aktion war deswegen auch nicht ihr Verhalten gegenüber Kaiden, sondern die Frauen ins offene Messer laufen lässt. Diesen eher negativen ersten Eindruck kann sie zum Glück sehr schnell revidieren, spätestens als sie sich bei Colby für ihr Verhalten entschuldigt und später auch ihr Verhalten reflektiert. Aber auch, wie sie mit Saylor umgeht, noch bevor sie etwas für deren Vater empfindet, hat dafür gesorgt, dass ich mich für Billie erwärmen und sie dann auch richtig ins Herz schließen konnte. Bei Colby ging das sehr viel schneller, seine aufrichtige Liebe zu seiner Tochter und dass er von Anfang an ehrlich zu Billie ist, dass er sie gerne daten würde, mochte ich sehr gerne. Außerdem sind auch die Nebencharaktere ein Highlight des Buches, weil sie zum einen die Charaktere jederzeit unterstützt haben, zum anderen aber auch Klartext geredet haben, wenn es sein musste. Deswegen freue ich mich schon auf Holdens Geschichte im nächsten Tag.
Die Geschichte beginnt zunächst sehr durchschnittlich und ich habe nicht erwartet, dass sie eine andere Richtung nimmt als ich erwartet hätte, doch das Buch schafft es, mich zu überraschen. Ich fand es vielleicht ein bisschen übertrieben, fast unglaubwürdig, aber das hat mich dennoch nicht gestört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte denn jetzt ausgehen wird.
Alles in allem habe ich das Buch, wie alle von Vi Keeland und Penelope Ward verschlungen und trotz der ein bisschen anderen Geschichte vor allem wegen der tollen Charaktere sehr genossen. Ich freue mich schon sehr auf die Story von Holden und Lala, die vermutlich noch ein bisschen herzzerreißender wird.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Vielversprechender Auftakt

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich schön. Durch die Ausstreckung des Covers über den Schnitt des Buches hinaus wirkt der Ozean noch größer, was perfekt zu dem Buch ...

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich schön. Durch die Ausstreckung des Covers über den Schnitt des Buches hinaus wirkt der Ozean noch größer, was perfekt zu dem Buch passt, weil man ein gutes Gespür für das Setting des Buches erhalten kann.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Vor 10 Jahren haben sich Avery, Isabelle, Odina, Lee und Josie auf der Insel Harbour Bridge kennengelernt, als sie gemeinsam in einem Surf-Camp angemeldet waren. Sie wurden trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere schnell beste Freundinnen, doch dann verschwindet Josie eines Tages spurlos und die Mädchen verlieren den Kontakt zueinander. 10 Jahre später kehrt Avery nach einer erfolgreichen Tour mit ihrer Band zurück auf die Insel, um neue Kraft zu tanken und vor allem um über Jake hinwegzukommen. Jake ist nicht nur ihr Bandkollege, sondern auch ihr bester Freund und sie liebt ihn schon seit sie ihn kennengelernt hat. Doch Jake ist verheiratet und Avery will einfach nur Abstand zu ihm gewinnen. Doch Jake will sie nicht einfach so aufgeben und dann scheint es nach 10 Jahren endlich eine neue Spur zu Josie zu geben.

Natürlich ist mir zunächst vor allem das wirklich schöne Cover aufgefallen und als dann auch die Story noch vielversprechend klang, wollte ich diese Reihe unbedingt lesen. Zum Glück hat mich der erste Teil der Reihe nicht enttäuscht. Der Schreibstil hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen. Ich hatte es in letzter Zeit oft, dass ich mich bei neuen Büchern erst an den etwas anderen Schreibstil gewöhnen musste, aber das war hier gar nicht der Fall, vielmehr war der Schreibstil direkt leicht und flüssig, sodass ich das Buch nahezu verschlungen habe.

Das liegt aber auch an der spannenden Story. Ich mochte extrem gerne, dass es immer wieder die Rückblicke zu der Zeit gab, in der die Mädchen sich kennenlernt haben und zusammen in dem Surf Camp waren, weil man erlebt, wie unterschiedlich sie waren, sie diese Zeit aber dennoch extrem zusammengeschweißt hat. Außerdem hatte ich fast das Gefühl Harbour Bridge zu kennen, noch bevor Avery dahin zurückkehrt. Das Setting ist wirklich hervorragend und so anschaulich, dass ich es vor meinem inneren Auge sehen und das Salz in der Luft nahezu rieche konnte. Es war tatsächlich ein bisschen wie ein Kurzurlaub für mich, auch wenn bei den Charakteren nicht unbedingt eine Urlaubsstimmung aufkam.

Diese sind für mich der vielleicht größte Kritikpunkt an dem Buch. Nicht, weil ich sie nicht mochte, aber die Liebesgeschichte zwischen Jake und Avery macht einen großen Teil der Story aus und ich habe sie einfach nicht so richtig gefühlt. Natürlich merkt man, wie wichtig Jake Avery ist und ich konnte auch verstehen, warum sie schon so lange in ihn verliebt ist, aber mir fehlte in diesem Fall wahrscheinlich einfach seine Sichtweise. Ich fand ihn vor allem zu Beginn echt unsympathisch. Ich mochte nicht, dass er ihre Grenzen nicht akzeptiert hat und als sie wollte, dass er geht, das nicht getan hat. Ja, ich habe durchaus verstanden, dass er sich Sorgen gemacht hat, aber er hätte trotzdem ihr einfach Raum lassen können, während er gleichzeitig signalisiert hat, dass er für sie da ist, wenn sie ihn brauchen sollte. Aber er hat ihr gar nicht so richtig die Möglichkeit gegeben, über all die Dinge, die passiert sind, nachzudenken. Sowas mag ich nicht besonders, weil es schnell übergriffig werden kann, Jake hat hier durchaus gut die Kurve bekommen, aber ich habe echt einige Zeit gebraucht, bis ich wollte, dass die beiden zusammenkommen und ich nicht schon aus Prinzip jeden anderen Mann passender gefunden hätte. Bei Avery habe ich ebenfalls ein wenig gebraucht, was auch daran lag, dass sie einfach vom Typ her eher verschlossen ist und es einige Zeit benötigt, bis sie sich öffnet. Deswegen konnte ich das vielleicht eher akzeptieren. Dennoch mochte ich vor allem die Kombination aus Charakteren, auch wenn es irgendwie schmerzhaft war zu sehen, wie gut sich die Mädchen vor 10 Jahren verstanden haben und wie fremd sie sich geworden sind. Deswegen habe ich mich unglaublich gefreut, als zumindest Avery und Odina sich schnell wieder einer Freundschaft angenähert haben.

Alles in allem waren das Setting und der Schreibstil wirklich sehr gelungen. Die Charaktere habe es mir in diesem Buch etwas schwergemacht, aber es war dennoch ein gelungener Auftakt und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich schon auf Isabellas Geschichte.

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