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Veröffentlicht am 07.08.2021

Emotionale Liebesgeschichte, die einen noch lange beschäftigt

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Cover deutlich kitschiger wirkt als es zu der Geschichte passt. Dennoch ist die Kombination aus Hellblau und wunderschön glitzernden goldenen Elementen ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Cover deutlich kitschiger wirkt als es zu der Geschichte passt. Dennoch ist die Kombination aus Hellblau und wunderschön glitzernden goldenen Elementen ein absoluter Hingucker im Regal.

Die Story ist in meinen Augen ebenfalls unglaublich gut gelungen: Sibyl, genannt Billy, will einfach nur ihr altes Leben hinter sich lassen und ihren Traumjob als Museumsführerin ausüben. Nie wieder will sie sich dazu zwingen lassen, etwas zu tun, was sie nicht liebt. Deswegen gibt sie alles dafür, ein begehrtes Praktikum im angesehen Liverpooler Museum zu bekommen und geht deswegen auf die vom Museum ausgerichtete Gala, für die ihre beste Freundin Olivia die Karten besorgt hat. Dort trifft sie auch Cedric, dem sie buchstäblich in die Arme läuft. Seine lockere Art, sein Nicht-Lächeln und sein trockener Humor lassen ihr Herz direkt höherschlagen und das obwohl sie wirklich keinen Mann in ihrem Leben will. Sie lässt sich dennoch auf ein Date mit ihm ein, doch dann eröffnet er ihr, dass er nie eine ernstere Beziehung mit einer Frau eingeht, egal wie sympathisch sie ihm ist. Billy ist verletzt, doch dann erklärt Cedric ihr seine Gründe und sie muss sich entscheiden, ob sie mit seiner Dunkelheit umgehen kann oder sich besser von ihm fernhält, um nicht ebenfalls wieder dort hineingezogen zu werden.

Ich habe mich wirklich unglaublich auf diese Geschichte gefreut, hatte aber ein bisschen Angst, enttäuscht zu werden, weil ich die Fantasy-Bücher von Jennifer Benkau sehr geliebt habe und unsicher war, ob diese Geschichte ansatzweise dort heranreichen kann. Doch zum Glück schafft es dieses Buch, mich ebenso zu begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach unglaublich: Flüssig und leicht, dabei aber auch poetisch und emotional. Er schafft es, mich ab der ersten Zeile zu fesseln und mich bis zum letzten Satz gefangen zu halten, während ich mit den Figuren mitlache, mitfiebere und mitweine.

Auch die Geschichte als solche finde ich sehr gelungen. Man erfährt schon sehr früh, dass Cedric unter Depressionen leidet und er geht auch und vor allem gegenüber der Frauen in seinem Leben sehr offen damit um. Das ist auch der Grund, warum er sich emotional nicht auf jemanden einlassen will. Ich fand wirklich gut, dass er daraus kein Geheimnis macht, sondern eben sehr offen damit umgeht, selbst wenn es das für ihn nicht unbedingt leichter macht. Dadurch ist die Grundstimmung des Buches zumeist eher düster, obwohl sie immer wieder durch Olivias Verrücktheit oder die Witzeleien zwischen Billy und Cedric aufgelockert wird. Ich finde aber diese Stimmung sehr glaubwürdig und sie verdeutlicht für mich auch, wie es ist, mit Depressionen leben zu müssen, nicht nur für den direkt Betroffenen, sondern auch für dessen Angehörige und Freunde. Ich habe richtig mitgelitten, wenn es Cedric schlecht ging und Billy ihm nicht helfen konnte, weil das eben nicht möglich ist. Als nicht Betroffene wirkte das auf mich wirklich glaubwürdig und hat mich emotional mitgenommen. Ich hätte es aber wichtig gefunden, auch eine wirklich dunkle Phase ganz zu Beginn zu schildern und es nicht nur grob anzureißen, einfach um zu verdeutlichen, welche ‚schlechten Eigenschaften‘ dann in den Vordergrund rücken und wie er sich dann auch den Menschen gegenüber verhält, die ihm eigentlich wichtig sind. Die Geschichte würde dadurch noch eine Spur authentischer werden, aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.
Bei Billy mag ich, wie einfühlsam sie ist, sich gleichzeitig aber nichts gefallen lässt und für das kämpft, was ihr wichtig ist. Ich finde den Begriff einer starken Protagonistin immer etwas schwierig, weil es impliziert, dass Personen, die emotional nicht so stabil sind, nicht stark seien können, es trifft aber dennoch bei Billy wirklich zu. Mir gefällt zudem, dass sie eine PoC ist, was an ein oder zwei Stellen auch thematisiert wird, es ist aber nicht der Haupterzählstrang. Ich finde es enorm wichtig, dass nicht immer alle Protagonisten weiß, heterosexuell und privilegiert sind, sodass Protagonist: innen wie Billy einfach die Diversität und die Sichtbarkeit erhöhen. Allerdings finde ich ihr ‚Geheimnis‘ eine Spur zu viel und nicht nötig. Man hätte das entweder schon früher ansprechen können oder einfach weglassen, auch wenn ich über diese Thematik so noch kein Buch gelesen habe.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich mitgenommen und mich ab der ersten Seite gefesselt. Vor allem Cedrics Depressionen finde ich eindrucksvoll und emotional geschildert, sodass ich immer wieder schlucken musste. Dennoch oder vielleicht sogar gerade deswegen habe ich Billy und Cedric wirklich geliebt und ihnen verzweifelt gewünscht, dass sie es zusammen schaffen. Auch die Nebenfiguren habe ich direkt ins Herz geschlossen, sodass ich mich schon riesig auf Sawyers Geschichte freue. Er hat ebenso wie seine Freunde ein Happy End verdient.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Wunderschöne, emotionale Geschichte

Be My Tomorrow
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Das Cover ist wirklich hervorragend gelungen. Ich mag die Farbkombination aus hellem und dunklem Lila zusammen mit Glitzerpartikeln und der Andeutung einer stilisierten Feder. Das alles passt auf eine ...

Das Cover ist wirklich hervorragend gelungen. Ich mag die Farbkombination aus hellem und dunklem Lila zusammen mit Glitzerpartikeln und der Andeutung einer stilisierten Feder. Das alles passt auf eine bestimmte Art und Weise perfekt zur Liebesgeschichte von Zelda und Beckett.

Die Story gefällt mir ebenfalls ausgezeichnet: Zelda Rossi hat all ihren Mut zusammengenommen und ihren Job in einem Tattoostudio in Las Vegas aufgegeben, um in New York ihre Graphic Novel zu veröffentlichen. Doch diese wird von jedem Verlag abgelehnt, in dem sie die vorstellt. Verzweifelt geht sie in einem italienischen Restaurant essen und wird dort mit schmerzlichen Erinnerungen überwältig. Aufgewühlt trifft sie auf Beckett Copeland, der in dem Restaurant als Tellerwäscher arbeitet und überredet ihn, sie als Mitbewohnerin mit in seine kleine Wohnung zu nehmen, damit so noch länger in der Stadt bleiben kann, um ihre Novel zu überarbeiten. Widerwillig stimmt Beckett zu, schließlich braucht er dringend Geld, doch auch seine Vergangenheit war alles andere als einfach und als sich die beiden näherkommen, müssen sie sich entscheiden, ob sie die Schmerzen der Vergangenheit hinter sich lassen können…

Ich liebe den Schreibstil von Emma Scott und auch dieses Buch bildet dabei keine Ausnahme. Man taucht schon nach den ersten Sätzen vollkommen in die Geschichte ab und merkt dabei gar nicht, wie die Seiten verfliegen. Man wird vollkommen in die Geschichte gezogen und fiebert mit den Protagonisten mit. Zudem sind die kurzen Ausschnitte aus Zeldas Graphic Novel vor jedem Teil des Buches perfekt gewählt, einfach weil sie zum einen die Geschichte auflockern und zum anderen einen guten Eindruck von ihrer Arbeit vermittelt wird.

Auch die Charaktere sind wunderbar gestaltet. Zelda wirkt trotz ihres Mutes, alle auf eine Karte zu setzten und ihre Graphic Novel in New York veröffentlichen zu lassen, häufig sehr unsicher, fast schon schüchtern. Dies liegt definitiv auch an ihrer Vergangenheit und den damit verbundenen Schuldgefühlen, die sie immer wieder zu erdrücken scheinen. Gerade deswegen fand ich sie noch stärker und ihren Weg noch viel beeindruckender, sie hätte auch einfach aufgeben können, aber sie kämpft immer wieder für ihren Traum, egal wie viele Rückschläge es gibt. Beckett wirkt erst einmal deutlich verschlossener, vielleicht sogar kalt, aber man merkt schnell, dass das so überhaupt nicht der Fall ist, sondern er vielmehr ein mitfühlender, aufopferungsvoller Mensch ist, auch wenn er das niemals so sagen würde. Ich habe mich in beide vor allem als Paar verliebt, weil sie so sehr aneinander glauben und sich in allem bedingungslos unterstützen. Ich fand das unglaublich toll zu sehen, weil sie niemals das eigene Interesse in den Vordergrund stellen, sondern es vor allem um die anderen geht. Das funktioniert tatsächlich vor allem in der Kombination von Zelda und Beckett, weil sie gegenseitig dafür sorgen, dass der andere nicht zu kurz kommt, bei jeder anderen Beziehung kann diese Selbstlosigkeit leicht ausgenutzt werden. Zudem gefällt mir, dass sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere keine perfekte Vergangenheit haben und dafür auch keine Ausreden gefunden werden, sondern es eben so ist wie es ist und man seine Vergangenheit nicht ändern kann, nur versuchen, sich selbst zu vergeben und nach Vergebung zu suchen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich verschlungen, hatte immer wieder Tränen in den Augen, weil es mich so sehr berührt hat und habe mich mit jeder Seite mehr in die Charaktere und ihre Geschichte verliebt. Mir ist das Ende eventuell eine Spur zu kitschig, aber das ist Kritik auf ganz hohem Niveau und ich freue mich schon riesig auf Darlenes Geschichte, die ich schon in diesem Buch ins Herz geschlossen habe.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Ruhiges, aber starkes Buch über die Verwirklichung von Träumen

Soul Food
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, weil es mir durch die farbliche Gestaltung, aber vor allem durch die Darstellung des Mädchens direkt ins Auge gefallen ist. Sie kommt meiner Vorstellung von Emoni ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, weil es mir durch die farbliche Gestaltung, aber vor allem durch die Darstellung des Mädchens direkt ins Auge gefallen ist. Sie kommt meiner Vorstellung von Emoni extrem nahe und ich bin sehr froh, dass in diesem Fall das Cover des englischen Titels fast genauso übernommen wurde, weil es einer der Gründe war, warum ich das Buch lesen wollte.

Der Inhalt klang allerdings ebenfalls vielversprechend: Emoni Santiago ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool und will eigentlich nur kochen, doch das ist gar nicht so leicht. Sie geht zur Schule, unterstützt ihre Großmutter, die sie aufgezogen hat, arbeitet in einem Burgerladen und kümmert sich um ihre zweijährige Tochter Emma, da kommt das Kochen ein wenig zu kurz. Doch dann wird als Wahlfach in ihrer Schule Culinary Arts angeboten und plötzlich hat Emoni nicht nur die Chance, mehr kochen zu können, sondern auch eine Woche mit ihrer Klasse nach Spanien zu fahren, um dort die örtliche Küche zu erkunden. Vielleicht können ihre Träume doch wahr werden, wenn nicht das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legen würde…

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, habe gleichzeitig aber nicht so super viel von der Story erwartet, weil ich in letzter Zeit von Büchern eher enttäuscht als positiv überrascht wurde. Hier war das glückicherweise nicht der Fall. Das hat auch viel mit dem wirklich guten Schreibstil zu tun. Ich wollte den einen Abend eigentlich nur einmal kurz in das Buch reinlesen und habe dann mal locker die ersten hundert Seiten gelesen, obwohl es schon recht spät war. Die super kurzen Kapitel, die manchmal fast wie Exkurse wirkten, trugen dazu bei, dass man fast schon wie im Rausch durch die Seiten flog und wissen wollte, wie es weitergeht.

Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht so super spannend, sondern wird eher ruhig und fast schon unspektakulär ohne viel aufgebauschtes Drama erzählt. Aber gerade das war für mich eine angenehme Überraschung und passt perfekt zu Emonis Geschichte, weil das Buch vor allem von den kleinen Szenen und den liebevoll gestalteten Charakteren lebt. Ich mochte, dass nicht in den Mittelpunkt gestellt wurde, wie schwierig es für Emoni war, als Teenager schwanger zu werden, sondern dass ihr gesamtes Leben und ihre Träume viel wichtiger sind als eine einzige Tatsache über sie. Ich mochte die Stärke von Emoni und ihre unerschütterliche Liebe zu ihrer Familie. Selbst wenn ihre Beziehung zu Tyrone nicht wirklich von Liebe geprägt war und sie schon lange getrennt sind, gefiel mir wie sehr sie versucht hat, eine respektvolle Beziehung zu ihm aufzubauen, damit Emma sowohl eine Mutter als auch einen Vater in ihrem Leben hat. Dadurch wirkt sie manchmal deutlich älter als sie wirklich ist, was ich aber sehr glaubwürdig fand, gleichzeitig ist sie aber eine typische junge Frau, die sich mit normalen schulischen Problemen herumschlagen muss. Auch die anderen Figuren mochte ich ziemlich gerne, gerade weil sie alle nicht perfekt waren, sondern ihre kleinen Fehler hatten. Gleichzeit hatten aber auch die Charaktere, die anfangs gemein wirkten, ihre Gründe und ihre guten Seiten.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, es war ein Feel-Good-Book, sowohl nachdenklich stimmt als auch einen dazu inspiriert daran zu glauben, dass Träume wahr werden können, wenn auch vielleicht anders als man sie sich zunächst erträumt hat. Die Figuren sind glaubwürdig und liebenswürdig, sodass ich jede Seite dieses Buches wirklich genossen habe. Wegen des wunderbaren Schreibstils und die Art zu schreiben, werde ich definitiv noch ein weiteres Buch der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Fantastische Geschichte mir hervorragend gezeichneten Charakteren

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Ich mag das Cover des Buches wirklich gerne, obwohl ich ansonsten Abbildungen von Personen nicht so gut finde. Hier wirkt die Frau allerdings so eindringlich und fesselt einen dadurch an das Buch. Zudem ...

Ich mag das Cover des Buches wirklich gerne, obwohl ich ansonsten Abbildungen von Personen nicht so gut finde. Hier wirkt die Frau allerdings so eindringlich und fesselt einen dadurch an das Buch. Zudem passt es hervorragend zur ersten Reihe von Jennifer Benkau und es wird direkt klar, dass diese Bücher zusammengehören.

Die Story klang auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Als Laires bester Freund und Verlobter Desmond durch eine Verfluchung ins gefürchtete Daema-Reich gezogen wird, macht sich die junge Frau auf den Weg, um ihn zu retten. Dabei bekommt sie nicht nur Hilfe von ihrer Freundin Vika und dem Paladin Jero, sondern auch von Alaric, der sie einst verraten und ihr Herz in tausend Stücke zerrissen hat. Doch Laire hat keine Wahl, als seine Hilfe anzunehmen, denn das Daema-Reich ist nicht nur die Verfluchten gefährlich, sondern fordert einige Opfer von den Suchenden…

Ich habe schon von One True Queen, der ersten Reihe von Jennifer Benkau, die in der gleichen Welt spielt, sehr viel gehört, bin aber nie dazu gekommen, sie zu lesen. Umso gespannt war ich jetzt auf diese zweite Reihe und wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich: Eine gelungene Mischung aus poetisch und leicht-flüssig, die man wirklich selten findet. Ich habe zwar ein bisschen gebraucht, um wirklich in die Geschichte eintauchen zu können, weil man sich doch ein bisschen diese Art zu schreiben gewöhnen musste, aber wenn man dann erstmal von der Story gepackt wird, findet man nicht mehr raus und fliegt nur durch die Seiten.

Auch die Story an sich ist wirklich gelungen, auch wenn ich vermutlich ein paar Probleme hatte, weil ich die erste Reihe eben nicht gelesen habe und deswegen Schwierigkeiten hatte, die Regeln der Welt wirklich zu erfassen. Dennoch hat mich das nicht so sehr gestört, wie das bei anderen Büchern der Fall gewesen wäre, einfach weil ich die Welt an sich super spannend und gut gestaltet fand. Dabei hat es mir vor allem die Daema-Welt angetan. Ich mochte, dass sie eben nicht einfach nur eine düstere, trostlose Welt war, in der keinerlei Leben möglich war, sondern eben eine richtige Welt, in der nicht alleine das Böse zuhause ist. Am Anfang des Buches hatte man ein bisschen den Eindruck, dass alle Verfluchten, die sogenannten Daema, abgrundtief böse sein müsste, um überhaupt in diese Welt gelangen zu könnte, aber dieser Eindruck hat sich recht schnell verflüchtigt und es wird deutlich, dass man auch diese fantastische Welt nicht in Schwarz-Weiß einteilen kann.

Genau das hat das Buch für mich auch besonders gemacht. Die Figuren waren nicht eindimensional, sondern hatte auch für jede Tat, die zunächst einmal schlecht erschien, zumeist gute Gründe. Laire ist eine selbstbewusste, sehr mutige Frau, die alles für die Menschen tut, die ihr wichtig sind. Ich habe bewundert, dass sie Desmond um jeden Preis retten wollte, selbst wenn sie sich dafür selbst in Gefahr begeben muss. Mein Lieblingscharakter war aber Alaric, mit dem ich gleichzeitig mitgelitten habe und ihn gleichzeitig verflucht habe, weil er Laire nicht die Wahrheit sagen kann. Die Liebe und die Chemie zwischen den beiden wirkte zu jedem Zeitpunkt aufrichtig und man hat auch den Schmerz dahinter gespürt, dass sie eben nicht zusammen sein können. Dadurch habe ich mit beiden immer mitgefiebert und haben ihnen gewünscht, dass sie es doch noch schaffen, glücklich zu werden. Aber auch die Nebencharaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Vika ist eine wahre Freundin und auch wenn sie mir manchmal eine Spur zu naiv war, habe ich bewundert, wie sehr sie versucht, gegen ihr Schicksal anzukämpfen. Auch Jero ist für mich ein starker Charakter, der es vor allem zum Schluss noch einmal schafft, mich zu berühren. Im Allgemeinen hat das Ende des Buches die Geschichte noch einmal auf ein vollkommen anderes Level gehoben. Ich habe mit ein paar Entwicklungen so oder so ähnlich gerechnet, mit vielen aber überhaupt nicht, sodass ich mich wirklich auf den zweiten Teil der Reihe freue.

Alles in allem bin ich wirklich begeistert von dem Buch, auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte zu finde. Der poetisch-leichte Schreibstil ist wirklich besonders und schafft es, eine tolle Welt zu erschaffen, in der man mit den Charakteren mitfiebert und mitleidet.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Fantastische Geschichte mir hervorragendem Schreibstil

A Whisper of Stars
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Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend ...

Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend zum Inhalt des Buches.

Dieser klingt auf den ersten Blick vielversprechend: Olivia Crate und ihr bester Freund Finnley Lawin leben auf der Insel Hawaiki. Doch obwohl die Insel paradiesisch anmutet, kann sich Liv nichts Besseres vorstellen, als sie endlich zu verlassen. Denn dort regieren noch immer alten Traditionen und Götter, die dafür sorgen, dass Liv aber vor allem Finn Außenseiter sind. Während es bei ihm vor allem die helle Haut, die blonden Haare und seine Pigmentflecken sind, die ihn aus der Gesellschaft ausschließen, bricht Olivia immer wieder alle Regeln und versucht krampfhaft herauszufinden, was hinter den mysteriösen Ereignissen auf der Insel steckt. Als sich am höchsten Feiertag, dem Sternenfest, plötzlich mythische Kräfte offenbaren und ein Fremder den beiden enthüllt, dass sie ganz anders als die anderen Bewohner der Insel sind, ergibt sich plötzlich die Chance, die Insel zu verlassen, doch dadurch ändert sich für die Freunde alles und plötzlich steht nicht nur ihr Leben auf dem Spiel, sondern das Wohlbefinden der gesamten Welt…

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dem Buch mehr als einen Blick geschenkt hätte, wenn es nicht Tami Fischer geschrieben hätte. Ich fand den Klappentext zwar nicht uninteressant, aber auch nicht so spannend, dass ich es unbedingt hätte lesen müssen. Ich mochte allerdings die Flechter-University-Reihe wirklich gerne und wollte dem Buch deswegen eine Chance geben, obwohl ich in letzter mehr mittelmäßige Fantasy-Romane gelesen habe, als welche, die mir gut gefallen habe. Dieses Buch hat mich allerdings äußerst positiv überrascht. Der Schreibstil gefiel mir ab der ersten Seite ausgesprochen gut und ich hatte dadurch keinerlei Probleme, in die Geschichte zu finden. Er macht es einem sehr einfach, durch die Seiten zu fliegen und die Story wirklich zu genießen.

Auch das Setting finde ich vor allem zu Beginn des Buches wirklich gut. Hawaiki wirkt auf den ersten Blick unglaublich idyllisch und wie das Paradies auf Erden, deswegen fand ich spannend, wie sehr die Insel für Liv und Finn ein solches Gefängnis zu sein scheint. Beide fühlen sich in der Gesellschaft als Außenseiter und werden nur am Rande akzeptiert, weil ihre Großeltern zu den Ältesten gehören, die ein hohes Ansehen genießen. Ich habe das Setting dennoch extrem genossen, weil es trotzdem so sehr nach Urlaub anfühlt, aber auch weil ich die Insel an sich so interessant fand. Zwar versuchen sie immer wieder moderne Aspekte in ihr Leben integrieren, die durch Schiffe angespült oder durch einige der Männer auf dem Festland ertauscht werden, aber diese funktionieren meistens nicht besonders lange. Diese Gestaltung konnte ich mir, vielleicht auch durch den besonders guten Schreibstil, hervorragend vorstellen und wollte unbedingt wissen, was hinter allem steckt. Die Erklärung, dass Hawaiki eine Zone eines Sternes ist und dass es Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, die entweder von den vier mächtigen Kriegern abstammen oder Sternenstaub berührt haben, fand ich zugleich anders als auch gut umgesetzt. Ich fühlte mich an manchen Stellen ein wenig an Avatar – der Herr der Elemente erinnert, was ich aber nicht schlimm fand, schließlich ist die Idee mit der Kontrolle über die vier Elemente ja nichts Neues. Was mich vielleicht ein wenig gestört hat, ist wie leicht sich Liv und Finn in die neue Welt einfügen und wie wenig sie dort auffallen. Ich meine, klar sie kennen einiges aus Büchern und betonen auch immer, wie anders alles auf dem Festland ist, aber sie gehen einfach ohne Probleme feiern. Ich bin an manchen Tagen von den vielen, betrunkenen Menschen und der lauten Musik überfordert, aber die beiden fügen sich gefühlt ohne Probleme ein und haben ihren Spaß.

Das hat mich im Großen und Ganzen allerdings nicht gestört, weil ich die Geschichte allgemein, aber auch die Charaktere wirklich mochte. Liv ist unglaublich taff und selbstbewusst, dabei aber auch einfühlsam und manchmal impulsiv. Ich finde gut, wie sie mit den neuen Entwicklungen umgeht und sie aber nicht direkt und ohne große Nachfragen akzeptiert, sondern sie Jenkins gegenüber immer wieder Antworten fordert. Dadurch dass sie selbst immer wieder überlegen muss, was jetzt nochmal die neuesten Entwicklungen sind, war es auch für mich leichter, mit den ganzen fantastischen Einflüssen umzugehen und zu verstehen, was gerade passiert. Auch Finn mochte ich wirklich gerne und mir gefiel die Art der aufrichten Freundschaft zwischen den beiden. Sie halten immer zusammen, egal was passiert und können sich immer uneingeschränkt aufeinander verlassen. Jamie ist allerdings bis jetzt mein persönliches Highlight. Er wirkt erstmal stark und unnahbar, fast schon arrogant, aber es wird schnell deutlich, dass er eigentlich ganz anders ist und ich habe ihn ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen.

Alles in allem habe ich die Geschichte wirklich genossen, was ich so vor dem Lesen gar nicht erwartet hätte. Ich liebe das Setting auf Hawaiki, aber auch das auf dem Festland genauso wie die Charaktere, die mir ab den ersten Seiten nahe gekommen sind und auf deren weitere Geschichte ich schon unglaublich gespannt bin.

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