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Veröffentlicht am 15.12.2024

Feiner Horror, der keine Langeweile aufkommen lässt

The Hollow Places
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Zuerst einmal: Das Cover ist der Hammer! Ich liebe es und es passt so herrlich zu dem Konzept des Wundermuseums, das im Buch beschrieben wird. Noch dazu ist es schlicht, zieht aber gleich den Blick auf ...

Zuerst einmal: Das Cover ist der Hammer! Ich liebe es und es passt so herrlich zu dem Konzept des Wundermuseums, das im Buch beschrieben wird. Noch dazu ist es schlicht, zieht aber gleich den Blick auf sich.
Kommen wir zum Inhalt: Kara, die Protagonistin des Buches, hat eine Scheidung hinter sich und kommt vorübergehend bei ihrem etwas schrulligen, aber unglaublich liebenswerten Onkel unter, der ein kleines Museum besitzt. Die Ausstellungsstücke reichen von präparierten Tieren, über gruseligen Schnitzereien bis zu Maisbildern, die den Papst darstellen. Es ist eben ein kleines Wundermuseum. Da staunt man auch mal über präparierte Ritter-Mäuse, die quasi auf ebenso präparierten Kröten in die Schlacht reiten. Nun will Kara ihrem Onkel etwas unter die Arme greifen und kümmert sich aufopferungsvoll im dieses kleine "Geldgrab". Emotionale Unterstützung bekommt sie vom nachbarlichen Barista (Simon), der ihrem Onkel ebenso zugetan und selbst recht unkonventionell und schrill ist. Bis dahin eine recht cozy Szene und ein wirklich chilliger und süßer Einstieg in eine wirklich nicht sehr süße Geschichte! Denn eines Tages entdeckt Kara hinter einem frisch eingeschlagenen Loch in der Wand eine Art Bunker, der in eine ganz andere Welt führt voller Schrecklichkeiten und Horror. Doch einmal dort fällt es schwer, den Heimweg zu finden.
Meine Meinung: Das Buch ist unglaublich gut geschrieben. Dennoch finde ich den Klappentext ein wenig irritierend. Mit meinem Einstieg zur Autorin "Wie man einen Prinzen tötet" und der Beschreibung einer Welt wie in Narnia habe ich dementsprechend mit einer Fantasygeschichte gerechnet, nicht aber mit dem Horror à la Lovecraft! Denn den hatte die Autorin eindeutig zum Vorbild genommen. Die Schrecklichkeiten, die dort beschrieben wurden, gingen mir doch sehr unter die Haut und zum Ende hin hatte ich solches Herzklopfen, dass ich mir erst einmal einen Tee kochen musste, bevor ich das Buch wirklich finalisieren konnte. Also ja, der Horror ist da. Und er ist alles andere als dumpf. Ich finde ihn wirklich gut gelungen und er fesselte so sehr, dass man einfach dranbleiben musste!
Dennoch hat dieses Buch auch Schwächen! Auch wenn die Spannung nicht abriss, merkte man zum Ende hin, dass der Autorin ein wenig die Luft ausging, was den bisher recht akkuraten und klaren Schreibstil anging. Je rasanter die Erlebnisse vorangingen, umso weniger konnte ich mir vorstellen, was denn nun genau passierte. Das ist für mich ein richtig dicker Minuspunkt, denn das hat die Story nicht verdient. Auch schlichen sich in meinen Augen zum Ende hin kleine Logikfehler ein oder Offensichtlichkeiten, die man als Leser bedeutend schneller erfasste, auch ohne omnipotenten Erzähler. Kara handelte zum Schluss ein wenig träge teilweise. Auch die zweite Hauptfigur, Simon (ihr erinnert euch, der Barista), wurde ein wenig abgestraft, was das Ende des Buches anging. Das hatte er, der die ganze Zeit an Karas Seite war, absolut nicht verdient. Ich will aber keinesfalls Spoilern!
Am Ende bleibt für mich ein Fazit zu ziehen.
Hätte ich gewusst, was sich hinter dieser Geschichte verbarg, hätte ich nicht zum Buch gegriffen, denn ich mag keinen Horror. Trotzdem konnte es mich sehr fesseln und der Horror darin war so intelligent aufgebaut, dass ich mich gut darauf einlassen konnte. Dennoch hat das Buch einige Schwächen und zum Ende hin einige Handlungsstränge, die niemals aufgedröselt wurden. Was in einem Horrorroman wohl vielleicht auch nicht notwendig ist, dennoch lässt es mich teilweise mit Fragezeichen zurück. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, denn es ist keinesfalls mit "Wie man einen Prinzen tötet" vergleichbar. Der wirklich feine Schreibstil der Autorin, den sie beinahe bis zum Ende hin durchhalten konnte, rettet das Buch für mich auf 4 Sterne.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 14.01.2024

Ein richtig gutes Buch!

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
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Ich hätte mir gewünscht, ich hätte es nicht ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit gelesen.
Es lässt mich doch recht melancholisch zurück...
Aber nun zum Inhalt: Harold Fry bekommt einen Brief von einer ...

Ich hätte mir gewünscht, ich hätte es nicht ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit gelesen.
Es lässt mich doch recht melancholisch zurück...
Aber nun zum Inhalt: Harold Fry bekommt einen Brief von einer ehemaligen Arbeitskollegin Queenie, die sich von ihm verabschieden will, weil sie im Hospiz liegt. Er will ihr dann antworten und hat doch Schwierigkeiten, den Brief abzuschicken. Also läuft er von einem Briefkasten zum nächsten und noch weiter, bis er schließlich an der Tankstelle seiner Stadt ankommt. Hungrig geworden fragt er dort nach einem Snack und die Tankstellenangestellte fragt ihm nach dem Brief. Harold erklärt die Sache mit Queenie und dem Krebs. Daraufhin erklärt die Angestellte, dass ihre Tante auch Krebs hatte, aber der Glaube ihr geholfen hätte und es ihr besser ging. Dass man einfach an sie glaubt und sich nicht dem Krebs ergibt.
Harold beschließt dann plötzlich, zu Fuß zu Queenie gehen und ihr telefonisch mitzuteilen, dass sie auf ihn warten muss. Er ist davon überzeugt, dass sie wieder gesund wird.
Und so beginnt seine unerwartete Pilgerreise, die viele inspirierte und zu einer Heilung führen sollte.
Der Inhalt (auch der Kinotrailer) haben mich da angelockt. Es gibt einiges in diesem Buch aufzudecken. Die Beziehung zwischen Harold und seiner Frau ist mehr als schwierig. Und warum will Harold einer Frau helfen, die er schon seit 20 Jahren nicht gesehen hat?
Das Buch ist wirklich sehr stark geschrieben und auch sehr nah am Leben! Manche Passagen wirken recht langatmig, aber im Allgemeinen habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Denn ich wollte dann auch unbedingt die Zusammenhänge kennen.
Doch was soll ich sagen? Zum Ende kommend erkennt man eben, dass das Leben nicht immer ein Happy End hat.
Doch die Charakter sind richtig stark dargestellt und Hintergründe der Story oder auch allgemein die Story selbst auch.
Mein Fazit: Ich kann es trotzdem jedem empfehlen. Außer man ist vielleicht gerade in einer leicht depressiven Phase, dann sollte man das Buch erst mal auslassen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2023

Weihnachtskrimi auf einsamer Insel

Mord kennt keine Feiertage
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Zuerst, so ganz konnte mich der Krimi dieses Mal nicht überzeugen.
Aber gehen wir der Reihe nach: Das Cover ist unglaublich hübsch gehalten und gefällt mir wahnsinnig gut. Auch der Klappentext verspricht ...

Zuerst, so ganz konnte mich der Krimi dieses Mal nicht überzeugen.
Aber gehen wir der Reihe nach: Das Cover ist unglaublich hübsch gehalten und gefällt mir wahnsinnig gut. Auch der Klappentext verspricht einiges. Es geht um den Ermittler vom Yard Timothy Smart, der bereits in der Vergangenheit mit seinem Sidekick Chandler einige Kriminalfälle lösen konnte. Nun, kurz vorm Fest, wird er von seinem Autor - eben besagter Chandler - auf eine einsame Insel gerufen, auf der ein großes Herrenhaus steht. Dort befürchtet Chandler bald einen Mord und trotz Sturm macht sich Smart auf den Weg. Auch wenn daheim die Frau mit dem Weihnachtsbraten wartet. Und dann geschieht wirklich ein Mord in der Abgeschiedenheit der Insel.
Nun, an sich auf jeden Fall ein Grund für mich um zuzugreifen.
Nun kommen wir aber zu dem, was mich doch etwas stört. Anfangs in der Leseprobe fand ich es noch charmant, dass Smart und Chandler an Holmes und Watson erinnern. Der Ermittler und sein bester Freund, der dessen Geschichten aufschreibt. Oder dass Smart selbst auch Poirot-Szenen hat. Seine Art zu ermitteln und seine Liebe zum Essen. Doch mit der Zeit nervte es mich gewaltig. Denn auch andere Figuren erinnern mich massiv an ihre Originale. Marlowe zum Beispiel mit seiner Show Mister Mystery, der durch Raum und Zeit reist, um mit Aliens zu interagieren. Eine berühmte britische TV-Show. Ach, es ist ja Dr. Who! Oder auch Jessica Tandy, die einen ziemlich Verschnitt einer britischen Crime-Autorin darstellt. Fast eine moderne Agatha Christie. Auch andere Züge von traditionellen Krimis fand ich hier und da.
Sicherlich sind die Charaktere trotzdem sympathisch, im Großen und Ganzen. Aber ich fand diese Abklatsche mehr als nervig...
Doch das soll der Geschichte keinen Abbruch tun. Sie war spannend, reich an Wendungen... Eben alles, was ein guter Krimi braucht. Wer sich an den Figuren nicht stört, wird mit Sicherheit seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Schritt für Schritt zum gelungenen Garten

In den Garten, fertig, los!
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Eins vorweg: Ich bin ein absoluter Gartennoob! Ich habe so gar keine Ahnung, scheu oft die Anstrengungen und beließ es bisher einfach bei Rasen zum Mähen!

Dieses Buch zu lesen macht mir dagegen Lust auf ...

Eins vorweg: Ich bin ein absoluter Gartennoob! Ich habe so gar keine Ahnung, scheu oft die Anstrengungen und beließ es bisher einfach bei Rasen zum Mähen!

Dieses Buch zu lesen macht mir dagegen Lust auf diverse Projekte. Sicherlich werde ich niemals zum Gartenprofi, aber mit den hier reich bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen verstehe sogar ich, was ich machen muss. Dabei gibt es reichlich Tipps für "Faule". Wer wusste schon, dass man sein Beet auch mit ein paar Lagen Pappe vorbereiten kann? Niemals wäre ich auf die Idee gekommen! Dabei zeigt das Buch von Beginn an, was man mit seinem Garten machen kann. Niemals hätte ich mir Gedanken gemacht, wie ich mir Wege anlege oder welche Beetumfassungen es gibt.

Dabei geht dieses Buch natürlich noch viel weiter: Behandelt werden auch verschiedene Gemüse-, Kräuter- und Obstpflanzen, sowie die Pflege oder mitunter auch das eigene Ziehen. Begeistert war ich auch von den Tipps zur Anlage einer vernünftigen Hecke! Und natürlich gibt es in diesem Buch auch viele Tipps zur allgemeinen Beetpflege. Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine Art kalendarischer Überblick, was wann im Jahr allgemein zu erledigen wäre.

Dennoch muss ich sagen, dass dieses Buch für mich eine große Hilfe darstellt. Jeder Handgriff ist mit einem Foto hinterlegt und veranschaulicht auch, was man wie machen muss. Gerade beim Rückschnitt der Gehölze ist man ja immer etwas feige... Zumindest geht es mir so. Dieses Buch aber nimmt die Scheu.

Gern hätte ich mir auch noch einen genaueren Exkurs gewünscht zur Behandlung gängiger Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Aber trotzdem wird hier und da am Rande etwas angesprochen und es werden Tipps gegeben. In jedem Fall schmälern meine Anmerkungen nicht die allgemeine sehr gute Bewertung. Ich kann das Buch jedem Anfänger empfehlen. Auch Fortgeschrittene in Sachen Garten finden hier wohl noch das ein oder andere, was sie dazulernen können. So werden hier auch Kräuter- oder Obstpflanzen behandelt, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Ich denke, dieses Buch ist für jeden eine Bereicherung.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Einhornfantasy für Adults

Die Quellen der Malicorn
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Kurz zur Geschichte: In der Welt der Einhörner geschieht ein Mord - etwas Undenkbares, denn es traf keinen Menschen, sondern eins der friedliebenden Wesen. Kanura, Prinz der Einhörner, macht sich auf, ...

Kurz zur Geschichte: In der Welt der Einhörner geschieht ein Mord - etwas Undenkbares, denn es traf keinen Menschen, sondern eins der friedliebenden Wesen. Kanura, Prinz der Einhörner, macht sich auf, um den Mörder seines besten Freundes zu finden. Was er stattdessen findet, ist eine Wassernymphe und jede Menge Probleme, die ihn in eine andere Welt - unsere Welt - ziehen. Dort trifft er auf Una, wird von seinen Widersachern jedoch weiterhin verfolgt und flieht mit dem Menschenmädchen aus Deutschland zurück in seine Welt. Allerdings landet er nicht dort, wo er es gern wollte. Er landet im Norden seiner Welt, wo die bösen Einhörner - die Mardoryx - herrschen. Getrennt wurden beide Gruppen während eines langen unerbittlichen Krieges durch ein plötzlich erschaffenes und undurchdringliches Gebirge. Wie soll er nun wieder nach Hause kommen und welche tödlichen Gefahren warten auf die beiden? Währenddessen versuchen seine Eltern, die Fürsten der Einhörner, alles, um den rätselhaften Mördern auf die Spur zu kommen und dem plötzlich drohenden Krieg zu verhindern.
Was wie ein Kinderbuch wirkt, ist es ganz und gar nicht. Es gibt Mord, philosophische Denkansätze zum Thema Krieg und Sklaverei, recht eindrückliche Sexszenen (jedoch sind diese nicht allzu lang beschrieben), den zuweilen grausamen Tod bekannter Charaktere... Ich kann mit Fug und Recht behaupten, diese Story ist eher für ältere Jugendliche und Erwachsene gedacht.
Ich schwanke ein wenig, wie viele Sterne dieses Buch verdient.
Zuerst einmal: Mich hat das Cover angesprochen. In meiner Ausgabe war schlicht die Nahaufnahme eines Einhornkopfes zu sehen. Der Titel passt im Nachhinein recht gut, aber gerade am Anfang ist man mit den ganzen neuen Worten ein wenig überfordert. In den ersten Kapiteln hätte ich es am liebsten weggelegt und habe eine ganze Weile gebraucht, um mich reinzufinden. Wir reden hier von Worten wie "Uruschge", "Hrya", "Thyrrfolin"... Es sind in meinen Augen eigentlich unnötige Wortneuschöpfungen für etwas, das es schon gibt.
Jedoch muss ich auch zugeben, dass sich die Geschichte sehr spannend und vielschichtig entwickelt. Schnell fühlt man sich mit allen Charakteren verbunden. Auch diejenigen, die man anfangs gar nicht mochte (Unas Mutter war in meinen Augen einfach nur eine dämliche Schwurbeltante), lagen einem sehr schnell am Herzen, sobald man die ersten Kapitel aus ihrer Sicht mitgemacht hatte. Ich finde die ganze Storyline intelligent erzählt und sie greift so wunderbar ineinander, dass man nach jedem weiteren Kapitel ein neues AHA-Moment erhält.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das Ende etwas enttäuschend und unbefriedigend fand. Daher schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, weil ich mich aber doch gut unterhalten fühlte, tendiere ich wohlwollend zu 4 Sternen. Trotzdem ist dies kein Buch, dass ich ein zweites Mal lesen würde, auch wenn ich es mochte.

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