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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2022

Ein Muss für Fans gefühlvoller Romance!

We Are Like the Sea
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4,5 Sterne | Pluspunkte: Emotionen; Geschichtenbau | Minuspunkte: Minimal überspitzt

Vor zwölf Jahren hat Lavender Malcolm Island mit dem Vorsatz verlassen, nie wieder zurückzukehren – und doch findet ...

4,5 Sterne | Pluspunkte: Emotionen; Geschichtenbau | Minuspunkte: Minimal überspitzt

Vor zwölf Jahren hat Lavender Malcolm Island mit dem Vorsatz verlassen, nie wieder zurückzukehren – und doch findet sie nach ihrem gescheiterten Studium ausschließlich dort Zuflucht. Der Sturm aus Erinnerungen droht sie zu verschlingen, vor allem als ihr bewusst wird, wie viel Schmerz sie nicht nur sich selbst mit ihrer Rückkehr bereitet…
Wie der Klappentext zeigt, erzählt „We Are Like The Sea“ keine gänzlich neue Geschichte: Eine junge Frau mit schmerzhafter Vergangenheit reist zurück an den Ort, den sie nie wieder betreten wollte. Es ist ein Konzept, wie ich es schon häufiger gesehen habe. Doch Marie Niebler beweist, dass es am Ende die Umsetzung ist, die zählt… Und auch ein schon bekanntes Konzept besonders machen kann.
„We Are Like The Sea“ war für mich so viel mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist die Geschichte einer ganzen Insel, einer Stadt und den Menschen, die sie ausmachen. Eine Geschichte, die zwar von aufkeimender Liebe geleitet wird, aber auch darüber hinausgeht und viel mehr beinhaltet. Es ist Romance, wie ich sie gern lese: Allumfassend, schmerzhaft, mit einem Bewusstsein für die Charaktere und ihr Umfeld. Hier wird nicht nur von zwei Menschen erzählt, die sich ineinander verlieben, sondern von ihren Leben.
Ihr merkt also, mir hat das Gesamtpaket unheimlich gut gefallen. Jonne und Lavender sind beide in den Welten des eigenen Kopfes gefangen, schaffen es aber trotzdem nicht, sich voneinander fernzuhalten. Zugegeben erschienen mir einzelne Aspekte mit der Zeit etwas überspitzt, aber schlussendlich passte für mich alles zusammen. Ich konnte den Schmerz spüren und mich darin fallen lassen, allzeit hoffend, dass der Verlauf der Geschichte mir irgendwann die Hand reichen würde, um mich wieder hochzuziehen.
Ein ganz großes Schmankerl waren auch die Nebencharaktere und die Stadt an sich: Voller Leben und Details, herzlich und verschroben, aber auch ehrlich. Also, große Liebe für „We Are Like The Sea“. Ich kann Band 2 und 3 kaum erwarten!

Veröffentlicht am 24.11.2022

Spannende und schnelllebige Unterhaltung!

The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
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4 ⭐| ➕: Pageturner; zum Miträtseln & Mitfiebern; unerwartete Wendungen | ➖: etwas „zu“ einfach

„Das Spiel geht weiter“ ist der zweite Teil der „Inheritance Games“-Trilogie. Tatsächlich ist für mich zwischen ...

4 ⭐| ➕: Pageturner; zum Miträtseln & Mitfiebern; unerwartete Wendungen | ➖: etwas „zu“ einfach

„Das Spiel geht weiter“ ist der zweite Teil der „Inheritance Games“-Trilogie. Tatsächlich ist für mich zwischen dem Auftaktband und der Fortsetzung ein wenig Zeit vergangen, weshalb ich zunächst Sorge hatte, nur schwer in die Geschichte reinzukommen – immerhin glänzt das Hause Hawthorne schon allgemein nicht mit Transparenz. Dank subtiler Wiederholungen fiel es mir schließlich aber doch leichter als erwartet und schlussendlich konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie mich die Geschichte rund um Avery, ihr mysteriöses Erbe und die Hawthorne-Brüder erneut in ihren Bann gerissen hat.
Der zweite Teil der Trilogie bringt vieles von dem mit, was mich bereits im Auftaktband faszinierte: Ein schnelles Erzähltempo, das in meinen Augen auch von den kurzen Kapiteln profitiert. Einmal mit dem Lesen begonnen, musste ich mich regelrecht von den Seiten loseisen. Der lockere Schreibstil hat mich jedes Mal aufs Neue gepackt. In Kombination mit den überraschenden Wendungen, ausgefuchsten Plotentwicklungen und spannenden Charakterkonstellationen ergab sich daraus ein Pageturner zum Genießen! Verrückt, dass ein Buch, das so zum Miträtseln und Spekulieren anregt, so leicht zu lesen sein kann. Immer wieder habe ich versucht, der Autorin einen Schritt voraus zu sein, habe die wildesten Vermutungen angestellt – nur am Ende erneut fassungslos den Kopf zu schütteln und mich zu fragen, wie unterhaltend, genial, absurd, weit hergeholt und passend zugleich ein Buch eigentlich sein kann.
Trotz all des Lobs wurde das Buch aber tatsächlich genauso wie Band 1 erneut kein Highlight – vermutlich einfach, weil es mir dafür erneut vom Stil her schon fast etwas „zu“ leicht war. Zum Durchfliegen war es super, ja, aber hier und da hätte ich mir persönlich ein wenig mehr gewünscht.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Leider etwas "unrund"

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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2 ⭐| ➕: Generelle Idee; schnelles Durchkommen | ➖: Umsetzung, Schreibstil, Charaktere

Die Academy of Cosmic Powers ist ein Internat für Menschen mit Fähigkeiten – und Cora hat das Glück, dort angenommen ...

2 ⭐| ➕: Generelle Idee; schnelles Durchkommen | ➖: Umsetzung, Schreibstil, Charaktere

Die Academy of Cosmic Powers ist ein Internat für Menschen mit Fähigkeiten – und Cora hat das Glück, dort angenommen zu werden. Ohnehin ist Glück etwas, das sie schon ihr ganzes Leben begleitet und sie so manches Mal gerettet hat. Doch reicht das, um gegenüber dem zu bestehen, was sie im Internat erwartet?
Ich habe mich wahnsinnig auf „Spring Storm“ gefreut. Der Klappentext klang nach einer spannenden, vielschichtigen und fesselnden Geschichte. Leider muss ich im Nachhinein aber sagen, dass er mir unklug gewählt vorkam. Einige Dinge passierten erst sehr spät oder kamen bis zum Ende des Buchs gar nicht wirklich ins Rollen. Die tatsächliche Handlung schleppte sich etwas zäh sowie mit wenig Spannung von Seite zu Seite und verlor einige interessante Ansätze im Laufe der Kapitel aus den Augen. Dadurch wirkten einzelne, zunächst wichtige Aspekte schlussendlich wie reine Mittel zum Zweck, um den Plot ans Laufen zu bringen – was die Geschichte auf mich unrund wirken ließ, mitsamt fadem Beigeschmack.
Des Weiteren habe ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen können. Mir persönlich erschienen sie zum Teil wenig stimmig, sondern eher widersprüchlich, und nicht wirklich sympathisch. Auch haben die wenigen Kapitel aus der Sicht von King, der zweiten Protagonistin, für mich keinen Mehrwert geboten.
Hinzu kam, dass ich mit dem Schreibstil nicht warm warum: Er fühlte sich für mich ebenso unrund an wie die Charaktere und der Plot. Zugegeben bin ich diesbezüglich etwas empfindlich, jedoch sind mir vermehrt Wort-/Formulierungswiederholungen aufgefallen sowie für mein Empfinden unschön zusammengeschusterte Dialoge (Beispiel, S. 218: A: „Entsteht denn der Eindruck?“ B: „Nur so“).
Ihr merkt: Mich konnte „Spring Storm“ leider trotz toller Basis und viel Potenzial nicht begeistern.

Veröffentlicht am 29.09.2022

Was ein Finale!

Aurora erleuchtet
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4,5 Sterne | Pluspunkte: Humor; Emotionen; Pageturner | Minuspunkte: Zwischendurch hat es sich ein wenig gezogen

Mit „Aurora erleuchtet“ habe ich in kürzester Zeit schon meine zweite Reihe von Jay Kristoff ...

4,5 Sterne | Pluspunkte: Humor; Emotionen; Pageturner | Minuspunkte: Zwischendurch hat es sich ein wenig gezogen

Mit „Aurora erleuchtet“ habe ich in kürzester Zeit schon meine zweite Reihe von Jay Kristoff beendet – wobei natürlich nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die „Aurora Cycle“-Trilogie nicht nur auf seine, sondern auch auf Amie Kaufmans Kappe geht. Gemeinsam hat das Autorinnenduo eine Buchreihe geschrieben, die zumindest für mich ein einziger, riesengroßer und actiongeladener Lesespaß war!

Wie schon in den beiden vorherigen Bänden begleiten Leser
innen erneut das Squad 312 von einer Misere in die nächste. Ich habe gezittert, gebangt, gelacht und geweint. Nicht nur metaphorisch, sondern wortwörtlich. Das Buch hat so viele Emotionen in mir hervorgerufen, das darf man eigentlich kaum jemandem erzählen. So oft habe ich mich gefragt, wie das Team sich und das ganze Universum denn bitte noch retten will… Bis zur letzten Seite hatte ich Angst vor dem, was das Finale noch mitbringen wird; somit war es ein mehr als würdiger Abschluss! Ein Pageturner, bei dem man von Humor, Sarkasmus, Action und Emotionen durch die Kapitel getrieben wird. Während mir die Geschichte einerseits nicht schnell genug vorangehen konnte, weil ich immer wissen wollte, was als nächstes geschieht, habe ich mir gleichzeitig gewünscht, sie würde niemals enden. Nur zwischendrin erschien es mir so, als würde das Buch mit ein paar Längen aufwarten – da waren mir einzelne Dinge etwas zu… mh, repetitiv (ist schon fast amüsant, wenn man weiß, wovon ich rede). Auch bleibe ich bei dem winzigen Kritikpunkt aus den vorherigen Bänden: Die Mitglieder des Squads 312 sind sich auf den Ebenen Humor, Sarkasmus und Spitzzüngigkeit alle etwas zu ähnlich für meinen Geschmack, was wohl einfach daran liegt, dass der Schreibstil genau diese Eigenschaften mit sich bringt. Aber das ist irgendwie auch schon wieder egal gewesen, weil genau diese Aspekte solche Freude gemacht haben!

Veröffentlicht am 19.09.2022

Tolle Grundidee, aber auch unausgeschöpftes Potenzial

Wilder Girls
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3 Sterne | Pluspunkte: Atmosphäre und Settings; spannende Idee | Minuspunkte: Fehlende Spannung; Unausgeschöpftes Potenzial

Eine Seuche, die grausame und erschreckende Mutationen auslöst – das ist es, ...

3 Sterne | Pluspunkte: Atmosphäre und Settings; spannende Idee | Minuspunkte: Fehlende Spannung; Unausgeschöpftes Potenzial

Eine Seuche, die grausame und erschreckende Mutationen auslöst – das ist es, womit die Schülerinnen von Raxter Island zu kämpfen haben. Seit anderthalb Jahren befindet sich das Mädcheninternat in Quarantäne, während die Navy an einem Heilmittel arbeitet. Hetty, Reese und Byatt sind froh, dass sie immerhin noch einander haben, während viele andere der Seuche bereits erlegen sind. Doch als eine von ihnen verschwindet, beschließen die anderen zwei, dass sie lange genug auf Hilfe gewartet haben. Sie machen sich selbst auf die Suche nach ihrer Freundin.
Der Start von „Wilder Girls“ war ziemlich vielversprechend. Von einer Sekunde auf die nächste befand ich mich nicht mehr in meinem gemütlichen Bett, sondern auf der verwilderten Insel Raxter – und erfuhr, was eine unbekannte Seuche sowohl den Mädchen als auch der Natur dort angetan hat. Die Atmosphäre war düster und bescherte mir genauso wie die Beschreibung der wirklich albtraumhaften Mutationen gleich mehrmals eine Gänsehaut. Mit der Zeit lernte ich mehr über die Abläufe in dem verbarrikadierten Mädcheninternat sowie das Innenleben der drei Freundinnen, die im Zentrum der Geschichte standen. Mit jeder Seite wurde ich neugieriger, gespannter, aufgeregter. Da war so viel Potenzial, so viele mögliche Anknüpfungspunkte, so viele Aspekte, die man beleuchten und ausbauen konnte. Nur leider… geschah das dann in meinen Augen nur sehr bedingt.
Sowohl der Kampf um das Überleben an sich als auch die emotionalen Verstrickungen und moralischen Zwiespälte wurden meiner Meinung nach nur oberflächlich beleuchtet. Die Handlung packte mich nicht wirklich, wirkte auf mich fahrig und durchscheinend. Abseits der Atmosphäre und des Settings hinterließen bei mir nur wenige Szenen einen bleibenden Eindruck. Es war nicht direkt langweilig – aber eben auch nicht wirklich spannend. Und ganz ehrlich? Das habe ich bei solch einem imposanten, erschreckenden Thema nicht erwartet.
Mein größtes Problem war aber wohl schließlich, dass mir VIEL zu wenig beleuchtet und erklärt wurde. Das Ende war in meinen Augen unheimlich unbefriedigend und hat mich das ganze Buch nochmal in Frage stellen lassen. Für mich wirkte es schließlich beinahe so, als hätte Rory Power zwar eine tolle Idee für ein grundlegendes Geschehen gehabt, aber dieses nicht weiter ausgebaut. Unheimlich schade, denn eigentlich hat diese Geschichte so wahnsinnig viel Potenzial. Ich bin immer noch etwas wehmütig, weil ich viel mehr erwartet habe und auch beim Lesen gemerkt habe, dass da mehr hätte sein können. Die Ansätze waren alle da. Die Stimmung war da. Aber… irgendwie nicht mehr.