Profilbild von Fernwehwelten

Fernwehwelten

Lesejury Star
offline

Fernwehwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fernwehwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2020

Super Fortsetzung, aber wie bei Band 1 hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht!

Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben
0

Für mich war „Die Bürde der Sieben“ ein klassischer Fall von „Ich brauche mehr Seiten“. Das Buch ging einfach zu schnell vorbei. Man schlägt die erste Seite auf, lässt sich in die Geschichte fallen… und ...

Für mich war „Die Bürde der Sieben“ ein klassischer Fall von „Ich brauche mehr Seiten“. Das Buch ging einfach zu schnell vorbei. Man schlägt die erste Seite auf, lässt sich in die Geschichte fallen… und schwupps, ist sie schon zu Ende. Und dann sitzt man da, starrt auf die Danksagung und fragt sich: WARUM?! Dabei ist das wirklich meckern auf hohem Niveau, denn obwohl der zweite „Blackcoat Rebellion“-Teil ähnlich schlank war wie sein Vorgänger, hatte ich auch dieses Mal wieder das Gefühl, dass er trotzdem fast mehr Inhalt geboten hat, als andere Bücher mit doppelt so vielen Seiten, die ich gelesen habe. Aimee Carter berichtet einfach Schlag auf Schlag. Keine Zeit für eine Pause. Und wenn doch, dann nur, weil man sich zwingt. Ich habe das Buch bis auf die ersten dreißig Seiten an einem Stück gelesen. Es hat mir solch einen Spaß gemacht, wieder in die Welt von Kitty einzutauchen, mit ihr zusammen etwas voranzutreiben, von dem sie sich selbst nicht sicher war, ob es das Richtige ist. Es war erfrischend, dass die Protagonistin durch ihre Zweifel noch menschlicher erschien. Kitty hat in beiden Bänden eine starke Entwicklung gemacht, ohne sich selbst zu verlieren.
Warum gebe ich dem Buch also nur 4 Sterne, wenn mich die spannende Storyline gekonnt mitgerissen hat, die Charaktere überzeugend gestaltet waren und der Suchtfaktor beim Lesen offensichtlich auch einsetzte? Nun, einmal ist das mein altbekanntes Problem: Das Buch konnte mich nicht großartig überraschen. Die meisten Wendungen habe ich vorausgesehen, wobei ich inzwischen wirklich glaube, dass das an mir liegt. Inwiefern auch immer. Und dann ist da noch der viel wesentlichere Punkt: Ich würde wetten, dass aus dieser schon jetzt guten Geschichte noch mehr herauszuholen wäre, wenn ihr mehr Raum zur Entfaltung gegeben worden wäre. Die Charaktere bieten viel, genauso wie das Konstrukt der Welt, in der sie leben. Die Autorin hat so interessante, spannende, berührende und erschreckende Aspekte eingebracht, die aber teilweise einfach zu kurz kommen. Daher die 4 Sterne. Aber ich sag euch eins: Ich freue mich schon jetzt auf den 25.08., wenn bei HarperCollins Teil 3 erscheint.

Veröffentlicht am 16.07.2020

Nicht ganz das, was ich erwartet habe, aber trotzdem absolut spannend und interessant!

Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden
0

Sprache und Kommunikation sind komplexe und spannende Themen. In meinem Studium beschäftige ich mich bereits auf unterschiedliche Weisen damit und als mir „Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden“ ins ...

Sprache und Kommunikation sind komplexe und spannende Themen. In meinem Studium beschäftige ich mich bereits auf unterschiedliche Weisen damit und als mir „Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden“ ins Auge gesprungen ist, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen möchte. Malcolm Gladwell erzählt von verschiedensten Momenten, in denen Kommunikation fehlgeschlagen ist: CIA-Agenten scheitern bei dem Enttarnen von Spionen, Vorgesetzte erkennen die betrügerischen Eigenschaften ihrer Mitarbeiter nicht, Menschen beteuern ihre Unschuld und werden wegen Mordes angeklagt. Es sind drastische Fälle, anhand derer Gladwell verdeutlichen möchte, dass dieselbe Sprache zu sprechen, nicht zwangsläufig bedeutet, einander bedingungslos zu verstehen.
Mithilfe wahrer Begebenheiten baut der Autor ein spannendes Konstrukt, das die Schwierigkeiten von Kommunikation erläutert. Die Kapitel sind angenehm gegliedert und wiesen in meinen Augen eigene Spannungsbögen auf, sodass ich das Buch am besten in Etappen lesen konnte. Trotzdem werden immer wieder Bezüge zwischen den unterschiedlichen Erzählungen hergestellt. Dann und wann hatte das Buch zwar ein paar Längen, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es sich nicht um eine Unterhaltungslektüre handelt. Manche Fakten interessieren einen mehr, manche weniger – das ist von Person zu Person unterschiedlich. Was mich mehr gestört hat, war die Tatsache, dass der Titel meiner Meinung nach etwas fehlleitend ist. Ich habe mit Erzählungen gerechnet, die aufweisen, warum alltägliche Kommunikation scheitert. „Die Kunst, nicht aneinander vorbeizureden“ eben. Wie kann ich sicherstellen, dass ich in einem standardmäßigen Gespräch verstehe, was mein Gegenüber mir mitteilen möchte? Und warum funktioniert das nicht von selbst? Stattdessen fokussiert sich das Werk aber zu großen Teilen auf unehrliche Interaktionen, was schon eine gänzlich andere Basis schafft. Sobald mir der Fokus des Buches allerdings klar war und ich mich damit angefreundet hatte, habe ich es als wirklich interessant aufbereitete, gut erzählte Analyse empfunden. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.07.2020

Waruuuuum ist es schon zu Ende?!

12 - Das zweite Buch der Mitternacht, Band 2
0

SPOILER BAND 1
Nach den vielen traumatischen Erlebnissen der jüngsten Zeit genießt Harper die aktuelle Ruhe umso mehr. An der Seite von ihrem neuen Freund Cajus scheint alles viel leichter zu sein und ...

SPOILER BAND 1
Nach den vielen traumatischen Erlebnissen der jüngsten Zeit genießt Harper die aktuelle Ruhe umso mehr. An der Seite von ihrem neuen Freund Cajus scheint alles viel leichter zu sein und endlich kann sie die Ausflüge in die mystische Traumstadt Noctaris vollends genießen. Doch lange soll ihre Glückssträhne nicht halten. Stattdessen stürzt ein erschütterndes Ereignis ihre Umgebung ins Chaos… und scheint dabei erst den Anfang allen Übels einzuleiten.
SPOILER BAND 1 ENDE
Es ist über ein halbes Jahr her, dass ich mit Harper das erste Mal in das verwunschene Noctaris gereist bin, weshalb ich anfangs auch ein paar Schwierigkeiten dabei hatte, in die Geschichte zu kommen. Ich habe ein paar kurze Wiederholungen vermisst, die mir dabei geholfen hätten, manche Erinnerungen an Zusammenhänge und Begrifflichkeiten wachzurütteln, aber im Laufe der Kapitel passierte dies schließlich ganz von selbst. Zum Glück, denn gefühlt war ich erst danach dazu in der Lage, mich wieder vollends auf die Geschichte einzulassen.
Noctaris war so wunderbar magisch, geheimnisvoll und verrucht wie eh und je. Ich war erneut absolut beeindruckt von der Gestaltungskraft, die den Worten von Rose Snow beiwohnt. Auch konnten mich die Beziehungsdynamiken zwischen den einzelnen Charakteren erneut begeistern. Es ist einfach schön, ein Buch zu lesen, und das Gefühl zu haben, dass es stellenweise schlichtweg realistischer ist, weil wirklich gemeinsam überlegt und nachgedacht wird, gegebenenfalls sogar mit Pizza-Verstärkung. Was mich hingegen etwas gestört hat, war die Richtung, in die Harpers Beziehung zwischendurch gedrängt wurde – wobei ich das Wort „gedrängt“ absichtlich wähle. Weiter in den Kommentaren!
Diese Facette der Storyline kam mir nämlich absolut nicht realistisch, sondern fast schon erzwungen vor. Als hätte man noch etwas Drama schaffen wollen. Sehr schade, denn ich finde, das wäre absolut nicht notwendig gewesen! Die Geschichte hatte auch so genug Spannung zu bieten – egal ob auf Handlungsebene oder in Bezug auf den emotionalen Blickwinkel. Meiner Meinung nach hätte man die Stellen, die auf das in meinen Augen etwas erzwungene Drama gerichtet waren, lieber dafür nutzen können, noch ein paar Hintergrundinformationen einzubauen. Ich hätte nämlich so gerne noch viel mehr über Noctaris erfahren! Die Traumwelt hat einiges zu bieten und mit vielen neuen Fakten wurden wir in Band zwei geködert – am Ende wurden sie für meinen Geschmack aber zu wenig ausgebaut und benutzt. Ich hätte noch so viele Fragen und weiß nicht ganz, wie ich damit umgehen soll. Trauern, weil sie nicht beantwortet werden oder hoffen, dass die fehlenden Antworten vielleicht ein Hinweis auf eine Spin-Off-Reihe sind? Das wär’s doch!
So oder so, obwohl ich mir dann und wann etwas mehr Input gewünscht hätte, leichte Startschwierigkeiten hatte und mich kleinere Aspekte an dem Buch gestört haben, war es eine rundum wunderbare, mystische und fesselnde Geschichte. Als ich einmal wirklich angefangen hatte, konnte ich kaum mehr mit dem Lesen aufhören. Dementsprechend eine eindeutige Empfehlung meinerseits für diese magische Dilogie. 4 Sternchen!

Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein Buch für die Seele.

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
0

Leena ist arbeitssüchtig. Ihr Job bestimmt ihr Leben, ist die Rettung vor der Trauer um ihre verstorbene Schwester. Gerade deshalb zieht es Leena den Boden unter den Füßen weg, als ihre Chefin sie zu einem ...

Leena ist arbeitssüchtig. Ihr Job bestimmt ihr Leben, ist die Rettung vor der Trauer um ihre verstorbene Schwester. Gerade deshalb zieht es Leena den Boden unter den Füßen weg, als ihre Chefin sie zu einem Erholungsurlaub verdonnert. Leena rettet sich zu ihrer Großmutter. Die fast achtzigjährige Eileen ist derweil auf der Suche nach einer neuen Liebe, doch in ihrem Heimatdorf ist die Auswahl mau. Die beiden beschließen, ihre Probleme gemeinsam zu lösen: Sie tauschen die Leben. Eileen zieht in die WG ihrer Enkelin und mischt die Londoner Dating-Szene auf, während Leena auf dem Land zur Ruhe kommen soll. Bevor jemand fragt: Ja, die Idee ist so verrückt, wie sie klingt.
Nachdem mich „Love to share“ mit seinem Wohlfühl-Charakter absolut überrascht hatte, war mir klar, dass das neue Buch von Beth O’Leary ebenfalls einziehen muss. Die Geschichte von „Time to love“ versprach ebenso herzlich, liebevoll und amüsant zu sein, wie das Debüt. Tatsächlich hat mich die erste Hälfte des Buchs dann aber straucheln lassen. Sie war gut, aber zwischendurch ein wenig überspitzt und löste schlichtweg nicht das in mir aus, was ich erwartet hatte. Wo waren der erhoffte Zauber und die Herzenswärme?
Doch dann kam die zweite Hälfte. Plötzlich war ich mitten im Geschehen und begriff, dass das Buch einfach seine Anlaufzeit brauchte – ich musste Charaktere kennenlernen, Beziehungsdynamiken verstehen, Hintergrundgeschichten begreifen. Das geht nicht innerhalb von ein paar Seiten. Es erfordert Zeit und Geduld – aber es lohnt sich, denn dafür steckte ich später nicht nur bis zu den Knien, sondern bis zum Haaransatz und darüber hinaus in dieser Geschichte. Und da waren sie dann auch: Zauber, Herzenswärme. Ich weiß nicht, wann ich beim Lesen eines Buches zuletzt so oft gelächelt habe, wann ich einen Charakter zuletzt so sehr geliebt habe und wann ich die Zusammenarbeit von Setting und Personen zuletzt als so passend empfunden habe. Vielleicht ist „Time to love“ in meinen Augen nicht haargenau so gut wie „Love to share“, aber es ist nicht minder ein Wohlfühlbuch und Urlaub-to-go für die Seele. Beschwingt, amüsant, herzlich und ehrlich. 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.07.2020

Oberflächlich, naiv, übertrieben, nervig. Vielleicht... war ich schlichtweg zu alt.

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
0

Ich weiß nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll, außer der unverblümten Wahrheit: Bis auf die allgemeine Hintergrundidee hat es mir einfach nicht gefallen. Die Protagonistin war naiv, hat sich über den ...

Ich weiß nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll, außer der unverblümten Wahrheit: Bis auf die allgemeine Hintergrundidee hat es mir einfach nicht gefallen. Die Protagonistin war naiv, hat sich über den materialistischen Charakter anderer aufgeregt, war aber selbst oft genug äußerst oberflächlich, weshalb ich mit ihr einfach nicht warm werden konnte. Die angeblich aufgebauten Gefühle kamen bei mir als Leserin nicht an, vor allem, weil ich mich permanent gefragt habe, worauf sie bitte beruhen sollen. Meiner Meinung nach hat keine Szene in diesem Buch eine Basis fürs Verliebtsein geboten. Außerdem war mir die Handlung viel zu vorhersehbar. Diese Geschichte ist ein klassischer Fall von: Wenn einfach mal alle miteinander reden würde, gäbe es keine Storyline mehr. Die Probleme erschienen mir fast schon ironisch, weil ein Großteil davon sich mir-nichts-dir-nichts aufgelöst hätte, wenn einfach mal jeder einzelne weniger Drama um sich selbst gemacht hätte.
ABER, und das sollte man definitiv nicht unerwähnt lassen, dieses Buch ist für 12- bis 15-jährige gedacht. Ich bin also ein Stück älter als die Zielgruppe. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es jüngeren Leser*innen gefällt, weil die schrille Atmosphäre und Handlung in diesen Augen vielleicht einen Großteil der Unzulänglichkeiten der in meinen Augen flachen, teilweise schon fast nervigen Charaktere und die fehlende Tiefe sämtlicher Handlungsstränge und Emotionen vertuscht. Ich glaube, ich gehörte einfach nicht zur Zielgruppe.
Deshalb kriegt das Buch am Ende auch doch 2 Sterne von mir - weil ich glaube, dass dieser Aspekt nicht völlig außer Acht gelassen werden sollte. Ich hoffe, das ist verständlich.

PS: Ich will damit nicht sagen, dass das Buch älteren Lesern nicht genauso viel Spaß machen kann, wie jüngeren. Ich habe auch an zig Büchern Freude, für die ich eigentlich zu alt bin. Aber in diesem Fall konnte es mich persönlich aufgrund der oben genannten Punkte schlichtweg nicht überzeugen und ich glaube, dass ich persönlich, oder die Einstellung und Erwartung, mit der ich ans Buch herangegangen war, dafür zu alt war.
PPS: Was mir gerade auch noch einfällt: Ich kann es nicht leiden, wenn Charaktere SO schwer von Begriff sind. Mehr... sage ich am besten gar nicht dazu.