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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Von Lucinda Riley hätte ich etwas mehr erwartet...

Das Schmetterlingszimmer
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„Das Schmetterlingszimmer“ - Der neue Roman von Lucinda Riley, welcher den Leser auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt.
Als Protagonistin lernt man die siebzigjährige Posy Montague kennen, welche vollkommen ...

„Das Schmetterlingszimmer“ - Der neue Roman von Lucinda Riley, welcher den Leser auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt.
Als Protagonistin lernt man die siebzigjährige Posy Montague kennen, welche vollkommen unerwartet einem Menschen aus ihrer Vergangenheit begegnet. Freddy, sowohl ihre erste große Liebe als auch der erste, der ihr das Herz gebrochen hat, tritt plötzlich wieder in ihr Leben und stellt sie vor die große Frage, ob wirklich jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und ob es Zufall sein kann ihm ausgerechnet hier, in ihrer alten Heimat erneut zu begegnen...

Das Buch beleuchtet die Geschichte einer Familie über Generationen hinweg, fokussiert dabei sowohl Geheimnisse aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Durch die Sprünge in verschiedene Zeitzonen bekommt der Leser ein gutes Gefühl für die Dynamik und Hintergründe der Geschichte. Alle Charaktere werden von Lucinda Riley eingehend beschrieben und ihre Sichtweisen auf das Leben mit all seinen Problemen geschildert. So kann der Leser sich gut in die Figuren hineinversetzen und die Geschichte mit ihnen gemeinsam durchleben. Allerdings wiegen die ansprechenden Charaktere und der flüssige, anschauliche Schreibstil die nur schwerfällige Handlung der ersten gut dreihundert Seiten lediglich mäßig auf. Die Geschichte scheint nicht wirklich in Fahrt zu kommen, sodass sich beim Leser ein Gefühl der Langeweile einstellt, das ihn davon abhält, wirklich weiterlesen zu müssen oder zu wollen.
Weiterhin zeigte die Geschichte sich recht vorhersehbar. Alle vermeintlichen Überraschungen und Geheimnisse konnten bereits innerhalb der ersten Hälfte des Buchs erraten werden, was noch zusätzlich einen Teil der erhofften Spannung wegfallen lässt. Lediglich mit einer kleinen Überraschung konnte Lucinda Riley aufwarten.
Alles in Allem bleibt eigentlich nur zu sagen: Sehr Schade. Im Prinzip handelt es sich mit 3,5 Sternen, die ich gebe, um kein wahrhaftig schlechtes Buch, jedoch hätte ich schlichtweg mehr erwartet, als eine nette, vor sich hin dümpelnde Geschichte. Wo blieben die typischen Aspekte von Lucinda Riley, die mich an die Seiten fesseln und wirklich in der Geschichte gefangen halten? Wo war die Spannung, wo waren die Überraschungen? Meiner Meinung nach kann Lucinda Riley das definitiv besser, wie sie in vielen ihrer vorherigen Büchern schon oft bewiesen hat.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Eine wirklich schöne Geschichte zum Entspannen und Schmunzeln!

Buchstäblich Liebe
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Nachdem ich „Buchstäblich Liebe“ auf Instagram gesehen hatte und der Klappentext ganz ansprechend klang, habe ich spontan beschlossen, es lesen zu wollen – den Vorsatz im Blick haltend, dass ich gerne ...

Nachdem ich „Buchstäblich Liebe“ auf Instagram gesehen hatte und der Klappentext ganz ansprechend klang, habe ich spontan beschlossen, es lesen zu wollen – den Vorsatz im Blick haltend, dass ich gerne meinen Genre-Horizont erweitern möchte. Als das Buch dann aber bei mir ankam, war ich mir gar nicht mehr sicher, ob diese Geschichte dafür die richtige sein würde. Beim zweiten Lesen des Klappentextes klang sie doch wieder so klischeereich... Was tun, wenn das Liebesleben zum Stillstand gekommen ist? Genau, es selbst in die Hand nehmen! Diese Devise verfolgt die leidenschaftliche Buchhändlerin Frankie Rose, indem sie ihre Lieblingsbücher zusammen mit der Bitte um ein Date und dem Vermerk ihrer E-Mail-Adresse in den Zügen ihrer Heimatstadt verteilt. Denn wer ihren Buchgeschmack teilt, hat durchaus das Potential zum Traummann, oder nicht? Ihre neue Bekanntschaft Sunny zumindest passt gar nicht in dieses Beuteschema – weshalb dringend Abhilfe geschaffen werden muss.

Wie schon oben angedeutet, hatte ich dann, als ich das Buch begonnen habe, keine allzu hohen Erwartungen mehr – umso überraschter und begeisterter wurde ich nun zurückgelassen. Das Buch nimmt einen mit auf eine chaotische, aufregende und witzige Reise, die sicherlich nicht durch wahrhaftige Realitätsnähe glänzt, dafür aber einen wirklich angenehmen, humoristischen Schreibstil und sympathische Charaktere zu bieten hat. Frankie Rose lernt dank ihrer Verteile-Bücher-Suche-Traummann-Strategie die interessantesten Menschen kennen und erlebt die verrücktesten Geschichten, die sie schließlich auf einem Blog zu teilen beginnt.
Die Seiten des Buchs werden immer wieder durch die Darstellung von Kurznachrichten, Blogeinträgen und den zugehörigen Kommentaren aufgefrischt. Man kann nicht behaupten, der Verlauf des Buches wäre unvorhersehbar, doch die Geschichte wird so erfrischend und amüsant erzählt, dass man sich trotzdem nur ungern von den Seiten losreißt. Mir ist es jedenfalls kaum gelungen. Eine klare Empfehlung von jemandem, der eigentlich nichts für seichtere Geschichten übrig hat!

Veröffentlicht am 01.09.2019

Einfach nur unglaublich berührend!

Dear Evan Hansen
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Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension ...

Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension schreiben, aber... Ehrlich gesagt ist das für mich in diesem Fall fast unmöglich.

Evan Hansen gehört zu den Schülern, die nicht gesehen werden. Er gehört nirgendwo dazu und leidet unter Angstzuständen, die er mühsam mit Tabletten bekämpft. Für seine Therapie schreibt er Briefe an sich selbst. Als einer dieser Briefe an die Öffentlichkeit gerät, wird er fälschlicherweise als der beste Freund eines Mitschülers dargestellt, der sich das Leben genommen hat. Ohne es selbst zu wollen wird Evan in ein Kartenhaus aus Lügen verstrickt, welches ihm aber endlich eine Aufgabe gibt: Er wird das Vermächtnis von Connor wahren, seiner Familie Kraft geben. Und plötzlich beginnt dieses Kartenhaus, ihn sichtbar werden zu lassen... Sogar für das Mädchen seiner Träume: Connors Schwester.

Ich bin zuerst über die Lieder zu dem Musical gestolpert. Als ich erfahren habe, dass die Geschichte als Roman veröffentlicht wird, habe ich nicht lange gezögert. Zum Glück. „Dear Evan Hansen“ lässt den Leser weinen und hoffen, regt zum Nachdenken an. Der Roman berichtet auf tiefgreifende, emotionale Weise von dem Gefühl, alleine zu sein – und von dem Kampf gegen diesen Eindruck, gegen die eigenen Ängste. Der Schreibstil ist trotz des schweren Themas leichtgängig und flüssig und bringt einem die Gedanken der Charaktere nah – sei es das Leiden der Hinterbliebenen, das Wanken zwischen Schuld und dem Gefühl, etwas Gutes zu tun oder auch die Befürchtung, niemals zu genügen und keinen Platz in dieser Welt zu finden.
Ich hätte das Buch am liebsten an einem Stück verschlungen, aber zwischendurch war ich aufgrund des Inhalts doch gezwungen, eine Pause zu machen. Dieses Buch ist keine lockere Unterhaltungslektüre. Dieses Buch ist Stoff für deine Gedanken, Gewicht für deine Schultern und gleichzeitig Balsam für dein Herz. Nichts, was ich besser in Worte fassen könnte als mit der Aufforderung, selbst zu erleben, wie diese Geschichte einen berührt.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Ein gutes Jugendbuch, aus dem ich leider schon etwas herausgewachsen war

LUCE
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Luce führt ein Leben, wie es normaler nicht sein könnte. Sie besucht die Schule, verbringt die Sonntage mit ihren Eltern und einen Großteil ihrer restlichen Zeit mit ihrem besten Freund Jules. Ein anfangs ...

Luce führt ein Leben, wie es normaler nicht sein könnte. Sie besucht die Schule, verbringt die Sonntage mit ihren Eltern und einen Großteil ihrer restlichen Zeit mit ihrem besten Freund Jules. Ein anfangs unverfänglich wirkender Partybesuch schafft es dann jedoch, ihr Leben aus den Fugen geraten zu lassen – und urplötzlich befindet sich die Achtzehnjährige in einem Chaos, das nicht nur für sie selbst zur Bedrohung wird...

Nachdem ich die ersten Kapitel von LUCE gelesen hatte, war ich mir bereits ziemlich sicher, dass ich ein Buch in Händen halte, dass ich vor ein paar Jahren bestimmt verschlungen hätte. Ein ausuferndes Liebeschaos, spannende, neue Welten und eine ahnungslose Protagonistin, die vor lauter Verwirrung selbst manchmal nicht zu wissen scheint, wohin mit sich. LUCE bringt vieles mit sich, das an einen klassischen Jugendroman erinnert und spielt dabei dann und wann auch mit den Klischees, die man in solchen Jahren leichtherzig genossen hat. Das Buch hält, was der Titel verspricht: Der Leser wird in eine Welt voller Magie entführt und kann außerdem miterleben, wie kompliziert die Liebe doch sein kann... Nämlich verflucht kompliziert. Es war spannend, die Geschichte zu verfolgen, welche einen durch die Veröffentlichung neuer Details immer wieder neugierig gemacht hat.
Zwischendurch hatte ich trotzdem das Gefühl, fast schon „herausgewachsen“ zu sein. Mit dem stellenweise naiven und kindlichen Auftreten der Protagonistin konnte ich mich vor allem zu Beginn nicht identifizieren. Als die Handlung an Fahrt gewann, hat sich das gebessert. Für mich waren einige der Charaktere trotzdem überzeichnet – dadurch fehlte mir persönlich die Überraschung und das Sahnehäubchen, welches die Geschichte final fesselnd gemacht hätte. An manchen Stellen war der Schreibstil in meinen Augen noch nicht gänzlich ausgereift und wiederholte speziell Beschreibungen für Gestik und Mimik, was aber nur bedingt auffällt, da man dank der locker-leichten Erzählweise regelrecht über die Seiten fliegt.
LUCE war für mich ein interessanter Debütroman, der Freude bereitet, wenn man gerne in Jugendbüchern verschwindet.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Eine nette Geschichte, die mich aber nicht begeistern konnte

Was für immer bleibt
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Nachdem ich in der letzten Zeit auch oftmals abseits meines Lieblingsgenres Fantasy fündig geworden bin, hatte ich beschlossen, mich wirklich bewusst an andere Bücher zu wagen. Immerhin kann sich der eigene ...

Nachdem ich in der letzten Zeit auch oftmals abseits meines Lieblingsgenres Fantasy fündig geworden bin, hatte ich beschlossen, mich wirklich bewusst an andere Bücher zu wagen. Immerhin kann sich der eigene Geschmack ja durchaus nochmal ändern, oder nicht?
„Was für immer bleibt“ sollte für mich einer dieser Versuche sein, gehört die Geschichte doch nicht unbedingt standardmäßig in mein Leserepertoire.
Die Protagonistin Gracie hat einen Autounfall, der sie das Gedächtnis kostet. Sie findet sich plötzlich in einem Leben wieder, das sie nicht als das ihre erkennt. Den Druck zu vieler Entscheidungen, die getroffen werden müssen, und fehlender Erinnerungen auf ihren Schultern spürend, flüchtet Gracie auf die verlassene Blumenfarm ihrer Mutter und lässt neben ihren Freunden und ihrem Job auch ihren Verlobten Blake zurück. Verzweifelt versucht Gracie, sich in ihrem Leben und mit ihrer eigene Person zurechtzufinden. Wird sie den Neustart schaffen oder dorthin zurückkehren, wo das Leben größtenteils aus Erinnerungen anderer gebaut wird?
Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen und passt, wenn ich es nun im Nachgang betrachte, auch gut zu der Geschichte. Die sanfte Art der Gestaltung findet sich auch in den Kapitelanfängen und allgemein im Schreibstil der Autorin wieder. Man kann das Buch leicht herunter lesen, weshalb es sich super für die Stunden nach einem anstrengenden Arbeitstag eignet. Zu der Atmosphäre im Buch kommt man immer gern zurück, weshalb man immer schnell zwischen die Zeilen zurückkehren kann. Die Charaktere waren mir größtenteils sympathisch und die Kulisse malerisch! Wie man schon beim Klappentext und Cover vermuten kann, spielen Blumen in diesem Buch immer wieder eine Rolle und es hat mir ungemein gut gefallen, wie die Autorin dieses Thema eingeflochten hat. Zwischendurch glaubte ich selbst fast, die Pfingstrosen zu riechen.
So viele positive Dinge und trotzdem bekommt das Buch von mir nur 3 Sterne. Für mich war leider schon sehr früh vorherzusehen, wohin sich das ganze entwickeln wird – weshalb ich eigentlich in jeder Szene nur nach Hinweisen gesucht habe und stellenweise schon fast genervt darauf gewartet habe, dass sich meine Vermutung bestätigt. Außerdem waren mir die Reaktionen mancher Charaktere auf den Gedächtnisverlust der Protagonistin schleierhaft – vor allem die Handlungen der besten Freundin empfand ich stellenweise als nicht nachvollziehbar.
Dadurch, dass ich so früh ahnte, wie das Buch ausgehen würde, fehlte es mir zwischendurch an Spannung, was dann dafür sorgte, dass sich die Geschichte etwas gezogen hat.
Alles in Allem kam das Buch somit für mich leider nicht über 3 Sterne heraus. Es ist eine wirklich nette, stellenweise berührende und atmosphärische Geschichte, die mich aber schlichtweg nicht überraschen oder aus den Socken hauen konnte.