Gut zu lesen, aber ohne den erhofften Wow-Effekt
The PassengersIn „The Passengers“ ist es gang und gäbe. Es fehlt nicht viel, bis alle klassischen Fahrzeuge von den Straßen verschwunden sind. Doch dann passiert das Unmögliche: Acht Menschen verlieren durch einen Hackerangriff ...
In „The Passengers“ ist es gang und gäbe. Es fehlt nicht viel, bis alle klassischen Fahrzeuge von den Straßen verschwunden sind. Doch dann passiert das Unmögliche: Acht Menschen verlieren durch einen Hackerangriff gleichzeitig die Kontrolle über ihre selbstfahrenden Autos, welche sich im nächsten Moment auf einen fatalen Kollisionskurs begeben. Und als wäre das nicht genug, wird der Todestrip live im Internet gestreamt. Die Gesellschaft soll abstimmen, wer der eine Mensch ist, der überleben darf…
Ich sage in meinen Rezensionen oft, dass meine Erwartungen an ein Buch hoch waren. Aber ich weiß absolut nicht mehr, wann sie zuletzt SO hoch waren. Nachdem ich so viel Positives über den Autor und sein vorheriges Werk gelesen hatte, war ich schon gehyped, bevor „The Passengers“ überhaupt bei mir angekommen war. Leider konnte mich der Near-Future-Thriller am Ende allerdings doch nicht hundertprozentig überzeugen.
Nicht falsch verstehen: Es ist in meinen Augen ein solides Buch, das mich beim Lesen ganz gut unterhalten hat – nur eben leider nicht mehr. Die Grundidee der Geschichte, die Verbindung Künstlicher Intelligenz mit der Frage nach Ethik und Moral, brachte für mich keinen neuen Wow-Effekt mit sich. Für mich lebte das Buch vor allem von den Geschichten der Geiseln. Ich habe gerne mitgerätselt und -gelitten und habe versucht, mir zwischendurch selbst die unheimlich verwerfliche Frage zu stellen, wen von den Passagieren ich wohl als Erstes sterben lassen würde. Mit Libby, der Protagonistin außerhalb der unkontrollierbaren Fahrzeuge, wurde ich leider kaum warm – obwohl sie vermutlich als eigentliche Sympathieträgerin geplant war. Für mich war sie ungreifbar, genauso wie ein Großteil der restlichen Geschichte. Die letzten hundert Seiten wirkten auf mich dann wie ein erzwungenes Vermeiden des Endes. Ein paar Aspekte haben mich durchaus interessiert, aber leider reichten sie nicht aus, um die Längen an diesen Stellen zu überdecken.
Mein Fazit: Ein Thriller, den man gut lesen kann, mich aber nicht unbedingt überrascht hat. 3,5 Sterne.