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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Mein Lieblingsteil aus der Reihe!

Die Wilden Hühner 3. Fuchsalarm
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Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, ...

Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, die sonst lieber verheimlicht werden oder die man scheut, niederzuschreiben, wenn es nachher jüngere Leser in den Händen halten sollen, finden hier ihren Ausdruck, ohne falsch zu wirken. Ganz im Gegenteil sogar. Sie gehören hierher, gehören in die Geschichte und zu den Charakteren, haben ihren Platz und werden zwar realistisch aber sanft an die Leser herangeführt.
Unzufriedenheit im Leben, Druck in der Schule, verkorkste Liebe und nicht zuletzt häusliche Gewalt. Ich persönlich finde es wichtig, auch diese Themen mit einzuschließen - und Cornelia Funke macht das auf eine absolut gelungene Art und Weise.
Fuchsalarm erreicht für mich eine neue Ebene innerhalb der Reihe, weil es noch viel mehr zu bieten halt, als die Bandenkriege und die daraus entstehenden Freundschaften, ohne das nun runterspielen zu wollen. Die ersten beiden Bücher haben mir ja auch sehr gut gefallen. Fuchsalarm kriegt für mich gefühlt nur einfach noch einen Punkt mehr.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Typisch Marc-Uwe Kling. Einfach gut.

QualityLand (QualityLand 1)
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Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, ...

Haaaach, ja, so schnell kann's gehen. Eben hört man noch das Intro, dann auch schon den Epilog. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht nach dem Ende sehnt, aber auch unglaublich beschissen, weil es halt nicht zu vermeiden ist.
Aber gut, kommen wir erst mal zu MEINEM Anfang mit QualityLand.

Ich bin mit ziemlich gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen. Warum? Sind wir doch mal ehrlich: Marc-Uwe Kling hat sich durch seine Geschichten über das Känguru einen Namen gemacht. Und wenn sich jemand, der eine solche Kult-Figur erschaffen hat (nichts geringeres ist das Känguru in meinen Augen), plötzlich aus dem Metier, was den Fans bekannt ist, herauswagt, und etwas Neues beginnt, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Top oder Flop. Ein dazwischen ist selten. Entweder die neue Idee entpuppt sich als totaler Fehlgriff oder aber als weiterer Geniestreich. Bei Marc-Uwe Kling ist zum Glück letzteres eingetreten. QualityLand ist ein Ort, den glaube ich niemand anders als der Autor höchstselbst wirklich treffend beschreiben kann. Es wird mit Klischees gespielt und ein Level der Satire erreicht, das kaum mehr übertroffen werden kann. Gehört definitiv in den 90er-Club (Anspielung ahoi!). Für mich ist QualityLand ein Beispiel dafür, wie Unterhaltung funktioniert. Intelligente, anregende und fesselnde Unterhaltung. Man hat schlichtweg Lust darauf, die Geschichte weiterzuverfolgen. Die Entwicklungen sind so genial-bescheuert, dass man eigentlich am liebsten gar nicht mehr aufhören will. Und doch zeitgleich, zugegeben, auch etwas froh ist, gerade erst im Jahr 2019 angekommen zu sein.

Wer das Känguru mag, der wird auch Gefallen an einer Reise nach QualityLand finden. Und, psssht, immerhin müssen wir auch nicht ganz auf das werte Beuteltier verzichten... Aber das ist ein Geheimnis, also behaltet es für euch!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Krimis + Fanatsy = Muss klappen...?

Die Flüsse von London
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Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das beseelt ist mit Magie und sowohl der Faszination als auch dem Schrecken, ...

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das beseelt ist mit Magie und sowohl der Faszination als auch dem Schrecken, den sie auslösen können.
Peter Grant ist zunächst nichts weiter als einer von vielen frischgebackenen Police Constables. Nicht einmal ein besonders guter. Er lässt sich schnell ablenken und verliert sich in den erträumten Luftschlössern. Eine Tatsache, die ihm die Aussicht auf eine würdevolle und gute Zukunft bei der Londoner Polizei wohl durchaus verbaut hätte, wenn er nicht eines Tages einem Mann über den Weg läuft, der nichts anderes ist als ... ein Geist. Ja, ein Geist. Peter mag es am Anfang selbst nicht glauben, doch wenn man einem durchscheinenden Wesen gegenübertritt, das offensichtlich einer anderen Zeit entsprungen ist und gemäß den eigenen Recherchen längst verstorben sein soll, dann darf man wohl durchaus von einem Geist sprechen. Und von diesem Moment an beginnt für Peter ein Werdegang bei der Londoner Polizei, den er sich so wohl niemals vorgestellt hätte: Er wird im Kampf gegen böswillige Magie der erste Zauberlehrling Londons seit 50 Jahren.

Ich liebe Krimis. Ich liebe Fantasy. Da war es für mich zunächst so einfach wie 1+1=2. Ich würde dieses Buch auch lieben.
Am Anfang schien auch genau das einzusetzen. Ben Aaronovitch nimmt seinen Leser nach und nach mit in eine Welt, von der viele Freigeister wohl schon Dutzende Male gehofft haben, dass sie vor unser aller Augen verborgen existiert. Zauberlehrling sein und das auch noch im Namen des Gesetzes, in der wunderschönen Stadt London? Hut ab, ich war definitiv neidisch auf Peter Grant. Ohne zu zögern hätte ich mit ihm getauscht. Dann jedoch geriet der malerische Part der Magie für mich in den Hintergrund, machte der Gefahr Platz, die ebenfalls in ihr schlummert - und keine Sekunde später befindet man sich schon auf einer halsbrecherischen Hetzjagd, in einem Fall, der so kompliziert ist, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Es wurde zu viel. Zu viele Charaktere, zu viele Beschreibungen. Absätze, die eigentlich überflüssig waren, es dem Leser durch ihre Anwesenheit aber schwerer machten, dem Erzählten zu folgen. Zwischendurch habe ich wirklich einzelne Satzreihen übersprungen, da sie keine Bedeutung hatten und mich auch nicht weiter interessiert oder gar gefesselt haben. Nicht falsch verstehen: Die Geschichte ist spannend, interessant und ein bisschen wie ... huh, ein Mix aus Harry Potter und CSI? Das Drumherum macht es einem zwischendurch nur schwer, dem Ganzen zu folgen, was auch Grund für die zwei Sterne Abzug ist. Ich finde leider, dass es der Story die Dynamik und dem Leser die Motivation gibt, wenn man zwischendurch nicht mehr versteht oder begreift, WOFÜR man eigentlich gerade etwas liest. Oder was es überhaupt mit dem Fall zu tun hat. OB es was mit dem Fall zu tun hat. Ich frage mich so oder so bereits, ob das im nächsten Buch der Reihe wohl genauso sein wird. Es steht bereits in meinem Bücherregal, und auch wenn ich mich durch's erste zwischendurch etwas zwingen musste, wird es definitiv gelesen.
Fazit demnach: Wer Krimis, London, verrückte Charaktere und Fantasy mag, der ist hier genau richtig. Man sollte sich nur bewusst machen, dass man ein wenig Durchhaltevermögen und Biss mitbringen muss, um sich durch die Zeilen zu schlagen. Die Geschichte ist es aber wert.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Im Januar gelesen und doch wusste ich sofort, dass es ein Jahreshighlight wird!

Das Lied der Krähen
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So ein gutes Buch. Verflucht gut. Es sollte verboten werden, so gut ist es. Absolut gefährlich für den Alltag, weil man nichts anderes mehr tun möchte, als zwischen den Zeilen zu verschwinden und tiefer ...

So ein gutes Buch. Verflucht gut. Es sollte verboten werden, so gut ist es. Absolut gefährlich für den Alltag, weil man nichts anderes mehr tun möchte, als zwischen den Zeilen zu verschwinden und tiefer in die Welt einzutauchen, die so spannende Geschichten und außergewöhnliche Charaktere hervorgebracht hat. Ich bin so unendlich froh, dass ich Ende der letzten Woche noch hastig den Folgeband bestellt habe, selbstverständlich ganz brav in der kleinen Buchhandlung Vorort. ☺ Zwar wird es meiner Wohnung nicht so gut gefallen, noch ein weiteres Buch lang ein wenig vernachlässigt zu werden, doch wenn mich der zweite Teil genauso fesselt wie der erste, wird das wohl nicht allzu lange anhalten. ;)
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Zwiespältigkeit der Charaktere. In vielen Büchern haben die Personen ihre hellen und dunklen Seiten - aber selten werden diese Tatsachen so ausgespielt, wie es hier der Fall ist. Ohne zu zögern kann man wohl sagen, dass die dunklen Seiten deutlich überwiegen. In diesem Buch geht es nicht um ritterliche Männer, kämpfende Feministinnen oder beinahe makellose Menschen, die immer nur die richtigen Entscheidungen zu treffen scheinen. Hier geht es um... um... wie zur Hölle soll man das beschreiben?! Um eine Bande von Verrückten, Wahnsinnigen, unglaublich sympathischen Bastarden, wie sie nur das Barrel formen kann. Oh, und Leigh Bardugo, versteht sich.

Wir haben den 14. Januar und trotzdem weiß ich schon jetzt, dass dieses Buch zu meinen Lieblingen aus 2019 gehören wird.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Es war berauschend. Wirklich.

Das Gold der Krähen
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Dieses Buch war so... so... so abgefahren gut. Es steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Charaktere sind sich selbst treu geblieben, die Entwicklungen sind realistisch, die Lacher genauso garantiert ...

Dieses Buch war so... so... so abgefahren gut. Es steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Charaktere sind sich selbst treu geblieben, die Entwicklungen sind realistisch, die Lacher genauso garantiert wie die Tränen. Man zittert mit jeder einzelnen Hauptfigur und fragt sich immer wieder: WAS ZUR HÖLLE?! Dieses Buch überrascht, macht einen sprachlos. Es fesselt durch die barsche aber doch irgendwo elegante und liebenswerte Art der eigentlich anstandslosen Protagonisten. Wie vermutlich jeder Leser habe auch ich zwischen den Seiten meine Lieblinge gefunden, aber im Gegensatz zu anderen Büchern mit mehreren ähnlich gewichteten Hauptfiguren ist es hier wirklich ein auf und ab und ein verfluchtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie haben alle ihre Geschichten, die sie aufarbeiten müssen. Die so erstaunlich in die Gegenwart des Buchs eingearbeitet wird, dass man glaubt, Freud und Leid der Personen wirklich selbst spüren zu können. Und was anfangs vielleicht noch unverständlich zu sein scheint, findet später plötzlich doch wieder eine Auflösung, mit der man nicht gerechnet hat. Jedes Wort in diesem Buch ist richtig und die Sätze scheinen ineinander zu greifen wie frisch geölte Zahnräder. Alles harmoniert. Nichts ist zu langatmig, nichts zu viel. Alles ist wichtig. Ich kann wirklich nur sagen: Augen auf beim Lesen, damit euch nichts entgeht. (Dass ihr es generell lesen sollt, werde ich gar nicht mehr betonen, denn ich glaube, dass man da als Fantasy-Fan mit einem Herz für Spannung gar nicht drumherum kommt...)