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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Absolut nicht das, was ich erwartet habe. Leider.

Schnelles Lesen, langsames Lesen
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Puh, es ist mir schon lange nicht mehr so schwer gefallen, ein Buch zu bewerten, denn ehrlich gesagt hat mir auch schon lange kein Buch mehr so wenig gefallen. Wobei ich befürchte, dass das mehr an der ...

Puh, es ist mir schon lange nicht mehr so schwer gefallen, ein Buch zu bewerten, denn ehrlich gesagt hat mir auch schon lange kein Buch mehr so wenig gefallen. Wobei ich befürchte, dass das mehr an der Diskrepanz zwischen meinen Erwartungen und den tatsächlichen Inhalten des Buches lag, als am Buch selbst.
„Schnelles Lesen, langsames Lesen“ von Maryanne Wolf will laut Klappentext darstellen, warum es in einer Zeit, in der das Leben immer digitaler wird, so wichtig ist, den gedruckten Büchern nicht vollends den Rücken zuzuwenden. Ich persönlich habe mit einem informativen und gesellschaftskritischen Bericht über die Entwicklung gerechnet, einer Darstellung der Veränderungen, die wir durchlaufen und einer Erklärung der Situation. Womöglich hat das Buch sogar all das geboten – nur leider steht dabei das Gehirn als Organ im Vordergrund. Die Aufgaben der Neuronen werden aufgeführt und zumindest an den Stellen, die ich gelesen habe, allgegenwärtig thematisiert. Leider habe ich zwischendurch ganze Seiten übersprungen.
Ich kann mir vorstellen, dass das Buch interessant ist, wenn man mehr über den neuronalen Vorgang des Lesens erfahren möchte. Ich persönlich hatte allerdings nicht mit einer solchen Ausarbeitung des Themas gerechnet. Zugegeben wurde auch im Klappentext deutlich, dass die Auswirkungen auf unser Gehirn angesprochen werden sollen, jedoch war mir nicht bewusst, dass es das Hauptaugenmerk des Buches ist. Gerade deshalb finde ich es ungemein schwierig, das Buch fair zu bewerten. Wer mit einer anderen Einstellung und anderen Interessen an dieses Werk herangeht, wird sicherlich fündig. Für mich jedoch bot das Buch nicht viel mehr als ein gelangweiltes Schnauben und ein etwas verzweifelt suchendes blättern durch die Seiten.
Weiterhin ist der Schreibstil ist recht langatmig. Selbst wenn das Thema mich mehr angesprochen hätte, hätte mich die Aufbereitung nicht überzeugt. Jedoch ist dies ein Aspekt, der Sachbüchern wohl häufiger anheim ist.
In meinem Fall kann ich dem Buch nur 1 Stern geben. Ich möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es für Menschen mit anderen Erwartungen sicherlich ein interessanter Bericht sein kann.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Eine Reise in das „Was wäre wenn“, nachdem wir uns so oft fragen

Grüß Göttin
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Das erste Mal seit einer kleinen Ewigkeit habe ich wieder das Bedürfnis, eine Rezension direkt nach dem Beenden eines Buchs zu schreiben. Weil ich nicht nur die Sorge habe, sonst etwas zu vergessen, sondern ...

Das erste Mal seit einer kleinen Ewigkeit habe ich wieder das Bedürfnis, eine Rezension direkt nach dem Beenden eines Buchs zu schreiben. Weil ich nicht nur die Sorge habe, sonst etwas zu vergessen, sondern weil ich weiß, dass ich es tun würde. Ich würde diese Gefühle vergessen, die Stimmung meiner Seele, die Worte, die noch in meinem Kopf nachhallen.
Wenn ich ehrlich bin, haben mir im ersten Moment weder Titel noch Cover von „Grüß Göttin“ komplett zugesagt, doch dann habe ich den Klappentext und ein paar der bisherigen Meinungen gelesen und dachte mir: Warum nicht?

Protagonistin Liz fühlt sich von ihrem Leben eingeengt, ist auf der Suche nach etwas, das sie selbst nicht definieren kann. In diesem Gefühlschaos beschließt sie, ihre Heimatstadt Berlin für ein Vorstellungsgespräch in Zürich zurückzulassen. Im Zug lernt sie die freimütige, wilde und leidenschaftliche Künstlerin Babette kennen. Als die Bahn kurz hinter Dresden eine Panne hat, beschließen die Beiden, zusammen weiterzureisen. Sie beginnen ein Abenteuer, wie sie es sich vielleicht nie erträumt hätten und bei dem sich im Nachgang die Frage stellt, wer es wohl am dringendsten benötigt hat: Barbette, Liz oder sogar ich selbst, die ich nur als Leserin dabei war, und trotzdem das Gefühl nicht los werde, dass dieses Abenteuer etwas in mir bewegt hat.

„Grüß Göttin“ zeigt uns, was wir schon kennen – aber auch, was wir gerne kennen würden. In der Geschichte treffen viele Gedanken aufeinander, die ich persönlich mir schon oft gestellt habe. Wovon ist mein Glück abhängig? Ist mein Leben gut so, wie es ist, oder wartet irgendwo noch etwas Besseres? Woran merke ich, dass mein Leben seine höchste Stufe erreicht hat? Woher weiß ich, welchen Weg ich gehen soll? Warum habe ich das Gefühl, mich selbst in etwas zu verlieren, das ich mir eigenständig ausgesucht habe? „Grüß Göttin“ macht uns das Leben bewusster und beweist, dass wir selbst entscheiden, was passieren soll. Und dass man Gefahr läuft, sein Glück zu verpassen, wenn man nie genug kriegt und immer die Sorge hat, die falsche Entscheidung zu treffen. Wir sollten im Augenblick leben – und nicht in der Angst um die Zukunft.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Einfach toll. Wirklich!

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
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„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt ...

„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt man sich in eine Pappfigur? Und wieso gibt es diese Pappfigur überhaupt? Was sich zunächst vollkommen irrational und verrückt anhörte, entpuppte sich im Buch als unterhaltsame und berührende Geschichte, in der die Fragen, die vom Titel aufgewirbelt wurden, nicht alleine blieben – was meine Neugierde hochhielt und meinen Zeilenrausch immer weiter vorangetrieben hat.
Aber kommen wir zu einem groben Umriss des Inhalts: Julie wird Opfer eines Betrugs und findet sich in der fremden Collegestadt ohne Unterkunft wieder. Zum Glück kann sie bei einer Studienfreundin ihrer Mutter unterkommen. Ehe sie sich versieht, ist sie mit der Betreuung der Tochter beauftragt, die sich nicht nur jünger verhält, als sie eigentlich ist, sondern auch keinen Schritt ohne eine lebensgroße Pappfigur ihres Bruders unternimmt – während die leibhaftige Version auf Weltreise ist. Julie merkt schnell, dass mehr hinter dem platten Zeitgenossen steckt, als die Familie zugeben will. Hals über Kopf stürzt sie sich in eine Geschichte, die sie absolut nichts angeht... Und verliert nach und nach ihr Herz an die E-Mails, die sie mit dem Vorbild für die Pappfigur quer über den Globus austauscht.
Ich muss zugeben, dass ich mich in diese Geschichte verliebt habe. Dabei habe ich sehr früh eine erste Vermutung gehabt, worauf es hinauslaufen wird. Und obwohl mich mein Gefühl nicht getäuscht hat, sondern Sensei-mässig bestätigt wurde, kam keine Langeweile auf. Diese Geschichte ist erfrischend und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise. Man lernt die teilweise verschrobenen Charaktere lieben und möchte sich eigentlich noch viel länger an ihre Fersen heften, als das Buch es erlaubt. Ich habe eine Achterbahn der Gefühle erlebt und obwohl mir die Protagonistin am Anfang etwas unsympathisch erschien, hatte ich sie am Ende wirklich gern. Sowieso finde ich, dass Jessica Park zum Thema „character development“ etwas hervorragendes geschaffen hat.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Kindheit pur!

Mary Poppins
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Wer kennt Mary Poppins nicht? Mich hat der Disney-Film meine gesamte Kindheit über begleitet und noch heute fühlt sich das Haus der Banks mit all seinen Marotten ein wenig heimelig an. Ich besuche es gerne, ...

Wer kennt Mary Poppins nicht? Mich hat der Disney-Film meine gesamte Kindheit über begleitet und noch heute fühlt sich das Haus der Banks mit all seinen Marotten ein wenig heimelig an. Ich besuche es gerne, immer wieder, rutsche mit Mary das Treppengeländer hinauf, springe mit Bert in eins seiner Bilder, hüpfe über die Dachfürsten und händige meine letzten zwei Penny der Taubenfrau aus.
Es ist also nicht verwunderlich, dass ich vor einer Weile in der Buchhandlung nicht an der wunderschön gestalteten Version des Buchs vorbeigehen konnte und sie auch zeitnah lesen wollte. Die Geschichte umfasst nur knappe zweihundert Seiten, sodass ich sie in den letzten zwei Tagen mit Leichtigkeit durchlebt habe.
Anzumerken ist direkt, dass sich Buch und Film durchaus unterscheiden – die Magie ist jedoch dieselbe. Ich habe viele Dinge wiedererkannt, Mary und ihren Zauber jedoch weit über das bisherige Maß hinaus kennengelernt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Jane und Michael in der Vorlage noch zwei Geschwister haben? Nein? Ich auch nicht. Die Details waren spannend und haben mir neben dem angenehmen Gefühl der Vertrautheit auch noch meinen Blickwinkel erweitert. Zwischendurch habe ich überlegt, ob das Buch nicht doch schon zu verrückt ist – aber wie sollte man Mary Poppins anzweifeln? Wie ich schon sehr früh aus dem Disney-Film mitnehmen durfte: „Mary Poppins ist so gut wie vollkommen.“
Ich empfehle dieses Buch jedem, der Lust hat, noch etwas mehr über den Kirschbaumweg Nummer 17 und seine Bewohner zu erfahren, aber nicht darauf hofft, einem genauen Ebenbild des Films zu begegnen. Die Gestaltung des Buchs ist übrigens ganz herzallerliebst, wirklich. Die eingebauten Zeichnungen haben mir beim Lesen eine ungemeine Freude bereitet!
4 Sternchen gibt es von mir. Das Buch war schön, ein kurzweiliger und Melancholie weckender Zeitvertreib.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Definitiv ein gutes Jugendbuch!

Night School 1
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Letzthin habe ich mich nach einem klassischen Jugendbuch gesehnt. Einem Buch mit Geheimnissen, Selbstfindungsproblemen und einer Prise pubertärem Drama. Was mich heutzutage sonst schon mal stört, war genau ...

Letzthin habe ich mich nach einem klassischen Jugendbuch gesehnt. Einem Buch mit Geheimnissen, Selbstfindungsproblemen und einer Prise pubertärem Drama. Was mich heutzutage sonst schon mal stört, war genau das, was ich suchte, als ich den ersten Band der „Night School“-Reihe nach einer gefühlten Ewigkeit von meinem SuB befreit habe. Und ich muss zugeben, dass ich fündig wurde.

Das Leben von Allie ist mit dem Tag aus den Fugen geraten, an dem ihr Bruder spurlos verschwand. Rebellion, Alkoholmissbrauch und absackende Schulnoten treiben ihre Eltern schließlich zu dem Entschluss, sie auf das Internat Cimmeria zu schicken. Was sich für Allie zunächst schrecklich angehört hat, entwickelt sich zu einer neuen Chance. Zumindest bis zu dem Moment, da die Merkwürdigkeiten des Internats in einem Mord gipfeln, für den Allie verantwortlich gemacht wird. Auf der Suche nach dem wahren Täter verstrickt sich die Teenagerin immer weiter in den Geheimnissen von Cimmeria und ihren Mitschülern. Während sie sich zu fragen beginnt, wer wahrhaftig auf ihrer Seite steht, erkennt sie, dass auch ihre Familie viel mehr mit all dem zu tun hat, als angenommen.

Mich hat Night School nicht mit den tiefgreifendsten Charakteren oder dem ausgereiftesten Schreibstil überzeugen können. Dass es ein Jugendbuch ist spürt man – doch muss das sicherlich nichts schlechtes sein. Immerhin bin habe ich genau das gesucht. Es gab eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen, die erhoffte Portion Herzschmerz und außerdem viele unterschiedliche Charaktere, deren Entwicklungen zwar nicht erstaunlich aber doch solide aufgebaut waren. Außerdem ist das Buch genauso geheimnisvoll, wie das Cover vermuten lässt. Das ist auch der Punkt, der mich wirklich begeistert hat. Man kann Cimmeria nicht besuchen, ohne immer neugieriger zu werden. Woher kommen die Schüler, wenn kaum jemand in der Außenwelt die Schule zu kennen scheint? Und was ist diese Elitegruppe, die den Gerüchten zu folge unter dem Namen Night School agiert? Wieso hat es jeder auf Allie abgesehen? Und WAS ZUR HÖLLE ist das für ein Ende?!
Ich bin definitiv froh, den zweiten Band schon im Regal stehen zu haben.