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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein Must Read

Es
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Du gehst die Straße in der Kleinstadt Derry entlang und plötzlich hörst du jemanden im Gulli sprechen. Ein Clown. Er ist nach 28 Jahren endlich wiedererwacht. Er hat Hunger und muss fressen. Auf den ersten ...

Du gehst die Straße in der Kleinstadt Derry entlang und plötzlich hörst du jemanden im Gulli sprechen. Ein Clown. Er ist nach 28 Jahren endlich wiedererwacht. Er hat Hunger und muss fressen. Auf den ersten Blick scheint der Clown nett und liebesvoll zu sein. Doch das ist er nicht. Ein kleiner Junge wird ermordet. Der „Club der Verlierer“, bestehend aus sieben Freunden, wollen der Sache auf den Grund gehen. Ob das eine gute Idee ist? Das steht in den Wolken …
„Es“ ist nun das längste Buch, was ich bisher gelesen habe. Mit den guten 1500 Seiten gelingt es Stephen King ein tollen Horrorroman zu entwerfen. Das Buch hat sich sehr gut und flüssig gelesen. King weist, wie in den anderen Büchern, einen tollen bildhaften und komplexen Schreibstil auf. So ist das Buch vom Aufbau auch komplex. Der Leser erlebt viele Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft, wodurch man viele Sichtweisen auf die Handlung erhält. Die Charaktere entwirft Stephen King mal wieder detailliert und lebendig, die durch das Buch hinweg, eine tolle Entwicklung aufweisen. Er ist ein Meister in diesem Gebiet! Sehr abwechslungsreich und gelungen fand ich, dass man zu Beginn die Handlung durch die Augen eines Kindes wahrnimmt, gefolgt durch die Sichtweise eines Erwachsenden im weiteren Verlauf des Romans. Wie in „Der Outsider“ ist die Kleinstadt sehr atmosphärisch beschrieben worden.
Ich finde den Tiefgang im Buch sehr bemerkenswert. Der Appell, dass die Freundschaft das A und O ist, ist einfach wunderbar in diesem Buch vermittelt worden. Auch wenn das Buch zur Unterhaltung dient, gelingt es King teils weitere philosophische Botschaften im Werk zu verstecken. Einzelne Passagen im Buch erweisen sich im Roman sehr zäh. Diese nahm ich in einer derartig komplexen Geschichte nicht negativ auf, da ich der Meinung bin, dass bei einem Roman dieser Länge, keine konstante Spannung vorhanden sein kann. Ruhige Momente und Nebengeschichten gehören einfach dazu.
„Es“ ist einfach ein „Must-Read“. Und ich bin froh ein derartig langes und spannendes Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Abseits des Mainstreams

DUNKEL
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Fazit: „Dunkel“ ist ein sehr gelungener Thriller, der sich hinsichtlich der Zeitchronologie und der Geschichte von zahlreichen anderen Thriller abgrenzt. Dem Autor Ragnar Jonasson gelingt es ein neues ...

Fazit: „Dunkel“ ist ein sehr gelungener Thriller, der sich hinsichtlich der Zeitchronologie und der Geschichte von zahlreichen anderen Thriller abgrenzt. Dem Autor Ragnar Jonasson gelingt es ein neues Thrillerkonzept zu erstellen. Es herrscht eine düstere deprimierende Atmosphäre, die durch die zahlreichen Landschaftsbeschreibungen des Handlungsort Island untermauert wird. Ich war am Ende begeistert, und ich kann nur sagen, dass „Dunkel“ ein tolles Highlight für das Jahr 2020 ist!
Am meisten hat mich dieser erste Band der Thriller-Reihe hinsichtlich der Erzählchronologie interessiert. Der erste Band spielt am Ende von Huldas Karriere als Ermittlerin. Doch die Handlung des zweiten Bandes findet 15 Jahre früher statt. Ein derartiges Zeitkonzept war bisher für mich total neu und ich war gespannt, wie es auf mich wirken wird. Deswegen habe ich diese Rezension hinsichtlich der Chronologie auch umgeändert.
Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr gut, da man durch den Autor direkt an die Hand genommen wird. Wir begegnen direkt Hulda, die einen sehr sympathischen Charakter hat. Ich empfand mit der Protagonistin regelrecht Mitleid, da sie sich in ihrem Präsidium alleine durchkämpfen muss und jeder gegen sie ist. Mir würde es mehr gefallen, wenn wir einen näheren Einblick in das Präsidium und die Nebencharaktere erhalten würden, da diese nicht tiefgründig gestaltet worden sind. Der Begriff der Einsamkeit ist in Huldas Leben großgeschrieben, da sie auch ihren Mann sowie ihre Tochter früh verloren hat. Diesbezüglich bin sehr gespannt, was wir als Leser im zweiten Band „Insel“ hinsichtlich ihres näheren Umfeld erfahren werden. Die Geschichte ist in kurze Kapitel unterteilt, wodurch ich das Buch gut durchlesen konnte und eine tolle Spannung entstand. Insbesondere durch das Ende der Geschichte halte ich fest, dass die Geschichte einfach toll ist. Das Ende hat mich zeitgleich erstaunt und geschockt.
Im Thriller „Dunkel“ entfliehen wir ins schöne Island. Wir begegnen, der fast pensionierten Kommissarin, Hulda. Sie soll nun frühzeitig in den Ruhestand gehen, da ihr Chef Magnus, einen neuen jüngeren Kollegen einstellen möchte. Für ihren letzten Fall darf die Protagonistin sich einen Cold Case aussuchen. Sie greift einen Fall auf, bei dem eine Frau an der Bucht von Reykjavik tot aufgefunden wurde. Dieser Fall weckt Huldas Aufmerksamkeit, da sie bei Ermittlungen auf zahlreiche Rätsel stößt, die die Protagonistin in einem Kampf um die Wahrheit in ein Gefecht um Leben und Tod bringen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein Hoch auf den King!

Der Outsider
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Stephen Kings Büchern bin ich zuerst mit dem Roman „Joyland“ begegnet und war regelrecht enttäuscht. Trotzdem wollte ich dem King eine zweite Chance geben und somit wagte ich mich an „Der Outsider“ ran. ...

Stephen Kings Büchern bin ich zuerst mit dem Roman „Joyland“ begegnet und war regelrecht enttäuscht. Trotzdem wollte ich dem King eine zweite Chance geben und somit wagte ich mich an „Der Outsider“ ran. In diesem Buch geht es um einen Fund einer geschändigten Leiche eines elfjährigen Jungen in Flint City. Die Zeugen teilen der Polizei mit, dass es sich beim Täter um Terry Maitland, einen beliebten Englischlehrer und zugleich Coach einer Jugendbaseballmannschaft, handelt. Detective Ralph Anderson ist geschockt, da Terry seinen Sohn trainiert hat. Eine schnelle Festnahme erfolgt. Auch wenn der Verdächtige ein Alibi hat, wird Terry Maitland ins Gefängnis gesteckt. Immer schrecklichere Ereignisse kommen zutage. Kann es sein, dass der Englischlehrer wirklich zwei Gesichter hat? Wie kann man erklären, dass Terry an zwei Orten gleichzeitig war? Reiner Zufall?

Ich muss sagen, Stephen King hat mich nicht enttäuscht und ich habe Lust auf mehr! Das Buch war von Beginn an spannend und herrschte eine tolle, teilweise gruselige Atmosphäre im kleinen Städchen namens Flint City. Mich konnte es so gut fesseln und das große Spektrum an Charakteren denen Detective Ralph, Terry, Bill Samuels und Alec angehören, sind sehr authentisch entworfen worden. Schon lange habe ich eine derartige tiefgründige Charakterausarbeitung in einem Buch nicht wahrgenommen. Aus einem beginnenden Krimibuch entwickelt sich ein grandioser Thriller mit vielen Horrorelementen und Spannung. Ab der Mitte des Buches haben mir die zahlreichen Mystery-Elemente sehr gefallen, die das Buch sehr positiv beeinflusst haben.

Das Buch wies an keiner Stelle zähe Momente auf, wodurch ich es mich durchgehend unterhalten hat. Insbesondere die Vernehmungen der Zeugen zu Beginn des Buches empfand ich sehr abwechslungsreich und gut. Über das Buch hinweg hinterfragt man: Was hat es mit Terry auf sich? War er der Mörder? Oder weist er einen Doppelgänger auf?

King konnte mich mit „Der Outsider“ begeistern und ich kann nur sagen, dass ich weitere Bücher des Autors auf jeden Fall lesen möchte. Ein Hoch auf den King!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Nerv der Zeit

Patient Null - Wer wird überleben?
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Kein Buch könnte aktueller als „Patient Null“ sein. Im Thriller geht es um eine Seuche bzw. eine Pest, die wiederaufgetaucht ist. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Dr. Alana Vaugn, eine Expertin für ...

Kein Buch könnte aktueller als „Patient Null“ sein. Im Thriller geht es um eine Seuche bzw. eine Pest, die wiederaufgetaucht ist. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Dr. Alana Vaugn, eine Expertin für Infektionskrankheiten bei der NATO. Ein Anruf erreicht sie, dass sie sich schnell möglichst nach Genua in Italien begeben muss, da sie eine schwerkranke Frau untersuchen muss. Nach einer Untersuchung stellt Alana fest, dass die Patientin Symptome einer neuen aggressiven Lungenkrankheit aufweist. Dazu kommt noch, dass das Virus gegen Antibiotika resistent ist. Handelt es sich hierbei um einen Bioterrorismus? Die Zeit rennt davon. Alena schließt sich mit Byron Menke von der WHO zusammen und die Beiden machen sich auf die Suche nach dem Ursprung des Virus, dem Patienten Null. Das Virus/die Pest breitet sich immer mehr aus und Alana & Byron stoßen auf ein Kloster und ein Tagebuch aus dem Mittelalter. Im Tagebuch treffen sie auf eine heiße Spur. Eine Erklärung für alles? Kann es den beiden gelingen, die Ausbreitung zu stoppen?
Das Buch startet sehr dramatisch. Ein Virus? Woher kommt es? Warum sterben so viele Menschen auf eine derartige grausame Art und Weise? Viele Fragen, keine Antworten. Das Virus breitet sich schnell aus, und schnell kam mir die gegenwärtige Lage mit dem Corona Virus in den Kopf. Jedoch erweist sich das Virus bzw. die Pest im Buch viel grausamer. Menschen sterben in kürzester Zeit und erleben einen qualvollen Tod. Wir fiebern mit der Protagonistin mit und dann begegnen uns beim Lesen die Tagebucheinträge aus dem Mittelalter, welche mir total gefallen haben, da sie sehr authentisch sind. Die Tagebucheinträge stammen von einem Bader, der die Pest in Genua erlebt hat. Die Art von Alana hat mich total gepackt, da sie direkt und durchhaltungsfähig ist. Wenn jemand ihr im Weg steht, sucht sie sich eine andere Möglichkeit, die Menschheit vor der Pest zu bewahren. Des Weiteren zeigt sich auch eine liebesvolle Seite der Protagonistin, die sich nach Liebe und Hoffnung sehnt. Dies stellt die Protagonistin im Gesamten richtig gut und authentisch dar. Kann sie sich Byron von der WHO oder ihrer ehemaligen großer Liebe Nico öffnen? Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden somit auch zum Mittelpunkt der Story und damit zeigt der Autor, dass diese in so einer schwierigen Zeit sich als wichtig erweisen.
Ich fand den Verlauf der Handlung richtig gut, nur das Ende kam mir zu abruft und zu schnell. Da könnte der Autor das Ende bisschen ausführlicher entwerfen, da ich total gefesselt war und auf einmal die Geschichte zu Ende ging. Irgendwie schade.
Der Autor Daniel Kalla trifft mit „Patient Null“ den Nerv unserer Zeit und thematisiert eine realitätsnahe Ausbreitung einer Pest. Mit zwei gut ausgearbeiteten Charakteren begeben wir uns auf eine spannende Reise auf der Suche zu Patient Null.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Eine wunderbare Reihe geht zu Ende

Ich bin die Rache
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Schon lange habe ich das Lesen des sechsten und letzten Teils der Shepherd-Reihe vor mich hingeschoben, da ich nicht wollte, dass eine derartig tolle Reihe um Marcus Williams und Francis Ackermann Jr. ...

Schon lange habe ich das Lesen des sechsten und letzten Teils der Shepherd-Reihe vor mich hingeschoben, da ich nicht wollte, dass eine derartig tolle Reihe um Marcus Williams und Francis Ackermann Jr. endet. In „Ich bin die Rache“ gerät Maggie in die Hände eines Serienkillers mit dem Namen „The Taker“. Der Grund für ihre Entführung? Sie war auf der Suche nach dem „Taker,“, da er ihren Bruder, als sie noch ein Kind war, entführt hat. Dabei kam Maggie an ihren persönlichen Grenzen.
Die Suche nach Maggie wird direkt von Ackermann und Marcus aufgenommen und sie führt die beiden Protagonisten nach New Mexico, in ein Reservat von Indianern. Doch die Rettung ist nicht einfach. Um den „Taker“ aus seinem Versteck zu locken, muss Ackermann einen Krieg anstiften. Nur so kann die Aufmerksamkeit des Serientäters geweckt werden. Es entwickelt sich ein Krieg. Ein Krieg mit vielen Opfern. Auf beiden Seiten.
Ethan Cross konnte mich von Anfang an mit einem grandiosen Schreibstil beeindrucken, da dieser flüssig, fesselnd und voller Spannung ist. Ich habe mich direkt in diesem Buch wohlgefühlt, da der Autor wie in den vorherigen Teilen eine tolle Atmosphäre kreiert hat. Francis Ackermann Jr., der typische Antiheld begegnet uns direkt am Anfang und man erkennt, was er für eine tolle Charakterentwicklung innerhalb der ganzen Bände durchgemacht hat. Insbesondere sein Sarkasmus in einzelnen Situationen ist nicht zu ersetzen. Marcus Williams agiert in seinen Handlungszügen wieder authentisch. Die beiden Brüder sind einfach nicht zu ersetzen.
In diesem sechsten Band war auffällig, dass man als Leser Einblicke in die Vergangenheit erhalten hat. Damit sind hauptsächlich Schlüsselmomente aus den vorherigen Bänden gemeint, die dem Buch eine schöne Tiefe gaben. Des Weiteren gab es Einblicke in die Vergangenheit von „The Taker“, um seine Entwicklung besser zu verstehen. Ein weiterer positiverer Aspekt, den ich bisher noch nicht so stark in Ethan Cross Büchern wahrgenommen habe, ist, dass der Autor hier einen Fokus auf ein kleines Spektrum von Handlungsorten gelegt hat. Ungewöhnlich, aber gut. Das einzige was mich am letzten Teil gestört hat, war das sehr hohe Pensum der Kampfhandlungen. Auf Dauer passte diese nicht zum Abschlussband.
Ethan Cross beendet die Shepherd-Reihe mit einem tollen sechsten Teil. Eine tolle Geschichte geht zu Ende…. Aber zum Glück gibt es vom Autor eine neue Reihe mit einem stärkeren Fokus auf Francis Ackermann JR. Ich freue mich!

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