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Veröffentlicht am 05.08.2020

Handlung Flop, Message Top

American Spy
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Kann man nach einer erfolgreichen Spionagekarriere weiterhin ein friedliches Leben führen? Die Protagonistin Marie Mitchell wird in einer Nacht im Schlaf von einem bewaffneten Mann überrascht und kann ...

Kann man nach einer erfolgreichen Spionagekarriere weiterhin ein friedliches Leben führen? Die Protagonistin Marie Mitchell wird in einer Nacht im Schlaf von einem bewaffneten Mann überrascht und kann nur knapp entkommen. Sie merkt, dass sie in den USA nicht mehr sicher ist. Ab dem Jahre 1986 arbeitete nämlich die Protagonistin als Geheimagentin beim FBI. Leider kann sie nicht hautnah bei den spannendsten Fällen dabei sein, da ihre Aufgaben hauptsächlich Papierkram sind. Doch dann erhält sie das Angebot, den Präsidenten von Burkina Faso auszuspionieren. Für Marie ändert sich alles. Sie rückt selber in das Fadenkreuz des Geheimdienstes. Eine neue Sicht auf den Kalten Krieg wird offenbart.
Ich habe mich sehr auf diesen Thriller gefreut, da er dem Spionagegenre zugeordnet werden kann. Leider konnte ich nach paar Kapiteln vorausahnen, dass es sich bei diesem Buch, um keinen Thriller handelt. Es waren einfach zu wenige „Thrillelemente“ vorhanden. So hat mich auch die Erzählweise des Buches gestört, da es in einer „Erzählform“ dargestellt wird. Die Protagonistin erzählt nach und nach ihren Söhnen über ihr geheimnisvolle Leben als Geheimagentin. Auch wenn die Handlung aus der Ich-Perspektive geschildert wird, konnte ich keinerlei Bindung zu der Protagonistin aufbauen. Außerdem waren viele Handlungen und Entscheidungen für mich unlogisch. Viele Fragen blieben mir bis zum Ende auch offen.
Deswegen kann ich auch sagen, dass „American Spy“ für mich eher ein Familiendrama darstellt anstatt eines Thrillers. Ich hatte das Gefühl, dass die Protagonistin mit ihren Schilderungen eher ein Trauma verarbeitet. Außerdem kritisiert die Protagonistin das Denksystem in der USA gut, da sie sich äußert, dass Randgruppen nur eine kleine Chance auf einen Erfolg in ihrem Leben haben.
Ich kann nur sagen, dass „American Fly“ kein actionreicher Thriller ist und der Begriff des Thrillers hier fehl am Platz ist. Auch wenn die Handlung für mich eher ein Flop ist, finde ich die Botschaft die hinter diesem Werk steht, sehr wichtig.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Hast du ein Geheimnis?

Der Letzte seiner Art
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Kann man dauerhaft mit einem Geheimnis leben?
Duane Fitzgerald hat ein großes Geheimnis. Er hat nicht nur dieses Geheimnis, nein, er ist dieses Geheimnis. Nun wohnt er in einem kleinen abseits gelegenen ...

Kann man dauerhaft mit einem Geheimnis leben?
Duane Fitzgerald hat ein großes Geheimnis. Er hat nicht nur dieses Geheimnis, nein, er ist dieses Geheimnis. Nun wohnt er in einem kleinen abseits gelegenen Dorf in Irland und beschäftigt sich in Ruhe und Frieden mit philosophischen Werken. Schnell merkt er, dass ihn jemand entdeckt hat und ihm bereits auf der Spur ist. Aber was hat der Protagonist zu verbergen? Duane hat man übermenschliche Kräfte versprochen. Leider ist es den Wissenschaftlern und dem Militär die Operation nicht gelungen und somit wurde er zum Invaliden. Es ist ein Fehlversuch eines geheimen militärischen Experiments. Ein fehlgeschlagener Cyborg.

Das Buch gehört zu den ruhigen Thrillerbücher, da Blutvergießen und Brutalität fehl am Platz sind. Dem Autor gelingt es einen detailreichen biomodifizierten Protagonisten in die Handlung setzen, der trotz einer Modifizierung seines Daseins noch Emotionen und Fürsorge verspürt. Es war sehr interessant zu lesen, wie der Autor diese Figur ausführlich beschreibt, wodurch man sich ihn als Leser bildlich exzellent vorstellen kann. Ein Beispiel dazu wäre, die Anfangsszene, indem Duane merkt, dass etwas schief an seinem Körper ist. Wir begleiten ihm auf der Suche nach einer Lösung. Fragen kommen auf: Wer verfolgt ihn? Warum wurde seine Ruhe gebrochen? Dabei nehmen wir die Ich-Perspektive ein, wodurch man hautnah am Protagonisten ist. Dadurch entsteht eine gute Spannung. Jedoch verfiel mir die Spannung ab der Mitte, da mir der Verlauf der Handlung absehbar war. Somit wirkte die Geschichte ab der Mitte dann auch recht oberflächlich. Zum Schluss konnten das emotionale Ende sowie die erkennbare psychische Entwicklung von Duane überzeugen.

Auch wenn es sich hier eher um einen Sci-Fi Thriller handelt, kann dieses Buch die pure Realität irgendwann darstellen. Duane als Protagonist hat mir aufgrund seiner Metamorphose gefallen. Im Ganzen ist das Werk, ein sehr intelligent geschriebenes Buch, das zeigt, dass nicht jeder Thriller voller Action sein muss.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Möchtest du mitspielen?

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Die Opfer wurden mit einem UV-Tattoo markiert. Die Jäger sind bereit.
Mavie ahnt nichts. Auf einer Party wird Mavie auf ihr im Dunkeln leuchtendes Tattoo angesprochen, doch sie hält es für einen Scherz. ...

Die Opfer wurden mit einem UV-Tattoo markiert. Die Jäger sind bereit.
Mavie ahnt nichts. Auf einer Party wird Mavie auf ihr im Dunkeln leuchtendes Tattoo angesprochen, doch sie hält es für einen Scherz. Als sie doch den Skorpion auf ihrer Haut entdeckt, gerät Mavie in Panik. Sie ist sich dessen nicht bewusst, dass sie als Ziel für ein psychokrankes Spiel ausgewählt worden ist. Parallel dazu, übernehmen die beiden Ermittler Christian Brand und Inge Björk einen Fall, bei dem eine Joggerin im Wald brutal ermordet worden ist. Doch ist dies kein Einzelfall. Eine Mordserie beginnt. Um die Mordserie aufzuklären und den Täter zu finden, müssen die beiden Ermittler die Seiten wechseln und das tödliche Spiel mitspielen.
Für mich war der Thriller „Das Spiel“ von Anfang an, ein spannender Thriller, der einen sehr interessanten Fall und Konzept beinhaltet. Durch die verschiedenen Perspektiven (Mavie, die Ermittler, die Spieler, einen Journalisten und viele weitere) wirkt die Handlung authentisch und lebendig. Jeder der Charaktere weist einen anderen Bezug zum „Spiel“ auf, und dies war auch eine maßgebliche Eigenschaft, die einen positiven Einfluss auf die Gesamthandlung hatte. Ich habe einfach jeden Handlungsstrang aufmerksam verfolgt. Des Weiteren sind mir einzelne Stellen im Buch aufgrund der Brutalität und der hohen Maße an Details sehr unter die Haut gegangen. Einfach toll! Insbesondere Mavies Lebensgeschichte und ihr Trauma aus der Kinder-/Jugendzeit erwiesen sich als sehr interessant. Dennoch würde ich mir wünschen, dass bei einem Folgeband, die Beziehung zwischen den beiden Ermittlern Brand und Björn, näher beleuchtet wird, da diese recht ungewöhnlich entstanden ist. Deswegen wurde ich mit den Protagonisten auch nicht warm.
Trotzdem konnte mich das Buch im Ganzen durch einen nachvollziehbaren Handlungsverlauf gut fesseln und durch ein blutiges und spektakuläres Ende mich überzeugen. Der Autor überzeugt mit einem flüssigen und spannenden Schreibstil. Abseits der Handlung empfand ich die Ortsangaben und die Zeitangaben als sehr hilfreich, da diese eine gute Orientierung darstellten.
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass „das Spiel“ trotz einer kleinen Schwäche ein toller Thriller ist, der die tiefsten menschlichen Abgründe gut thematisiert. Die verschiedenen Handlungsstränge sorgten für eine hohe Spannung und ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ein weiterer Band folgen wird, indem Brand und Björk weiterhin zusammen ermitteln und man diese noch besser kennenlernen kann.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Pets meets The Walking Dead

Hollow Kingdom
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Im Fantasy- und Endzeitroman „Hollow Kingdom“ steht die Welt vor dem Abgrund und ganz Seattle verwandelt sich ein Trümmerfeld, Menschen bringen sich gegenseitig um und das Fernsehprogramm fällt aus. Als ...

Im Fantasy- und Endzeitroman „Hollow Kingdom“ steht die Welt vor dem Abgrund und ganz Seattle verwandelt sich ein Trümmerfeld, Menschen bringen sich gegenseitig um und das Fernsehprogramm fällt aus. Als dann noch Big Jim ein Auge aus dem Kopf springt und er aufgehört mit seinem Bloodhound Dennis spazieren zu gehen, merkt die Krähe S.T. das etwas nicht stimmt. Die Krähe S.T. beschließt mit Dennis die Ursache für die Katastrophe herauszufinden und begibt sich auf einen Marsch durch das zerstörte Seattle. Eine Reise beginnt…auf der Suche nach einem Medikament…
„Pets meets The Walking Dead“? Das hörte sich auf jeden Fall interessant an. Man steigt als Leser sehr einfach in dieses Buch ein und macht sich vor allem mit der Hauptfigur, der Krähe namens S.T. bekannt. Diese erschien mir sehr außergewöhnlich, da sie auch geprägt durch Big Jim, eine schlichte umgangssprachliche Sprache mit Witz und Humor aufweist. Aus diesem Grund musste ich des Öfteren im Buch lachen. Die Reise durch das zerstörte Seattle war im trotz einigen langatmigen Situationen, sehr interessant. Dabei begegnet die Krähe mit Dennis vielen verschiedenen Tieren, die auf ihre Art und Weise speziell sind. Nebenbei kritisiert die Krähe mit tollen bildhaften Beschreibungen das menschliche Verhalten, was auf den ersten Blick sehr absurd erscheint. Schön fand ich, dass abseits der Haupthandlung einzelne Kapitel von weiteren Tieren (Pudel, Eisbär…) eingefügt worden sind, wodurch das Buch im Ganzen total locker und abwechslungsreich im Aufbau war. Trotz der Lockerheit vermittelt das Buch wichtige Botschaften an den Leser und bezieht sich auf gegenwärtige Problematiken der Gesellschaft wie das Konsumverhalten oder den leichtsinnigen Umgang mit den Medien.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich seit langem kein derartig humorvolles und lustiges Buch gelesen habe. Die Stimmung sowie der Stil sind locker und trotz dieser Lockerheit werden in diesem Buch tiefgründiger Themen wie echte Freundschaft oder Vertrauen aufgegriffen.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Intrigen und Co. Toll dargestellt

Die Nanny
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„Sie ist die Tote im See. Sie ist die Frau an der Tür. Sie ist das Kindermädchen!“
Im Roman „Die Nanny“ begegnen wir der Protagonistin Jocelyn (Jo), die im Luxus aufgewachsen ist. Wärme und Liebe erhielt ...

„Sie ist die Tote im See. Sie ist die Frau an der Tür. Sie ist das Kindermädchen!“
Im Roman „Die Nanny“ begegnen wir der Protagonistin Jocelyn (Jo), die im Luxus aufgewachsen ist. Wärme und Liebe erhielt Jo nur von ihrer Nanny. Als in einer Nacht, die Nanny namens Hannah spurlos verschwindet, bricht für die damals junge Jo die Welt zusammen.
30 Jahre später kehrt Jo zurück nach England zu ihrer Mutter. Leider kann sie immer noch nicht behaupten, dass die Beziehung zu ihrer Mutter gut und vertraulich ist. Eines Tages taucht eine ältere Dame auf, die sich als Hannah, Jo’s alte Nanny vorstellt. Doch Jo’s Mutter (Virginia) glaubt der Frau nicht. Denn Virginia ist sich sicher, dass Hannah vor 30 Jahren ums Leben gekommen ist. Wem soll Jo glauben? Ist das wirklich Hannah oder doch nur eine Schwindlerin? Und wenn Hannah wirklich tot ist, woher weiß diese Frau alles über die Protagonistin? Will überhaupt Jo die Wahrheit erfahren? Denn manchmal lebt es sich leichter mit einer Lüge als mit der bitteren Wahrheit.
Ein sehr interessanter Klappentext hat mich dazu verleitet, dieses Buch zu lesen. Und ich wurde in keiner Weise enttäuscht. Das Buch hat mich von der ersten Seite an, an die Hand genommen und durch eine sehr fesselnde und interessante Story bis an ein grandioses und außergewöhnliches Ende geführt. Die Handlung wird aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert. Zum einen aus Jo’s und Virginias Sichtweise. Zum anderen aus der Perspektive des Detektives, der parallel zur hauptsächlichen Handlung den Fall um das Verschwinden der Nanny wiederaufnimmt. Dazu kommen spannende Rückblicke über das Leben der Nanny namens Hannah. Je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto spannender wird es. Nach und nach erfährt man immer mehr über die einzelnen Charaktere sowie die Vergangenheit, bevor die Nanny verschwunden ist. Schlag auf Schlag kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht, die die Protagonistin an jeglicher Wahrheit zweifeln lassen. Wem kann sie noch glauben? Ihre Tochter Ruby erschwert den ganzen Kampf um die Wahrheit zugleich auch. Und so konnte ich sagen, dass ich keiner Figur in irgendeiner Weise getraut habe und somit auch keine Bindung aufbauen konnte. Vielleicht war es das Ziel der Autorin, dass man keinem im Buch trauen sollte… Dies hat mir sehr gut gefallen.
Für mich ist „Die Nanny“ ein toller Familienroman mit vielen Intrigen, der viele Thrillerelemente beinhaltet. Der Schauplatz und die Atmosphäre sind im Roman toll beschrieben worden. Blutig wird es auf jeden Fall nicht, aber spannend umso mehr. Ein tolles Lesevergnügen!

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