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Veröffentlicht am 25.04.2020

Traurige Menschheit

Das Erbe
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INHALT
Mona glaubt immer an das Gute im Menschen und versucht jedem zu helfen. In ihrem Umfeld wird sie dadurch als ''Gutmensch'' betitelt, negativ gemeint. Doch Mona imponiert damit ihre Tante Klara welche ...

INHALT
Mona glaubt immer an das Gute im Menschen und versucht jedem zu helfen. In ihrem Umfeld wird sie dadurch als ''Gutmensch'' betitelt, negativ gemeint. Doch Mona imponiert damit ihre Tante Klara welche sie kaum kennt. Unerwartet erbt Mona das Haus von Klara, doch sie weiß nicht warum gerade sie. Einzig der Satz ''Mona wird das Richtige tun'' erklärt Klaras letzten Willen. Doch was meint Klara damit? Als Mona raus findet dass das Haus einmal einen jüdischen Besitzer hatte beginnt sie zu befürchten das ihr Erbe infolge der Arisierung in ihre Familie gelangte. War dem wirklich so? Klebte an diesem Haus Blut? Bei den Nachforschungen entdeckt Mona eine traurige und schockierende Geschichte...

MEINE MEINUNG
Ich war sehr skeptisch ob ich dieses Buch wirklich lesen soll. Der erste Roman der Autorin war unfassbar spannend und interessant geschrieben, eine Geschichte die mich bis heute begleitet. Ihr zweiter Roman war für mich allerdings widerrum ein Flop. Wie würde es mit diesem Buch also werden?

Schon die ersten Seiten hatten mich so in ihren Bann gezogen, das ich mir sicher war, dass ich hier wieder ein Meisterwerk in den Händen hielt. Genau wie im ersten Band zerriss mich die Spannung förmlich die auf knappen 500 Seiten einfach nicht abnahm. Es gab so viele Wendungen, so viele Überraschungen, das man einfach nie wusste was als nächstes geschehen würde und das Buch nicht aus den Händen geben konnte.

Da es ja mein drittes Buch der Autorin war wusste ich das jede der drei Hauptcharaktere irgendetwas gemeinsam hatten und irgendetwas sie verband, egal in welcher Zeitebene man sich befand, egal für wie unmöglich man dies hielt. Nach und nach wird eine Geschichte erzählt die sich sehr langsam entfaltet und der Leser bekommt immer wieder ein Puzzle Teil zugespielt. Und wenn man glaubte das Motiv zusammen gestellt zu haben, passierte wieder etwas was das Bild zerstörte.

Die Handlung an sich ist eine sehr starke Geschichte voller Emotionen. Immer wieder treffen mich die traurigen Erlebnisse von Figuren die durch die Nazis und dem Krieg leiden musste. Auch wenn sie meistens nur erfunden wurden, weiß man doch das es so viele Schicksale gibt die TATSÄCHLICH gelitten haben. Die wirklich unausprechliches durchgemacht haben und dieses Leid trifft mich immer wieder. Und dennoch lese ich diese Geschichten so gerne, den sie treffen einen mitten ins Herz und ermahnen uns immer wieder gut zu sein. Mensch zu sein. Mitgefühl zu haben und immer daran zu denken das wir im Innern ALLE gleich sind.
Die Hintergründe zu der Handlung ist sehr gut recherchiert und fließt Mühelos in das Buch ein.

Im Buch geht es um 3 Frauen die unterschiedlicher nicht sein können: Klara wächst mitten im Naziregime auf. Ihre beste Freundin Mirjam ist Jüdin und ihrer Familie gehört das Haus. Als die Juden sich immer mehr Rassengesetze unterwerfen müssen, beschließt Mirjams Familie zu flüchten und verkauft das Haus an Klaras Vater. Mirjam und Klara bleiben in Kontakt und schreiben sich zahlreiche Briefe. Keiner der beiden ahnt das diese Briefe einmal das Leben von Mona um 180 Grad drehen werden.

Mona glaubt immer an das Gute im Menschen und hat einen sehr ausgeprägten moralischen Kompass. Stets versucht sie das richtige zu tun. Als Mona merkt das etwas mit dem Haus nicht stimmt das sie von Klara geerbt hat, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und findet dabei die Briefe von Mirjam. Der Inhalt lässt nichts gutes vermuten und plötzlich stößt Mona auf ein ungeheuerliches Verbrechen.

Sabine fühlt sich vom Leben betrogen. Als Hartz 4 Empfängerin muss sie auf so manch Annehmlichkeit verzichten und versteht nicht warum sie so ein Schicksal hat. Voller Neid blickt sie auf ihre reicheren Mitmenschen und neidet deren Besitz. Doch eines Tages entdeckt sie die alten Tagebücher ihrer Oma und lüftet ein riesen Geheimnis: Sabines Vater ist gar nicht der leibliche Sohn ihrer Oma. Sabine stellt Nachforschungen an um herrauszufinden wo ihre Wurzeln liegen, denn eventuell stammt sie ja von einer gut betuchten Familie ab.

FAZIT
Dieses Buch ist sowohl Sprach- als auch Bildgewaltig und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen, ich wollte unbedingt wissen was passiert ist. Für mich steht dieses Buch auf gleicher Ebene wie schon der erste Sandberg Roman und ich hoffe das ihr viertes Buch sich dazu gesellen wird.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Einmal Mitchell Moore bitte

Sinking Ships
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INHALT
Carla Santos ist eine starke, unabhängige Frau mit mehr Geheimnissen als sie selber zählen kann. Doch die Tasache das sie Mitchell Moore nicht ausstehen kann ist keines davon. Ausgerechnet dieser ...

INHALT
Carla Santos ist eine starke, unabhängige Frau mit mehr Geheimnissen als sie selber zählen kann. Doch die Tasache das sie Mitchell Moore nicht ausstehen kann ist keines davon. Ausgerechnet dieser hat sich aber unsterblich in Carla verliebt und tut alles um ihr Herz für ihn zu erweichen. Durch Zufall, oder Glück, erfährt Mitchell von Carlas Geheimnissen und bietet ihr an ihr zu helfen, mit dem Hintergrund sie für sich zu gewinnen. Doch das wird für Mitchell noch zur Herrausforderung, denn Carla hat Mauern um sich errichtet die höher sind als die Chinesische Mauer lang.

MEINE MEINUNG
Dies ist der zweite Band aus der Fletcher University Reihe und ich finde das man deutlich erkennt das die Autorin sich und ihren Schreibstil besser gefunden hat. Der Schreibstil war deutlich flüssiger als noch bei Burning Bridges und der Aufbau viel homogener. Lediglich immer wieder kehrende Ausdrücke haben mich etwas gestört, so zb die ewig langen Beine oder Haare.

Carla und Mitchell haben mir als Protagonisten besser gefallen gehabt, beiden waren sehr gut beschrieben worden und das Spiel zwischen den beiden war sehr spannend. Das Knistern das sich immer mehr entwickelte, war deutlich spührbar.

Carla gefällt mir als starke, unabhängige Frau, die alles dafür tut das es ihrer Familie gut geht. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und nachvollziehen warum sie solche Mauern um sich herum aufgebaut hat. Mir gefiel auch das man ihre weiche Seite im Umgang mit ihren Brüdern sieht. Das Carla große Angst vor Wasser hat ist natürlich der Grund für dieses Buch. Ich fand ihre Angst und die Panikattacken gut beschrieben. Der Umgang mit Mitchell ist Zuckersüß. Man bekommt gut mit wie sich aus ihrer Verachtung langsam eine Freundschaft und dann Liebe entwickelt. Dieser Wachstum ist super interessant und macht viel an der Spannung aus.

Mitchell ist der Liebling aller, ein totaler Sunny boy, der wahrscheinlich noch nie im Leben irgendwelche Probleme hatte. Doch das dies genau nicht zutrifft, macht auch seinen Charakter sehr spannend. Mitzubekommen wie es hinter seiner Fassade aussieht und wie er damit klar kommt. Hier sieht man das er Carla gar nicht so unähnlich ist und mit Problemen ganz anders umgeht als sie. Als Leser hat man hier einen sehr deutlichen Vergleich. Wirklich toll ist es wie Mitchell nicht aufgibt und an seiner Liebe für Carla festhält. Er tut alles dafür sie für sich zu gewinnen und bleibt sich selbst aber immer treu.

Mir hat die Abwechslungsreiche Handlung sehr gut gefallen. Es ist immer wieder etwas passiert, es gab immer wieder Wendungen. Und diese erotische Spannung zwischen den beiden Protagonisten ist der Autorin sehr gut gelungen. Man fiebert wirklich mit und auch in diesem Roman gibt es eine wirklich tolle Liebesszene. Das hat Tami Fischer echt drauf. Stilvoll und doch heiß.

Ein bisschen zu viel waren mir die immer wiederkehrenden Sprichwörter - ich weiß das es eine Eigenart von Carla ist diese immer wieder falsch zu sagen, aber es war mir trotzdem zu viel und dadurch etwas nervend. Ich kenne niemanden der so oft irgendwelche Sprichwörter bringt.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat sind die Andeutungen zu Band 1. Man kann dieses Buch zwar auch lesen ohne Burning Bridges zu kennen, doch die Anspielungen waren ein wahres I-Tüpfelchen. Sogar manche Andeutungen aus Band 1 finden hier eine Antwort, so zb warum Carla sich plötzlich von ihren Freundinnen damals abgewendet haben. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten beiden Bänder, um herrauszufinden wie die Geschichten weiter gehen und was wir über alle anderen Charaktere noch erfahren.

FAZIT
Ein wirklich stilvolles Young Adult Buch, das mit guter Handlung und starken Charakteren brilliert. Eine Herzerwärmende Liebesgeschichte die zum Träumen einlädt, sowie die Welt ein wenig vergessen lässt. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Wie eine Art drei Leben änderte

Die Letzten ihrer Art
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INHALT
Russland 1881: Michail kann es nicht fassen als man ihm ein Fell des sagenumwobenen Thaki Pferd aus der Mongolei schickt. Er wagt es nicht zu hoffen das es tatsächlich noch lebende Urpferde gibt ...

INHALT
Russland 1881: Michail kann es nicht fassen als man ihm ein Fell des sagenumwobenen Thaki Pferd aus der Mongolei schickt. Er wagt es nicht zu hoffen das es tatsächlich noch lebende Urpferde gibt und setzt alles daran zwei Pferde für seinen Zoo zu fangen. Dabei soll ihn der Tierfänger und Expeditionserfahrene Wilhelm Wolff helfen. Doch er ahnt nicht was für Abenteuer auf ihn zu kommen und wie sehr ihn diese Reise verändern wird.

Mongolei 1992: Die deutsche Tierärztin Karin hat nur ein Ziel in ihrem Leben und diesem ist sie ganz nahe: sie möchte die einst freien Thakis wieder in die Wildniss entlassen. Doch dieses Unterfangen ist alles andere als leicht und Karin muss viele Schicksalsschläge für diesen Traum erleiden. Wird sie es dennoch schaffen?

Norwegen 2064: Die Zivilisation wie wir sie kennen gibt es nicht mehr, die Natur hat alles zerstört. In einem fast verlassenem Dorf lebt Eva mit ihrer Tochter ganz allein auf einem Bauernhof. Sie trotzt allen Widerständen, denn als Heimatlose Wanderin will sie nicht enden. Ihr ganzer stolz sind ihre zwei Thakis, sozusagen ein Familienerbstück. Doch macht der stolz Eva blind für die Gefahren?

MEINE MEINUNG
Die Geschichte der Bienen ist unangefochten mein Lieblingsbuch und auch Die Geschichte des Wassers hat mich sehr berührt. Umso aufgeregter war ich als es hieß das endlich der dritte Teil des Klimaquartetts von Maja Lunde erscheint. Als erstes viel mir auf das Titel und Cover gar nicht zu den anderen beiden Büchern passte. Das fand ich sehr schade, liegt es doch dem deutschen Verlag vor diese anzupassen. Für mich hätte nichts gegen ein Titel wie 'Die Geschichte der letzten Art' als Beispiel gesprochen.

Dennoch behält Lunde den erfolgsversprächenden Inhaltsaufbau bei: drei Geschichten werden über verschiedene Jahrzehnte erzählt. Doch so ganz konnte ihr es nicht gelingen, hier hat die Autorin vielleicht doch zu krampfhaft versucht an alten Erfolgen anzuknüpfen.
Generell ist der Schreibstil wie gewohnt: sehr einfach und direkt, mit der Gabe die gewünschten Bilder klar und deutlich dem Leser zu beschreiben. Egal ob das nasskalte Norwegen und die trockene Steppe der Mongolei: als Leser fühlt man sich direkt in die Welt transportiert.
Wirklich gelungen fand ich drei Szenen: die Paarung zweier Pferde, das schlachten einer Ziege und die Geburt eines Babys. Alle drei Szenen sind faszinierend genau beschrieben worden, sodass man ein klares Bild vor Augen hatte. Natürlich nichts für schwache Nerven, aber es ist diese Ehrlichkeit der Worte die mich berührt, gefesselt und fasziniert haben.
Für meinen Geschmack sind die Kapitel etwas lang, aber das ist einfach nur meine Meinung: ich bin eher ein Fan kürzerer Abschnitte.

Der Inhalt ist teilweise wirklich sehr interessant und auch spannend, aber oft hatte ich das Gefühl das die Handlungen sich im Kreis drehen würde und die Geschichte nicht voran kommt. Bei 631 Seiten keine so gute Sache.

Eva ist eine sehr starke Frau, die sich nicht von ihren Gefühlen leiten lässt. Sie tut was getan werden muss und lässt sich von ihrer Sichtweise nicht abbringen. Sie ist unglaublich stolz auf die zwei Thakis die seit Generationen in ihrer Familie sind. Doch es ist dieser Stolz der sie oft blind für die Bedürfnisse ihrer Tochter Isa machen, auch wen sie glaubt zu wissen was Isa brauche. Als eines Tages eine fremde Frau bei ihnen auftaucht ändert sich das Leben auf den Hof. Louise bringt endlich Leben in die festgefahrene und in der Vergangenheit feststeckende Eva. Die Geschichte von Louise erinnert sehr an die Geschehnisse aus Band 2.
Im großen und ganzen hatte ich das Gefühl das Evas Geschichte als Lückenbüßer herhalten musste um den oben genannten dreier Aufbau beizubehalten. Wirklich Wert gibt sie der Geschichte der Thakis nicht.

Karin ist eine sehr Gefühlskalte Frau die nur Augen und Ohren für ihre Pferde hat. Ihr Sohn Mathias ist für sie nur ein bedauerlicher Unfall und ein lästiger Anhängsel. Sie ist sehr beherscht und lässt nichts an sich ran. Ich frage mich ob es aus den Geschehnissen des Krieges den Karin miterlebte hängt. Am Anfang störte mich diese kalte Persönlichkeit, aber bei näheren Überlegungen ist sie den Menschen die ich in meinem Leben kenne die den Krieg miterlebt haben nicht unähnlich. Karin tut alles für die Thakis, würde ihr Leben für das der Pferde geben. Wahrscheinlich weil sie das Leben der Pferde, im Krieg unwillentlich über das ihrer Mutter gestellt hat. Ich vermute das sie eher aus schlechtem Gewissen so besessen von ihnen ist.

Michail hat mir als Charakter gut gefallen. Er macht eine riesen Entwicklung durch und ist das Herzstück der Geschichte. Er ist warmherzig und nett, zu gleich am Anfang aber naiv und ängstlich. Die Welt durch seine Augen zu sehen war sehr spannend. Man merkte das seine Geschichte der Pulsgeber für das Buch war.

FAZIT
Meiner Meinung nach kann das Buch nicht an den Erfolg der anderen beiden Bücher anknüpfen, aber es hat durchaus seinen Wert. Man kann es sehr gut lesen und lernt auch unglaublich viel über diese Pferde. Teilweise ist es wirklich interessant und schön zu lesen, man sollte aber mit anderen Erwartungen an dieses Buch rangehen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Enttäuscht

Die Julibraut
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INHALT
Drei Jahre ist es her das Jette ihre grroße Liebe Gorg kennen gelernt hat. Drei Jahre ist es her das sie rausgefunden hat das Gorg eigentlich Georg ist und der Mörder ihrer besten Freundin Caro. ...

INHALT
Drei Jahre ist es her das Jette ihre grroße Liebe Gorg kennen gelernt hat. Drei Jahre ist es her das sie rausgefunden hat das Gorg eigentlich Georg ist und der Mörder ihrer besten Freundin Caro. Drei Jahre ist es her das ihre große Liebe sie umbringen wollte. Doch Jette ist immer noch nicht über diesen Verrat hinweg, auch wenn sie mittlerweile Luke an ihrer Seite hat und ihre tollen Freunde. Als Jette plötzlich bedroht wird und seltsame Unfälle passieren ist sich Jette sicher: das ist Georg. Doch wie schafft er es aus dem Gefängniss heraus? Und kann der Komissar Bert Melzig helfen?

MEINE MEINUNG
Lange ist es her das wir ein Wiedersehen mit Jette Weingärtner hatten. 2015 erschien das letzte Buch aus der Erdbeerpflücker Reihe. Das neuste Band ist zugleich auch das letzte, die Geschichte um Jette und ihre Freunde findet damit ein Ende.

Dementsprechend hatte ich natürlich hohe Erwartungen. Ich habe die Reihe geliebt und jedes Buch verschlungen. Die Bücher haben mich durch meine Jugend begleitet.

Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht liegt es daran das es nun mal ein Jugendthriller ist und ich ja mittlerweile härtere Stoffe lese, aber mir hat komplett die Spannung im Buch gefehlt. Gerade die ersten 2/3 des Buches plätscherten eher so dahin, es passierte nicht viel. Zwei Unfälle passieren innerhalb der ersten paar Seiten und danach bekommt Jette noch 3 ominöse Botschaften. Wirklich viel mehr passiert nicht. Erst auf den letzten Seiten wird es dann doch nochmal etwas aufregender, aber wirklicher Nervenkitzel kommt auch da nicht mehr auf. Das Ende ist meiner Meinung nach sehr vorhersehbar.

Jette schauen wir eher beim nachdenken und joggen zu, denn auch hier hatte ich nicht das Gefühl das mehr passiert. Ab und zu bekamen wir etwas von Mike, Ilka und Mina mit, ebenso von Imke. Merle, Luke und Bert Melzig hatten da schon etwas mehr zu tun, aber auch hier waren die Geschehnisse irgendwie lustlos erzählt.

Über Georg Taban erfahren wir schon etwas mehr. Sein Leben im Gefängniss und wie er damit klar kommt, doch auch hier gillt: kaum eine Spannung.

Richtig enttäuscht war ich dann vom Ende. Dafür das es nie wieder ein Buch mit Jette geben wird hätte ich mir einen besseren Schluss erhofft. Etwas finaleres. Ein klassisches Happy End eben und nicht ein 'wir hören mitten in der Szene auf'. Es hat für mich einfach nicht gepasst, war irgendwie seltsam und unstimmig. Wirklich extrem schade!

SPOILER Ein Beispiel was mich am Ende gestört hat: Jette bemerkt diesen einen Moment zwischen Imke und Bert. Aber darauf wird nicht eingegangen. Ich hätte aber schon noch gern gewusst was sie darüber denkt und wie es weiter geht. Ob Imke Thilo verlässt usw. SPOILER ENDE


FAZIT
Natürlich ist das Buch ein Must Read für alle Erdbeerpflücker Fans, dennoch war es für mich eine große Enttäuschung. Ich hätte mir für das letzte Buch einfach mehr erwünscht. Mehr Spannung, mehr Nervenkitzel und natürlich ein passendes, emotionales Ende. Eines das mich traurig stimmt das ich nie wieder etwas von Jette lesen werde. So hatte ich eher das Gefühl als hätte die Autorin so gar keine Lust mehr auf die Reihe gehabt und mal eben schnell etwas abschließendes geschrieben.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Leider nicht wie erwartet

Die Nickel Boys
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INHALT

Elwood ist klug, zielstrebig, freundlich und korrekt. Er gibt sich in der Schule viel Mühe und zu Hause bei seiner Großmutter hilft er wo er kann. Er hat eine gute Zukunft vor sich. So gut sie ...

INHALT

Elwood ist klug, zielstrebig, freundlich und korrekt. Er gibt sich in der Schule viel Mühe und zu Hause bei seiner Großmutter hilft er wo er kann. Er hat eine gute Zukunft vor sich. So gut sie eben zu der Zeit sein kann, denn Elwood hat die "falsche" Hautfarbe. Als Farbiger hat er kaum bis gar keine Rechte und wird wie Abschaum behandelt. Trotz allem glaubt er an eine bessere Zukunft. Doch durch einen unglücklichen Zufall wird Elwood an die Besserungsanstalt Nickel geschickt und dort tut sich ihm die Hölle auf. Kann er sein positives Gemüt behalten?


MEINE MEINUNG
Ich durfte den Autor auf der Literaturgala bei der Frankfurter Buchmesse live erleben. Er erzählte über sein Buch welches, zumindest die Schule betreffend, auf einer wahren Begebenheit ruht. Nachdem auch aus dem Buch vorgelesen wurde, wollte ich es unbedingt lesen.

Der Inhalt ist natürlich extrem harter Stoff. Rassismus, Diskriminierung, Misshandlung, Vergewaltigung. Für den Autor kann es nicht leicht gewesen sein darüber zu schreiben, dennoch störte mich sein fast abgeklärter, kalter Schreibstil. Es flossen keine Emotionen mit in die Handlung. Vieles wurde auch nur angedeutet. Vielleicht um den Leser etwas zu schützen, doch ohne Hintergrundwissen hätte ich viele Andeutungen nicht verstanden. Teilweise wäre diese Art recht passend für einige Szenen, allerdings nicht für das ganze Buch.

Sehr oft wechselt der Autor zwischen Vergangenheit und Zukunft oder lässt Zeit verstreichen aber ohne sichtliche Kennzeichnung. Dies war für mich verstörrend, da es mich komplett rausgehauen hatte bis ich erst mal verstanden habe das es nicht nahtlos weiterging.

Irgendwie hatte ich das Gefühl das der Autor zu viel in zu wenig Seiten erzählen wollte. Nichts ging wirklich in die Tiefe.

Dennoch empfand ich das Buch als Horizont erweiternt. Ich wusste nichts von dieser grausamen Schule, aber ich finde es wichtig das sowas nie vergessen wird damit es nie wieder geschieht. Es ist grausam das all dies auf einer wahren Begebenheit basiert.

FAZIT

Ein Buch das mich sehr interessiert hat, aber bei dem mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen hat. Dennoch eine tief gehende Geschichte, für alke die nicht zu zart beseitet sind.

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