Drei Familien, drei Jahrhunderte und der alles entscheidende Kampf gegen das Aussterben der Arten.
Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?
Ehrlich gesagt, habe ich am Anfang nicht so richtig zum Buch gefunden. Ob es jetzt am Thema Pferd lag oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber dann gab es plötzlich und ganz unvorhergesehen endlich meine ...
Ehrlich gesagt, habe ich am Anfang nicht so richtig zum Buch gefunden. Ob es jetzt am Thema Pferd lag oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber dann gab es plötzlich und ganz unvorhergesehen endlich meine lang ersehnte Verbindung zu einem der anderen Bücher und auf einmal war das Buch zu Ende …
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
In diesem Buch gibt es wieder 3 Handlungsstränge: 1883, 1992 und 2064. Ohne zu viel verraten zu wollen hat mich die Geschichte in der Zukunft am meisten gefesselt. Die anderen zwei waren jedoch auch nicht schlecht. Alles in allem schreibt Maja Lunde von Mut, vom Sich-Durchbeißen, Verzweiflung, Liebe und Bindung.
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Ich habe mit allen Hauptpersonen absolut mitgefühlt. Es ist ein Beobachten, Bangen und Mitleben mit den Menschen und den Tieren.
"Die Geschichte der Bienen" fand ich gut, "Die Geschichte des Wassers" noch viel besser. Mit "Die Letzten ihrer Art" hat Maja Lunde einen weiteren Klima-Roman geschaffen, der mich ausgesprochen begeistern ...
"Die Geschichte der Bienen" fand ich gut, "Die Geschichte des Wassers" noch viel besser. Mit "Die Letzten ihrer Art" hat Maja Lunde einen weiteren Klima-Roman geschaffen, der mich ausgesprochen begeistern konnte.
In diesem Buch gibt es wieder drei Zeitstränge: 1881, 1992 und 2064. Diesmal dreht es sich um eine Tierart, die man verzweifelt versucht, am Leben zu erhalten: um Wildpferde. Da Pferde nicht zu meinen Lieblingstieren zählen, habe ich mir anfangs noch gedacht: "Oh, nein! Es geht um Pferde ..." Wider Erwarten hat mich die Geschichte aber dennoch sehr mitgenommen und ich habe durchaus interessiert alles über diese Tiere gelesen. In Lundes bisherigen Büchern geht es vor allem darum, wie die Menschen in gewissen Zukunftsszenarien versuchen am Leben zu bleiben. In "Die Letzten ihrer Art" versucht man nun aber, neben dem Menschen, auch eine andere Spezies überleben zu lassen. Nun fragt man sich wahrscheinlich: Warum gerade Pferde? Gibt es nicht unzählige andere Arten, die ebenfalls am Aussterben sind und Hilfe beim Überleben benötigen würden? Warum also Pferde? Maja Lunde gibt auf diese Frage vor allem im 1992er-Strang eine einleuchtende Antwort, die mir heute noch manchmal im Kopf umgeht ...
Wie in den anderen Büchern habe ich auch hier einen Lieblingsstrang gehabt. Der Zukunftsteil hat mich hier wahrlich am meisten beschäftigt und mitgerissen, denn die dortigen Geschehnisse sind wirklich spannend und teilweise sehr nervenaufreibend. Hierbei handelt es sich um ein dramatisches Zukunftsszenario, das man einfach gebannt verfolgen muss. Man fragt sich ständig: Wie geht's da jetzt weiter? Die Kapitel sind nicht immer besonders lang, weswegen man schnell mal ein paar Kapitel mehr liest als ursprünglich geplant waren.
Immer wieder aufmerksam festgestellt habe ich, dass Lunde ähnliche Umstände in den verschiedenen Zeitsträngen eingebaut hat. Das hat die drei Geschichten zusätzlich miteinander verbunden, was mir sehr gefallen hat. Und was ich noch als sehr positiv und lesenswert angeben muss, ist Lundes feines Gespür für Zwischenmenschliches und ihre Fähigkeit, Kleinigkeiten und Details so bildhaft niederzuschreiben. Das, was sie über die Gefühlswelt, das Innenleben und das, was zwischen den Charakteren "in der Luft schwebt" schreibt, ist dermaßen eindringlich und faszinierend. Diese Geschichte geht wahrlich in die Tiefe und berührt zutiefst. Den einen Protagonisten liebt man, den anderen findet man durch und durch unsympathisch, und trotzdem möchte man am liebsten nie von dem Roman ablassen.
Wer die ersten beiden Klima-Romane von Lunde gemocht hat, wird auch von "Die Letzten ihrer Art" begeistert sein. Die aufwühlenden Geschehnisse, Lundes geschickt feinfühlige Erzählkunst und nicht zuletzt das nicht weit hergeholte Klimaszenario aus 2064, das uns alle in unserer Zukunft so oder so ähnlich betreffen könnte, machen diesen Roman zu einem aufregenden Leseerlebnis, das man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt.
Dies ist mein drittes Buch von Maja Lunde. Nachdem mich ihr letztes Buch " Die Geschichte des Wassers" nicht so sehr gefesselt hatte wie "Die Geschichte der Bienen", hat mich "Die letzten ihrer Art" wieder ...
Dies ist mein drittes Buch von Maja Lunde. Nachdem mich ihr letztes Buch " Die Geschichte des Wassers" nicht so sehr gefesselt hatte wie "Die Geschichte der Bienen", hat mich "Die letzten ihrer Art" wieder völlig gefesselt.
Maja Lunde verwebt auch in diesem Roman wieder drei Zeitebenen, drei verschiedene Erzählstränge, miteinander. Diesmal ist der gemeinsame Kern die Urpferde, den Takhis, einer sehr selten gewordenen Pferderasse und der Kampf gegen deren Aussterben.
1881 - in St. Petersburg lebt der Zoologe Michael. Zusammen mit dem Deutschen Wilhelm Wolff macht er sich auf in eine abenteuerliche Reise in die mongolische Steppe um Wildpferde für den Zoo in St. Petersburg und anderen Zoos zu fangen. Maja Lunde gestaltet diesen Teil als Erfahrungsbericht, den Michael erst nach der Rückkehr schreibt. Im Vordergrund stehen aber auch seine persönlichen Verhältnisse, seine Gedanken, aber vor allem auch seine Gefühle. Gefühle, die er eigentlich nicht haben dürfte.....
1992: die deutsche Tierärztin reist mit ihrem erwachsenen Sohn Mathias in die Mongolei um Wildpferde wieder auszuwildern. Inzwischen gibt es keine freilebenden Wildpferde mehr, nur durch die Zoobestände konnte die Art gerettet werden. Nun will Karin sie wieder in ihrer ursprünglichen Heimat ansiedeln. Auch hier erfährt der Leser nach und nach, warum Karin so ist wie sie ist. Warum die Beziehung zu ihrem Sohn so schwierig ist, warum ihr die Pferde so wichtig sind.
2064. Eva und ihre 14jährige Tochter Isa leben alleine auf ihrem Hof. Einst war der Hof ein großes Tiergehege für aussterbende Rassen, inzwischen leben aber nur noch eine Handvoll Nutztiere auf dem Hof und zwei Takhis. Die Umgebung ist wie ausgestorben, die meisten Menschen sind auf der Flucht. Doch dann taucht plötzlich mit Luise eine fremde Frau bei ihnen auf..
Maja Lunde knüpft mit Luise auch an ihr vorheriges Buch wieder an, denn Luise spielt auch in diesem Roman eine Rolle, ihre Geschichte geht hiermit weiter. Dennoch kann man das Buch auch ohne jegliche Vorkennntnisse lesen, denn es ist eine eigenständige Handlung.
MIch hat sie mit der Geschichte der Wildpferde gefesselt, jeder der Erzählstränge war sehr informativ und geschickt erzählt. Ich habe von diesen Urpferden bisher noch nichts gehört gehabt, habe mich aber ein bisschen informiert während des Lesens und die wahren Begebenheiten nachrecherchiert. Auch wenn Lundes Figuren fiktiv und die Handlungen erfunden sind, hat sie doch einiges in Bezug der Wildpferde, wie z.B ihre Auswilderung , auf wahre Begebenheiten begründet.
Durch die immer wieder wechselnden Zeiten und Erzählstränge blieb ich gefesselt. Nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild und je weiter ich gelesen hatte, desto weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen. Die Autorin hat es geschafft, dass mir ihre Figuren ans Herz gewachsen sind und ich mitfühlen und mit ihren Augen sehen konnte. Michael, Karin oder Eva, sie alle sind verbunden durch ihre Liebe zu den Takhis, sie sind Kämpferfiguren, die jeder mit anderen Problemen zu kämpfen hatten. Lunde hat es geschafft, dass ich diesmal wirklich jeden Erzählstrang als sehr spannend und fesselnd empfunden habe.
"Die Letzten ihrer Art" ist ein Roman von Maja Lunde und der dritte Band der Klima-Reihe. Erschienen ist das Buch 2019 im btb-Verlag.
Przewalski Pferde stehen im Mittelpunkt dieses aktuellen Romans von ...
"Die Letzten ihrer Art" ist ein Roman von Maja Lunde und der dritte Band der Klima-Reihe. Erschienen ist das Buch 2019 im btb-Verlag.
Przewalski Pferde stehen im Mittelpunkt dieses aktuellen Romans von Lunde. Erzählt wird in drei verschiedenen Handlungssträngen zu unterschiedlichen Zeiten. Wichtig ist, dass der Roman unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann. Die großen Aufgaben und Herausforderungen der handelnden Figuren werden zu jeder Zeit deutlich und werden sehr authentisch und nah geschildert. Gesellschaftliche Aspekte bindet Lunde geschickt in die Geschichten ein, sodass man gut unterhalten wird.
Gibt es in der Mongolei noch echte Wildpferde? Im Jahr 1881 ist der Zoologe Michail in St. Petersburg davon überzeugt. Er bekommt den Schädel eines Urpferdes, welches als ausgestorben gilt. Mit Hilfe des ...
Gibt es in der Mongolei noch echte Wildpferde? Im Jahr 1881 ist der Zoologe Michail in St. Petersburg davon überzeugt. Er bekommt den Schädel eines Urpferdes, welches als ausgestorben gilt. Mit Hilfe des Abenteurers Wolff plant er eine Expedition, um diese Tiere zu finden.
Die Tierärztin Karin möchte 1992 im Naturschutzgebiet Hustai in der Mongolei Przewalski-Pferde freilassen. Seit ihrer Kindheit ist sie von diesen Tieren fasziniert. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Mathias.
Im Jahr 2064 ist der Klimakollaps eingetreten. Die Menschen verlassen ihre Heimat auf der Suche nach einem Ort, an dem sie noch leben können. In Norwegen lebt Eva mit ihrer Tochter auf einem Hof. Eva möchte diesen nicht verlassen, denn sie besitzt die beiden letzten Wildpferde und möchte sie trotz aller eigener Not retten.
„Die letzten ihrer Art“ ist auf allen drei Zeitebenen ein emotionaler Roman. Michail schreibt seine Erlebnisse auf der Suche nach den Tieren auf und „kommuniziert“ direkt mit dem Leser. Karin erzählt aus der „Ich-Perspektive“, während der Leser das Geschehen um Eva als Beobachter verfolgt.
In aller drei Leben haben die Geschehnisse um die Przewalski-Pferde, welche auch Takhis genannt werden, zu Wendungen geführt. Als Leser begleitet man die Hauptcharaktere, die durch starke Nebenfiguren, gefühlvoll durch die Geschichte begleitet werden. Man fiebert bei der Expedition mit und fühlt sich mit Karin und ihrer Hoffnung verbunden. Aber als Leser merkt man auch, wie es um ihren Sohn Mathias wirklich steht. Sie selbst nimmt es nicht wahr und ist ganz auf die Tiere konzentriert. Eva und die nahe Zukunft können dem Leser Angst machen. Eva ist eine tapfere Frau, die alles versucht, ihre Tocher und ihre Tiere durch eine schwere Zeit zu bringen. Insbesondere dieser Teil regt zum Nachdenken an.
Dieses Buch ist einfach wunderbar. Im Mittelpunkt stehen hier die Pferde und wie über die Jahrhunderte versucht wurde, ihre Art zu retten. Ein guter Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen und das Buch dadurch viel zu schnell ausgelesen ist. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, und es hat ein wundervolles Kopfkino ausgelöst.
„Die letzten ihrer Art“ ist der dritte Teil von Maja Lundes „Klimaquartett“. Das Buch kann unabhängig von den anderen gelesen werden, jedoch halte ich es für sinnvoll, die Bücher in der entsprechenden Reihenfolge zu lesen.
Ich danke dem Bloggerportal und dem btb Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.