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Veröffentlicht am 02.10.2019

Kaiserin der Kriminalromane

Sterbekammer
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INHALT
Der dritte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Die junge Polizistin Frida findet in einer Deichmühle den Eigentümer tot auf - ein Unfall, der alte Mann scheint die Treppe runtergefallen ...

INHALT
Der dritte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Die junge Polizistin Frida findet in einer Deichmühle den Eigentümer tot auf - ein Unfall, der alte Mann scheint die Treppe runtergefallen zu sein. Durch Zufall entdeckt Frida eine verborgene Klappe - was sich darunter befindet lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren - eine verborgene Kammer, schalgedämpft und eingerichtet wie eine Zelle. Frida und ihr Team sind sich sicher - hier wurde eine Frau gegen ihren Willen festgehalten. Doch wo ist sie jetzt? Können Frida und Bjarne sie noch lebend befreien?

MEINE MEINUNG
Das ich ein sehr großer Fan der Bücher von Romy Fölck bin ist wohl kein Geheimnis. Deswegen war ich mir eigentlich schon ziemlich sicher das mir das dritte Buch der Autorin gut gefallen wird. Aber wieder mal hat mich die liebe Romy mit ihrer Geschichte aus den Socken gehauen. Ich dachte mir die ganze Zeit nur wow, wow, wow. Aber mal Schritt für Schritt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig geschrieben. Nichts kommt ins stocken, nichts fährt fest. Und dennoch geht eine unglaubliche Intensität daraus hervor die einen regelrecht in die Geschichte hineinsaugt und die Augen fest an die Seiten klebt. Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch und wir stetig über den Verlauf des Falles gesteigert. Mitunter auch weil nach gefühlt jedem Kapitelende irgendwo ein Cliffhänger ist, zudem kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen und das Ende ist sowieso unvorhersehbar. Selbst wenn man eine Theorie hat kann man sich nie sicher sein ob diese nun tatsächlich stimmt - Romy ist eine whare Künstlerin in Sachen verwirrung stiften.

Durch die wirklich symphatischen Protagonisten Frida und Bjarne ist man die ganze Zeit unglaublich involviert im Fall, fiebert und zittert mit. Mit den beiden geht mna durch dick und dünn, weint, lacht und rätselt mit. Wirklich schön und herrausragend ist hier die Balance zwischen dem aktuellem Fall und dem Privatleben der Ermittler. Durch das einspielen des normalen Lebens von Frida und Bjarne kann man eine viel bessere Verbindung zu den beiden aufbauen und es macht es umso spannender wenn es wieder ''an die Arbeit'' geht. Dabei sind die Zwischenszenen aber nicht zu dominant und lenken von der eigentlichen Handlung nicht ab - sie machen diese nur umso reicher. Es kommt einfach realer rüber. Es sind zwei normale Polizisten, mit ganz normalen Leben. Auch hier fiebert man gerne mit und freut sich sehr wenn Frida und Bjarne etwas Glück erfahren.

Das Buch bleibt spannend bis zur letzten Seite, denn erst ganz zum Schluss kann der Fall wirklich aufgeklärt werden. Spannung und Nervenkitzel pur. Dabei wird alles wirklich gut und logisch aufgeklärt. Ein paar Fragen bleiben den Lesern unbeantwortet - dies aber mit der Absicht für eigenen Spielraum der Fantasie. Die Autorin füttert ihre Leser gerne mit Informationen die man selber für sich beantworten kann und auch soll. Dieses Phänomen gibt es auch in ihren anderen beiden Büchern. Eine kleine Anspielung hier und da die man sich als Leser selber weiter entwickelt. Eine kleine Neigung die mich persönlich rasend macht - ich spinne es natürlich weiter, aber der kleine Monk in mir würde zu gern wissen wie es im Kopf der Schöpferin abgelaufen ist.


FAZIT
Ich kann die Bücher, und darunter natürlich auch dieses aktuelle, nur jedem Krimi Fan (und solche die es noch werden wollen) ans Herz legen. Romy Fölck ist eine zauberhafte Autorin und verdient es das ihre Bücher in jedem Wohnzimmer stehen. Leser der ersten beiden Bücher werden definitiv nicht enttäuscht werden. Und zu guter Letzt bleibt mir nur zu sagen: DER VIERTE FALL SO SCHNELL WIE NUR MÖGLICH BITTE!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.09.2019

Horizont wurde erweitert

Schwimmen Tote immer oben?
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INHALT
Michael Tsokos ist nicht nur ein bekannter Deutscher Thrillerautor, sondern auch der bekannteste Rechtsmediziner Deutschlands. In diesem Buch klärt er über viele Mythen auf die sich um seinen Hauptberuf ...

INHALT
Michael Tsokos ist nicht nur ein bekannter Deutscher Thrillerautor, sondern auch der bekannteste Rechtsmediziner Deutschlands. In diesem Buch klärt er über viele Mythen auf die sich um seinen Hauptberuf drehen.

MEINE MEINUNG
Ich muss gestehen das ich von diesem Autoren leider noch gar nichts gelesen habe. Mir ist sein Name tatsächlich nur durch Sebastian Fitzek bekannt der ein sehr guter Freund ist. In einem Newsletter des Droemer Knaur Verlages wurde ich nun auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Vor diesem Beruf habe ich den größten Respekt. Ich habe noch nie eine Leiche gesehen, werde es hoffentlich auch nie und kann mir somit nicht vorstellen wie es ist tagtäglichen damit zu tun zu haben. Somit ist es auch klar das ich keine Ahnung über dieses Berufsfeld habe. Mein einziger Kontakt mit Rechtsmedizinern und Leichen erfahre ich durch Bücher und Filme. Aber das dort nicht alles Gold ist was glänzt, das macht Tsokos in diesem Buch ganz klar.

30 Irrtümer werden in diesem Buch besprochen. Wie es dargestellt wird, was daran falsch ist und wie es richtig - wenn überhaupt - gemacht wird. Dabei benutzt Tsokos kein Fachjargon das für einen Laien unverständlich ist. Er schreibt klar und einfach. Und schreitet er doch mal aus, so erklärt es auch ganz schnell wieder auf ''Deutsch''.

Die Erklärungen sind auch keines Falls trocken, zum Teil sind sie auch sehr amüsant geschrieben. Es gibt unglaublich viele Beispiele, zumeist aus deutschen Krimis, wie es zu so einem Irrtum kam.

Ich fand diesen Ausflug in die Rechtsmedizin wirklich interessant und auch sehr lehrreich. Wirklich toll fand ich auch die vielen Zeichnungen im Buch, die das ganze Thema etwas aufgelockert haben.

Michael Tsokos betont auch immer wieder das man sich deshalb nicht den Spaß von Filmen und Büchern nehmen soll. Es ist halt ein Unterschied ob Realität oder Fiktion, aber genau deshalb lieben wir ja dieses Reich der Fantasie.

Ich habe mich auf jedenfall sehr unterhalten gefühlt und komme mir jetzt etwas gebildeter vor als vorher. Vielleicht kann ich ja mal irgendwann ein schlaues Gespräch irgendwo führen.

FAZIT
Ein tolles Buch für jeden der etwas Interesse an der Rechtsmedizin hat oder sich weiterbilden/ den Horizont erweitern möchte.
Sollte zum Standardwerk für Krimi/Thriller Autoren und Regisseure werden - denn auch in der Realität findet man große Inspiration!

Veröffentlicht am 30.08.2019

Heiße Luft

Washington Black
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INHALT
Washington Black wird als Sklave auf einer Zuckerplantage auf Barbados geboren. Tag ein und Tag aus muss er auf dieser arbeiten. Sein Alltag besteht aus Arbeit, schweiß und viel Leid. Misshandlungen ...

INHALT
Washington Black wird als Sklave auf einer Zuckerplantage auf Barbados geboren. Tag ein und Tag aus muss er auf dieser arbeiten. Sein Alltag besteht aus Arbeit, schweiß und viel Leid. Misshandlungen und Hinrichtungen sieht er jeden Tag. Sein einziger Trost ist die Fürsorge einer anderen Sklavin: Big Kit. Sie ist soetwas wie eine Mutter für ihn. Als der Plantagen Besitzer stirbt geht die Zuckerfarm an seinen Neffen weiter - ein noch grausamer Mann, der Sklaven für minderwertiger als Insekten hält. Mit ihm zieht auch sein Bruder Christopher, genannt Titch, auf die Plantage. Er ist das genaue Gegenteil seines Bruders. Er ist ein Mann der Wissenschaft und arbeitet heimlich gegen das System der Sklaverei. Für seine neueste Erfindung sucht Titch noch einen Helfer und dabei fällt seine Wahl auf den jungen Washington, dessen Leben fortan nicht mehr dasselbe sein wird. Titch erzieht Wash zu einem kleinen Wissenschaftler, bringt ihm das schreiben, lesen und zeichnen bei. Nach einigen dramatischen Ereignissen fliehen die beiden von der Zuckerrohrplantage. Damit wird Washington zum Ziel des hasses von Titch's Bruder. Dieser fühlt sich zu tiefst gedemütigt und ordnet an das man ihm Washington zurück bringt - tot oder lebendig.


MEINE MEINUNG
Mich hat das Cover und der Titel extrem neugierig auf die Geschichte gemacht. Auch der Klappentext klang sehr spannend - wie eine Mischung zwischen 'In 80 Tagen um die Welt' und 'Der Butler' - letzteres handelt ja auch um die wahre Geschichte eines Sklaven einer Baumwollplantage. Ich war echt gespannt welche Abenteuer mich erwarten würde und war auch gleichzeitig auf bedrückende, traurige Eindrücke der Sklaverei vorbereitet.



Leider wurde ich sehr enttäuscht. Die Handlung entwickelt sich nur sehr sehr langsam. Alles wird ganz genau beschrieben, jedes Wort aufs Papier verbannt. Das Buch hat mit seinen 509 Seiten nur eine Zeitspanne von 5 Jahren. Der Schreibstil ist teilweise sehr langwierig, es kommt überhaupt keine Spannung auf. Egal welche Ereignisse sich entwickeln, egal wie dramatisch sie eigentlich sein müssten - man hat nicht das Bedürfniss weiter zu lesen. Einen durchgehenden oder steigenden Spannungsbogen sucht man im Buch vergeblich. Es plätschert alles mehr oder weniger vor sich hin.



Zu den Charakteren konnte ich keine Symphatie aufbauen. Titch war für mich ein etwas verwirrter aber sonst recht emotionsloser Wissenschaftler, der sein Leben einfach so dahin lebt. Ich habe keine Lebensmotivation gespürt, keine Emotionen. Ich konnte oft nicht nachvollziehen warum er etwas tut und etwas nicht tut. Es fehlten mir die Beweggründe.



Ebenso Washington Black - es gab für mich keine Entwicklung bei ihm. Er wächst als Sklave auf und bekommt die Freiheit geschenkt. Aber er macht nichts draus. Man merkt in seinem späteren Leben nicht das er auf so gut wie alles verzichten musste. Es müssen Dinge gegeben haben die er nicht kannte, die er noch nie getan hat. Das alles hätte unglaublich viele Emotionen auslösen müssen, aber für mich blieb Washington Black immer sehr passiv, sehr grau.



Auch die Handlung ist ganz anders als erwartet. Der Wolkenkutter wird am Anfang zusammengebaut und Titch und Wash fliehen mit ihm. Das war es dann aber auch schon. Mehr Erwähnung bekommt er nicht. Dem Klappentext und Cover nach zu urteilen, hätte ich erwartet das es im ganzen Buch mit dem Kutter weitergeht. Generell wird vieles aufgegriffen und irgendwann dann nicht mehr erwähnt. Viele Worte werden verwendet um zu zeigen wie Washington malt, das er ein Talent dafür hat. Und irgendwann kommt es einfach nicht mehr vor. Unvollständig endet das Buch auch. Für mich gefühlt mitten in der Geschichte. Kurz zuvor erfahren wir noch das Wash etwas bestimmtes ändern will und auf einmal ist die Geschichte aus. Als ob die Zeit nicht mehr gereicht hätte ein zufriedenes oder auch nur halbwegs logisches offenes Ende zu schreiben.



Das Buch soll das bestreben nach der Suche nach Freiheit und was sie bedeutet aufgreifen. Davon habe ich nichts bemerkt. Ich habe über einen jungen gelesen der vollkommen auf den Mann fixiert ist der ihm die Freiheit mehr oder minder freiwillig geschenkt hat. Er macht nicht wirklich etwas aus diesem Leben. Er ist nur auf Titch fixiert. Was er macht, was ihn glücklich machen würde, wo er ist. Die versprochene Weltreise ist eher eine Flucht vor der Plantage und später eine Suche nach Titch. Sie hat nichts damit zu tun das ein Sklavenjunge die Freiheit und die Welt entdeckt.



Generell wird die Thematik Sklavenhandel sehr wenig aufgegriffen. Wir befinden uns zwar zu Anfang auf der Plantage und hier und da wird eine gräuel Tat beschrieben, aber ein richtiges hineinfühlen ist es nicht. Es gibt keinen bemerkbaren Unterschied zwischen der Zeit als Sklave und der eines entlaufenden Sklaven. Die Veränderung des Sklavenhandelendes die im Buch kurz erwähnt wird, bekommen wir nicht wirklich zu spüren.


FAZIT
Vielleicht bin ich eher der Typ Buchleser der gerne Pageturner hat. Pures Adrenalin, Geheimnisse, Intrigen. Vielleicht fehlt es mir deshalb an Spannung in diesem Buch. Trotzdem empfand ich das Buch als sehr langwierig und auch langweilig. Ich habe sehr lange zum durchlesen gebraucht und musste mir sehr oft dazu zwingen es weiter zu lesen. Die Geschichte hat mich nicht bereichert, hinterlässt keine Anregung zum Nachdenken. Für mich leider ein Flop den ich nicht weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Fast perfekte Spannung

Das Dornental
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INHALT
Die Journalistin Abby bekommt den Auftrag ein Interview mit dem kürzlich ins Dorf zugezogenen Schriftsteller Tom Gabriel zu führen. Dieser ist für seine Abneigung gegen die Presse bekannt, aber ...

INHALT
Die Journalistin Abby bekommt den Auftrag ein Interview mit dem kürzlich ins Dorf zugezogenen Schriftsteller Tom Gabriel zu führen. Dieser ist für seine Abneigung gegen die Presse bekannt, aber durch eine Reihe kurioser Zufälle schafft es Abby sein Vertrauen zu gewinnen und sogar bei ihm einzuziehen. Im Haus macht Abby dann eine schreckliche Entdeckung - in einem winzigen Zimmer findet sie eine Seite aus einem Tagebuch und durch den Inhalt ist Abby klar - hier wurden zwei junge Mädchen Jahre lang festgehalten. Sie fühlt sich zurück versetzt in ihre eigene, dunkle Vergangenheit, denn auch Abby wurde als Jugendliche entführt, genau wie zahlreiche andere junge Mädchen, die es aber im Gegensatz zu ihr nicht überlebt haben. Hängen all diese Fälle zusammen? Was geschah mit den beiden Mädchen und wo ist der Rest des Tagebuchs? Abby möchte endlich die Wahrheit herrausfinden und dabei stellt sich eine Frage in den Vordergrund: lebt der Entführer etwa noch?


MEINE MEINUNG
Dies ist mein zweiter Roman von Anna Romer. Der Roman 'Am Dunklen Fluß' konnte mich damals nicht durchgehend begeistern, deshalb war ich schon sehr gespannt wie mir ihr neues Werk gefallen wird. Eines schon vorweg: am Anfang hatte ich das Gefühl das es zu meinem Jahreshighlight werden könnte.



Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Abby erzählt. Ab und zu bekommen wir Einblicke in die Geschichte durch die Augen des Schriftstellers Tom Gabriel und einer älteren Bewohnerin im Dorf Lil Corbin, sowie Tagebucheinträge aus der Vergangenheit.



Ich fand die Geschichte schon ab der ersten Seite extrem spannend, die Autorin hat eine sehr starke Atmosphäre geschaffen, sehr düster und Unheil verkündent. Man wusste genau das dies kein Wohlfühl Roman ist. Die kurzen Kapitel lassen einen sehr schnell lesen, wohl auch weil man sehr oft mit einem Cliffhänger zurück gelassen wird und natürlich wissen will wie es weiter geht.



Die Geschichte entwickelt sich nur sehr langsam, das fällt aber in der ersten Hälfte nicht auf. Es ist nicht langwierig geschrieben, man bekommt immer wieder neue Informationen, immer wieder ein neues Puzzle Teil. Gegen Ende lässt diese Spannung leider nach, auch wenn die Geschichte sehr unerwartet endet. Oder auch gerade weil die Geschichte sehr unspannend endet. Ich hatte das Gefühl das die ganze Spannung schon in der ersten Hälfte verbraucht wurde. So als ob die Autorin am Ende gemerkt hätte das es ja doch ein Roman und kein Thriller werden soll. Sehr schade.



Am Ende blieben bei mir viele Fragen offen. Gerade durch das langsame Entwickeln der Geschichte gab es viele begonnene Fäden die aber irgendwie nie richtig aufgewickelt wurden. Es wurden immer Hinweise gegeben, schlußendlich aber nie richtig aufgeklärt. Vielleicht interpretiere ich auch zu viel rein, aber das hat mich zum Schluss dann doch sehr enttäuscht. Viele Handlungen konnte ich dann auch mit Rückblick nicht nachvollziehen.



SPOILER!!
Ein Beispiel hierzu wäre: ist Frankie eines der Mädchen Leichen die man gefunden aber nicht identifizieren konnte? Wie hat es die ältere und höchstwahrscheinlich gebrechliche Lil geschafft die Mädchen zu überwältigen? Warum hat Abby nicht gewusst das eine Frau sie entführt hat? Alles in ihr hat eine Erinnerung ausgelöst, warum sagten ihr ihre Instinkte nicht das es sich um eine Frau handelte? Warum weckte Lil keine Erinnerung bei ihr? Und was ich auch sehr komisch finde: wie können Abby und Tom noch auf Ravenscar wohnen wenn sie wissen das dort irgendwo Ennis begraben liegt?
SPOILER ENDE!!



Abby war für mich zwar eine sehr symphatische Protagonistin, aber dennoch nicht ganz greifbar. Ich konnte viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Warum sie so handelte oder warum sie was gerade dachte. Da hätte ich mir eine deutlichere Beschreibung gewünscht.

Tom war für mich kein gut beschriebener Charakter. Ich habe mich schwer getan ihn als jüngeren Mann vorzustellen. In meinem Kopf war er ein Älterer Griesgram, der zurückgezogen lebte und keine Hilfe von irgendwem annehmen wollte und sich auch nicht eingestehen konnte das er etwas gebrechlich ist. Das er doch recht jung war passte für mich nicht mit seinem Einsiedlerleben und tollpatschigkeit zusammen.


FAZIT
Das Buch hat mich am Anfang sehr begeistert weil es wirklich spannend geschrieben war und mich dieses Rätsel um die beiden entführten Kinder sehr beschäftigt hat. Leider lies die Spannung dann im letzten Drittel drastisch ab und endete unerwartet unspannend und zum Teil auch für mich nicht nachvollziehbar. Trotzdem ein sehr gutes Buch.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Kommt nicht an Band 1 ran

Die kleine Bäckerei in Brooklyn
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INHALT
Sophie bekommt das Angebot für ein halbes Jahr in New York als Journalistin zu arbeiten. Nach dem sie sich von ihrem Freund trennt, nimmt sie dieses Angebot an und flüchtet in die USA. Am liebsten ...

INHALT
Sophie bekommt das Angebot für ein halbes Jahr in New York als Journalistin zu arbeiten. Nach dem sie sich von ihrem Freund trennt, nimmt sie dieses Angebot an und flüchtet in die USA. Am liebsten würde sie sich nur in ihrer Wohnung verkriechen und in ihrem eigenen Elend versinken. Doch fast wie von selbst befreundet sie sich mit der jungen Bella, die eine Bäckerei unterhalb Sophies Wohnung betreibt. Zufällig ist Bella die Cousine von Sophies Arbeitskollegen Todd und obwohl Bella sie vor ihm warnt, muss Sophie sich eingestehen das sie Gefühle für Todd entwickelt. Auch Todd empfindet etwas für Sophie, doch als eingeschworener Playboy will er mit ihr nur Spaß. Kann soetwas funktionieren? Können bella und Todd Sophie helfen ihren Ex zu vergessen und zurück ins Leben zu kehren?


MEINE MEINUNG
Der erste Band dieser Reihe 'Das kleine Cafe in Kopenhagen' hatte mich richtig begeistert. Es war so eine super süße Geschichte und einfach toll geschrieben. Da gab es für mich keinen Zweifel das ich mir den zweiten Band auch holen werde.



Der Schreibstil ist wie gewohnt, sehr locker und schlicht. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen ohne das man sich sehr konzentrieren müsste.Auch die Charaktere sind sehr klar und präzise geschrieben. Sie haben alle ihren eigenen Stil und trotz der vielen Namen kommt man nicht durcheinander weil die Autorin es schafft sie alle klar vor Augen zu zeichnen. Sie entstanden alle ganz klar in meinem Kopf und dabei ist es egal ob es eher vordergründige Personen - wie der stille Wes, die lebhafte und zuckersüße Bella oder der gutaussehende, aber leicht verkorkste Todd ist - oder die Personen die im Hintergrund auftauchen, wie die gemeine Madison, Paul der überkorrekte und durchgeplante Kollege oder das Brotbackpärchen Ed und Eddie.



Die Hauptperson ist natürlich Sophie, die wir ja schon auf unserer Reise nach Kopenhagen kennen lernen durfte. Schon im ersten Roman ist mir die ruhige, aber herzensgute Sophie aufgefallen und es hat mich sehr gefreut das wir im zweiten Band mehr über sie erfahren dürfen. Hier wird nochmal mehr deutlich das Sophie ein Mensch voller Liebe ist und diese Liebe auch gerne teilt und verschenkt. Sie strahlt voller Lebensfreude und probiert gerne neue Dinge aus, wächst über sich hinaus. Es war traurig zu sehen wie sehr die Trennung ihr helles Licht gedämpt hat.



Die Handlung an sich konnte mich dann aber doch nicht so ganz in seinen Bann ziehen. Ich empfand den Anfang als sehr schleppend und hatte das Gefühl das in der ersten Hälfte nicht wirklich viel passiert. Mir ist schon klar das die Handlung sich erst etablieren musste, aber irgendwie war mir das zu langweilig. Ich hätte mir gewünscht das der Anfang etwas schneller erzählt würde. Denn die zweite Hälfte war total gut. Nachdem sich Sophie wieder aufgerappelt hat und wieder mehr Spaß haben wollte ging die Geschichte viel flotter von statten. Sie war Handlungsreicher und überraschender. Auch die Beziehung mit Todd veränderte sich nachvollziehbarer. Man hatte mehr das Gefühl Teil der Geschichte zu sein und der Spannungsbogen nahm zu. Am Anfang ist die Geschichte eher so dahin geplätschert. Es passiert nichts wirklich dramatisches. Die geschehenisse im zweiten Teil wirken dagegen deshalb oft zu gewollt und zu häufig plaziert. Wäre die Geschichte am Anfang einfach kürzer geschrieben worden wäre das nicht sonderlich aufgefallen.



Das Ende war mir dann doch relativ zu plötzlich. Der Wandel von Todd war für mich nicht nachvollziehbar, es ging zu schnell. 450 Seiten lang wurde von ihm nur eine Seite gezeigt und auf den letzten 10 hat er sich plötzlich verändert, das passte nicht für mich. Ich hatte da dann eher das Gefühl das sich die Autorin bewusst war das der Roman zu lang werden würde. Meiner Meinung nach hätte sie die Charakterentwicklung von Sophie kürzen sollen und dafür mehr Zeit in Todd verwenden sollen. Wäre der Anfang und Mittelteil nicht so lang gewesen, hätte man mehr Zeit für das Ende beziehungsweise für die Haupthandlung sich nehmen können. Oder 30 Seiten mehr genemigen und dafür ein richtiges Ende ausbauen. So hatte ich eher das Gefühl das die ersten 2/3 sich ewig dahinzogen und im letzten drittel musste alles ganz schnell gehen.


FAZIT
Ein schöner Roman der durchaus Lesenswert ist, für mich aber nicht an den ersten Band herankommt.