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Veröffentlicht am 12.11.2023

Ein gut zu lesender Krimi mit einigen Spannungsmomenten für zwischendurch

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Der erste Fall für die Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihren Partner Pär Stenqvist führt die beiden nach Östersund in Nordschweden. Ein Umweltaktivist wurde erschossen und die örtlichen Polizisten ...

Der erste Fall für die Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihren Partner Pär Stenqvist führt die beiden nach Östersund in Nordschweden. Ein Umweltaktivist wurde erschossen und die örtlichen Polizisten mauern zunächst. Parallel erzählt die Autorin von Mayas Freundinnen. Ein von Ihnen, Sanna, wird Opfer eines sexuellen Übergriffs. Und dann verschwindet noch ein Mädchen.
Schon das Cover machte mich neugierig auf einen spannenden Winterkrimi. Das Buch wartet auch mit einer Schwedenkarte zu Beginn, einem Glossar und weiteren Informationen, sowie einem Rezept, am Ende auf.
Der Schreibstil von Sandra Åslund hat mir gut gefallen und ich kam auch prima in das Buch rein. Die Autorin kannte ich bereits unter ihrem Pseudonym Sandrine Albert aus der Bordeaux-Krimi-Reihe. Gleich zu Beginn bangt man mit der kleinen Frida mit, als sie durch den Wald läuft. Die Leserschaft lernt danach Mayas Freundinnen kennen und auf ihrem Nachhauseweg, muss sie Zivilcourage zeigen.
Leider wird den privaten Angelegenheiten im Verlauf des Buches sehr viel Raum gelassen. Auch wenn man dem ersten Band einer Reihe zugestehen muss, dass man als Leser erst einmal die Protagonisten und ihr Umfeld kennenlernen soll, war mir das etwas zu viel. Andere Krimis verstehen es auch, die Polizeiarbeit professioneller, zielgerichteter wirken zu lassen, wenn Kommissar Zufall nicht gewesen wäre, wäre es vielleicht nicht zur Aufklärung gekommen.
Es werden viele Themen angesprochen. Neben der Umweltthematik geht es auch um sexuelle Übergriffe und weitere, die ich hier nicht anspreche. So interessant es sein mag, insgesamt kommt die Ermittlungsarbeit leider deutlich zu kurz.
Gegen Ende steigt die Spannung noch etwas, der Fall kann abgeschlossen werden und wie es in Mayas Privatleben weitergeht, wird man in den bereits angekündigten Folgebänden sicher noch erfahren.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Phantasievolle Weihnachtsgeschichte, die Spaß macht und daneben zum Nachdenken anregt

Kolfinnas Traum
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Die junge Autorin, Jahrgang 2010, hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Aus der Schulaufgabe heraus, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, ist ein wunderbarer Roman um die Ponystute Kolfinna entstanden, ...

Die junge Autorin, Jahrgang 2010, hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Aus der Schulaufgabe heraus, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, ist ein wunderbarer Roman um die Ponystute Kolfinna entstanden, die davon träumt, fliegen zu können. Es liest sich stilistisch gut und ist in Kapitel mit einer guten Länge eingeteilt, die auch die jüngeren Leserinnen und Leser nicht überfordern. Die einzelnen Pony- und Rentierpersönlichkeiten wurden überzeugend und vielfältig charakterisiert. Am Ende findet man noch eine Erklärung zur Bedeutung der verwendeten isländischen Namen und kurze Infos zur Autorin und zur Illustratorin.
Das Buch ist zudem optisch liebevoll gestaltet, ein wunderbar farbenfrohes Cover und dazu großartige, eingestreute Illustrationen! Es wirkt insgesamt sehr wertig, schön ist auch das Lesebändchen.
Kolfinna, deren Name „die Kohlschwarze“ bedeutet, lebt mit ihrer Herde auf Island, wo alle zusammen ein weitgehend freies Leben führen können. Sie spielen und grasen miteinander und erzählen sich Geschichten. So erfährt Kolfinna von Hula, einer älteren Stute, vom Weihnachtsmann und seinen fliegenden Rentieren, die auch auf Island Station machen. Dies macht Hoffnung, dass ihr Traum Erfüllung finden könnte.
Wir begleiten Kolfinna auf ihrer Reise in das Land des Weihnachtsmannes, lernen Rentiere und ihre Troll-Flugausbilder kennen und erfahren auch, was es bedeutet einer Herde verbunden zu sein.
Die Geschichte zeigt, dass man für seine Träume und Ziele etwas wagen muss und nicht aufgeben sollte. Aber sie enthält auch weitere Botschaften, erzählt vom Zusammengehörigkeitsgefühl, von Freundschaften, aber auch von Skepsis und Ängsten vor Veränderung, wenn beispielsweise die Rentiere anfangen zu befürchten, dass fliegende Ponys von nun an ihnen den Platz vorm Schlitten streitig machen könnten und daher erst einmal die „Andere“ ablehnen.
Eine wirklich schönes und empfehlenswertes Abenteuer, für kleine und große Pferdeliebhaber, die Lust auf eine etwas andere Weihnachtsgeschichte haben.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Sherlock Junior und der verschwundene Weihnachtsbaum

Ein Fall für Sherlock - Weihnachten in Gefahr!
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Sherlock und seine Freunde schauen zu, wie der große Weihnachtsbaum im Topf auf dem Rathausplatz aufgestellt und geschmückt wird. Am folgenden Tag ist der Baum verschwunden, wer hat ihn entwendet? Ein ...

Sherlock und seine Freunde schauen zu, wie der große Weihnachtsbaum im Topf auf dem Rathausplatz aufgestellt und geschmückt wird. Am folgenden Tag ist der Baum verschwunden, wer hat ihn entwendet? Ein Fall für Sherlock, bei dem auch die kleinen Leseratten miträtseln können.
Das Buch ist handlich, ist in großer Schrift und verständlicher Sprache verfasst und auch farbenfroh illustriert. Die Bilder schaut man sich gerne an. Die Geschichte wird in sieben überschaubaren Kapiteln erzählt, eingebunden sind insgesamt acht Rätsel. Will man mitraten, sollte man nicht zu schnell weiterblättern, sonst kennt man gleich die Lösung. Die Rätsel sind unterschiedlich, es geht um aufmerksames Bilderbetrachten, Spurenlesen, auch ein klassisches Bilderrätsel ist dabei. Man muss schon einen Moment überlegen, um auf die Lösung zu kommen, aber allzu schwer sind die Rätsel auch nicht, wenn man wie Sherlock und Watson genau hinschaut.
Das Buch ist für Erstleser ab sieben Jahren gut geeignet und für alle, die schon etwas sicherer im Lesen sind, ist es ein nettes Buch für zwischendurch und zum Mitnehmen, bei dem man unterwegs gut rätseln kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Kriminelle (Ent-)Spannung für die Adventszeit

Köstlich killt der Weihnachtsmann
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Astrid Plötner und Anke Kemper haben gemeinsam einen Adventskalender mit 24 Kurzkrimis geschrieben, die alle im Ruhrgebiet und Sauerland angesiedelt sind. Die Bandbreite reicht dabei von Diebstahl und ...

Astrid Plötner und Anke Kemper haben gemeinsam einen Adventskalender mit 24 Kurzkrimis geschrieben, die alle im Ruhrgebiet und Sauerland angesiedelt sind. Die Bandbreite reicht dabei von Diebstahl und Einbruch über Mord im Affekt bis Mord aus niedrigen Beweggründen, gemordet wird dabei 14mal, wenn ich richtig mitgezählt habe. Aufgrund des Titels hätte ich eigentlich noch mit mehr mörderischen Geschichten gerechnet. Es liest sich jedenfalls abwechslungsreich, angereichert wird jede Geschichte mit einem dazu passenden Rezept, welches zum Ausprobieren animiert.
Mir persönlich gefielen die Geschichten, die richtig perfide daherkamen, am besten. Nicht alle Krimis trafen meinen Geschmack, aber das kann man bei der Bandbreite auch nicht erwarten. Auch für Liebhaber der eher soften Krimis ist vieles dabei. In einigen der kurzen Krimis zeigt sich, dass man die ältere Generation nicht unterschätzen soll, sie besitzt durchaus Zivilcourage und kann es mit so manchem jüngeren Gauner aufnehmen - oder wird selbst kriminell. Das gefiel mir mit Mitte sechzig schon gut. Es fällt schwer, sich täglich mit nur einem der Krimis zu begnügen, man ist versucht weiterzulesen, auch wenn dann der ursprüngliche Sinn eines Adventskalenders konterkariert wird. Aber was soll’s, auch beim Lesen hat jeder seinen eigenen Rhythmus. Lesenswert und zum Verschenken geeignet!

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Charles Dickens „A Christmas Carol“ als Graphic Novel

Eine Weihnachtsgeschichte
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Die berührende Geschichte von Ebenezer Scrooge und den drei Geistern wird hier wunderbar illustriert neu erzählt. Bereits auf den ersten Seiten mit den Bildern der verschneiten Stadt spürt man, dass sich ...

Die berührende Geschichte von Ebenezer Scrooge und den drei Geistern wird hier wunderbar illustriert neu erzählt. Bereits auf den ersten Seiten mit den Bildern der verschneiten Stadt spürt man, dass sich alle bis auf den griesgrämigen Ebenezer auf Weihnachten freuen. Der Auftritt seines verstorbenen Geschäftspartners in Ketten ist grandios, ganz toll gezeichnet. Und die verlorenen Seelen am Ende des ersten Kapitels lehren Scrooge das Fürchten. Wie im Original ist die Geschichte in fünf Kapitel aufgeteilt, auch die Seiten mit deren Titeln sind mit filigranen Ranken und einem Bild in der Mittel optisch schön gestaltet.
Maxe l'Hermenier spielt gekonnt mit den Farben. Der Wechsel von kalten und warmen Farben passt immer gut zu der ausgedrückten Stimmung. So dominiert passend zu den Szenen mit den Leichenfledderern der gallig-giftgrüne Farbton. Oder auch die graublauen Bilder, in denen Ebenezer sieht, wie sein Handelsgehilfe um seinen Sohn trauert. Die Mimik der Figuren ist sehr passend zu der Gefühlswelt getroffen und auch die drei Geister sind sehr treffend charakterisiert. Die warmen Farben am Ende drücken die neue Lebensfreude aus. Auch der Zeichenstil trifft die Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist, gut.
Nur ein Kritikpunkt bezogen auf den Text: Die Schrift dürfte etwas größer sein, ein Punkt mehr würde schon viel ausmachen.
Insgesamt ein wunderbares Buch, das mich mehr berührt hat, als ich zuvor erwartete, kannte ich die Geschichte doch bereits seit langem und in unterschiedlichen Versionen. Aber manchmal ist man auch von sich selbst überrascht. Klare Empfehlung für die Weihnachtstage und geeignet, um junge Menschen über die gelungenen Illustrationen an Klassiker heranzuführen.

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