Erotischer Schleichwerbungsthriller
MaestraJudith Rashleigh hat einen Fuß in die Tür der Londoner Kunstszene bekommen, naja einen Zeh zumindest. Sie arbeitet in einem der großen Auktionshäuser, geht in ihrem Job völlig auf. Eines Tages stößt sie ...
Judith Rashleigh hat einen Fuß in die Tür der Londoner Kunstszene bekommen, naja einen Zeh zumindest. Sie arbeitet in einem der großen Auktionshäuser, geht in ihrem Job völlig auf. Eines Tages stößt sie auf Ungereimtheiten bezüglich der Echtheit eines Gemäldes. Statt den Kopf einzuziehen, forscht sie nach, was sie letztendlich ihren Job kostet. Doch Judith hat sich an die luxuriöse Umgebung gewöhnt und sucht sich neue Mittel und Wege um weiterhin bei den Reichen und Schönen mitspielen zu können. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Das ist wieder mal ein Buch, bei dem man den Klappentext liest und etwas völlig anderes erwartet. Ja, es geht durchaus um die Kunstszene, um ein falsches/echtes Gemälde. Vor allem geht es aber um eine skrupellose Frau, die Sex als Waffe einsetzt, über Leichen geht und hemmungslos dem Luxusmarkenwahn verfallen ist. Gerade letzteres hat mich beim Lesen oft gestört, die Autorin zählt (unendlich wie mir schien) Markennamen auf. Kleid von x, Jacke von y, Armband in gelbgoldlilablassblau von z. Ich kann mich für solcherart penetrante Schleichwerbung nicht begeistern und so war ich beim Lesen immer mehr davon genervt. Auch die Hauptfigur war mir nicht immer sympathisch, vielleicht, weil ich anhand der Leseprobe eine andere Person erwartet habe. Zudem fand ich sie irgendwie unrund, nicht alle Handlungen und Gedanken habe ich als in sich stimmig empfunden. Judith hat ein offenherziges Verhältnis zu Sex und Männern, wer kein Freund von entsprechend detaillierten Szenen ist, sollte dieses Buch vielleicht nicht lesen.
Gut gefallen haben mir die (leider doch seltenen) Ausflüge in die Kunstwelt, die Autorin beschreibt die Bilder sehr gekonnt und so hat man eine gute Vorstellung von ihnen. Den Erzählstil fand ich auch ansprechend, Hilton versteckt so manchen prägnanten Satz in ihrem Buch und Judiths sarkastische Art lies mich so manches Mal grinsen.
Insgesamt hat mich Maestra recht gut unterhalten, ich hatte aber etwas anderes erwartet und die tatsächliche Richtung der Geschichte hat mich einfach nicht soooo sehr interessiert.