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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

Witzig und interessant

Anja Rützel über Take That
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Bei Anja Rützel erfährt man (im Gegensatz zu den anderen Bänden der Kiwi-Musikbibliothek, die ich gelesen habe) tatsächlich einiges über die titelgebende Band – die Geschichte von Take That, die einzelnen ...

Bei Anja Rützel erfährt man (im Gegensatz zu den anderen Bänden der Kiwi-Musikbibliothek, die ich gelesen habe) tatsächlich einiges über die titelgebende Band – die Geschichte von Take That, die einzelnen Mitglieder, Dynamiken. Da merkt man doch, dass man das Buch einer Journalistin liest. Sehr kurzweilig, subjektiv und oftmals durchaus ironisch berichtet die Autorin von der wohl bekanntesten Boy Band und ihrem persönlichen Verhältnis zu dieser. Ich fand es interessant, unterhaltsam und sehr witzig.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Thees Uhlmann über sich selbst, Die Toten Hosen und Gott und die Welt

Thees Uhlmann über Die Toten Hosen
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Hab mich beim ersten Leseversuch kurz nach Erscheinen schwer mit diesem hübschen Büchlein getan. Damals abgebrochen, jetzt hat ausgerechnet dieses Buch mich aus einer Leseflaute geholt – erstaunlich.

Es ...

Hab mich beim ersten Leseversuch kurz nach Erscheinen schwer mit diesem hübschen Büchlein getan. Damals abgebrochen, jetzt hat ausgerechnet dieses Buch mich aus einer Leseflaute geholt – erstaunlich.

Es ist halt ganz anders als man erwarten könnte. Wer eine Biographie über Die Toten Hosen lesen möchte, greift deshalb lieber zu Philipp Oehmke. Hier bei Thees Uhlmann ist es ein persönlicher Blick auf die Band – daneben geht es sehr viel um Thees Uhlmann selbst. Immer sehr subjektiv, liebevoll, abschweifend, persönlich, witzig. Das muss man mögen bzw. sich darauf einlassen. Vermutlich hat man aber nur richtig Spaß an dem Buch, wenn man Die Toten Hosen (genauer: auch das Frühwerk) etwas kennt und/oder Thees Uhlmann sehr mag.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Coming of Age statt Revolution

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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Der Klappentext von "Fürchtet uns, wir sind die Zukunft" ließ mich ein anderes Buch erwarten – ein Bericht in Romanform aus einer Musikhochschule, der Missstände aufzeigt, revolutionäre Zukunftsvisionen ...

Der Klappentext von "Fürchtet uns, wir sind die Zukunft" ließ mich ein anderes Buch erwarten – ein Bericht in Romanform aus einer Musikhochschule, der Missstände aufzeigt, revolutionäre Zukunftsvisionen junger Menschen entwirft. Die Handlung kreist stattdessen aber um die Befindlichkeiten des Ich-Erzählers Theo, erste eigene Wohnung, Start des Studiums, erste Liebe. Die Revolution bleibt da auf der Strecke.
Vieles wird nur angedeutet oder garnicht gesagt. Was genau will die Gruppe Zukunft? Was liegt in der Akademie im Argen? So genau erfährt man das nicht. Jetzt hätte man natürlich auch auf die etwas unklare Agenda und darauf wie manche Gruppen auch so Leute beeinflussen und anziehen, eingehen können. Das wäre in Corona-Zeiten auch sehr aktuell gewesen. Aber auch das passiert nicht.
So finde ich, dass das Buch sein Potenzial nicht ganz ausschöpft. Vielleicht erwarte ich auch fälschlicherweise, dass Jugendbücher eine klare, möglicherweise erzieherische Aussage haben sollten.

Ich gebe zu: das Buch hatte bei mir aber auch erschwerte Ausgangsbedingungen. Zufällig habe ich es direkt nach "Hard Land" von Benedict Wells gelesen. Immer wieder fielen mir sehr ähnliche Motive auf: junger/jugendlicher musikbegabter Mann, Sommer, erste Liebe, Coming of Age. Lustiger Zufall, dass ich zwei einander so ähnelnde Neuerscheinungen direkt nacheinander gelesen habe. Da blieb ein Vergleich nicht aus und ich muss sagen, dass B. Wells den gewinnt.

Typografisch, teils auch sprachlich interessant umgesetzt.

Empfohlen ab 14 Jahren.

Veröffentlicht am 10.03.2021

Hommage

Hard Land
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Der Verlag bezeichnet Benedict Wells' neuen Roman "Hard Land" selbst als "Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme". Wenn man das Buch unter diesen Voraussetzungen liest, wird man gut unterhalten – liest man ...

Der Verlag bezeichnet Benedict Wells' neuen Roman "Hard Land" selbst als "Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme". Wenn man das Buch unter diesen Voraussetzungen liest, wird man gut unterhalten – liest man das Buch hingegen unvoreingenommen, ist es doch etwas klischeehaft und erwartbar ... genauso wie diese Filme es ja meist auch sind.

Sam ist ein sympathischer 15-jähriger Underdog, der Mitte der 1980'er Jahre mit seiner todkranken Mutter und seinem Vater in einer Kleinstadt in Missouri/USA lebt. An den Sommer 1985 geht er ohne große Erwartungen heran – aber dann folgt ein Wechselbad aus Freundschaft, Liebe und Trauer.

Das alles ist stimmungsvoll beschrieben, wenn auch die Handlung wie gesagt wenig überraschend ist. Wie oft bei Benedict Wells viele Bezüge zur Musik der Zeit. Ungewöhnlich (und leider etwas lasch) vielleicht das widerkehrende Motiv des Stadtdichters.

Als Sommerlektüre bestimmt gut geeignet.

Veröffentlicht am 16.02.2021

Die Suche nach der Bundeslade

Tunnel - eine israelische Satire
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In Rutu Modans neuer Graphic Novel "Tunnel" trifft eine illustre Schar Menschen (und eine Kuh) zusammen, die gemeinsam auf der Westbank auf die Suche nach der Bundeslade gehen. Dabei passiert natürlich ...

In Rutu Modans neuer Graphic Novel "Tunnel" trifft eine illustre Schar Menschen (und eine Kuh) zusammen, die gemeinsam auf der Westbank auf die Suche nach der Bundeslade gehen. Dabei passiert natürlich nichts nach Plan der Ausgrabungsleiterin, sondern allerlei Unvorhersehbares.

Die politischen, gesellschaftlichen, religiösen Konflikte des Nahen Ostens werden humorvoll aufgenommen, ohne sie dabei zu harmlos darzustellen.

Zeichenstil und die Schatzsuchenthematik erinnern an Tim und Struppi von Hergé – ein bisschen Indiana Jones klingt wohl auch an. Das war es aber auch schon mit der Nostalgie: die Geschichte spielt im Hier und jetzt.

Ich fand die Graphic Novel auf intelligente Art und Weise überaus unterhaltsam.