Profilbild von Forti

Forti

Lesejury Star
offline

Forti ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Forti über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Fantasievolle Geschichten, super illustriert

Flo, der Flummi und das Schnack
0

Ein Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren und erwachsene (Vor-)Lesende jeden Alters.

Das Buch macht mit seinem festem Einband und den vielen liebevollen Illustrationen einen hochwertigen ersten Eindruck. ...

Ein Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren und erwachsene (Vor-)Lesende jeden Alters.

Das Buch macht mit seinem festem Einband und den vielen liebevollen Illustrationen einen hochwertigen ersten Eindruck. Auch dass Lesedauer (5–13 Minuten) und das jeweils geeignete Alter des Kindes angegeben sind, gefällt mir gut.

Die 31 Geschichten wurden von 31 ganz verschiedenen, in Deutschland (mehr oder weniger) bekannten Menschen geschrieben. Viele sind wie Juli Zeh oder Wladimir Kaminer auch sonst als Schriftsteller tätig, aber z.B. auch Musiker wie Olli Schulz haben Geschichten beigetragen.

Die Geschichten sind sehr fantasievoll mit sprechenden Tieren, Magie etc. Aufgrund der unterschiedlichen AutorInnen und deren eigener Themen und Sprache auch recht abwechslungsreich. Ob man das nun wie der Verlag als Märchen bezeichnet oder einfach als Geschichten ist jedem selbst überlassen.

Ein Highlight sind für mich wie schon angedeutet die ganzseitigen Illustrationen von Martina Liebig, die detailreich und fantasievoll zum Entdecken, Träumen, Fabulieren einladen.

Veröffentlicht am 23.10.2020

Autobiographie und Familiengeschichte

Hope Street
0

Es handelt sich bei "Hope Street" um eine vollständige Lesung der Autobiographie von Campino. Gelesen vom Autor. Ich fand seinen Vortrag genau richtig in Aussprache (deutlich), Geschwindigkeit und Emotionalität ...

Es handelt sich bei "Hope Street" um eine vollständige Lesung der Autobiographie von Campino. Gelesen vom Autor. Ich fand seinen Vortrag genau richtig in Aussprache (deutlich), Geschwindigkeit und Emotionalität (nicht zu viel, nicht zu wenig).
Das Hörbuch ist eine mp3-CD, also von herkömmlichen CD-Playern NICHT abspielbar, mit entsprechender Hardware aber problemlos auf ein mobiles Abspielgerät übertragbar.

Es sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden, die allerdings immer wieder Bezug nimmt auf Campinos Liebe zum LFC. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte wie nie zuvor. Als Leser erfährt man viel über die Geschichte der Familie Frege, etwas weniger über den Campino von heute. Die deutsch-englische Familiengeschichte fand ich sehr interessant, aber es wirkt fast so, als würde Campino sich dahinter verstecken, um wenig über sein erwachsenes Ich preisgeben zu müssen. Bei der Schilderung seines Jet Set-Lebens schwankte ich bei der Einschätzung zwischen überheblich, weltfremd, aber immerhin auch ehrlich.
Über Die Toten Hosen erfährt man ebenfalls wenig. Das ist ok so – im Mittelpunkt steht Campinos Leben vor und neben der Band. Eine interessante, persönliche Ergänzung zur autorisierten Band-Biographie von Philipp Oehmke aus dem Jahr 2014.

Das Buch erscheint zeitgleich auch als Print und eBook im Piper Verlag. Zwei Aspekte hat das Hörbuch dem Buch in geschriebener Form voraus: die von Campino und Kuddel eingespielten sechs Lieder ("Ferry Cross The Mersey", "Hope Street", "Long Way From Liverpool", "Penny Lane", "Poor Scouser Tommy", "You'll Never Walk Alone"), welche es in diesen Versionen meines Wissens nach nur auf dem Hörbuch gibt, und ein paar mehr private Fotos von Campino im Booklet.

Veröffentlicht am 19.10.2020

Unterhaltsam

Ein plötzlicher Todesfall
0

Anfangs etwas schleppend, aber dann wollte ich doch wissen, wie es mit dieser Stadt weitergeht – und ihren unterschiedlichen Bewohnern, die alle mit sich selbst und/oder anderen kämpfen.

Insgesamt doch ...

Anfangs etwas schleppend, aber dann wollte ich doch wissen, wie es mit dieser Stadt weitergeht – und ihren unterschiedlichen Bewohnern, die alle mit sich selbst und/oder anderen kämpfen.

Insgesamt doch recht unterhaltsam.

Veröffentlicht am 09.10.2020

Campinos Familiengeschichte

Hope Street
0

Es sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte ...

Es sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte wie nie zuvor. Als Leser erfährt man viel über die Geschichte der Familie Frege, etwas weniger über den Campino von heute. Die Familiengeschichte fand ich sehr interessant, aber es wirkt fast so, als würde Campino sich dahinter verstecken, um wenig über sein erwachsenes Ich preisgeben zu müssen. Über Die Toten Hosen erfährt man ebenfalls wenig – im Mittelpunkt steht Campinos Leben vor und neben der Band. Eine interessante, persönliche Ergänzung zur autorisierten Band-Biographie von Philipp Oehmke aus dem Jahr 2014. Philipp Oehmke war dann auch an "Hope Street" beteiligt. Ob nun als Lektor (Campino, S. 213) oder doch eher als Co-Autor sei mal dahin gestellt – auch warum er im Impressum nicht genannt ist (It's such a shame!). In jedem Fall liest sich das Buch gut und flüssig.

Die Liebe zum Liverpool FC zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Campino und somit auch durch dieses Buch. Diese Liebe mit Höhen und Tiefen, Aufregung beim Wiedersehen mag den einen oder die andere an die Liebe zu den eigenen Lieblingsbands erinnern – eine interessante Parallele.

Ein Buch vor allem für alle Hosen-Fans, die mehr über Campino und seinen Hintergrund wissen möchten. Ob es auch für Leser, die das Buch aus Fußball-Interesse zur Hand nehmen, mit Gewinn zu lesen ist, kann ich schwer beurteilen. Ich denke, eine Grundsympathie für Campino sollte dabei aber vorhanden sein. Dazu am besten ein leckerer Tee mit blumigem Namen: Düsseldorfer Schlosstürmchen oder Göttinger Kräutergarten vielleicht

Veröffentlicht am 06.10.2020

Gehaltvoll und unterhaltsam

HERKUNFT
0

"Erfinden und übertreiben, heute verdienst du sogar dein Geld damit." sagt die wundervolle Oma Kristina zum Autoren (S. 20). Das gibt schon das Motto vor: so ganz für wahre Münze sollte man diese autobiographische ...

"Erfinden und übertreiben, heute verdienst du sogar dein Geld damit." sagt die wundervolle Oma Kristina zum Autoren (S. 20). Das gibt schon das Motto vor: so ganz für wahre Münze sollte man diese autobiographische Geschichte, die sich keinem Genre wirklich zuordnen lässt, nicht nehmen. Saša Stanišić greift neben seiner Familiengeschichte auch Mythen auf, dichtet wohl auch selbst noch einiges dazu. Die Stimmung, die dadurch entsteht, gefällt mir sehr gut.
Dazu dann eine durch die Umwälzungen des 20. Jahrhundert geprägte Suche nach Heimat und Identität für mehrere Generationen.
Dabei springt der Autor episodenhaft zwischen den Zeiten und Orten hin und her – manch einem Leser mag da der rote Faden fehlen, aber für mich war das ok. Sprachlich ungewöhnlich, anders, gewitzt.
Ich fand es eine sowohl gehaltvolle als auch unterhaltsame Lektüre.