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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2020

Immer noch aktuell

Der Report der Magd
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Ich habe Margaret Atwoods Roman gelesen, obwohl ich bereits die erste Staffel der Serienverfilmung gesehen habe. Zur Info: beides überschneidet sich inhaltlich, es gibt aber auch leichte Unterschiede. ...

Ich habe Margaret Atwoods Roman gelesen, obwohl ich bereits die erste Staffel der Serienverfilmung gesehen habe. Zur Info: beides überschneidet sich inhaltlich, es gibt aber auch leichte Unterschiede. Obwohl mir die Story also schon bekannt war, habe ich den Roman begeistert gelesen. Das liegt einerseits an der wirklich gut geschilderten dystopischen Welt, andererseits ist das Buch auch sprachlich herausragend umgesetzt. Ich konnte hier noch mehr in Desfreds (im Buch bleibt ihr früherer Name ungenannt) Gedankenwelt eintauchen als in der Serie.
Fasziniert hat mich auch, dass der Roman, der bereits vor 35 Jahren erschienen ist, immer noch so aktuell scheint. Die gesellschaftlichen Probleme, die zum Entstehen der Diktatur Gilead geführt haben, sind heute noch ähnlich. Mit minimalen Änderungen hätte "Der Report der Magd" auch eine Neuerscheinung aus dem 21. Jahrhundert sein können.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Intensiv

drüben!
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Mir hat die Graphic Novel, in der Simon Schwartz seine eigene Familiengeschichte verarbeitet, sehr gut gefallen. Die Geschichte habe ich intensiv mitgefühlt, vielleicht intensiver als wenn ich sie in Romanform ...

Mir hat die Graphic Novel, in der Simon Schwartz seine eigene Familiengeschichte verarbeitet, sehr gut gefallen. Die Geschichte habe ich intensiv mitgefühlt, vielleicht intensiver als wenn ich sie in Romanform gelesen hätte.

Ich habe sonst keine Probleme mit Zeitsprüngen in der Handlung, aber hier war es mir manchmal etwas zu sprunghaft – kam mir aber vielleicht wegen der komprimierten Handlung so vor.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Freundschaft

Das Wunder am Ende der Straße
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"Das Wunder am Ende der Straße" schließt sich gut an den Vorgänger "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" an – man trifft als Leser auf die bereits bekannten Haupt- und Nebenpersonen. Wie schon ...

"Das Wunder am Ende der Straße" schließt sich gut an den Vorgänger "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" an – man trifft als Leser auf die bereits bekannten Haupt- und Nebenpersonen. Wie schon im ersten Buch steht meiner Meinung nach nicht die konkrete Handlung im Vordergrund, sondern die bereits erwähnten Personen mit all ihren Eigenheiten und den Verbindungen untereinander. Ein bisschen Tragik, aber noch mehr Witz – Familiengeschichten und Freundschaften.

Wenn man das mag, wird man hier wieder gut unterhalten.

Veröffentlicht am 13.01.2020

Die Ost-Ukraine vor dem Krieg

Märchen aus meinem Luftschutzkeller
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"Märchen aus meinem Luftschutzkeller" ist das erste Buch des ukrainischen Schriftstellers Oleksij Tschupa, das auf Deutsch erscheint.
Die einzelnen Kapitel beziehen sich immer auf eine andere Wohnung in ...

"Märchen aus meinem Luftschutzkeller" ist das erste Buch des ukrainischen Schriftstellers Oleksij Tschupa, das auf Deutsch erscheint.
Die einzelnen Kapitel beziehen sich immer auf eine andere Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Ost-Ukraine. In Form einer Kurzgeschichte wird jeweils das Leben des oder der jeweiligen Bewohner beschrieben. Jedes Kapitel, jeder Bewohner hat seine eigene Geschichte und auch seine eigene Erzählart – sprachlich fand ich das sehr abwechslungsreich. Es versammelt sich hier ein buntes Ensemble an Persönlichkeiten, das einen Querschnitt durch die ukrainische Gesellschaft bildet. Das ganze ist natürlich sehr verdichtet und in dem einen oder anderen Fall vielleicht auch etwas überspitzt dargestellt, aber ich fand es dennoch sehr interessant, auf die Art und Weise Einblick in ein Land zu bekommen, über das die meisten von uns Deutschen doch eher wenig wissen.
Ob man das Buch nun als Roman oder Kurzgeschichtensammlung bezeichnet – eine fortlaufende Handlung über das ganze Buch hinweg gibt es jedenfalls nicht. Für mich war das aber auch ok so.
Das Buch spielt vor dem Ukraine-Krieg – der schon vor dem Krieg bestehende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine (bzw. zwischen Russischstämmigen und Ukrainern) wird hier auch nur minimal angedeutet. Für mich erklärt dieses Buch also nicht den Krieg, war aber dennoch ein interessanter Einblick in ein eher fremdes Land.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Toller Rahmen für etwas langatmige Geschichte

Die Ewigkeit in einem Glas
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Das neue Buch der englischen Autorin Jess Kidd wartet mit einem durchweg skurrilen Personal am Schauplatz viktorianisches London auf. Leider gerät die eigentliche Geschichte dabei etwas ins Hintertreffen.

Die ...

Das neue Buch der englischen Autorin Jess Kidd wartet mit einem durchweg skurrilen Personal am Schauplatz viktorianisches London auf. Leider gerät die eigentliche Geschichte dabei etwas ins Hintertreffen.

Die Charaktere und die Atmosphäre des Buches haben mir gut gefallen. Jede der auftauchenden Personen ist skurril, manchmal spleenig, hin und wieder auch übersinnlich - oder aber tot. Dieses phantasievolle Personal fügt sich gut in die düstere Beschreibung Londons Mitte des 19. Jahrhunderts ein. All das fand ich sehr stimmig.
Leider kam die eigentliche Geschichte, die eine Mischung aus Krimi und Übersinnlichem ist, da nicht mithalten. Die Ermittlungen von Privatdetektivin Bridie waren für mich etwas langatmig und hin und wieder schwierig nachzuvollziehen, am Ende wenig überraschend.

"Der Freund der Toten" - das Debüt der Autorin - hat mich viel mehr in seinen Bann gezogen als "Die Ewigkeit in einem Glas".

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