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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2023

Trotz Kritik, ein gutes Buch, welches Abwechslung, Spaß und Spannung bringt.

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
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Als Fan der griechischen Mythologie musste „Lore - Die Spiele haben begonnen“ einfach von mir gelesen werden.

Die Idee von Alexandra Bracken ist nicht nur interessant, sondern auch sehr komplex, leider ...

Als Fan der griechischen Mythologie musste „Lore - Die Spiele haben begonnen“ einfach von mir gelesen werden.

Die Idee von Alexandra Bracken ist nicht nur interessant, sondern auch sehr komplex, leider verlor sich die Autorin öfter in Ausschweifungen und detaillierten, unnötigen Beschreibungen, sodass ich die Handlung teilweise als zäh und „zu viel“ empfand. Auch die Übersetzung lässt, meiner Meinung nach, hier und da zu wünschen übrig, dennoch liest sich der Urban-Fantasy, trotz einer Vielzahl wirrer Begrifflichkeiten und Namen, undurchsichtiger Zusammenhänge authentisch und modern. Viele Hintergründe, seien es Regeln und Erklärungen über die „Jagd“, die „Häuser bzw. Blutlinien“ oder zu Lore selbst, blieben, trotz Einblicken in die Vergangenheit, blass, im Fokus steht der gegenwärtige Zyklus und die Frage, wie sich der Agon, nach jahrzehntelangem Morden, beenden lässt.
Die Auswahl der verschiedenen Charaktere sorgt für Abwechslung, genau wie die beständige Gefahr und Vorsicht, das Misstrauen gegenüber etlichen Figuren und temporeiche Ereignisse sowie Tode. Mythologisches Wissen hält das Interesse aufrecht und einige Plotttwists bringen Überraschungen.

Alexandra Bracken lässt den romantischen Handlungsstrang unterschwellig fließen, doch Kampf und Jagd dominieren an der Seite von unbeschreiblicher Gier nach Macht, Wut und Zorn. Lores Trauma ruft Mitgefühl und Verständnis für ihr wankelmütiges Wesen, den Zwiespalt in ihrem Inneren hervor, während die geschichtliche Vergangenheit den Wunsch auf Freiheit unterstreicht.

Ich denke, dass es lohnt, sich durch die ausführliche Handlung zu arbeiten, um die Botschaften zu entdecken, die Selbstlosigkeiten und die Hoffnung. Letztendlich liegt unser Schicksal in unserer Hand, denn wir haben jeden Tag die Chance, unzählige Entscheidungen zu treffen.

»Bei meiner Geburt wurden mir drei Fähigkeiten verliehen — zu atmen, zu träumen und dich zu lieben.«

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Sehr spannender, komplexer Fall.

Fifty-Fifty
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Nachdem Th1rt3en im letzten Jahr ein Highlight war, hatte ich hohe Erwartungen an „Fifty-fifty“.
Was soll ich sagen? Wieder gelang Steve Cavanagh ein interessanter Justizthriller, der auf einem komplexen ...

Nachdem Th1rt3en im letzten Jahr ein Highlight war, hatte ich hohe Erwartungen an „Fifty-fifty“.
Was soll ich sagen? Wieder gelang Steve Cavanagh ein interessanter Justizthriller, der auf einem komplexen Fall sowie deutlicher Recherche aufgebaut wurde. Sowohl der Ablauf im Gerichtssaal, die Arbeit von Anklage und Verteidigung wie die Ermittlungen waren authentisch und detailreich dargelegt.

Zwei Schwestern auf der Anklagebank. Eine Mörderin.
Zwei Verteidiger, die von der Unschuld ihrer Klientin überzeugt sind …

„Der Abend war perfekt gelaufen. Es sah brutal aus, bestialisch. Daddys zerstückelte Leiche. Ein manischer Mord.“

„Fifty-fifty“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass der Leser einen Überblick über das vorhandene, erdrückende Beweismaterial bzw. die Indizien bekommt, nachvollziehbar am Prozess selbst sowie den Gedanken und Schritten der Verteidigung teilhaben kann. Doch auch SIE kommt zu Wort, und die hier beschriebenen Szenen und Einblicke in die Psyche sind Gänsehaut erregend und teilweise blutig.
Welche der Avellino-Schwestern auch immer schuldig ist, sie geht präzise, geplant und berechnend vor. Immer.

Beide sind bis zum Schluss gleichermaßen verdächtig, Vermutungen werden gekonnt angestachelt, neue Morde, die mit dem Fall zusammen hängen könnten, sorgen für Wendungen und halten den Spannungsbogen durchweg aufrecht.
Steve Cavanagh schreibt klar und, trotz der inhaltlichen Vielschichtigkeit, verständlich sowie nachvollziehbar. Zusätzlich zu der hier verhandelten, grausamen Tat und den charakterlichen Merkmalen von Alexandra und Sofia stehen die leidenschaftlichen Verteidiger Kate Brooks und Eddie Flynn im Vordergrund. Diese werden durch private Einblicke, ihre Intentionen, eigene Probleme und Verluste greifbar.
Der Thriller war authentisch, höchst interessant und lädt zum mitdenken ein. Durch die Mischung von Action und Information, undurchsichtigen Charakteren und lockeren Dialogen empfand ich diese Story zu keiner Zeit als zäh oder langweilig.

Hinzu verflocht der Autor gekonnt die schwammige Aussagekraft von forensischen Beweisen und deren Analyse, Korruption in den höchsten Rängen, Diskriminierung und sexuelle Belästigung.

„Fifty-fifty“: voll von Tod, Verlust und anschaulichen Bildern. Packend und mitreißend bis zum Schluss.

„Mein größtes Problem als Anwalt ist der Umstand, dass ich mir immer wünsche, Schuldige sollten bestraft und Unschuldige freigelassen werden. Aber so funktioniert die Justiz nicht. Hat sie nie. Wird sie auch nie.“

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Wieder eine großartige und durchweg unterhaltsame Geschichte.

Blutopal
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Wo Saskia Louis draufsteht, ist Saskia Louis drinnen: Spannung, Romantik, Einfallsreichtum und verdammt viel Humor. Auch in ihrer neuen Fantasy Trilogie „Das Vermächtnis der Engelssteine“ finden wir all ...

Wo Saskia Louis draufsteht, ist Saskia Louis drinnen: Spannung, Romantik, Einfallsreichtum und verdammt viel Humor. Auch in ihrer neuen Fantasy Trilogie „Das Vermächtnis der Engelssteine“ finden wir all das und noch mehr.

Engel, Todesengel und Halbwesen.
Ein Kampf um die Menschheit, entfacht aus Überheblichkeit und Ideologie.

Was habt ihr euch zum 18. Geburtstag gewünscht?
Ein Flugticket? Ein Auto? Schnaps?
Definitiv nicht, von einem Fremden mit einem Dolch gejagt, von einem äußert düsteren, aber attraktiven Kerl gerettet zu werden und schon gar nicht die Tatsache, ein Halbengel zu sein.
Genau das bekam Elariel – in Gegenzug wurde ihr ihre Freiheit und das Leben, dass sie führte und plante, genommen …

In dieser Urban-Romantasy gestaltet die Autorin die Welt, wie wir sie kennen, um einige Nuancen aufregender und mystischer, es warten zahlreiche Geheimnisse, auf fast jeder Seite gibt es Neues zu entdecken und doch bleiben am Ende von „Blutopal“ viele Fragen offen.
Hintergründe über die Engel und ihre Häscher, ihre wahnsinnigen Intentionen werden verständlich dargelegt, und auch die Todesengel-Fraktion wird hier in ein neues Licht gerückt.
Ella erwies sich augenblicklich als eine taffe, gewitzte Frau, entpuppte sich als Halbengel, dessen Zorn seine stärkste Waffe ist, und umging, nach Gabriels wahnwitziger Offenbarung, kokett die Selbstmitleidsschiene. Wieder bewies Saskia, dass ihre erschaffenen Charaktere frisch und frech, absolut echt sind, statt im 0815-Typus unterzugehen.
Obgleich Gabe das Zeug zum potenzieller Bad-Boy mitbringt, ist er lediglich ein effektiver und rationaler, ehrgeiziger Kämpfer, der bisher weder Platz noch Zeit für tiefgründige Gefühle hatte.

Nebenfiguren machen die Story lebendig und bringen Abwechslung in die teilweise angespannte, verzwickte Situation.
Schlagfertige, saftige Dialoge, haufenweise Humor und Sarkasmus brachten mich, zusätzlich zu Trainingseinheiten voller blauer Flecken, und der wohl coolsten besten Freundin zum Schmunzeln.
Es geht spannend und actionreich zu, unschöne sowie romantische Überraschungen wenden rege das Geschehen, Ella entkommt mehrfach nur knapp den Zayat und dramatische Momente sowie Verlust runden Band eins der Trilogie ab, bevor ein Cliffhanger nervös auf die Fortsetzung macht …

„Am Ende war ich nassgeschwitzt, müde und mir einer Sache schmerzlich bewusst: Ich war wie ein lebendes Fleischstück am Spieß, das nur darauf wartete, abgeschlachtet zu werden.“

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Witzig, frech und absolut magisch.

Amari und die Nachtbrüder
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Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, ...

Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, was sie nicht verstehen. Und aus Furcht wird allzu leicht Hass.“


Amari = Harry Potter 2.0 —
obwohl ich ungern Geschichten vergleiche, gibt es gewisse Ähnlichkeiten – jedoch kommt der Jugendroman von B. B. Alston leicht und bunt daher, sodass viele Kinder & Jugendliche kurzweilige Unterhaltung genießen und sich zugleich mit den eingebundenen aktuellen, sozial- und gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzen können.
Von unterdrückten Minderheiten, der ureigenen Angst vor dem Unbekannten, altbackenen Vorurteile und der Rache jener, deren Existenzrecht chancenlos eingedämmt wurde bis hin zu Selbstakzeptanz und tiefer Freundschaft.
Dieses eigenwillige Abenteuer bietet so einiges.

B. B. Alston kreierte mit viel Kreativität und Einfallsreichtum einen lebendigen und ereignisreichen Verlauf, bildlich und altersgerecht können wir die „Geheime Sommerakademie“ erkunden, Amari kennenlernen und sie bei der, nicht immer erlaubten, Suche nach ihrem schmerzlich vermissten Bruder begleiten.

Trotz abwertender Blicke und lauter Vorurteile, die der Protagonistin selbst in der „Verborgenen Welt“ zuteilwerden, zeigt sich Amari aufgeschlossen, taff und willensstark, behauptet sich gegen Führungskräfte, Zicken und das Böse. Die Autorin lässt uns gemeinsam mit ihr die Wunder und Hintergründe der
„Oberbehörde für Übernatürliches“ ergründen, zeigt uns die Gefahren, weckt Neugier. Im spaßigen und spannenden Sommersemester wächst Amari über sich hinaus, steht zu dem, was sie ist, lernt und zeigt Loyalität gegenüber jenen, die ihr wichtig sind.

Natürlich wäre diese Story ohne die Vielzahl der unterschiedlichsten Charaktere nicht halb so wundervoll. Manche legten Amari Steine in den Weg, andere wurden zu Freunden, heiterten die ernsten Momente auf und nahmen der Neuen die Zweifel. Geheimnisse, Intrigen und Plotttwists sorgen für Überraschungen genau wie die gelungene Kombination aus Magie und Technik, neuen und alten Elementen sowie dem „Special Agenten“-Charme.

„Amari und die Nachtbrüder“ – ein abwechslungsreicher, magischer und moderner Roman, den ich allen Altersklassen von Herzen empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Namen machen noch keine Neuerzählung aus.

Skandal & Vorurteil
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Skandal & Vorurteil ist widererwartend keine "Jane-Austen-Nacherzählung", denn außer einigen Namen, einschließlich "Darcy", und dem Vermögen der Geschwister hat dieser Roman nichts mit dem Klassiker gemein.

Dementsprechend ...

Skandal & Vorurteil ist widererwartend keine "Jane-Austen-Nacherzählung", denn außer einigen Namen, einschließlich "Darcy", und dem Vermögen der Geschwister hat dieser Roman nichts mit dem Klassiker gemein.

Dementsprechend ksm recht schnell Ernüchterung und Frustration auf.
Weiterhin ist dieser Young Adult wenig romantisch und ereignisreich. Georgiana schwimmt in ihrem Selbstmitleid, Gedankenkreise, wie schlecht und ungenügend, welch große Bürde sie für ihren Bruder ist dominieren die Handlung. Den Auslöser für die ganze Misere, genanjt "der Vorfall", durch die sie in der Pemberley Academy in Ungnade gefallen ist, empfand ich persönlich ebenso lächerlich, wie den Auslöser für ihre plötzliche 'Ich muss Fitz Stolz machen und allen beweisen, dass ich alkein zu Recht komme" Aktion.

Themen wie Co-Abhänigkeit und mangelnder Selbstwert spielen eine große Rolle. Ob sich Georgiana Darcy nun am Ende wirklich weiterentwickelt hat, sie aus dem Schatten ihres allseits beliebten Bruders getreten ist, mag ich nicht zu beurteilen, dafür empfand ich das Gesamte als zu kindlich.
Trotz aller Kritik war der Stil von Amanda Quain sehr einfach und gut zu lesen, es gab Humor und hin und wieder auch Überlegungen, die zum Nachdenken anregen.

Mit einem anderen Marketing wäre "Skandal & Vorurteil" bestimmt ein netter Roman gewesen, so war es eine seichte YA, die meine Erwartungen in keinster Weise erfüllen konnte.

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