Actionreich, tiefsinnig und ergreifend.
Red Riding Huntress„Red Riding Huntress - Dämmerwald“ ist ein fantastischer Roman mit ungeahnten Gefahren und dramatischen Verlusten.
Vor allem aber ist diese Geschichte eine Reise, ein langer, hürdenreicher Weg, der Diaz ...
„Red Riding Huntress - Dämmerwald“ ist ein fantastischer Roman mit ungeahnten Gefahren und dramatischen Verlusten.
Vor allem aber ist diese Geschichte eine Reise, ein langer, hürdenreicher Weg, der Diaz und Zinnja verändert.
Dass dieses Buch von zwei Autorinnen geschrieben wurde, fiel mir zu keiner Zeit auf. Der Stil ist stetig bildlich, gefühlvoll und mitreißend, die Handlung eine gelungene Mischung aus Innehalten und Tempo. Sabine Schulter und Regina Meißner zeichneten mit ihren Worten eine kraftvolle, wundersame Welt, ließen den Leser durch Details und Kreativität lebhaft am Geschehen teilhaben.
Fasziniert haben mich die aufgegriffenen, gekonnt eingebunden Themen –
wir bekämpfen, was wir fürchten und fürchten, was wir nicht verstehen.
Zudem wird von der Individualität des Einzelnen gesprochen, davon, der Welt und seinen Bewohnern aufmerksam und hilfsbereit entgegenzutreten.
„Ich habe gelernt, dass der Mensch eine abscheuliche Gestalt ist. Dass er blindlings alles tötet und hinrichtet, was er nicht versteht und vor dem er Angst hat. Dass diese Welt einst von Hunderttausend verschiedenen Wesen bevölkert war und nur wenige davon übriggeblieben sind.“
Aus wechselnder Perspektive erleben wir das Abenteuer der grundverschiedenen Figuren, die wir dadurch kennen und verstehen lernen, Misstrauen, Zweifel und Reaktionen werden mit dem, im Verlauf gesammelten, Hintergrundinformation genauso nachvollziehbar, wie Zinnjas Berufswahl oder Diaz Argwohn. Dass die Suche nach der grausamen Hexe, die die Spezies der Gestaltwandler minimiert, kein Zuckerschlecken wird, zeigt sich nicht nur durch lange Strecken, sondern durch immer neue Hürden, Aufgaben und Gefahren. Magische Artefakte und Verbündete, ruppige Zwerge und uralte Geister werden benötigt, während zornigen Feen, ungewöhnlichen Wesen und verstörenden Schemen getrotzt werden muss.
Die Jägerin wird zur Gejagten, das Raubtier zur Beute.
Mehrfach entrinnen sie nur knapp den Häschern, Flucht, Angriff und Verfolgung sind oft eine rasante Aneinanderreihung; innere Monologe, gegenseitiges Erkunden bringen die nötige Ruhe.
Sabine und Regina woben eine mysteriöse Atmosphäre, die Eindrücke der naturbelassenen Orte, die herzerwärmenden Charaktere, humorvolle Dialoge und die romantischen Unsicherheiten im miteinander übertönen Anspannung und Zeitdruck.
Mit der Ausarbeitung der Protagonisten sind den Autorinnen zwei starke, selbstlose Figuren gelungen, die einander auf Augenhöhe begegnen, voneinander lernen und mit offenen Herzen durch die Wälder streifen.
Zarte Annäherung führt zu Zusammenhalt und echtem Vertrauen, doch die romantische Entwicklung steht nie im Vordergrund.
Der gesamte Auftrag ist von neuen Erkenntnissen, Überraschungen und Tiefsinn geprägt.
Emotional gab es mehrfach kein Entkommen, Schock, Spannung und Verlust greifen vor allem im letzten Viertel nahtlos ineinander. Erschreckendes wartet am Ende, und doch ist „Red Riding Huntress“ rundum gelungen.
Bewegend, mystisch und durchdacht, sodass ich wirklich auf ein Wiedersehen mit der Monsterjägerin und ihrem wölfischen Gefährten hoffe, wenn alle Wunden verheilt sind.
♡Mein Herz war am heutigen Tag gebrochen worden, ich hatte so viel verloren … aber am Ende doch nicht alles.♡