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Veröffentlicht am 13.11.2020

💙Hidden Worlds – Der Kompass im Nebel💙 aus dem Fischer Verlag

Hidden Worlds 1 – Der Kompass im Nebel
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Mikkel Robrahn
💙Hidden Worlds – Der Kompass im Nebel💙 aus dem Fischer Verlag

„Hidden Worlds“ beginnt mit einem geheimnisvollen und zugleich spannenden Prolog, der sich 1998 abspielt – bevor die Geschichte ...

Mikkel Robrahn
💙Hidden Worlds – Der Kompass im Nebel💙 aus dem Fischer Verlag

„Hidden Worlds“ beginnt mit einem geheimnisvollen und zugleich spannenden Prolog, der sich 1998 abspielt – bevor die Geschichte 2019 bei Elliot beginnt. Als Burgerbrater frisch entlassen, verzweifelt der junge Mann: denn nach einem Arbeitsunfall seines Vaters agiert dieser als allein Verdiener. Das trostlose, marode Häuschen, die lieblose Atmosphäre und auch den mürrischen, verschlossenen Vater konnte ich mir realistisch vorstellen – und die Situation von Elliot erweckte aufrichtig Mitleid.
Doch obwohl mir der verantwortungsvolle, sarkastische Hauptprotagonist sympathisch war, war er durch Schilderungen und Gedankengänge für mich nicht Anfang zwanzig, sondern gehörte in die Alterskategorie 16/17. Mit dieser Vorgabe in dem Jugend-Fantasy Roman wäre das Gesamtbild authentischer erschienen.
Ein neuer Job lässt glücklicherweise nicht lange auf sich warten – doch anstatt mitten in Edinburgh öde Kilts zu verkaufen, wird diese Anstellung alles verändern: nicht nur Elliots Leben und seine bisherige Vorstellung von der Welt, ihren Regeln und der Realität, sondern auch der Blick auf die Vergangenheit gerät ins Wanken. Fragen türmen sich auf, stapeln sich - doch die Antworten bleiben verschleiert. Und nicht nur, dass sich Fantasy und Märchen vor ihm auftun – überall lauert die Kirche, ihre Spitzel und ungeahnte Gefahren.

Der Schreibstil von Mikkel Robrahn ist flüssig, anspruchslos und unkompliziert, sodass ich mich ohne Probleme in die 350 Seiten rund um das Merlin-Center fallen lassen konnte. Detailliert, wenn auch oft langatmig und ausschweifend,
beschreibt der Autor Orte, Szenen und Wesen, während das Geschehen lebhaft und fesselnd geschildert wird. Auch wenn dies der Auftakt einer zauberhaften Reihe ist, passiert hier schon so viel, dass das Interesse und die Neugier weckt.
Wieso verschwieg sein Vater diese Welt vor ihm? Und was hat seine Mutter, die vor Jahren plötzlich verschwand, mit alldem zu tun? Wem kann man vertrauen und was wäre, wenn man die Lösung des Rätsels sein ganzes Leben lang regelrecht vor der Nase hatte? Einige Fragen werden beantwortet, manche Antworten blitzen nur vage auf – aber immer mehr gesellen sich dazu. Geheimnisvolle Andeutungen von Theodore, seinem neuen Chef, lassen den Leser miträtseln und vermuten, während wir Elliot dabei begleiten außergewöhnliche Wesen zu umsorgen.
Die Eingewöhnung von Elliot in die magische Welt war zwar sehr schnell, seine Reaktionen zu einfach, dafür wechselt der Verlauf ausgeglichen zwischen rasant, spannend und informativ. Unglaube, Magie und neue, außergewöhnliche Elemente verbinden sich zu einer fesselnden Suche nach seltenen Artefakten und wichtigen Antworten – doch ich stieß auch auf Ereignisse und Details, die stark an den berühmtesten Zauberer aus der Feder von J.K. Rowling erinnern. Theodore und Mr. Hurley waren wie Soleil und der herzensgute Buffalomen Gerry die präsentesten Nebencharaktere – und während man den einen augenblicklich ins Herz schloss, gab es jene, denen ich von Beginn an nicht über den Weg traute. Mikkel Robrahn gibt der ernsten, gefährlichen Lage, in der sich Elliot befindet, durch eine kräftige Portion Humor und Ironie eine jugendliche Lockerheit, der es Spaß macht nachzugehen. Die Vielzahl von Ereignissen, Kreaturen und Hintergründen war wie ein überraschender, bunter Blumenstrauß. Eine spannende Reise die im Burgerladen beginnt, zum unglaublichen Merlin-Center führt und hoffentlich in Avalon weitergeht...denn die Zukunft und das Glück, der übriggebliebenen magischen Wesen, steht auf dem Spiel.

Und zum Abschluss möchte ich sagen, dass ich laut und herzlich über GERTRUDE- die alte Drachendame -lachen musste. Danke.

Herzlichen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Ein poetischer Thriller, der unter die Haut geht.

Ich bin der Sturm
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Ich bin der Sturm

...ist ein schriftstellerisches Meisterwerk.

Das Setting ist authentisch, die Handlung, der gesamte Verlauf sind intensiv und ausdrucksvoll, die Charaktere, Orte, Szenen und auch Gefühle ...

Ich bin der Sturm

...ist ein schriftstellerisches Meisterwerk.

Das Setting ist authentisch, die Handlung, der gesamte Verlauf sind intensiv und ausdrucksvoll, die Charaktere, Orte, Szenen und auch Gefühle bildlich, jedoch nicht ausschweifend, beschrieben, sodass ich mich gänzlich in der grauenvollen, erschütternden Geschichte befand. Ich fühlte mit; sah den Unrat und das Elend, spürte den Schmerz und den bedingungslosen Wunsch nach Erlösung und Rache. Madonna war entschlossen und blies den wirklichen Abschaum regelrecht in die Luft, schonungs – und rücksichtslos. Der Sturm raubte mir den Atem.

Dieser Thriller entwickelt sich rasant und bietet keinen Platz für Pausen; er bildet sich auf, fällt zusammen um eine neue Richtung einzuschlagen. Michaelas Werk tönt zart und leise, während er ohrenbetäubend schreit. Komplett unvorhersehbar, spannungsgeladen, voller Vermutungen, die über den Haufen geworfen werden.

Wie oft zweifelte ich? Wie oft riss ich die Augen auf? Wie oft hielt ich die Luft an? Ich weiß es nicht.

Menschenhandel, Prostitution, erschreckende Korruption, Sex, Gewalt, Blut verwandelten sich zu einem Pageturner. Ich konnte nicht aufhören, mit Madonna nach Antworten zu suchen. Antworten darauf, wer sie einst war und wieso ihr Leben so verlaufen musste. Doch manchmal sollte die Wahrheit verborgen bleiben und die Erinnerung eines kleinen Mädchens reichen...
Die Zerstörungswut fegte mich um, Madonnas Verluste und Entdeckungen waren nervenaufreibend genau wie ihre emotionslosen, kaltblütigen Taten.
Doch das böse schläft nicht, es lässt seinen wertvollsten Besitz selbst über Landesgrenzen hinaus nicht los. Trotz bemerkenswerten, mutigen Begleitern, die in Madonna nach Jahrzehnten Emotionen wecken, findet ihr Leid kein Ende – dafür findet der Doctor sie.

Die Gier nach Gehorsam, Macht und Geld zeigt auf 272 Seiten den Abgrund des Menschen. Grauenvoll, schmerzlich, unvorstellbar – und dennoch bleibt der beängstigende Gedanke, dass für zahlreiche Menschen ein würdeloses, eingesperrtes Leben Realität ist.

„Ich bin der Sturm“ ist ein bild- und wortgewaltiges, eindringliches Buch, dessen Verlauf rundum schlüssig und durchdacht ist. Michaela Kastel, schrieb einen fesselnden, ausdrucksstarken Thriller, der mich gleichermaßen erschüttert, begeistert und bewegt.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Ein fesselndes Debüt - weitaus mehr als ein läppischer Jugendroman.

Halloweenkind
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Erwartet hatte ich ein gewöhnliches, lockeres Jugendbuch, eine oberflächliche Geschichte für zwischendurch – jedoch bekam ich einen düsteren Roman, dessen Cover wahrlich zu den einnehmenden, ernsten 480 ...

Erwartet hatte ich ein gewöhnliches, lockeres Jugendbuch, eine oberflächliche Geschichte für zwischendurch – jedoch bekam ich einen düsteren Roman, dessen Cover wahrlich zu den einnehmenden, ernsten 480 Seiten passt. Kathrynas Debüt ist ein fantastischer Lesegenuss, mit einem wachsenden Spannungsbogen und einer melancholischen Tiefe.
Hier gibt es alles:
Spuk, Geister und Magie, schaurige Gruselmomente, Gefühl, Sarkasmus und – eine Katze.

„Halloweenkind“ wird aus der Sicht von Paulie Schwarz erzählt, die ein neues Leben bekommen hat – aber damit auch ein gleichermaßen unvorhergesehenes wie unglaubliches Schicksal. Wir lernen die junge Frau kennen, als sie grade in das geerbte Hexenhaus ihrer Magie praktizierenden Großmutter zieht.
Vor elf Monaten bekam Paulina in der Halloweennacht eine zweite Chance: das Herz eines Fremden schlägt seitdem in ihrer Brust. Doch dieser Segen entwickelt sich, kurz bevor das kritische erste Jahr endet, zu einem grauenhaften, wahr gewordenen Alptraum. Kathryna hat mit dieser jungen Frau eine authentische Protagonistin geschaffen, die ich gebannt auf ihrer bedrohlichen Reise zwischen den Welten begleitet habe. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, Paulina zu sein, denn die Art, wie die Autorin schreibt, war wie ein Sog; ja, eine Art fesselndes Tagebuch.
Neben einem realistischen Maß an Mut und Angst bringt diese starke Herzpatientin Eigenheiten mit, die sie von den klischeehaften Püppchen, die oft im Vordergrund der typischen Jugendromane stehen, abhebt – aber „Halloweenkind“ ist nun mal keine typische Geschichte, selbst wenn auch hier die Liebe nicht fehlt. Doch wider erwartend unterdrückt diese die eigentliche Handlung nicht, kommt ohne übermäßigen Kitsch aus; trotz der überraschenden, plötzlichen Entstehung, fließen die Rosa Wölckchen stimmig in das Geschehen und schaffen es, trotz der Ernsthaftigkeit, zu berühren; ich konnte die Verzweiflung über diese ungerechte Aussichtslosigkeit regelrecht mitfühlen. Paulie wirkt einerseits erwachsen und ernst, andererseits besitzt sie eine kindliche Neugier und Einfühlungsvermögen, ist weder perfekt noch fehlerfrei dafür aber greifbar! Ihre Gedanken und Handlungen sind durch tiefere Einblicke in ihr Leben nachvollziehbar; vor allem in Bezug auf die beängstigende Stimme, deren Hintergründe ausführlich beleuchtet werden.
Charaktere und Orte waren bildlich und vorstellbar, aber nicht ausschweifend, gezeichnet, sodass in dieser unheimlichen Geschichte wenig Raum für Langeweile bleibt; die Stimmungen konnte Kathryna mit ihren Worten einfangen, eine Atmosphäre erschaffen, die die Gefühle und Situationen ausnahmslos unterstreicht.
Die Nebenrollen dieser ungewöhnlichen, sehr gut durchdachten Story rückten nie in den Hintergrund, waren präsent und in den Verlauf integriert. Ohne das Wissen von dem Magier Farzi hätte es mit Sicherheit noch mehr erschreckende Heimsuchungen gegeben und, wenn es mir anfangs auch schwerfiel den Jahrmarkt-Zauberer ernst zu nehmen, wird er ein überlebenswichtiger Freund, der mehr als nur interessante Fakten einbringt. Schwarze Magie, Rituale und eine beklemmende, melancholische Grundstimmung wurden gekonnt verbunden, ohne zu erdrücken – und die oft Gänsehaut verursachenden Situationen und Gedanken, die spürbare Angst der Protagonistin und die nervöse Ungewissheit über den Verlauf von Paulinas zweitem Leben wird von Lotta, eine Freundin wie man sie sich wünscht und das komplette Gegenteil von ihr ist, aufgelockert. Das Gesamtpaket Lotta, ihr Verhalten und ihre Loyalität, trotz anfänglichen Argwohns und Unglaubens, wirkten nicht übertrieben. Auch die Präsenz von zwei weiteren ERSCHEINUNGEN, Carl und Willard, spielen in „Halloweenkind“ eine geheimnisvolle, aber entscheidende Rolle. Welche das ist, müsst ihr definitiv selbst herausfinden, und zwar schnell!

Für mich ist diese Geschichte abgeschlossen – dennoch gibt das Ende dem Leser Spielraum, Paulina Schwarz Geschichte weiterzudenken:
Wird sie ihr Versprechen an Willard halten? Was gibt es noch in dem geliebten Hexenhaus zu entdecken und wird Paulie ihr magisches Wissen nutzen?
In meinen Augen beweist die Autorin in ihrem Erstlingswerk nicht nur schreib bezogenes Können, sondern auch Mut, das Thema - Organspende - in einen Fantasyroman einzubinden.
Mich fesselte die Handlung durch einen ereignisreichen, interessanten Verlauf und ein düsteres Setting. Die Idee hinter „Halloweenkind: Ein Flüstern im Dunkeln“ ist in meinen Augen faszinierend – und Kathryna Kaa hat es geschafft, mich mit ihrer stimmigen Umsetzung und einem einnehmenden, intensiven Schreibstil vollends zu überzeugen.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Roman trifft auf Technik-Thriller in einem faszinierenden Setting.

Das Gottesspiel
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Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny ...

Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny Tobey hat mit seinem ausgeklügelten „GOTTESSPIEL“ eine großteils flüssig lesbare Geschichte in einem authentischen, an das Alter der Protagonisten angepassten Stil entworfen. Durch die Komplexität, die Vielzahl der Charaktere und einzelnen Handlungen, die jedoch immer wieder im Verlauf zusammentreffen und sich ergänzen, möchte ich mir nicht vorstellen, wie viel Zeit der Autor in die 560 Seiten investierte.

Die Kapitel sind recht kurz, was dazu führte, dass ich, trotz etlicher uninteressanter Details, die den Roman deutlich in die Länge ziehen, an einem Tag gemeinsam mit den "Vindicators" die mysteriöse Virtual-Reality ergründet habe. Vor allem zu Anfang lernt man die fünf Jugendlichen, ihre Probleme und Wünsche kennen, bekommt Einblicke in ihre Vergangenheit und Gedanken, sodass man im späteren Verlauf ihre Entwicklung wie auch ihre Entscheidungen nachvollziehen kann. Dass die Erzählperspektive jedoch ohne Kennzeichnung wechselt und zusätzlich durch andere Mitschüler ergänzt wird, war nicht nur des Öfteren verwirrend und anstrengend, sondern wirkte in dieser verwobenen, vielschichtigen Handlung übertrieben.

Charlie, Peter, Alex, Kenny und Vanhi sind (überdurchschnittlich) intelligente Schüler, doch sind sie auch intelligent genug, um sich der Verlockung »Wenn Du gewinnst, werden all Deine Träume wahr.« , die das harmlose Game zischelt, zu entziehen?
Die Hauptcharaktere sowie die Handlungsorte waren bildlich und ausführlich gezeichnet, durch die einfache Schreibweise konnte ich den großteils spannenden, erschreckenden Verlauf leicht folgen, selbst wenn Realität mit Virtualität verschwamm. Grade nach den ersten zweihundert Seiten nahm das Spiel Fahrt auf, wurde interessant und die Neugier auf die Reaktionen, die Konsequenzen ließen mich kaum los. Auch wenn Danny Tobey nicht auf langatmig ausgeführte Ausschweifungen verzichten konnte, kreierte er in diesem Reality-Game absurde Szenen, brachte Kreativität und Einfallsreichtum ein, während geschickt viele wichtige Themen in das Cyber-Netz geflochten waren.
Misshandlung, Drogen und Mobbing finden neben Politik, Glauben und der Frage nach Moral, Richtig und Falsch einen entscheidenden, unübersehbaren Platz.
Was wäre wenn...? Wie würdest Du Dich entscheiden...? Was ist real und besitzen wir tatsächlich einen freien Willen?
Mir selbst kam der Gedanke, ob es wahr sein könnte, dass sich unzählige Menschen jetzt grade durch ein willkürliches Spiel so verhalten, entscheiden, reagieren (...) wie sie es tun?! Gänsehaut...
(An-)Gespannt verfolgte ich die jungen Genies und das Spiel, dass längst keines mehr war; fühlte mit den fünf Nerds mit und wurde ständig genauso erschüttert wie sie selbst: denn die Entwicklung des Verlaufes ist nicht vorhersehbar, sondern voller ungeahnter Überraschungen und Wendungen, während sich die Ereignisse grade auf den letzten 200 Seiten überschlagen, die Handlung rasant fortschreitet und Wahrheiten aufgedeckt werden, mit denen niemand gerechnet hat.

Die Vorstellung, einer eigenständig denkenden KI wird für mich mit jedem Buch zu dem Thema beängstigender, grade, weil es immer realer, greifbarer wird.
Trotz Längen und meinem Gefühl, dass der Autor einfach ZU VIEL wollte, ist der Sci Fi-Thriller-Roman von Danny Tobey empfehlenswert und bietet zudem ausreichend Stoff, sich und die Gesellschaft zu hinterfragen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

LESEEMPFEHLUNG!

Sohn der Unterwelt
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„Der Sohn der Unterwelt“

Fantasy trifft auf die griechische Mythologie: ICH MUSSTE ES LESEN! Dana Graham kombiniert in ihrem neuen Buch, dass am 26. September vom Olymp fiel – oder aus dem Hades aufstieg? ...

„Der Sohn der Unterwelt“

Fantasy trifft auf die griechische Mythologie: ICH MUSSTE ES LESEN! Dana Graham kombiniert in ihrem neuen Buch, dass am 26. September vom Olymp fiel – oder aus dem Hades aufstieg? – Spannung, Überraschung und Romantik auf eine Art, die mich gefangen nahm.

Es war mir fast unmöglich, dieses Buch aus der Hand zu legen, denn nicht zu wissen, was passieren wird raubte mir die Nerven. Die Geheimnisse mussten schließlich gemeinsam mit dem Halbgott Kryos aufgedeckt werden! Hauptsächlich werden die Ereignisse aus seiner Sicht erzählt, hin und wieder jedoch erkenntnisreich von Prinzessin Io unterbrochen.
Die Handlung war interessant, ungewöhnlich und voller Gottheiten sowie Kreaturen, mit der mich Dana faszinierte. Kurze Erklärungen zu den Namen ließen keine Verwirrungen zu und verliefen sich nicht in ausschweifenden Längen, wie es oft der Fall ist. Flüssig und auf sehr angenehme Art konnte ich der gefährlichen Aufgabe folgen, durch bildlich gezeichnete Orte war ich stets im Geschehen und sah sämtliche Charaktere vor mir, was meine Augen vor allem bei den mythologischen Wesen strahlen ließ. Die 412 Seiten sind unvorhersehbar; Erkenntnisse und Überraschungen halten die Spannung und Neugier selbst in ruhigeren Szenen konstant aufrecht. Viele der bekannten Erwähnungen samt Erklärung waren, ob nun tatsächlich recherchiert oder freie Fiktion, wirklich unfassbar interessant, sodass dieses Götter-Fantasy Highlight durchweg ohne Langeweile auskommt.
Das mythische Setting ist detailliert und gekonnt kreiert, der Verlauf ist logisch und die Gesamtheit dieser Geschichte ist perfekt ausgearbeitet, was meinen Wunsch nach MEHR von ebensolchen Fantasy-Romanen noch weiter anwachsen lässt. Neben Mythos und Magie, Action und Gefühl begeisterte mich "Der Sohn der Unterwelt" mit Einfallsreichtum, untypischen Protagonisten, Charme und Humor.

Die aufkommenden Gefühle, die auch durch ein verändertes Aussehen nicht abklingen, sind poetisch und authentisch in die Handlung integriert, ebenso wie eine Liebe, die langsam und still beginnt, an Intensität zunimmt, Bedingungslos wird und selbst über den jahrelangen Wunsch von Kryos, als mächtiger Gott im Olymp zu sitzen, angebetet zu werden, hinausgeht. Aber nicht nur der Halbgott wächst an seiner Prüfung; auch Prinzessin Io beweist auf lebensmüde Art ihre Unerschrockenheit, während Yamin, Thronfolger von Akora, seine Interessen und Leidenschaften über die Erwartungen des Volks stellt. Wie sich die Charaktere im wendungs- und ereignisreichen Verlauf verändern, wie sie reagieren und denken ist nachvollziehbar. Tja und wenn ich euch sage, dass Dana Graham selbst den Göttervater mit seinem blinden, fehlerhaften Vertrauen bloßstellt und auch in der Frauenwelt der Unsterblichen Neid, Missgunst und Intrigen an die Tagesordnung stellt, bekommt ihr vielleicht auch eine unbändige Lust, all die Geheimnisse hinter dem wundervollen Cover zu entdecken ...

„Der Sohn der Unterwelt“ ist ein stimmiges, atmosphärisches Fantasy-Abenteuer, dass ich in seiner Originalität jedem empfehlen kann. Es war großartig Kryos zu begleiten, in die Unterwelt und Akora zu reisen, die Götter kennenzulernen und einen Abstecher in das Himmelsreich zu unternehmen. Eine Geschichte, die gemeinsam mit den Charakteren hoffen, bangen, zweifeln und lieben lässt!

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